Erfahrungsbericht von Birgit Wolfram
Ein Klassiker!
Pro:
Die Geschichten, Illustrationen, dass jede Geschichte eine Moral hat, der Preis
Kontra:
evtl der Inhalt in den Augen mancher Mütter
Empfehlung:
Ja
Also nahm ich sie mit dem Buch ins Wohnzimmer, wo wir uns hinsetzten und gemeinsam nach und nach die Geschichten durchgingen. Dabei gingen ihr einige Lichter auf. Am Daumen hat sie zum Beispiel nie gelutscht, aber ihr wurde klar, dass es auf Dauer ungesund ist, weil sich bespielsweise die Zähne verschieben können. Vorher war ihr nicht verständlich, warum der Schneider ohne Schlüssel ins Haus kommt und wieso er es so kaltherzig fertigbringt dem armen Konrad beide Daumen abzuschneiden. Nachdem ich ihr erklärt habe, dass die Geschichten nicht ganz so gemeint sind, wie sie dort stehen, hat sie verstanden, dass es so wahrscheinlich nicht abgelaufen ist und dass der Konrad auf die Mutter hätte hören sollen.
Auch bei vielen weiteren Geschichten haben wir die Moral besprochen und ihr ist vieles klarer geworden. Jetzt mag sie die Geschichten noch viel mehr, denn sie hätte nicht gedacht, dass dahinter mehr steht, als die Grausamkeit, die sie zunächst als einzige Information daraus gezogen hat.
Auch die Bilder gefallen ihr sehr gut. Trotz ausgeprägter Fantasie ist sie doch sehr realistisch und hat direkt gesehen, dass auf den Bildern etwas nicht stimmt. Das war auch der Grund, weshalb die Geschichte mit Paulinchen, Minz und Maunz, den Katzen und dem Feuer nicht ganz so abgelaufen sein kann - nicht wegen der Leichtsinnigkeit Paulinchens mit dem Feuer so umzugehen, wie sie es getan hat, sondern aufgrund der Tatsache, dass die Katzen mit ihr sprechen. Das kam ihr suspekt vor.
Mit vielen weiteren, sehr intensiven Gesprächen habe ich mit meiner Tochter alles geklärt, was es zu klären gibt und sie ist dabei ein Stückchen gewachsen. Seitdem wir über die Bedeutung der Geschichten gesprochen haben, merke ich, dass sie an bestimmte Probleme auf eine andere Art und Weise herangeht. Sie scheint sich ihre Konsequenzen aus den Geschichten zu ziehen.
Nebenbei beschäftigt sich meine jüngere Tochter auch sehr intensiv mit dem Buch. Sie kann zwar noch nicht lesen, da sie erst 2 Jahre alt ist, aber ihre ältere Schwester klärt sie sehr deutlich darüber auf, dass es kein Buch für kleine Kinder ist. Die Kleine hat es aber auch weniger zum Ansehen der Bilder, mehr benutzt sie es, um hineinzubeißen oder ähnliches.
Das ist aber kein Problem, denn es besteht aus harter Pappe, die das aushält. Dementsprechend sieht auch die Lebensdauer des Buches aus. Ich habe das Buch für etwa 8€ im Geschäft gesehen und finde, dass sich das locker für ein Buch dieser Art lohnt. Es scheint grausam, ist im Endeffekt lehrreich und ganz nebenbei das erste deutsche Kinderbuch seiner Art. Heinrich Hoffmann aus Frankfurt hat es im Jahre 1876 für Kinder geschrieben und illustriert, um sie vor gegebenen Gefahren zu warnen.
11 Bewertungen, 6 Kommentare
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18.10.2013, 23:43 Uhr von goat
@ Lale - das ist aber nicht von Wilhelm Busch ;-)
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18.10.2013, 23:22 Uhr von Lale
Bewertung: sehr hilfreichich halte gar nix von W. Busch- mochte weder Frauen, noch "Ausländer"; Kinder wohl auch nicht ;) pädagogisch wertlos, sorry... Grüßle
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18.10.2013, 20:28 Uhr von katjafranke
Bewertung: sehr hilfreichHerbstgrüße von der KATJA
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18.10.2013, 20:02 Uhr von monagirl
Bewertung: sehr hilfreichSchöner Bericht von dir. LG Mona
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18.10.2013, 19:35 Uhr von Little-Peach
Bewertung: sehr hilfreichSH :))
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18.10.2013, 19:00 Uhr von Clarinetta2
Bewertung: sehr hilfreichich finde das ist ein guter Blick auf das Buch
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