Der Sturm (DVD) Testbericht

Teil 1 – Der Sturm kommt

INHALT:

Little Tall Island ist eine kleine Insel vor Derry/ Main ( wo wohl so ziemlich alle King Romane spielen!). Auf dieser Insel leben ca. 400 Menschen, die sich alle gut untereinander kennen. Es herrscht eine familiäre Atmosphäre unter den Bewohnern. Verbrechen gibt es fast keine ( zumindest werden keine bekannt) und daher kommt die Insel auch mit nur einem Polizisten - Michael Anderson, aus. Michaels Frau leitet den Kindergarten der Insel, indem sich 8 Kinder befinden. Der Sohn der beiden, Ralphi, geht ebenfalls in diesen Kindergarten.
Die Bewohner der Insel sind besonders dafür bekannt, dass sie schweigen können, so geschehen Dinge in ihrer Mitte, die jeder weiß, jedoch über die niemand spricht. ( Für King- Fans: Auch Dolores* lebte auf dieser Insel).

Michael Anderson tritt hier nun als Erzähler auf, er erzählt uns die Geschichte, die sich im Jahre 1989 auf der Insel zugetragen hat...

Eines Tages bekommen die Bewohner von Little Tall Island eine Sturmwarnung vom Festland und rüsten sich gegen diesen Sturm, der möglicherweise zum Jahrhundertsturm werden könnte. Michel führt neben seiner Polizeitätigkeit auch den Lebensmittelladen der Stadt und ist gerade dabei den Leuten bei ihren Hamstereinkäufen zu helfen, als ein Fremder an die Tür der alten, gehbehinderten Martha klopft und diese brutal ermordet. Danach nimmt er ruhig und gelassen Platz in ihrem Fernsehsessel und genießt den Tee und die Plätzchen der alten Lady.

Ein Junge aus dem Dorf kommt Ballspielend am Haus der alten Martha vorbei und sieht draußen auf dem Rasen die Gehhilfe der alten Frau liegen, außerdem steht die Haustür offen. Er geht hinein und findet die Leiche, außerdem wird er von dem Fremden, der anscheinend seinen Namen so wie seine ganze Lebensgeschichte weiß, angesprochen. Er tut ihm jedoch nichts, bleibt eher unbeweglich auf dem Sessel sitzen. Der Junge rennt vor Angst aus dem Haus und in die Stadt...ist völlig verstört...bis er schließlich vom Bürgermeister aufgegriffen wird, der dann auch sogleich zum Haus von Martha fährt.

Zur gleichen Zeit geht Michael seiner Arbeit nach, indem er im Kindergarten seiner Frau ein kleines Mädchen rettet, das seinen Kopf durch das Treppengeländer gesteckt hat und diesen nicht mehr heraus bekommt...

Der Bürgermeister trifft im Haus nun ebenfalls auf den mysteriösen Fremden, der immer noch starr im Sessel sitzt und der auch über den Bürgermeister Dinge weiß, die eigentlich niemand wissen kann. ( Der Bürgermeister befand sich als seine Mutter in einem Altersheim starb, bei einer Hure). Auch der Bürgermeister bekommt Angst und rennt aus dem Haus.

Inzwischen hat die Nachricht auch Michael erreicht und er kommt ebenfalls bei Marthas Haus an, vor dem ein aufgewühlter Bürgermeister mit einer Waffe herumhantiert. Der Fremde im Haus stellt sich ihm vor als Andrey Linoge und lässt sich ohne Widerstand verhaften. Vieles kommt Andrey und seinem Gehilfen jedoch merkwürdig vor.

In der Stadt gehen derweilen die Hamsterkäufe und Sturmvorbereitungen weiter...der erste Schnee setzt bereits ein. Außerdem macht die Geschichte vom Tod von Martha wie ein Lauffeuer die Runde in der Stadt.

Linoge wird in das Gefängnis ( befindet sich im Hinterteil des Lebensmittelgeschäftes) gebracht. Seltsamerweise gibt es dabei Probleme mit der Hintertür, die sich durch nichts öffnen lässt, wodurch Linoge durch den Vordereingang geführt werden muß. Dabei spricht er viele der Bewohner bei ihren Namen an, und bringt diese in verlegene Situationen, indem er wieder von Dingen weiß, die eigentlich niemand wissen kann.
Das einzigste, das er jedoch später in seiner Gefängniszelle preis gibt, ist folgendes:
„Gebt mir, was ich will und ich werde gehen!“

...der Sturm zieht auf!



* Dolores ist ebenfalls ein Buch von Stephen King, das verfilmt wurde und das auf Little Tall Island spielt. Dolores hatte damals bei einer Sonnen- oder Mondfinsternis ( ich weiß es nimmer so genau) ihren Mann umgebracht, nachdem dieser sie Jahrelang drangsaliert und gedemütigt hatte.



Teil 2 - Die 2. Nacht

INHALT:
In Little Tall Island geschehen in der Nacht merkwürdige Selbstmorde/Morde, deren Sinn sich niemand so recht erklären kann. Die Leute hatten eigentlich keinerlei Gründe dazu, einer stand sogar kurz vor seiner Hochzeit. Außerdem gäbe es vermutlich wesentlich „schönere“ Arten seinen eigenen Freitod zu wählen, als sich mit einer Axt selbst den Kopf zu spalten! Andrey Linoge sitzt während dessen immer noch in seiner Zelle im Gefängnis und gibt noch immer nichts über sich preis. Bei den Opfern findet man stets eine Inschrift ( sei es in Form eines Zettels oder einer Schrift ganz in ihrer Nähe), immer das gleiche: „Gebt mir, was ich will und ich werde gehen“. Als einer der Bewacher von Linoge sich selbst erhängt, wird Linoge den Dorfbewohnern immer unheimlicher.
Draußen tobt inzwischen der Sturm, Schnee und eisige Winde ziehen über die kleine Insel hinweg. Antennen werden abgerissen und wehen durch die Gegend, die gesamten Docks werden von Flutwellen einfach weggespült.
Die Bewohner, die nicht Unterschlupf auf dem Festland finden konnten, haben sich inzwischen alle im Rathaus eingefunden, um dort im Keller Schutz zu suchen. Denn nur hier wägen sie sich in Sicherheit. Ein Notlager mit Betten und Lebensmittelvorräten ist bereits errichtet.
Im Gefängnis häufen sich inzwischen die unerklärlichen Dinge und immer mehr wird deutlich, mit wem die Bewohner es hier zu tun haben. Andrey kann schließlich entkommen ( viel mehr geht er ruhig durch die Hintertür und niemand ist im Stande ihn aufzuhalten). Er nennt nur seinen Satz: “Gebt mir was ich will und ich werde gehen!“.
Am nächsten Morgen erwachen alle Dorfbewohner mit dem gleichen Alptraum, indem es um das Verschwinden ihrer ganzen Gemeinde geht. Als sie später alle nach draußen rennen, um zuzusehen, wie ihr Leuchtturm langsam von der Brandung zerstört wird und schließlich ganz ins Meer fällt, verschwinden ein paar Leute des Dorfes und tauchen später tot irgendwo wieder auf...nur eine Frau kehrt zurück...ihre Haare sind ergraut und sie ist völlig verstört. Sie kehrt mit einer Nachricht von Andrey zurück...
Ralphi, Michaels Sohn trifft im Keller des Rathauses beim spielen auf Andrey, der ihm einen Beutel mit 8 Steinen ( 7 weiße und 1 schwarzer) schenkt. Seine Mutter ist anschließend völlig aus dem Häuschen, als sie dies erfährt.
Da das Morden immer weiter geht, gehen die Bewohner auf die Nachricht von Andrey ein, und finden sich alle im Versammlungssaal des Rathauses ein, um zu erfahren, was Andrey möchte, damit sie ihn endlich los werden.
Andrey verlangt ein Kind des Dorfes, da er alt ist und einen Erben möchte. Die Wahl des Kindes überlässt er den Bewohnern. Jedoch gibt er ihnen nur ½ Stunde Zeit dazu. Sollten sie ihm nicht geben, was er verlangt, so will er alle Bewohner in den Gruppenselbstmord treiben, wie er es vor vielen Jahren schon einmal mit einem kleinen Inseldorf getan hat, dessen Bewohner verschwanden einfach spurlos. Die Entscheidung fällt den Bewohnern sehr schwer, geht jedoch zum „Wohle der Allgemeinheit aus“. Die Eltern der Kinder müssen nun die Entscheidungssteine ziehen, um zu sehen, welches Kind es sein wird. Michael ist der einzigste, der diesen Deal ablehnt, der jedoch nichts gegen die Mehrheit unternehmen kann...


KRITIK:
Ich habe bereits sehr viele Bücher von Stephen King gelesen und daher auch schon viele Filme gesehen, die auf einer Grundlage von King basieren. Leider wurden dabei nur die wenigsten wirklich ihrer Grundlage gerecht! Einigermaßen gut verfilmt wurden meiner Meinung nach nur „Kinder des Zorns“ ( da gab es auch nur eine Kurzgeschichte dazu!), „The Stand“ und „The Green Mile“. Alle anderen Filme brachten ihre Inhalte nur mühselig rüber. Beim „Sturm des Jahrhunderts“ bin ich nun froh, dass ich das Buch noch nicht gelesen hatte ( was ich vielleicht bei Gelegenheit noch nachholen werde). Ich hatte von vornherein nicht allzu viel erwartet und daher war meine Enttäuschung auch nicht besonders groß!

Im ersten Teil nun ist der Film noch recht spannend, gruselig zwar nicht, aber das ist eben Geschmackssache! Der Film weckt durchaus die Neugier darauf, wie es weitergehen wird. Natürlich ist eins sofort für das geübte Auge klar, nämlich um wen es sich wohl bei Andrey Linoge handelt, aber das wird hier noch nicht verraten. In Teil 2 nun (der auch noch 170 Minuten dauert), ist dies leider nicht mehr der Fall. Der Film wirkt immer langweiliger und dahingezogen. Vieles erscheint berechenbar und man kommt nicht umhin ständig auf die Uhr zu blicken. Zwar geschehen mehr Morde als im 1. Teil. Jedoch werden diese schnell langweilig . Action gibt es eh nicht und auch die Opfer sind nicht zu sehen ( sorry Splatterfilmfreunde!). Der Film ist ab 16 freigegeben und ich weiß beim besten Willen nicht warum! Ab 12 würde auf jeden Fall genügen! Dennoch zum einmal gucken, wer lange Filme liebt, ist er ganz nett. Jedoch kaufen würde ich mir den Film niemals! Ich schätze mal schwer, dass auch bei diesem Film das Buch wesentlich besser sein wird ( wers kennt, bitte Kommentare dazu abgeben!). Obwohl ich auch aus der Feder Kings schon lange nichts berauschendes mehr gelesen habe. Die Thematiken, die er neuerdings drauf hat, sind einfach nicht so ganz mein Metier!

Die Schauspieler (Tim Daly, Debrah Farentino, Colm Feore...) bringen ihre Rollen recht gut rüber und besonders dem Bürgermeister nimmt man das Ekel direkt ab!

Special Effects sollte man allerdings weniger erwarten. Der Film setzt mehr auf Spannung, als auf diese. Und abgesehen von ein paar rot leuchtenden Augen und einem Gehstock mit Eigenleben ist eher weniger an Special Effects zu sehen. Der Sturm der eher nebensächlich im Film tobt, hätte auch noch extremer dargestellt werden können, schließlich handelt es sich hier nicht um einen Schneesturm, sondern vielmehr um den „Jahrhundertsturm“. Wenigstens ein paar Special Effects wären nett gewesen.
Trotz allem vergebe ich 2 Sterne,
1. weil es nun mal wesentlich schlechtere Filme gibt und
2. weil es nun mal ein Stephen King Film ist

Regie: Craig R. Baxley
Darsteller: Tim Daly, Debrah Farentino, Colm Feore
USA 1999/ Genre: Horror ( warum auch immer?)
FSK: ab 16