Der Sturm (DVD) Testbericht

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Erfahrungsbericht von filmfacts

Wohl eher ein laues Lüftchen

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Der erfahrene Schwertfischkapitän Billy Tyne (George Clooney) hat in dieser Saison kein glückliches Händchen. Seine Kollegin Linda Greenlaw (Mary Elisabeth Mastrantonio) fährt mehr als den doppelten Fang und somit auch das doppelte Geld für die Firma ein. Billy beschließt also trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit noch einmal mit dem Kutter in See zu stechen um einen großen Fang an Land zu ziehen.

Hierzu heuert er zwei Tage nach Einlaufen in den Hafen bereits seine alte Crew wieder an. Die ersten Tage auf See sind genauso wenig ergiebig wie die vorhergehende Fahrt und die Stimmung an Deck wird langsam mies. Als der Kapitän dann als Ziel Fischgründe weit im Norden ansteuert und dort tatsächlich die Jagd wesentlich besser scheint ist wieder gute Laune angesagt. Doch noch steht der Rückweg an und der Wetterdienst meldet einen gewaltigen Sturm ...

Hmm ...

Tatsächlich hat Wolfgang Petersen anfangs einen feinen Film gezeigt mit ausreichender Charakterisierung der einzelnen Personen, einer gelungen Einfädelung der Geschichte und einer Prise Liebe um selbst dem hartgesottensten Seebären die einzelnen Leute ans Herz wachsen zu lassen. Das Meer ist romatisch, die Kerle rauhe aber ehrliche Gesellen und die Frauen daheim verzeihen die längste Abwesenheit. Friede, Freude, Eierkuchen ...

Das nimmt schon gut 45 Minuten in Anspruch, ist dabei aber nicht langweilig sondern interessiert den Kinozuschauer auf einer irgendwie unspannenden Ebene. Nicht wenig trugen dazu die routinierten Leistungen der Schauspieler bei, George Clooney gewohnt smart und Mark Wahlberg mit krausem ungepflegtem Haar hin- und hergerissen zwischen seiner Liebe und dem Meer. Dann jedoch folgen leichte Böen und man merkt streckenweise, daß Wasser immer noch nicht so einfach zu rendern ist. Je höher die Wellen, je stärker der Sturm, desto mehr werden die anfangs von der Story noch bemühten Personen in den Hintergrund gedrängt und der Computer wird nachdrücklich und gewaltig zum Hauptdarsteller.

20 Minuten mochte ich mir dieses Spektakel gebannt ansehen um dann festzustellen, daß ich die Leuchtzeiger auf meiner Uhr nicht mehr erkennen konnte. Ich habe wohl auf die Uhr gesehen - huch! Es ist ermüdend und ehrlich gesagt auch nicht richtig spannend, wenn die Wellen ständig haushoch und tosend über die Andrea Gail hereinbrechen. Das hat auch Petersen erkannt und so dümpelt denn auch noch zusätzlich eine kleine Segelyacht in den Urgewalten vor sich hin, ein Seenotrettungskreuzer bricht heroisch die Wellen und ein Hubschrauber fliegt in "Mission Impossible" Manier durch die Gischt. Toll - nach 10 Minuten aber nur noch "gähn".

Als Füllsel gibt's noch 'ne Fehde auf dem Kutter, ein paar Liebesgeschichten und 'nen skrupellosen Reeder. Allesamt anfangs gut integriert und nachher als Packmaterial mißbraucht um den Film auf aufpreistaugliche Überlänge aufzublasen. "Der Sturm" hätte Potential gehabt, aber zugunsten der alles überdeckenden Special Effects wurde dieses gnadenlos versenkt.

Wer ein Drama auf See sehen will, dem sei "Todesstille" empfohlen und für die Gischt "Das Boot". Bei letzterem hatte Petersen noch was zu bieten ...

6 Bewertungen, 1 Kommentar

  • JustOliver

    14.03.2002, 17:59 Uhr von JustOliver
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich fand den Film dennoch gut!