Der Werwolf von Tarker Mills - Silver Bullet (DVD) Testbericht

ab 4,96
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Erfahrungsbericht von bboeck

Der böse Wolf als Kasperletheater!

Pro:

Bei diesem Film leider gar nichts.

Kontra:

Der Umkehrschluss zu pro. Leider ist alles daneben gegangen.

Empfehlung:

Nein

Liebe Leserinnen, lieber Leser,

wer sich als Regisseur (in diesem Fall Daniel Attias im Jahre 1985) aufmacht um ein Werk von Stephen King zu verfilmen hat meist ein Abenteuer vor sich. Nur wenige Verfilmungen sind gelungen, die meisten sind schlicht und ergreifend grausig schlecht. So auch diese hier. Der Werwolf von Tarker Mills ist eine Kurzgeschichte von Mr. King, herausgekommen als sog. Kalenderbuch mit schönen Illustrationen, alles recht knapp gehalten, aber gelungen. Der Versuch diese Geschichte nun in einem Spielfilm zu verarbeiten konnte eigentlich nur schiefgehen, und so ist es auch.

Der Inhalt:

Die Kleinstadt Tarker Mills (irgendwo in den USA) wird von mysteriösen Todesfällen heimgesucht. Immer in der Vollmondnacht geschehen grausame Morde, welche anscheinend von einem tierähnlichen Wesen begangen werden. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Aufgrund der Vorfälle wird sogar das alljährliche Feuerwerk abgesagt. Dieser Umstand betrübt insbesondere den kleinen Marty Coslaw (gespielt von Corey Haim). Er sitzt im Rollstuhl und dieses Feuerwerk bedeutet ihm sehr viel. Zum Glück gibt es da seinen Onkel Red (gespielt von Gary Busey). Der ist zwar ein Stadtbekannter Trinker aber herzensgut. Er schenkt Marty einen Satz Feuerwerkskörper und baut sogar etwas an seinem Rollstuhl um. Somit ist Marty schneller als alle anderen.

Als dann die Nacht des Feuerwerkt gekommen ist (natürlich ist Vollmond) macht Marty sich auf in den Wald um sein Raketen zu zünden. Doch er bleibt nicht alleine, die Bestie ist wieder auf Beutetour. Wie durch ein Wunder gelingt es Marty allerdings eine Rakete auf die Kreatur abzufeuern. Er verletzt ihn am Auge, besser gesagt er schießt ihm ein Auge aus. Danach gelingt ihm die Flucht. Wieder zu Hause angekommen glaubt ihm allerdings niemand diese Geschichte eines Werwolfes. Nur seine Schwester Jane (gespielt von Megan Follows) glaubt ihm und will ihm auch bei der Suche nach dem möglichen Werwolf helfen.

Das die Person die sich bei Vollmond verwandelt aus dem Ort kommen muss ist eigentlich allen klar. Und so hält Jane Aussschau nach Personen die neuerdings eine Augenklappe tragen. Und sie wird schnell fündig. Ausgerechnet der Reverend Lowe (gespielt von Everett McGill) ist der Mann mit der Augenklappe. Natürlich hat er eine Ausrede dafür, doch für Marty und Jane und inzwischen auch für Onkel Red steht fest wer das Ungeheuer ist, auf dessen Konto die ganzen Morde gehen.

Allerdings hat auch der Reverend mitbekommen das ihm diese kleine Gruppe auf den Fersen ist. Und er hat eben noch einen großen Trumpf in der Hinterhand, denn bald ist wieder Vollmond und tote Zeugen können bekanntlich nicht mehr aussagen. Und so bereitet sowohl er, als auch die gegnerische Gruppe sich auf den nächsten Zeitpunkt der Verwandlung und auch auf einen Kampf vor.

Mehr gibt es nicht, hier endet die Inhaltsangabe.

Meine Meinung:

Kurz gesagt, ohje was für eine schreckliche Umsetzung. Bei diesem Film stimmt aber nun auch überhaupt nichts. Es wird weder auf die hergebrachten Grundsätze des Werwolftums eingegangen (sprich, die Darstellung der Bestie ist einfach lächerlich) noch sind die anderen beteiligten Personen auch nur im Ansatz glaubwürdig. Das ganze Dorf scheint nur so von grenzdebilen Bewohnern zu wimmeln. Außer Marty und seiner Schwester sowie dem versoffenen Onkel fällt niemanden auch nur irgendetwas auf. Selten so was dümmliches gesehen, vor allen Dingen da auch noch die Umsetzung absolut miserabel ist. Der kleine Junge im Rollstuhl mutiert quasi zum Superhelden, also ehrlich, irgendwo hört es einfach auf. Was in der Buchvorlage noch funktioniert wirkt hier nur noch lächerlich. Der ganze Film ist nichts weiter als ein Schnellschuß, welcher allerdings nach hinten losgegangen ist. Dazu tragen auch die vollkommen schlechten Kostüme bei. Der Werwolf sieht nun wirklich alles andere als furchteinflößend aus. Eher wie ein Kuscheltier auf Drogen. Die stattfindende Jagd auf die Kreatur durch die Dorfbevölkerung gestaltet sich zu einer lächerlichen Farce. Selten hab ich so etwas schlechtes gesehen. Dazu kommen noch die Verhaltensweisen des Werwolfes, er überlegt, er denkt und er versucht rational zu handeln, welch ein Unsinn, das hat außer diesem noch kein anderer Werwolf je getan. Somit auch an der klassischen Figur vollkommen vorbei inszeniert. Der Gruselfaktor, welcher ja bei einem solchen Film vorhanden sein sollte, tendiert gen Null. Man ist eher unfreiwillig am schmunzeln ob der Darstellung die einem hier geboten wird.

An dem ganzen Disaster können auch die Darsteller nichts mehr ändern. Corey Haim (damaliger Jungstar) vermag so ziemlich alles, nur überzeugen kann er in der Rolle des behinderten Marty nicht. Megan Follows als seine ältere Schwester stakst ebenfalls nur durch die Szenerie. Der wirkliche Star Gary Busey wirkt hier ebenfalls nur gelangweilt und hat sich wohl andauernd gefragt wann diese dämlichen Dreharbeiten endlich zu Ende sind. Einzig und allein Everett McGill kann in seinen normalen Szenen ein wenig überzeugen, da ihn etwas düsteres umgibt und er das auch darstellerisch vermitteln kann. Die restlichen Darsteller sind reine Staffage und keiner weiteren Erwähnung wert. Die Altersfreigabe dieses Filmes ab 18 kann ich in keinster Weise nachvollziehen, aber hier haben wir mal wieder ein Geheimnis der FSK. Ab 12 würde ich ihn zwar noch nicht empfehlen aber 16 wäre für mich das höchste aller Gefühle was die Freigabe anbelangt.

Mein Fazit:

Wer wirklich eine der schlechtesten King-Verfilmungen aller Zeiten sehen möchte der soll sich diesen Film antun. Allen anderen rate ich dringend davon ab, es lohnt sich einfach nicht. Vor allen Dingen Freunden von Werwolffilmen kann nur empfehlen, schaut euch etwas anderes an.

Ich spreche somit keine Empfehlung aus und vergebe auch nur 1 Stern.

Es gibt den Film auf Video und auch auf DVD.

Vielen Dank fürs Lesen.

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