Der Wixxer (DVD) Testbericht

ab 12,20
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Erfahrungsbericht von brascher

Schlecht geklaut

Pro:

Christoph Maria Herbst, Olli Dietrich

Kontra:

Kalkofe, Welke, das Drehbuch, die lauen Gags

Empfehlung:

Nein

Wer erinnert sich nicht noch an die unsäglich spannenden Highlights deutscher Krimifilmgeschichte, mit denen Schauspieler wie Joachim Fuchsberger, Heinz Drache, Karin Dor und etliche andere wie der unvergleichliche Klaus Kinski ihre mehr oder weniger steilen Karrieren begannen.

Der englische Krimiautor Edgar Wallace lieferte die Vorlagen zu den teils hanebüchenen Geschichten um den Zinker, den Mönch mit der Peitsche, dem grünen Bogenschützen, dem Hund von Baskerville , dem Frosch mit der Maske und nicht zuletzt dem Hexer.
Dieser musste nun mit seinem Namen für die Verballhornung selbigens durch seine mehr oder besser weniger selbst ernannten Nachfolger herhalten.

Der Wixxer

lautet der Titel der zweiterfolgreichsten deutschen Komödie des Jahres 2004, die immerhin etwas über 3 Millionen Besucher in die Kinosäle spülte.

Da oben erwähnte Schauspieler aus den verschiedensten Gründen nicht mehr zur Verfügung standen, um sich selbst durch den Kakao zu ziehen, musste eine andere Besetzung gefunden werden.
Lustig sollte es werden, Schenkelklopfer und subtile Gags sollten einander abwechseln, welches die Autoren Oliver Kalkofe, Bastian Pastewka und Oliver Welke garantieren sollen.
Dazu ein Teil der deutschen Komikerelite wie Anke Engelke, Olli Dietrich, Christoph Maria Herbst und die drei vom Drehbuch.
Ernsthafte Schauspieler wie Wolfgang Völz, Thomas Heinze, Thomas Fritsch und Tanja Wenzel bildeten die Staffage.

„Der Wixxer hat wieder zugeschlagen! Ganz England zittert vor dem wohl gefährlichsten Superverbrecher aller Zeiten. Vor allem aber die Londoner Unterwelt, denn um die Herrschaft über das Böse an sich zu reißen, muß DER WIXXER erst einmal die Konkurrenz beseitigen. Sein jüngstes Opfer: Der Mönch mit der Peitsche.
Doch diesmal gab es Zeugen: Doris (Anke Engelke) und Dieter (Olli Dietrich) Dubinski, ein Touristenpaar aus Ostdeutschland.
Sir John (Wolfgang Völz) setzt Scotland Yards beste Männer auf den Fall an: Inspector Very Long (Bastian Pastewka) und Chief Inspector Even Longer (Oliver Kalkofe). Die erste Spur führt nach Blackwhite Castle, eines der ältesten Schlösser Englands – und eines der letzten in Scwarz-Weiß. Dort treffen sie auf Longers alten Erzfeind, den mysteriösen Earl of Cockwood (Thomas Fritsch), der sich nach aussen hin seiner traditionellen Mopszucht widmet, in Wirklichkeit aber einen illegalen Mädchenhandel leitet und Girl Groups in die ganze Welt verkauft. Doch auch ihm sitzt DER WIXXER schon im Nacken und es stellt sich die Frage – Wer stirbt als nächstes und, verdammt noch mal, wer ist eigentlich DER WIXXER? „

Den letzten Absatz habe ich zitatweise unter Hinzufügung der Schauspieler Original vom Hüllentext der DVD übernommen.

Ich hätte die Handlung des Films mit eigenen Worten nicht simpler beschreiben können.

An diesem dünnen dramaturgischen Gerüst sollte es durchaus möglich sein, eine Kanonade von Gags und Pointen zu zünden.
Doch diese kommen äußerst spärlich und wurden von mir auch beim zweiten Ansehen des Streifens nicht bemerkt oder entsprechend gewürdigt.
Slapstick der gröberen Art, wie der überfahrene Mönch, der am nächsten Tag noch auf dem Kühler des Lieferwagens klebt oder die entführte Touristin Doris, deren Mann Delef daneben doziert und es nicht bemerkt, Namen die eindeutige Aussagen zum Charakter der handelnden Personen machen u.s.w..

Highlights?
Sind meines Erachtens spärlich. Einzig richtig gelacht habe ich beim ersten Besuch der Inspektoren auf Schloß Blackwhite Castle, als sich Christoph Maria Herbst als Butler Hatler mit stramm nach rechts gekämmten Haupthaar und Oberlippenschnauzer sich den beiden mit dem Dialekt eines schlimmen österreichischen Gefreiten, als Führer anbot!
Olli Dietrich in einigen Passagen als etwas schüchterner aber durchaus hintersinniger Ossi lasse ich auch noch durchgehen.
Die gestandenen Schauspieler stellen ihre Rollen ohne Höhepunkte routiniert dar.
Anke Engelke hat keine Chance zu zeigen, was sie drauf hat. Bastian Pastewka ist definitiv kein Schauspieler, eher einer, der aus der Situation heraus glänzen kann. Das muß ich ihm aber hier anlasten, er hätte sich das Drehbuch je selbst auf den Leib schreiben können.
Oliver Kalkofe in der Hauptrolle ist ein Abklatsch derer, die er in seinen sonstigen Sendungen gern auf die Schippe nimmt: ein lausiger Soapdarsteller, der Schwarzweiß kann und keine Grautöne kennt. Oliver Welke als Gerichtsmediziner ist eine Frechheit!
Bald hätte ich ja den wohl klangvollsten Protagonisten vergessen: Günther Jauch spielt sich selbst und dass schlechter als Gerhard Schröder bei GZSZ!

Die Laufzeit des Films beträgt 83 Minuten, davon sind allerdings schon etwa 5 Minuten Vorspann.
Als zusätzliches Leckerli ist ein Video mit dem Song „The Wizard“ von Right Said Fred Feat. Doris Dubinsky auf der DVD.
Man kann sich einzelne Sequenzen anschauen, es gibt die üblichen Outtakes , sich selbst lobende Darsteller, bzw. Schöpfer….das wars!
Es gibt wohl noch eine Luxusversion, auf der etwas mehr drauf und dran ist.
Der Preis für die DVD liegt inzwischen bei 9,99 Euro, sie ist auf deutsch und nur auf deutsch, aber zumindest mit deutschen Untertiteln.

Nach dem zweiten und wohl auch letzten Durchlauf des Filmchens habe ich mich gefragt. Wo hast du denn diesen Film schon einmal gesehen?

Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen:

Es ist „Die nackte Kanone“ auf deutsch!!

Nur ist Kalkofe kein Leslie Nilson und Pastewka, Welke, Kalkofe sind deutlich schlechter als

Zucker, Abraham und Zucker!

32 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Alusru

    20.01.2005, 19:01 Uhr von Alusru
    Bewertung: sehr hilfreich

    Guter bericht schlechter film gruß uschi.

  • ZordanBodiak

    20.01.2005, 18:54 Uhr von ZordanBodiak
    Bewertung: sehr hilfreich

    "Der Wixxer lautet der Titel der zweiterfolgreichsten deutschen Komödie des Jahres 2004, die immerhin etwas über 3 Millionen Besucher in die Kinosäle spülte." --- Da muss ich mal nicht mitten in der Nacht meine kleine Berichti