Der Wixxer (VHS) Testbericht

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ab 17,80
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Erfahrungsbericht von t_durden

Einen von der Palme wedeln ist spannender...

Pro:

3-4 gute Gags

Kontra:

der Rest dümpelt vor sich hin

Empfehlung:

Ja

Man, man, man da gibt man mal wieder dem „Deutschen Film“ eine Chance und wird gnadenlos enttäuscht. Dabei hätte alles so gut laufen können, die Stars waren vorhanden, genug kreative, humorvolle Energie ebenfalls und was kommt heraus…?


Inhalt
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Story / Kritik
Cast&Crew
Und sonst?
Fazit


:: Story / Kritik ::

Der Wixxer ist der neue Überverbrecher Londons. Er trägt eine Maske, ein Cape und killt munter und fröhlich seine Konkurrenz – nahezu die gesamte Unterwelt von Edgar Wallace wie zum Beispiel den Mönch mit der Peitsche, den Arsch mit Ohren oder den Frosch mit der Maske. Sein Ziel die Weltherrschaft oder so etwas ähnlich, jedenfalls wird das nicht ganz deutlich. Muss es aber auch nicht. Dafür will Oliver Kalkofe alias Inspektor Even Longer an die Möpse von Tanja Wenzel. Nein nicht an die Möpse, sondern ihre Mopszucht. Ok an ihre möchte er auch aber da steht noch die Antwort auf die Frage aus ob sie einen Freund hat.

Als ob Kalkofe und Pastewka (der übrigens Inspektor Very Long spielt) dies nicht gereicht hätte, wird auch noch schön dick aufgetragen damit es auch ja jeder Deutsche versteht. Dafür sind die Wallace Filme auch definitiv zu alt als das das moderne junge Kinopublikum noch die vielen Anspielungen verstehen könnte. Und so flacht der Humor mit Minute zu Minute ab und begibt sich immer auf schlechtes Tenniefilm Niveau. Da werden Möpsen (ja den Hunden) Waffen aus dem Hintern gezogen, aufgeblasen oder gemolken. Dildos haben natürlich wie der Titel andeuten lässt auch den ein oder anderen Auftritt und alles in allem dümpelt die Story 80 Minuten lang vor sich hin und ist nicht viel tiefer als der durchschnittliche Edgar Wallace Film. Mit dem einzigen Unterschied das die sich so ernst genommen haben das es fast schon wieder komisch war. Ganz im Gegenteil zum „Wixxer“ der nur stellenweise den einen oder anderen Lacher abkriegt. Den Rest der Zeit rätselt das Publikum was sich Kalkofe und Pastewka, denen man übrigens die Hingabe ansieht, dabei gedacht haben. Die spiegelte auch das vereinzelte Verlassen des Kinosaals wieder. Und so blieb die übertrieben in die Länge gezogene Hitlerparodie und die armselige Verfolgungsjagd das wohl lustigste des ganzen Films. Eigentlich schade wenn man sich überlegt das Michael Herbig mit seiner Parodie auf Winnetou vorgemacht hat das auch der deutsche Film lustig und erfolgreich sein kann. Daran anschließen kann allerdings der Wixxer beim besten Willen nicht. Zwar mögen die kleinen Seitenhiebe ganz lustig sein, aber spätestens wenn auch noch Hollywoodstreifen a la „Das Schweigen der Lämmer“ durch den Kakao gezogen werden hört es dann doch auf lustig zu werden und wenn zum wiederholten mal in die Fäkalklamottenkiste gegriffen wird kann man auch Anke Engelke den Auftritt nicht mehr verzeihen.


:: Cast & Crew ::

Man merkt dem Wixxer an das er das Baby von Kalkofe und Pastewka ist. Beide spielen mit besonderer Hingabe und haben sichtlich ihren Spaß am Film. Leider färbt das nicht besonders auf die Zuschauer und anderen Darsteller ab, da sie wohl die Wallace Filme weniger gut kennen als unsere beiden Comedy-Genies. Und so merkt man dem einen oder anderen an das er sich etwas deplatziert fühlt und das obwohl keiner der deutschen Comedydarsteller dies nötig hätte. Egal wen man sich herauspickt, sie spielen ihre Rollen erstaunlich gut und solide und zeigen keine Schwäche. Damit hat es sich dann aber auch schon wieder. Aber was darf man auch groß verlangen wenn das Drehbuch nicht mehr hergibt, denn viel Spielraum ist da in der Tat nicht.

Geschrieben wurde der Film ua. ebenfalls von Kalkofe und entsprechend sollte man sich auf Satire pur einstellen. Entweder man mag Kalkofes Humor oder nicht und so verhält es sich auch mit dem Wixxer. Vieles mag in Ansätzen auf dem Papier lustig geklungen haben, auf der großen Leinwand reicht das aber nicht. Da waren selbst die schlechten Zucker/Abraham Filme komischer als der Wixxer in den besten Minunten.
Einzig wirklich zufrieden sein kann man mit der Regiearbeit, denn der bisher mit Ladykracherfolgen bekannte Tobi Baumann hat eine überdurchschnittliche gute Arbeit abgeliefert und ich bin mir sicher das man von ihm noch etwas hören wird.


Und sonst?

Das Titelthema aus den Credits stammt von Riight Side Fred feat. Doris Dubinski (Anke Engelke) und ist auch im Handel erhältlich.


:: Fazit ::

Der Wixxer hat mich einmal mehr darin bestätigt das der deutsche Film nur aus schlechten Kopien besteht und nicht erfolgreich ist. Ich möchte sogar soweit gehen und die These aufstellen das der deutsche Film niemals erfolgreich sein wird solange man sich nicht von der Umklammerung des Perfektionismus und Nacheiferns Hollywoods löst. Bis dahin werden uns wohl noch mehr schlechte Filme a la „Der Wixxer“ auf der Leinwand präsentiert auch wenn wir das gar nicht nötig haben, denn ich wiederhole es gerne noch mal: Potential steckte bei der Riege von Auftritten der deutschen Comedy-Elite im Film – nur leider wurde eben nichts daraus geholt. Ach ja und wer der Wixxer ist soll natürlich an dieser Stelle auch nicht verraten werden, aber man muss kein Edgar Wallace Kenner sein um schon nach den ersten Minuten zu wissen wie der Film ausgeht. Dazu ist (leider) mal wieder alles viel zu offensichtlich.

Ich gebe dem Film also nur einen Stern und kann jedem nur abraten, außer man steht 500prozentig auf Kalkofe Humor und ist auch bereit in einer Komödie mal minutenlang nicht zu lachen!


:: Datenblatt ::

Titel: Der Wixxer
Original Titel: Der Wixxer
Regie: Tobi Baumann

Darsteller: Oliver Kalkofe, Bastian Pastewka, Anke Engelke, uvn.
Länge: 85min
Verleih:
FSK: ab 12 Jahren

Copyright t_durden @ ciao / yopi 2004

15 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Dobby

    03.07.2004, 12:46 Uhr von Dobby
    Bewertung: weniger hilfreich

    1. Die Überschrift ist daneben. 2. Die gibts 0 Sterne und empfiehlst den Film? Wie passt das zusaammen?