Diablo (PC Rollenspiel) Testbericht

Die Handlung

In die mittelalterliche Stadt Tristan (oder Städtchen) ist das Böse eingedrungen, genauer gesagt tief unten in der Kirche. Dort treiben monströse Gestalten ihr Unwesen. Bis jetzt hat es noch niemand geschafft, dort lebend wieder herauszukommen. Und wie sollte es anders ein, man schlüpft jetzt in die Rolle eines Charakters (man kann Krieger, Bogenschützin(Jägerin) oder Zauberer auswählen) und begibt sich dorthin.
Die Bewohner Tristans stehen einem dabei mit Informationen, aber auch mit Waffenausrüstung, Heiltränken etc. zur Verfügung. Man muss aber ganz alleine da runter…



Das Spiel

Das Spiel an sich ist eine Mischung aus Hack n Slay (heißt übersetzt etwa: „schlagen und erlegen“) und Rollenspiel. Es hat also Rollenspiel-Elemente, da man in der Stadt sich mit verschiedenen Personen unterhält und handelt, aber zum Großteil sich in den unteren Gewölben herumtreibt und die dortigen Gestalten ins Jenseits befördert. Deshalb wird das Spiel auch als Action-Rollenspiel bezeichnet.
Insgesamt gibt es 16 Stockwerke/Labyrinthe, auch Dungeons genannt. Diese Dungeons werden bei jedem Betreten neu geladen und die Labyrinthe sind deshalb immer anders aufgebaut. Auch die Dungeons an sich sehen nicht immer gleich aus.


Zum Spielablauf:
Von den Bewohnern des Städtchens bekommt man von Zeit zu Zeit immer wieder kleine Aufgaben (z. B. eine bestimmte Kreatur zu vernichten) und erhält dafür als Belohnung dann Gold (die Währung dort ist Gold) oder spezielle Gegenstände wie z. B. Schwerter oder Schilde.
Man rüstet sich aber nicht nur weiter aus, um immer stärker zu werden. Vielmehr bekommt man durch das Erlegen der finsteren Gestalten bestimmte Gegenstände oder es liegen auch viele Gegenstände zum Mitnehmen bereit. Auch viele Schatztruhen sind mit Gold befüllt, aber auch auf dem Boden ist einiges zu finden. Durch das Besiegen eines besonders starken Gegners gibt es oftmals dann besonders gute Gegenstände abzustauben.
Für die ganzen Gegenstände hat man natürlich nicht allzu viel Platz, also sollte man sich überlegen was man alles mitnimmt. Am Gürtel werden Heiltränke aufbewahrt, blaue „Mana“ für Zauberkraft und rote für die Lebenskraft. Es gibt große und kleine Flaschen dieser Heiltränke.
Wenn man von Gegnern verletzt wird, nimmt die Lebenskraft logischerweise ab. Dann wäre es also ratsam einen Heiltrank einzunehmen. Dies erreicht man durch das Drücken der entsprechenden Taste (der Gürtel ist nummeriert) oder durch das Rechtsklicken auf diesen Heiltrank.

Die Gegenstände und Heiltränke, die man gesammelt hat, kann man dann in Tristan an bestimmte Personen wieder verkaufen und so zu mehr Gold kommen.
Je mehr Gold man hat, desto bessere/höherwertige Gegenstände kann man dann auch kaufen. So wird man mit der Zeit immer stärker (die Gegner natürlich auch), sowohl körperlich als auch die Fähigkeiten mit Zaubersprüchen umzugehen steigen. Diese Zaubersprüche kann man mit jedem Charakter anwenden, also z. B. auch als Krieger, aber man hat seine Stärke dann halt eher im Kampf. Diese Zauber sind schon sehr beeindruckend. Das kann die Fähigkeit sein, mit Feuer um sich zu Werfen/zu schießen, Feuerwände, Blitze abfeuern, gegen Feuer resistent sein und viel mehr. Also auch was fürs Auge…


Beim Spiel sieht es also so aus, dass man mit sich mit den Bewohnern unterhält und von ihnen Aufträge bekommt, um einen dann später dafür zu belohnen. Die meiste Zeit hält man sich natürlich in den unterirdischen Dungeons auf. Es geht dort immer tiefer nach unten, bis man zum Schluss beim großen Endgegner Diablo gelandet ist.

Im Laufe der Zeit sammelt man Erfahrungspunkte, durch welche man sich in höhere Level bringen kann. Zur Verfügung stehen: Stärke, Geschicklichkeit, Zauberkraft und Vitalität.

Die Handlung ist relativ einfach aufgebaut. Deshalb ist es auch nicht so schlimm, wenn man nicht so des Englischen mächtig ist. Im Grunde geht es eh nur darum, alles was sich in den Weg stellt bzw. was man sieht, platt zu machen…


Es ist nun aber auch nicht so, dass einen das langweilen würde. Im Gegenteil: Man möchte wissen, was in den Schatztruhen ist, was in der Ecke ist, was sich hinter der Tür verbirgt und kann einfach nicht aufhören weiterzuspielen.
Ich muss diejenigen, die das Spiel noch nicht kennen also warnen: Das Spiel hat einen dermaßen hohen Suchtfaktor dass man sich immer wieder zusammenreißen muss, mal aufzuhören…

Die Gegner sind am Anfang Skelette ohne Bewaffnung, die mit einem Schlag zu besiegen sind. Später bekommen diese dann auch Schwerter, schießen mit Pfeil und Bogen oder auch mit Feuer. Es folgen dann natürlich stärkere Gegner.

Ich würde das Spiel nicht als sehr brutal beschreiben. Das liegt auch an der Perspektive. Wenn man Türen aufmacht, kann da natürlich eine Gefahr lauern, aber durch die schräge Ansicht von oben hat man viel im Blick und da man von oben schaut, ist einiges schon einsehbar und nicht so groß wie in einem Ego-Shooter beispielsweise.



Bedienung des Spiels

Man steuert fast alles mit der Maus, aber es ist auch möglich bestimmte Befehle mit bestimmten Tasten (Hotkeys) auszuführen. Wie oben erwähnt, kann man Heiltränke auch mit Tasten benutzen. Das ist besonders hilfreich, wenn man einen starken Gegner hat und die Gesundheit rapide nach unten geht… Um beispielsweise das Inventar zu öffnen, kann man auch die Taste „I“ benutzen. Möchte man seine Figur im Spiel bewegen, so klickt man mit der Maus an die gewünschte Stelle und der Charakter bewegt sich dorthin. Steht man als Krieger vor einem Gegner, so klickt man ebenfalls mit der linken Maustaste auf die Kreatur und so wird diesem dann Schaden zugefügt. Ein Balken zeigt die verbleibende Lebensqualität des Gegners an.


Nun etwas zu den Gegenständen. Wenn man mit der Maus über diese fährt, wird der Name dieses Gegenstandes in einer bestimmten Farbe angezeigt, was etwas über dessen Wert aussagt:
„Normale“ Gegenstände sind weiß.
Verzauberte sind in blau beschrieben. Diese müssen aber erst identifiziert werden (kostet Gold), bevor man weiß welche besonderen Eigenschaften dieser Gegenstand hat.
Einzigartige sind in gold. Diese gibt es manchmal als Belohnung für eine bestimmte Aufgabe und auch diese müssen erst identifiziert werden bevor man die Besonderheiten dieses Gegenstandes weiß.



Schwierigkeitsgrad

Es kann aus drei Schwierigkeitsgraden ausgewählt werden (Normal, Alptraum, Hölle). Man muss sich am Anfang aber erst mal an die Steuerung gewöhnen und sobald man in die Katakomben steigt geht es ohne Vorwarnung los. Aber das kriegt man hin. Man sollte aber lieber etwas vorsichtig sein, denn wenn man ein paar Schläge zu viel abkriegt beißt man ins Gras. Man sollte sich also lieber zurückziehen und in der Stadt wieder zur Kräften kommen (Ausrüstung und Lebenskraft) bevor man sich weiterwagt.
Die Spieldauer liegt ungefähr bei 70 Stunden.



Grafik

Heutigen Maßstäben wird die Grafik natürlich nicht mehr gerecht, denn wie bereits erwähnt hat man hier eine 2D-Grafik und man schaut von schräg oben auf das Spielgeschehen. Das finde ich aber gar nicht so schlimm, denn was dieses Spiel ausmacht ist das Gameplay. Und das ist auf jeden Fall fantastisch. Das Spiel hat auch einige Nachahmer gefunden und hat schon irgendwie ein neues Genre eingeläutet.
Bildfehler konnte ich keine ausmachen.
Das ganze Spiel ist auch etwas dunkler gehalten, da fällt die Grafik auch gar nicht so ins Gewicht und es wird eine gewisse gruselige Atmosphäre erzeugt.
Am Anfang, am Ende und an einigen Stellen im Spiel gibt es ein paar Filmsequenzen, die auch nett anzuschauen sind.

Was die Musik angeht, hat Blizzard da wirklich einiges geleistet. Die mittelalterliche Musik im Hintergrund, die Stimmen der Charaktere. Dadurch wird eine schaurige Atmosphäre erzeugt. Hier passt einfach alles.



Kameraführung

Die Kameraführung ist in diesem Spiel wirklich Top. An keiner Stelle verliert man den Überblick, auch nicht bei geballter Action. Durch die schräge Sicht von oben und die einblendbare Karte auf das Spielfeld drauf, weiß man immer wo man sich befindet und hat auch keine Schwierigkeiten schnell in Richtung Ausgang zu laufen, falls man mit den Gegnern zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht fertig wird. Also hier kann man wirklich die volle Punktzahl vergeben! Auch die Steuerung des Charakters und die Bedienung von Inventar, dem Gürtel und den Gegenständen ist sehr einfach.



Multiplayer

Man kann über LAN (lokales Netzwerk) oder über das battle.net spielen. Das battle.net ist ein Internetangebot, bei dem man mit vielen anderen Spielen spielen kann. Neben Diablo kann über das battle.net auch Starcraft und Warcraft gespielt werden. Dafür ist natürlich der Besitz des jeweiligen Spiels notwendig. Es fallen für Diablo und Starcraft keine weiteren Kosten an. Für Warcraft fallen allerdings Gebühren an.



Systemvoraussetzungen

Das Spiel ist 1997 erschienen, demnach sind die Systemvoraussetzungen nicht gerade hoch und auf jedem PC sollte dieses Spiel laufen:

Win95,98 oder Win NT 4.0
Pentium 60 MHz
300 kps CD Speed
400 ms Seek Speed
8 MB RAM
16 MB RAM (für Multiplayer)
10 MB HDD Speicher Platz
Direct Draw und Direct Sound
2x CD-Rom Laufwerk
Microsoft-kompatible Maus
SVGA-Grafikkarte


Auch auf dem Mac läuft Diablo:

Power Macintosh oder kompatibles System
16 MB RAM mit virtuellem Speicher (32 MB empfohlen)
System 7.5 oder höher
Auflösung 640x480
256 Farben
2x CD-Rom Laufwerk


Diablo ist nur noch selten erhältlich, für ca. 5€. Es ist ja schließlich auch schon fast 10 Jahre her, dass es erschienen ist und der Nachfolger Diablo II ist auch schon 2000 erschienen.

Das Spiel ist ab 16 Jahren freigegeben, was ich auch absolut in Ordnung finde, denn schließlich geht schon recht gut zur Sache in diesem Spiel. Deshalb finde ich dies absolut angemessen.



Fazit

Eine Bewertung für dieses Spiel abzugeben fällt mir sehr leicht und ohne Zweifel kann ich für dieses Spiel die volle Punktzahl geben.

Diablo hat Maßstäbe gesetzt und für mich ist es eines der besten Spiele überhaupt. Sicher haut einen die Grafik nicht vom Hocker und auch damals hätte man grafisch wahrscheinlich mehr machen können, aber darum geht es gar nicht. Ein Spiel überzeugt für mich durch das Gameplay und nicht durch die bloße Grafik. Die kann alle paar Monate verbessert werden. Das was zählt, sind aber Spielideen und wie besonders und einzigartig ein Spiel ist.
Die nicht sonderlich tiefgehende Geschichte stört mich überhaupt nicht, denn das ist hier überhaupt nicht schlimm und nicht wichtig. Die Ladezeiten könnten zwar etwas kürzer sein, aber sonderlich gestört hat mich das nicht.

Beeindruckt hat mich bei Diablo die düstere Atmosphäre, die passende Musik/Soundeffekte (z. B. das Knarchen beim Öffnen von Schatzruhen) und die Spannung, die entsteht. Vor allem aber dieser entstehende Suchtfaktor hat mich sehr beeindruckt.
Damals habe ich durch Zufall im Regal zu diesem Spiel gegriffen. Die Aufmachung der Verpackung hat mich erst zweifeln lassen, ob dies das richtige Spiel ist, denn es sah schon etwas düster aus. Aber dieser Kauf war auf jeden Fall richtig und wenn ich es nicht gekauft hätte, hätte ich es mir später mit Sicherheit geholt weil ich ja auch einiges in PC-Zeitschriften über dieses Spiel las.

Über den im Jahr 2000 erschienenden Nachfolger Diablo II werde ich demnächst auch noch einen Bericht verfassen ;-)