Die Braut, die sich nicht traut (DVD) Testbericht

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ab 5,26
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Erfahrungsbericht von IQIQIQ

Unterhaltung - tiefgründig und mainstreamig zugleich

Pro:

Darsteller, handwerklich erstklassiger Film, psychologische Figurenzeichnung, Komik

Kontra:

Ähnlichkeiten zu "Pretty Woman" schaden der Story

Empfehlung:

Ja

Neulich war ich bei einer Infoveranstaltung mit der Spielfilm-Redakteurin einer großen deutschen Fernsehanstalt – einer potentiellen Auftraggeberin also. Im Gespräch schien es zunächst, als sei sie ganz überwiegend an düsteren Stoffen – Dramen, Thrillern und ähnlichem – interessiert. Doch als ich dann nachfragte, erklärte sie, dass sie nur selten gute (romantische) Komödien angeboten bekäme, aber wenn sie etwas angeboten bekäme wie ... Ja, und dann folgte eine Liste mit Filmen, auf der unter anderem auch „Die Braut, die sich nicht traut“ vorkam. Natürlich kannte ich den Film schon, aber es war eine ganze Weile her, seit ich ihn zum letzten Mal gesehen hatte – also bekam er natürlich sofort Platz 1 auf meiner Ausleihliste, und ein paar Tage später hatte ich ihn zu Hause. Weitere Berichte zu Filmen aus dieser Liste werden folgen!



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Die Story:
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Ike Graham ist Kolumnist bei einer Zeitung. Häufig dreht sich seine Kolumne auf sarkastische Weise um die Fehler der Frauen. Kein Wunder – Ikes Chefin ist seine Ex-Frau, und bei Frauen hat er offenbar kein Glück. Auch mit seiner Kolumne läuft es längst nicht mehr so gut, wie es könnte – nur mit Müh und Not liefert er sie jeweils kurz vor Redaktionsschluss ab.
Eines Tages hört er in einer Kneipe die Geschichte von Maggie Carpenter, die bereits dreimal noch direkt vor dem Altar ihrem jeweiligen Bräutigam weggelaufen ist – eine Story, die ein wenig aufgebauscht hervorragend in seine Kolumne passt!
Sein Pech: Auch in Maggies kleinem Heimatort liest man die Zeitung. Maggie, die gerade wieder kurz vor der Hochzeit steht, schreibt an die Herausgeberin (Ikes Ex-Frau) und verlangt die Richtigstellung. Da Ike die Geschichte übertrieben hat und Maggie ihre Version einklagen könnte, verliert Ike seinen Job bei der Zeitung. Er ist nicht mehr tragbar.
Doch Ike gibt nicht so leicht auf: Er reist in Maggies Heimatort, um sich mit einem Artikel über ihre nächste Hochzeit, von der sie, wie er überzeugt ist, wieder weglaufen wird, wieder zu rehabilitieren.
Ike lernt Maggie kennen und recherchiert in ihrem Heimatort. Da Ike all seinen Charme entfaltet, reden Maggies Freunde und ihre Familie mit ihm. Maggie versucht zunächst, ihn in seinen Recherchen zu behindern, doch schließlich sieht sie ein, dass sie ihm so nicht beikommt. Sie bietet ihm eine Exklusivstory an und will ihm nun beweisen, dass sie die Hochzeit diesmal durchziehen wird.
Ike findet bald Indizien dafür, was für Maggie bei ihren bisherigen Hochzeitsversuchen immer misslungen ist: Sie passt sich jeweils völlig an den jeweiligen Mann ihres Herzens an, auch an Trainer Bob Kelly, ihrem derzeitigen Bräutigam, der mit ihr die Hochzeitsreise in den Himalaya unternehmen will und mit dem sie selbst die Vorliebe für die Art, wie sie ihre Eier isst, teilt.
Doch auch Ike verändert sich: Nach langer Zeit muss er sich erstmals wieder ganz auf eine Frau einlassen, und Maggies Verletzlichkeit, die er bald erkennt, rührt ihn. Und auch Maggie hat bei ihm erstmals das Gefühl, einem Mann zu begegnen, der sie durchschaut – und versteht.
Als ausgerechnet Ike am Tag vor der Hochzeit mit Maggie und Coach Kelly die Trauung proben soll, werden die Gefühle, die Ike und Maggie füreinander haben, offensichtlich. Coach Kelly gibt klein bei.
Doch jetzt steht die Hochzeit von Ike und Maggie an – wird sie wieder davonlaufen?



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Anmerkungen zum Film:
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Irgendwo in einer Kurzzusammenfassung von Pro und Kontra zu diesem Film habe ich sinngemäß gelesen, der Film sei charmant und romantisch, aber vielleicht ein wenig seicht. Dem ersten Teil der Aussage kann ich voll und ganz zustimmen, dem zweiten Teil aber ganz und gar nicht. Denn dies ist in meinen Augen eine der relativ wenigen romantischen Komödien, die wirklich Tiefgang haben. Alle Konflikte des Films, insbesondere natürlich die der beiden Hauptfiguren Ike und Maggie, basieren auf den (psychischen) Problemen und (vorausgegangenen) Verletzungen der Figuren. Außerdem sind sie hervorragend miteinander kontrastiert, und dass gerade diese beiden Figuren die „Erlösung“ füreinander bedeuten können, wenn sie sich aufeinander einlassen, scheint mir psychologisch durchaus schlüssig. Und letztlich ist auch der Grund, warum sie sich aufeinander einlassen, einleuchtend: Ike will sich beruflich rehabilitieren, indem er beweist, dass Maggie sich wieder nicht traut – und Maggie will ihren Ruf, insbesondere auch in der Kleinstadt, in der sie lebt, wiederherstellen. Ein guter Grund für beide, die Story durchzuziehen! Gerade das macht einen guten Konflikt aus – in einem seichten Film ist es häufig so, dass man als Zuschauer nicht weiß, warum die Figuren in der Konfliktsituation bleiben und einander nicht einfach aus dem Weg gehen.
Aus diesem Grund verstehe ich auch, warum die Redakteurin so begeistert von diesem Film ist – es ist eine psychologisch durchdachte und handwerklich fundierte romantische Komödie!
Übrigens zieht sich die handwerkliche Perfektion fast durch den ganzen Film. Ein anderes Problem, an dem romantische Komödien oft kranken, ist, dass sie zwar romantisch, nicht aber komisch sind. Auch das ist hier nicht der Fall: Die Figuren Maggie und Ike sind in sich mit ihrer leicht schrägen Weltsicht schon komisch, und auch unter den Nebenfiguren gibt es zahlreiche komische Typen. Und auch in der Erzählweise wird durch komische Überspitzungen bis hin zu kleinen (aber immer passenden) Slapstick-Einlagen die Komik immer aufrecht erhalten.
Einzig mit dem Schluss des Films bin ich nicht ganz zufrieden – womit ich ganz und gar nicht das sehr überzeugende Ende von Ikes Versuch meine, Maggie zu heiraten, sondern das, was dann folgt. Denn bis zum Happyend (das für eine romantische Komödie natürlich Pflicht ist!) zieht es sich ab diesem Zeitpunkt ein wenig. Viele der einzelnen Szenen und Montagen, die dazu führen, sind hübsch und psychologisch auf den Punkt erzählt, aber dazwischen gibt es ein paar andere – unnötige – Szenen, die mich ungeduldig machen.
Insgesamt aber trotzdem eine überzeugende romantische Komödie, ein Referenzfilm dieses Genres!

Der Film ist in Deutschland ohne Altersbeschränkung freigegeben – sicherlich zu Recht. Dennoch ist er natürlich erst ab dem Teenageralter zu empfehlen (für Kinder ist das Thema nicht so interessant), mit der speziellen Zielgruppe Mädchen und Frauen.



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Der Regisseur:
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Garry Marshall ist eins der seltenen Hollywood-Allround-Talente – er hat eine umfangreiche Filmografie als Schauspieler (meist kleine Rollen, aber durchaus teilweise in größeren Filmen oder TV-Serien), Drehbuchautor und Regisseur, wobei seine Meriten als Regisseur vielleicht sogar die kleinsten sind. Neben den beiden erstklassigen Filmen „Pretty Woman“ und „Die Braut, die sich nicht traut“ hat er auch einige ebenfalls erfolgreiche, aber weniger anspruchsvolle gemacht (etwa „Plötzlich Prinzessin 1 + 2“) und diverse vergleichsweise unbekannte.
Ich denke, er hat eine gute Hand für romantische Komödien, aber seine Regiesprache ist solide, nicht spektakulär.



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Die wichtigsten Darsteller:
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Hier sind natürlich in allererster Linie Julia Roberts und Richard Gere in den Hauptrollen zu nennen. Nach „Pretty Woman“ galten sie als Hollywoodtraumpaar, aber es dauerte lange, bis sie sich wieder zu einer Zusammenarbeit überreden ließen – nämlich bis zur „Braut, die sich nicht traut“ acht Jahre nach „Pretty Woman“. Obwohl sich gegen die schauspielerische Leistung der beiden absolut nichts einwenden lässt (insbesondere Julia Roberts hat sich ja auch Meriten weit jenseits leichter Romantik-Rollen wie dieser verdient), halte ich das für einen der problematischen Punkte des Films: Man kennt nicht nur die beiden schon als Liebespaar – es gibt darüber hinaus sogar ein paar Szenen, die an Szenen aus „Pretty Woman“ erinnern. Und das tut letztlich der Story nicht gut – sie verliert dadurch unverdienterweise ein wenig von ihrer Eigenständigkeit – was natürlich nicht den Darstellern, sondern ebenfalls dem Regisseur und eventuell dem Drehbuch anzulasten ist!



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DVD-Ausstattung:
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Technische Daten:
Bildformat: 16:9
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Spieldauer: 112 min.
FSK0
Veröffentlichung des Films: 1999
Veröffentlichung dieser DVD: 11.7.2002



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Anmerkungen zur DVD-Ausstattung:
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Der Film liegt auf der DVD in englischsprachiger Originalfassung und französischer, deutscher, und spanischer Synchronfassung vor.
Untertitel gibt es für Deutsch, Schwedisch, Dänisch, Norwegisch, Französisch, Spanisch, Niederländisch, Isländisch, Portugiesisch, Finnisch sowie Englisch für Hörgeschädigte.

Leider ist das auch schon die vollständige DVD-Ausstattung. Dafür muss man wissen, dass die DVD ursprünglich bereits im Jahr 2000 erschien, als man offenbar auf Extras bei den DVDs noch keinen großen Wert gelegt hat und als einzige Besonderheit immer massig Sprachen auf die DVDs packte. 2002 legte man die DVD dann noch einmal neu auf, aber ohne die inzwischen doch recht üblich gewordenen Extras nachzuproduzieren. Schade!

Was dagegen sehr schön ist und was man auf neueren DVDs in der Regel nicht mehr findet, ist eine Liste der Rollen, Schauspieler und deutschen Synchronsprecher nach dem Abspann des Films – so etwas mag ich immer sehr gerne, gerade weil die Sprecherstimmen doch sehr viel ausmachen, die meisten deutschen Synchronsprecher allerdings wenig bekannt sind (oder nur als „Stimme von ...“).

Die DVD kostet derzeit knapp 8 Euro, was natürlich auch nur mäßig über die fehlenden Extras trösten kann, aber immerhin nicht sehr teuer ist!



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Fazit:
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Sehenswerte romantische Komödie, handwerklich fast durchweg erstklassig konzipiert und umgesetzt. Ein Referenzfilm des Genres!
Leider bietet die DVD keine Extras, was trotz des niedrigen Preises letztlich enttäuschend ist!

86 Bewertungen, 20 Kommentare

  • Kjeldi

    30.08.2007, 02:52 Uhr von Kjeldi
    Bewertung: sehr hilfreich

    klasse Film, klasse Filmpaar

  • krullinchen

    21.01.2007, 19:48 Uhr von krullinchen
    Bewertung: sehr hilfreich

    *sh* und liebe Grüße!

  • anonym

    30.11.2006, 00:50 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Romantisch = ja, sehenswert = nicht unbedingt ... Gruß, Sven, ein Julia Roberts-Fan :))

  • Sayenna

    17.11.2006, 13:07 Uhr von Sayenna
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :-)

  • Zuckermaus29

    17.11.2006, 12:03 Uhr von Zuckermaus29
    Bewertung: sehr hilfreich

    :o) liebe Grüße Jeanny

  • panico

    16.11.2006, 13:32 Uhr von panico
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg panico:-)

  • anonym

    16.11.2006, 09:12 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lieben gruß , Bernd

  • anonym

    15.11.2006, 12:25 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • anonym

    13.11.2006, 23:11 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Edith und Claus

  • anonym

    13.11.2006, 19:18 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, LG Biggi :-)

  • misscindy

    13.11.2006, 18:33 Uhr von misscindy
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh + lg

  • B_Engal

    13.11.2006, 13:23 Uhr von B_Engal
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH von mir. MfG B_Engal

  • anonym

    13.11.2006, 11:03 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lieben Gruß :-)) Marianne

  • campimo

    13.11.2006, 08:02 Uhr von campimo
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH & LG

  • bigmama

    13.11.2006, 00:43 Uhr von bigmama
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg Anett

  • Sweeaty

    13.11.2006, 00:32 Uhr von Sweeaty
    Bewertung: sehr hilfreich

    super bericht! :) liebe grüße!!

  • Baby1

    13.11.2006, 00:16 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    ~~*LG Anita*~~

  • anonym

    12.11.2006, 22:45 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    achon von gehört - aber ich bin kein Freund von Komödien

  • morla

    12.11.2006, 22:44 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • LittleSparko

    12.11.2006, 22:39 Uhr von LittleSparko
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, daniela