Die Feuerzangenbowle (1944) (DVD) Testbericht

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Die-feuerzangenbowle-1944-dvd
ab 5,99
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Erfahrungsbericht von wonderwomanX

Alte Schinken schmecken besser

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Dies kann man zwar jetzt nicht pauschalisieren, aber bei manchen Sachen stimmt das schon. Es gibt Klassiker im Film die wohl immer unvergesslich bleiben. Die Feuerzangenbowle aus dem Jahre 1944 ist auf jeden Fall ein Film der wohl in keiner Sammlung fehlen sollte. Heinz Rühmann, Schauspielerikone auch im dritten Reich, hatte bei der Filmpremiere wohl weniger Freude. Adolf Hitler gab diesen Film frei, als der 2. Weltkrieg fast verloren war. Er sollte quasi die Soldaten ermuntern und neue Kraft geben. Zum Glück vergebens, aber trotzdem hat der Film nicht an Charme verloren. Das Deutsche Kino damals konnte sich jedenfalls noch mit dem amerikanischen Knüllern aus Hollywood messen, auch wenn Megastars wie Marlene Dietrich das Land verlassen hatten bzw. schlicht vergrault wurden.

Auf DVD war der Film schon im letzen Jahr erhältlich. Aber die Kinowelt AG hatte sich nicht besonders Mühe gegeben. Die Ton und Bildqualität war miserabel, so das eine DVD sich dafür nur schämen braucht. Jetzt ist aber eine neuere Version auf den Markt, die etwas überarbeitet wurde. Der Preis liegt bei 14,95 Euro (Amazon). Das finde ich noch in Ordnung, wobei bei einem Klassiker ein höherer Preis wohl etwas unverschämt wäre. Die Leistung muss natürlich auch stimmen und von der erzähle ich Euch mal ein wenig.


Inhalt
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Dr. Johannes Pfeiffer ( mit drei f ) ist Gast einer fröhlichen Herrenrunde. Die Professoren und Doktoren erzählen sich Schwänke aus Ihrer Jugend und wie sie die Lehrer oft mit diversen Streichen reingelegt haben. Dr. Pfeiffer kann nun hier aber leider nicht mitreden, weil seine Eltern ihn ganz schlicht auf die Privatschule geschickt haben. Nun ist die Idee geboren das alles nachzuholen. Der mittlerweile in den Jahren gekommen Dr. Pfeiffer trimmt sich auf jugendlich und drückt noch einmal die Schulbank auf dem Gymnasium. Hier werden natürlich alle Streiche fleißig nachgeholt und die Lehrer zu Weißglut getrieben.


Der Film
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Auch wenn sich alles jetzt anhört wie die Pennälerfilme aus den 70ern (Die Lümmel von der ersten Bank etc.), ist das Niveau hier nun wirklich weit höher angesetzt. Heinz Rühmann spielt hier wohl einer der perfektesten Rollen seiner Karriere und auch die anderen Darsteller stehen dem nichts nach. Der Film ist witzig und hat sehr viel Charme. Auch sind dann die Schülerscherze keinesfalls albern, wie es in einigen Nachverfilmungen vorgekommen ist. Die Sätze „Pfeiffer, mit drei f." und "Also wat is en Dampfmaschin? Da stelle mer uns janz dumm" sind legendär und sind ein Symbol für den Kultstatus des Films. Bereits 1933 gab es auch eine identische Verfilmung des Stoffs ebenfalls mit Heinz Rühmann. Hier sieht man mal wie sich ein Schauspieler steigern kann, denn die Leistung in der „Feuerzangenbowle“ ist genial und wohl auch für immer unvergessen.


Die DVD
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Wichtig ist natürlich auch immer das Bonusmaterial. Und hier enttäuscht die DVD schon etwas, obwohl auch einige Schmankerl enthalten sind. Vielleicht bin ich auch zu verwöhnt, aber die Ausgaben der Kinowelt sind sonst immer Vorbild in Sachen Extras. Als erstes sind die Trailer zu erwähnen. Auf über 15 Minuten werden 6 weitere Klassiker vorgestellt. Alles aber eben auch für die Zielgruppe der DVD. Zu finden sind „Der Hauptmann von Köpenick“, „Der dritte Mann“, „High Noon“, „Sissi“, „Des Teufels General“ und „ Sein oder nicht sein“. Die Bild und Tonqualität schwankt hier sehr stark. Ist aber auf jeden Fall schön mal wieder alte Ausschnitte aus diversen Filmen zu sehen.

Weiterhin ist ein ca. 30 Minuten Porträt über Heinz Rühmann enthalten. Von der Geburt bis zu den wahren Filmerfolgen wird hier das Leben durchleuchtet. So richtig ist es aber nichts besonders, weil dieses Porträt auch schon im Fernsehen gelaufen ist. War dann natürlich einfach dieses nur auf den Silberling zu pressen. Ansonsten die übliche Kapitelauswahl und Tonoptionen. Für Hörgeschädigte sind nämlich optional Untertitel möglich.


Bild & Tonqualität
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Der Film ist ja schon mittlerweile ganze 57 Jahre alt und zuviel sollte man dann natürlich selbst auf DVD nicht erwarten. Die Bildqualität ist aber auf jeden Fall recht gelungen und leicht überarbeitet worden. Zu Perfekt darf es ja auch nicht sein, weil dann bestimmt ein bisschen vom Charme des Film verloren gehen würde. Manchmal wird das Bild leicht unscharf, aber nicht so das es wirklich stören würde. Auch beim 2fachen Zoom meines DVD-Players sind noch kaum Pixel zu erkennen. Der Ton macht da leider keine so gute Figur. Man muss schon etwas den Fernseher lauter stellen, um die manchmal auftretenden dumpfen Stellen auch zu verstehen. Stereo oder gar Dolby ist hier ein Fremdwort. Für Cineasten natürlich ein Albtraum, Filme in Mono zu schauen. Das gehört aber nun einmal zu manchen Klassikern dazu.


Fazit
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Der Film hält sich gut neben der Romanvorlage von Heinrich Spoerl. Auch nach 57 Jahren ist „Die Feuerzangenbowle“ sehr sehenswert und für jung wie alt gleichermaßen geeignet. Ob es nun die DVD sein muss, muss wohl jeder selber entscheiden. Wer auf die mageren Extras gerne verzichtet, holt sich wohl besser die günstigere Version auf Video. Um das Niveau einer Sammlung etwas anzuheben, ist die DVD aber durchaus geeignet.

Weiterhin viel Spaß bei Yopi

Liebe Grüße Ute

25 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Tweety30

    06.03.2002, 08:15 Uhr von Tweety30
    Bewertung: sehr hilfreich

    Der Film ist Kult!

  • trilli7

    06.03.2002, 06:41 Uhr von trilli7
    Bewertung: sehr hilfreich

    super klasse bericht, steht alles drin was man wissen muss. mfg trilli7