Die Geistervilla (DVD) Testbericht

D
Die-geistervilla-dvd-komoedie
ab 9,01
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004

5 Sterne
(1)
4 Sterne
(1)
3 Sterne
(3)
2 Sterne
(1)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von Divalein

Geistlos unterhaltsam

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Filmkritik zu:

------------------------------------------------

DIE GEISTERVILLA

------------------------------------------------


„Geistlos unterhaltsam“


Na ja. Viel hatte ich ja gar nicht erwartet. Einfach einen kleinen, unterhaltsamen Film, der mir während des Verzehrs meiner zwei leckeren Rippchen als Nebenbei-Unterhalter dienen sollte…

Nachdem ich ca. zehn Minuten durch die häusliche DVD-Sammlung gekramt hatte und wieder einmal, wie ich halt bin, zu keinem Punkt kommen konnte, schlug jemand anderes mir dann genervten Tones vor:
„Dann lass uns doch meinetwegen diesen Geistervilla-Film schauen!“

Gesagt getan.

Während ich also frohen Mutes und mit reichlich Genuss-Fähigkeit an meinen Fleischknöchlein herumnagte und dabei hart gebackene Sesambrötchen in Knoblauchsauce stippte, sah ich eine ziemlich lächerlich-hohle Story, die in etwa so geht:

Das Makler-Ehepaar Jim und Sarah (Eddie Murphy und Marsha Thomason) will eine vermeintlich idyllisch gelegene Uralt-Villa erwerben. Eigentlich auf einem Familientrip unterwegs, macht man mitsamt den beiden Kindern einen Abstecher zur besagten Residenz - um mal eben schnell den Kaufvertrag klar zu machen.
Aber Pustekuchen! In einer mysteriös dunklen Umgebung mit zig Grabsteinen erwartet die Familie erst einmal nur der schaurige Butler Ramsley (Terence Stamp), der die Gäste später dann zu seinem Master Gracey (Nathaniel Parker) geleitet.
Sofort lässt sich (zumindest wenn man eigenständig denken kann) erahnen:
Da stimmt was nicht! Und in der Tat stimmt da gar nichts:
Gracey hofft in Sarah seine durch unglückliche Umstände ums Leben gekommene Liebe Elizabeth wieder gefunden zu haben. Und nun, nach vielen hundert Jahren des einsamen Sinnierens und Sehnens als unruhiger Geist (ja, der Typ ist nicht mehr am Leben, sondern seit Jahrhunderten ein unzufrieden schmollender, aber gutaussehender Geist!) und geschundene Seele will er sein Mädchen diesmal um jeden Preis behalten…

Um eins vorauszuschicken: Mein Essen habe ich bei diesem Film genießen können. Das lag aber vor allem an der leckeren Marinade und der gewieften Grilltechnik der Zubereiterin. Der Film war aber zumindest keine Genussbürde:
Es gab keine gruseligen Metzgerszenen, die mir den Verzehr madig gemacht hätten, und vor Langeweile eingeschlafen bin ich auch nicht.
Dass mich „Die Geistervilla“ aber gerade vom Hocker gerissen hat, kann ich auch nicht behaupten.

Dem Film mangelt es leider von hinten bis vorn an einleuchtender Logik. Es fängt schon damit an, dass man gar nicht so recht ausmachen kann, ob Jim nun gern oder ungern Immobilienmakler ist. Einerseits wirft er sich wie ein Wahnsinniger ins Zeug, um beruflichen Erfolg zu haben, ja verpasst dafür sogar, wenn auch sichtlich zerknirscht, seinen eigenen Hochzeitstag. Andererseits stöhnt er sich und seinen Lieben die Hucke voll und scheint so gar nicht fasziniert, wenn da ein neuer Interessent vor ihm steht. Ich finde das unplausibel und inkonsequent. Mit solch einer nicht souveränen Person sympathisiert man nicht gern.

Es geht ähnlich unplausibel weiter: Sarah, ebenfalls mit von der Maklerpartie, hat anscheinend noch weniger Bock aufs Immobiliengeschäft und würde am Liebsten gar nicht auf das Angebot eingehen, das ihr eines Tages am Telefon gemacht wird.

Tja, wäre sie lieber ihren „Prinzipien“ treu geblieben und hätte sich nicht von ihrem Motorsägen-Mund-Mann überreden lassen, das Angebot wahrzunehmen…

Im weiteren Verlauf nämlich fangen erst die richtig harten Ungereimtheiten an:
Die gesamte Familie fährt zur besagten Villa. Man wird dort sehr kühl empfangen, die ersten paar Ankunftsminuten allerdings überhaupt nicht und anschließend von einem verklemmt wirkenden Butler durch ein schlossähnliches, sehr gruselig erscheinendes (!) Altgemäuer geführt.
Anscheinend ist aber keiner von unserer Maklerfamilie so schlau, um sofort zu checken, dass hier der Hund verfroren ist und dass man lieber ganz schnell zurück als voran gehen sollte.
Ganz anders unsere Muffel-Makler: Die lassen sich sogar zu einem Abendessen mit einem seltsam tot erscheinenden Schlossherr einladen, einem der aber immerhin beim Anblick der schönen Sarah wieder lebendig zu werden scheint!

Statt nach dem (irgendwie nicht wirklich statt gefundenen) Essen lässt sich die Familie dann auch noch ohne Einwände (!) dazu zwingen, in der Villa zu bleiben - weil der Master es will, und der Butler sowieso. Die Maklerfamilie hat anscheinend nicht nur keine Lust zu makeln, sondern erst recht keinen Elan, die Befehlen von anderen zu bemäkeln…
Denn der Butler mit seinem stocksteifen und dennoch grenzenlos impertinenten Auftreten hat ein böses, schwarzes Geheimnis - das sieht man sofort!

Nicht aber unsere Familie.

Die checkts erst, als es zu spät ist.
Maklermuffel Sarah bemerkt die brisante Brenzligkeit der Bredouille sogar erst eine Viertelstunde vor Schluss des Films…

Währenddessen hat ihr getreuer, aber total jeck erscheinender, Ehemann schon tausend Geistern die Rübe abgeschlagen und Millionen Gags gerissen…

Die Kinder sind derweil zunächst auf eigenen Pfaden unterwegs, stoßen als erstes auf die tiefen Geheimnisse der Villa, hängen aber schließlich und endlich doch am Allerhilflosesten, eben kindlich, herum und müssen von schützender Elternhand gerettet werden…

Leider, und das wusste ich schon direkt zu Beginn des Films, folgt auf einen lückenhaften, albernen, kitschigen, ja himmelschreiend affigen Verlauf ein hyperschmalziges Hollywood-Ende.
Manche zarte Seele mag dieses ja für das Fehlen einer stringenten Story entschädigen, mich selbst kotzte es aber noch mehr an als der Film selbst.

Der war nämlich alles in allem gar nicht so übel.
Die Albernheit, die sich wie ein roter Faden durch den Film zieht, war gleichzeitig auch das große positive Element.

Vor allem Eddie Murphy wusste mit schnabbeliger Schnatterei und ultra-wortwitzigen Sprüchen über gewisse Ungereimtheiten hinwegzutäuschen und machte aus himmelschreiendem Unsinn eine coole, kindsgerechte Satire.

Neben ihm glänzte Terence Stamp als Geister-Butler mit Sinn für Selbstverarschung. Wer den Knaben ernst nimmt, ist selber Schuld. Selten habe ich mich so sehr über den Anschein einer dauerhaft mit Wäschesteif behandelten Anzugsmontur amüsiert. Terence Stamp hat seine Sache sehr gut gemacht.

Alle anderen Schauspieler wirken entweder müde oder unscheinbar (sehen aber etwa in Nathaniel Parkers Fall erstaunlich attraktiv aus). Die Kinder waren meiner Meinung nach nicht übel, fielen aber neben den beiden großen Zugpferden Murphy und Stamp kaum auf.

Ach so: Sagte ich gerade, der Film sei kindgerecht?
Na ja…
Er ist ziemlich kindgerecht.
Ab und an wartete man nämlich mit Schauerskeletten auf, die sogar aufwändige Zombieproduktionen würdevoll übertrumpfen können und für solch eine alberne Komödie viel zu gruselig erscheinen…
Aber auch hier setzte man überschäumenden Humor als Gegenmoment ein und wischte die Teile einfach eins nach dem anderen aus dem Weg bzw. ließ sie in anderen Sequenzen als possierliche Seelen-Essenz lustige Dinge machen, etwa im Schauerwald als grüne Geister durch die Gegend springen.

Der Film ist übrigens ein Walt Disney-Produkt.
Es war mir bislang nicht geläufig, dass man dort neuerdings auf brachiales Herumgealbere setzt - aber man lernt anscheinend niemals aus.

„Die Geistervilla“ eignet sich also für eine gute Stunde Kurzweil, zumindest dann, wenn man ein humorvoller Mensch ist.
Mehr sollte man von diesem Film aber auch nicht erwarten.

- - -

Nun noch ein paar Rohinfos zur DVD:

Als Sprachen stehen Deutsch (Dolby Digital 5.1) wie auch originales Englisch (Dolby Digital 5.1) zur Verfügung. Womöglich wäre es besser, ab und an mal auf Englisch zu zappen, da die Synchronstimme von Eddie Murphy die übliche ist - und seitdem ich sie als Shreks Eselstimme gehört habe… ähm na ja…
Das Bildformat ist 2.35:1.
Es sind einige Special Features enthalten (die mich persönlich aber nicht die Bohne interessieren, dafür bietet mir der Film wirklich zu wenig langfristig bindendes Potential):
- Die gruseligen Geheimnisse der Geistervilla;
- Making Of: Die Geister auf dem Friedhof;
- Disneys virtueller Rundgang durch die Geistervilla;
- Gestorbene Szene (ja, die nennt sich wirklich so): Emma und Ezra
- Die witzigsten Pannen vom Dreh;
- Musikvideo der Band Raven 'Superstition';
- Audio Kommentare: des Produzenten Don Hahn, Visuel Effects Supervisor Jay Redd und Drehbuchautor David Berenbaum;
- Audio Kommentare: des Regiseeurs Rob Minkoff und der Kostümdesignerin Mona May.

- - -

© Eminencia / Divalein, 14.05.2006

58 Bewertungen, 27 Kommentare

  • frankensteins

    31.01.2009, 14:20 Uhr von frankensteins
    Bewertung: sehr hilfreich

    ganz liebe Grüße Werner

  • bambie34

    10.06.2008, 23:49 Uhr von bambie34
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich,lg Tanja

  • PrinceofLies

    17.04.2008, 13:51 Uhr von PrinceofLies
    Bewertung: sehr hilfreich

    bei einem richtigen Horrorfilm würden mich derartige logische Fehler auch nerven,aber bei ner Komödie ist es ja mehr oder weniger ein Stilmittel

  • hjid55

    04.03.2007, 14:49 Uhr von hjid55
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh & lg Sarah

  • Baby1

    05.02.2007, 19:19 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • anonym

    30.11.2006, 10:18 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • Zuckermaus29

    08.11.2006, 00:20 Uhr von Zuckermaus29
    Bewertung: sehr hilfreich

    :o) liebe Grüße Jeanny

  • Estha

    01.07.2006, 12:51 Uhr von Estha
    Bewertung: sehr hilfreich

    ☼☼☼ ... lg susi ... ☼☼☼

  • anonym

    01.07.2006, 12:01 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Prima :-)

  • schokofan

    30.05.2006, 22:59 Uhr von schokofan
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh und ganz liebe Grüsse Dagmar

  • jockel2001

    26.05.2006, 23:26 Uhr von jockel2001
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schau doch mal bei mir vorbei wenn du magst :) ciao Jo

  • schnekuesschen

    20.05.2006, 23:14 Uhr von schnekuesschen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht...LG Sandy :-)))

  • Gozo-Bernie

    18.05.2006, 20:54 Uhr von Gozo-Bernie
    Bewertung: sehr hilfreich

    wgn sprmsnmn kK!

  • darras76

    17.05.2006, 03:52 Uhr von darras76
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich weiss nicht, wenn Eddie Murphy den Mund aufmacht, möchte ich ihn jedes Mal irgendetwas auf die Rübe hauen *aggressiv mit Fingern zuck*

  • Volker111

    15.05.2006, 17:32 Uhr von Volker111
    Bewertung: sehr hilfreich

    smile ;-)

  • topfmops

    14.05.2006, 18:57 Uhr von topfmops
    Bewertung: sehr hilfreich

    Um diese Uhrzeit gehören Sie auf die Piste und nicht an den Rechner!! tztztz!!

  • Mogry1987

    14.05.2006, 16:35 Uhr von Mogry1987
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich =)

  • bodspy

    14.05.2006, 15:09 Uhr von bodspy
    Bewertung: sehr hilfreich

    <b>* * * SEHR HILFREICH * * *</b> <br/>ausführlich & informativ... <br/>Liebe Grüße... RenÖ ;o

  • anonym

    14.05.2006, 13:57 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, LG Birgit :-)

  • SeriousError

    14.05.2006, 13:15 Uhr von SeriousError
    Bewertung: sehr hilfreich

    <b>Ein "sehr hilfreich" von mir für diesen tollen Beitrag. :o) Gruß SeriousError!</b>

  • Django006

    14.05.2006, 12:48 Uhr von Django006
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh & *lg* Alan :>))))

  • Nightmare

    14.05.2006, 12:13 Uhr von Nightmare
    Bewertung: sehr hilfreich

    <p><u><i><font face="Calligraph421 BT" color="#000080" size="5"> <br/><marquee height="52" width="450">Sehr Hilfreich von Mir LG Bernd</marquee></font></i></u></p> <br/>

  • Scheinshaxe

    14.05.2006, 11:18 Uhr von Scheinshaxe
    Bewertung: sehr hilfreich

    klasse bericht! <br/>sehr hilfreich :) <br/>lg Scheinshaxe :o)

  • kyrilia

    14.05.2006, 10:19 Uhr von kyrilia
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich fand den ganz ok xD sh

  • Bea_im_Netz

    14.05.2006, 09:54 Uhr von Bea_im_Netz
    Bewertung: sehr hilfreich

    Da fragt man sich ja wirklich, warum du derart lange zugeguckt hast - ich hätte das Teil vermutlich nach 3:17 min endgültig entsorgt!

  • HiRD1

    14.05.2006, 03:54 Uhr von HiRD1
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH. Gruß, Ralf

  • morla

    14.05.2006, 03:41 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich