Die Nebel von Avalon (DVD) Testbericht

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ab 3,44
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Erfahrungsbericht von newsboard

SEX CRIME MYSTIK - DIE NEBEL VON AVALON erleben

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Wer sich etwas mehr für phantastische, romantische Abenteuer und Märchen interessiert, der hat sicherlich schon als kleines Kind von dem Keltenreich Britannien, Artus dem König der Tafelrunde, Merlin dem guten und Morgana der scheinbar bösen Zauberin gehört, ebenso von den ach so edlen Rittern der Tafelrunde. Das sind so die bekannteren Elemente der irgendwie neben dem Christentum, - da gibt es auch noch einen Parzival, sowie Ginevera die blonde Königin und Lancelot den Edlen Ritter, diese Geschichten sind irgendwie mit typischen, markigen Rollen besetzt, an denen man so seine Freunde haben kann, - wie früher üblich, im klar unterscheidbaren schwarz-weiß Klischee, eben die Guten kämpfen mit den Bösen, leider siegt das Gute am Ende nicht, das Traumland geht unter, und mit ihm seine ehrenwerten Ideale alter Schule.

IN recht interessanten derzeitigen Stile der neo-realistischen Geschichtsverfilmungen aktueller Prägung haben wir es hier mit einem Epos zu tun, das sehr gut vergleichbar sehen Produkten wie den gerade aktuellen Kinofilmen von Harry Potter und dem Herrn der Ringe stehen kann:

Da wird ein allbekannter und beliebter Märchen, Feen- und Mythenstoff genommen, neu „adaptiert“ – was so viel heißt angepasst, und aus völlig neuen Perspektiven beleuchtet.

So wie bei Harry Alice im Wunderland und manches alte britische Märchen, einschließlich Gundalf, dem dortigen Merlin, wieder zum leben erweckt wird, und der Herr der Ringe auf die altbewährten Mythen einer besseren Welt im Kampf mit den bösen Mächten zurückgreift, so tut es dieser wirklich ausgezeichnete Zweiteiler mit allen Kernelementen des Artus-Saga.

Was sind die Nebel von Avalon nun, - ein simples, aktualisiertes Remake? Sicherlich nicht. Und da beginnt die seltene Mystik dieser Neuverfilmung der alten Saga.

Alle Elemente die man seit Kindheit an kennt sind da, also nichts neues, könnte man sagen, doch weit gefehlt, - hier ist dennoch alles neu.

Erst einmal könnte man sagen es ist ein emanzipatorischer Film, da nicht, wie sonst üblich berichtet aus dem Blickwinkel des Königs, des Merlin oder eines der Ritter, - hier sehen wir diese Welt aus den Augen der im Original schlecht weggekommenen Morgaine, der Halbschwester des Artus, die doch sonst als böse Zauberin dargestellt wird.

Sie ist die Hauptperson, um deren Schicksal sich das ganze Geschehen aufbaut und rankt.

Wir beginnen mit ihrer Jugend, als kleines, glückliches Mädchen, am Königshof Camelot, wo sie seltsame Mythen und Mystik miterlebt, den Tod des Vaters, den neuen Stiefvater, Uther Pendragon, den späteren Vater von Artus.

Neben die Königskinder tritt die Mutter, eine Feenprinzessin der mystischen keltischen Trauminsel Avalon, sowie deren Schwestern, allesamt Anhänger der alten, erdverbundenen Religion der guten Mutter Erde, die sich im Abwehrkampf gegen die beherrschen wollende Christliche Religion und deren neue Werte einerseits, sowie mit dieser im Abwehrkampf gegen die von außen angreifenden grausamen sächsischen Barbaren andererseits behaupten muss.

Hier wird maßgeblicher Wert gelegt auf die positiv-vertraute Bodenständigkeit der alten Kultur und Religion, führend verkörpert durch die Tante als Herrin der Insel und Hohe Priesterin.

Sehr schön wird herausgearbeitet die völlig freiere, weniger gekünstelte oder bigotte Verhältnis der alten Religion zu sexuellen Praktiken, Riten und Bedürfnissen, - wo die neuere Christliche Religion versagen will verlangt der körperliche Reiz mit seinen überlieferten Fruchtbarkeitsriten auch seinen guten Anteil an Fleischeslust und Sexualität, - der Konflikt zwischen Wolf und Hirsch, Jäger und Gejagtem, der Kampf der Geschlechter und das sich ineinander Verlierens, - hier also so der Abteilung Sex und Intrigen, - das Schicksal spielt immer wieder, wie wir heute sagen würden, übel mit: Morgaine wird der Mutter und dem Bruder getrennt, - wird nach dem Ratschluss der Göttin die Geliebte ihres Bruders Artus, den sie aufrichtig aber rein platonisch liebt, wird die Mutter seines, ihres gemeinsamen Sohnes, in dem Moment, in dem sie ihm etwas davon erzählen könnte berichtet er ihr von seiner Verlobung mit einem hübschen Blondchen, das ihrerseits eigentlich von beider Vetter, dem Prinzen Lanzelot du Lac, geliebt wird und ihn liebt, aber entsagt, - bis der König selbst sie bittet mit diesem ins Bett zu gehen. Als sich Morgaine dann in den nächsten Helden verlieben will vermählt ihr Bruder sie, unwissend um ihre Herzensprobleme, mit dessen Vater, dem sie wiederum getreu bleibt, dem Sohn entsagend, da sie ja ein edler Charakter ist.

Hört sich doch alles nach einer erstklassigen Story an, altbekanntes nochmals neu gemischt, - ebenso das grandiose Finale, als zuerst Morgaine ihren Bruder nochmals auf die müden Hufe treibt und motiviert, dieser die Abwehrschlacht gegen die Feindlichen Sachsen fast gewinnt, und im Endkampf von seinem und Morgaines Sohn Mordred ermordet wird, während diese noch heran reitet und dies zu verhindern erschlägt er seinerseits den verräterischen Sohn, - solch ein übler Typ darf nicht Britanniens nächster König werden.

Sterbend gleitet der König dann, im Ruderboot mit seiner Morgaine durch die Fluten des Sees, zurück nach Hause, in das Land der Nebel von Avalon, die aber schon dabei sind un ter zugehen, - im sterben liegend erkennt er, dass die Götten ein letztes Opfer fordert, - das Zauberschwert Excalibur wird ihr geopfert, - mit brechendem Auge erlebt Artus ein letztes mal wie sich die Nebel teilen, und Avalon, das Keltische Traumland für ihn sichtbar wird, er stirbt mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen, - zurück bleibt die trauernde Morgaine, die beste und edelste, die immer nur das gute wollte, und das schlechtre erleben und erdulden musste, - ein einzigartiges Frauenschicksal, wie es keine besser hätte erfinden können.

Noch besinnlich-versöhnlicher wird der endgültige Abschluss des Films, - die alte Welt ist untergegangen, Morgaine le Fee lebt noch immer, und darf noch erleben, wie sie, im Kloster die Mutter Gottes findet, die Statue der Göttin hat ihren Platz gefunden in der neuen Welt, sie ist, mit ihren guten Werten, in die Welten des Christlichen Glaubens integriert an der Seite ihres Sohnes Jesus Christus, - besser, dramatischer, überzeugender und bewegender geht es wohl kaum, - dazu das ganze als ein mantel- und Degenfilm mit großen und wilden Reiterszenen, - ein Artus-Film wie es noch keine gab, - ganz anders und doch einzigartig schön, dieser Film hat wahrscheinlich fast jedem gefallen, und wird noch manchem viel Freunde bereiten, auch wenn der eine oder der andere dabei nachdenklich werden könnte.

20 Bewertungen, 6 Kommentare

  • Andreas68

    27.03.2002, 19:22 Uhr von Andreas68
    Bewertung: sehr hilfreich

    Interessant, dass Sie den Film, nicht das Buch bewertet haben. M.E. gilt das von Ihnen Geschriebene aber eher für das Buch. Den Film empfanden viele Anhänger der Großen Göttin als Beleidigung Ihrer Religion, nachlesbar z.B. im Avalon-F

  • chiefgreywolf

    15.02.2002, 12:59 Uhr von chiefgreywolf
    Bewertung: sehr hilfreich

    celtic myths

  • AnnaElisabeth

    14.02.2002, 18:59 Uhr von AnnaElisabeth
    Bewertung: sehr hilfreich

    keltische traumwelten

  • MaxxMasters

    14.02.2002, 18:19 Uhr von MaxxMasters
    Bewertung: sehr hilfreich

    sex und crime in keltischen landen

  • Volland

    14.02.2002, 17:35 Uhr von Volland
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich grüsse avalon und das land der kelten

  • ch_zocker

    14.02.2002, 17:08 Uhr von ch_zocker
    Bewertung: sehr hilfreich

    gute Meinung, kannst ja auch mal bei mir reinschauen, würde mich freuen