Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff (DVD) Testbericht

Nachdem ich kürzlich über „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ von 1980 berichtet habe, muss ich mir natürlich auch noch die Fortsetzung vornehmen, „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff“ von 1982.

Die Story:
Die Mayflower 1, der erste Passagiershuttle zum Mond, soll auf seinen Jungfernflug geschickt werden. Mit an Bord ist wieder Elaine, inzwischen Computerexpertin und verlobt – allerdings nicht mit Ted, ihrem Freund aus dem ersten Teil, sondern mit Simon, denn Ted hat nach seinem Ruhm über die Flugzeugrettung im ersten Teil zunächst großen Erfolg gehabt, ist dann aber als Testpilot für den erste Passagiershuttle durchgedreht und in der Klapse gelandet. Doch als er erfährt, dass die Mayflower 1 zu ihrem Jungfernflug starten will und Elaine an Bord sein wird, muss er das verhindern – er weiß schließlich, dass das Shuttle nicht ausgereift ist! –, und da niemand auf ihn hört, kauft er sich kurzentschlossen ein Ticket für den Jungfernflug.
Teds Befürchtungen werden wahr: Der Shuttle gerät außer Kontrolle. Beim Versuch, den Fehler zu reparieren, werden zwei der Ingenieure in den Weltraum gesogen. Noch dazu ist der Kaffee ausgegangen, was zur Panik unter den Fluggästen führt. Und dann vergiftet der Shuttle auch noch den Piloten ...
Doch als Elaine einsieht, dass ihr Verlobter Simon ein egoistischer Idiot ist und Ted um Hilfe bittet, hat der wieder einmal eine depressive Phase und hält sich für unfähig. Doch ein kleiner Knirps, der vor allem Angst hat, dass sein kleiner Hund vielleicht nicht überlebt, bringt Ted dann doch noch dazu, das Shuttle zu retten.
Nach einer abenteuerlichen Reise erreicht der Shuttle den Mond, wo wieder einmal eine Notlandung ansteht, bei der Ted und Elaine nicht nur gegen den außer Kontrolle geratenen Shuttle kämpfen müssen, sondern auch wieder einmal an einen alten Feind von Ted geraten, der ihnen vom Boden aus helfen soll.
Aber auch diesmal landen die beiden natürlich den Shuttle erfolgreich, retten die Passagiere und werden wieder ein Paar.


„Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff“ ist wie gesagt die Fortsetzung von „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“, allerdings hat sich das Regie- und Autorenteam des ersten Teils (Abrahams/Zucker/Zucker) geweigert, daran mitzuwirken, weil sie nicht glaubten, dass man die Qualität des ersten Teils in einer Fortsetzung halten könne.
Als Regisseur und Autor wurde daher Ken Finkleman verpflichtet, der vor allem für Fernsehserien geschrieben hat.
Ich finde, die Fortsetzung ist erstaunlich gut gelungen, doch das Team des ersten Teils hatte mit seiner Einschätzung insofern recht, als die Gags nicht ganz so gelungen sind wie im ersten Teil und der Anteil seichter Gags erheblich höher geworden ist. Außerdem hat sich die Spanne der parodierten Filme stärker in Richtung Science Fiction-Filme und insbesondere Science Fiction-Fernsehserien verschoben. Gleichzeitig haben sich die parodistischen Angriffe auf übliche Drehbuch- und Regiekonventionen verschärft, was allerdings nur für fachlich versierte Zuschauer vollständig verständlich sein.
Außerdem fällt auf, dass der Film auch den ersten Teil parodiert und überspitzt. Ein (kleiner) Teil der Gags ist nur dann verständlich, wenn man den ersten Teil gesehen hat.


Die Besetzung ist zumindest in den Hauptrollen größtenteils identisch mit der des ersten Teils:
Julie Hagerty spielt Elaine. Vor diesem Film war sie Theaterschauspielerin, Off-Broadway, soweit ich weiß, also nicht in der allerhöchsten Liga, aber nach allem, was man über sie findet, muss sie wohl auch auf der Bühne gut gewesen sein, vor allem in komischen Rollen. „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ war ihr erster Film und, gemeinsam mit der Fortsetzung, wohl auch ihr bester und erfolgreichster. Zumindest kenne ich sie danach nur noch aus kleineren Film- und Fernsehrollen. Aber in diesem Film ist sie einfach großartig! Sie spielt die Rolle mit allen Klischees und großem Ernst, was sie erst richtig komisch macht.
Robert Hays spielt Ted. Sein Gesicht ist aus kleineren Kino- und Fernsehrollen ziemlich bekannt, aber außer in „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ ist er mir nie besonders aufgefallen, seinen Namen habe ich mir erst mit diesem Film gemerkt, denn auch er versteht es ebenso wie Julie Hagerty, seine komische Rolle mit dem notwendigen Ernst zu spielen, damit sie wirklich komisch wird.
Der bekannteste Name unter den Schauspielern dürfte Leslie Nielsen sein, der einen Arzt spielt, der ebenfalls von dem schlechten Fisch gegessen hat. Er steht mehr noch als die meisten anderen Schauspieler des Films für das, was der Film aufs Korn nimmt: B-Movies. Seine (vergleichsweise klein) Rolle in „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ hat seiner Karriere ganz neuen Schwung gegeben, denn er hat später im selben Genre (Parodien) noch gewaltigen Erfolg mit der „Nackten Kanone“ gehabt – ein gewaltiger Aufstieg von B-Movies zu Blockbustern (wenn auch trashigen)! Wer als Leslie Nielsen-Fan also sehen möchte, wie es damit anfing, der sollte diesen Film unbedingt sehen.

In diesem zweiten Teil kommen dann vor allem noch zwei große Namen in kleinen Rollen dazu, nämlich William Shatner (der Captain im Original Raumschiff Enterprise) und Raymond Burr (bekannt als Perry Mason).


Der Film ist in Deutschland ab 6 Jahren freigegeben. Das scheint inhaltlich durchaus verständlich – der Sex im Film ist für Kinder nicht als solcher erkennbar, Gewalt fährt auch hier auf einer Slapstickschiene –, aber da auch diesmal wieder die volle Komik erst dadurch zustande kommt, dass man die parodierten Filme und Genres kennt, würde ich den Film erst für Jugendliche und Erwachsene empfehlen.



Die DVD-Ausstattung:
Leider bietet die DVD nur eine Sprachauswahl – Audio deutsch und englisch – und unzählige Untertitel (selbst Isländisch, Bulgarisch und Arabisch), so dass in dieser Hinsicht kaum ein Wunsch offen bleibt.
Ansonsten ist leider gar kein Bonusmaterial enthalten, nicht einmal ein Audiokommentar oder schriftliche Hintergrundinfos. Schade! Aber bei alten Filmen ist das ja leider häufig so!



Fazit:
Der zweite Teil ist nicht ganz so gut wie der erste, aber immer noch sehr sehenswert, vor allem für Filmfans, die die parodierten Filme kennen.
Die DVD-Ausstattung ist leider sehr schlecht.