EDtv (DVD) Testbericht

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Edtv-dvd-komoedie
ab 7,35
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Erfahrungsbericht von Nietzsche

Von der Fiktion zur Wirklichkeit

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Als die „Truman Show“ in die Kinos kam, lief fast zur gleichen zeit ein ähnlicher Film: „Ed-TV“. Leider wurde dieser Film damals kaum zur Kenntnis genommen, was vielleicht an genannter Konkurrenz gelegen haben könnte.

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Story
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Dem Sender „True TV“ geht es schlecht: Die Quoten und somit die Einnahmen sind in den Keller gerutscht. Doch Programmchefin Cynthia (Ellen DeGeneres) hat die zündende Idee: Warum nicht das leben eines „normalen“ Menschen 24 Stunden täglich über den Bildschirm flackern lassen?! Gedacht – getan: Per Casting soll der Richtige für die Aktion gefunden werden.
Bald schon wird man fündig: Per Zufall wird auch Ed Pekurney (Matthew McConaughey) gecastet. Bald ist man sich einig, daß Ed der Richtige wäre und stellt ihn für einen Monat unter Vertrag.

Der große Moment naht – die Sendung soll beginnen. Zunächst laufen die Quoten schleppend nach oben, doch bald wird Ed zum Star. Die Sendung sprengt alle Erfolge und jeder reißt sich um ihn.
Bald schon bringen Dramen seines Lebens die Quoten in himmlische Höhen. Er verliebt sich nicht nur in Shari (Jenna Elfman), die Freundin seines Bruders, mit der er ein Verhältnis anfängt, sondern bald taucht auch sein Vater (Dennis Hopper) auf, den er seit 20 Jahren nicht mehr gesehen hat.
Alles scheint gut zu laufen, doch dann bahnen sich Probleme an: Shari hält dem Druck der Öffentlichkeit nicht mehr Stand und verschwindet aus der Stadt; durch seinen Vater kommen Dinge ans Tageslicht, die Ed gehörig aus der Bahn schleudern.

Schließlich will Ed aus der Sendung aussteigen, doch er steckt in dem Knebelvertrag des Senders, der ihm droht, daß er für die entstehenden Verluste aufkommen müsse, wenn er aufhören würde... .

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Meine Meinung
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Es ist schon verrückt, denn als der Film im Kino lief, war er eine pure Fiktion, die ich für zu absurd hielt, als daß sie wirklich war werden könne. Tja und dann – kurze Zeit später – lief die 1. Staffel von „Big Brother“ im Fernsehen an mit der bekanntlich eine wahre Flut von „Reality-Sendungen“ losgetreten wurde. Es passierte genau das, was im Film dargestellt wird: Die Öffentlichkeit verfolgt gebannt das Leben von ganz „normalen“ Menschen und diese werden über die Show quasi über Nacht zum Star.

Der Film hat die Wirklichkeit treffend vorweg genommen. (Fast) alles trug sich während „Big Brother“ ähnlich zu: Die Nation war gespalten und Diskussionen entbrannten darüber, ob man so etwas überhaupt im Fernsehen senden darf. Viele schauten die Sendung ohne erklären zu können, warum sie sie so faszinierend fanden und andere lehnten sie kategorisch ab. Selbst eine Szene des Filmes, in der Ed fast mit einer Frau schläft und die Zuschauer selbst (oder gerade) da gebannt zusehen wurde ja Realität. Auch bei „Big Brother“ warteten alle nur noch darauf, daß es (wenigstens) unter der Bettdecke zu eindeutigen Aktivitäten kommen würde und als es soweit war, gab es kein anderes Gesprächsthema mehr.

Zur „Truman Show“ ist bei diesem Film der große Unterschied, daß er nicht Fiktion blieb, sondern eher schon Vision war, auf die man nicht lange warten mußte. Der Film wurde schneller von der Realität eingeholt, als ich es für Möglich gehalten hätte.
Dennoch kann der Film nicht gänzlich überzeugen. Er ist zwar ganz gut gemacht und in seiner Vorherschau unglaublich treffend, dennoch bleibt er seltsam blass und unbefriedigend. Woran das genau liegt ist schwierig zu sagen. Vielleicht sind es die Schauspieler, die in der Darstellung zwar nicht schlecht sind aber auch nicht wirklich glänzen... .

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Fazit
*****

Man sollte sich den Film ruhig mal ansehen, ist doch faszinierend, wie sich die dargestellte Fiktion mehr als bewahrheitet hat.
Auch wenn der Film mich nicht vollständig begeistern konnte, so ist er dennoch auf keinem Fall langweilig und bietet mit Sicherheit für über zwei Stunden Unterhaltung.

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USA 1999
Länge: 123 Minuten

Regie: Ron Howard

Darsteller: Matthew McConaughey (Ed Pekurney), Jenna Elfman (Shari), Woody Harrelson (Ray), Sally Kirkland (Jeanette), Martin Landau (Al), Ellen DeGeneres (Cynthia), Rob Reiner (Whitaker), Dennis Hopper (Hank), Elizabeth Hurley (Jill), Clint Howard (Ken)

Stab:
Produzenten: Brian Grazer, Ron Howard für Imagine Entertainment
Drehbuch: Lowell Ganz, Babaloo Mandel
Musik: Randy Edelman
Kamera: John Schwartzman

15 Bewertungen, 1 Kommentar

  • eponnin

    27.05.2002, 23:44 Uhr von eponnin
    Bewertung: sehr hilfreich

    ja, der Film war irgendwie ... - jetzt - realistisch.