Ein Königreich für ein Lama (DVD) Testbericht

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Ein-koenigreich-fuer-ein-lama-dvd-zeichentrickfilm
ab 7,63
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Erfahrungsbericht von der_dominator

Gib mir den Groove, Baby...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Jedes Jahr ist mir eine Qual Geschenke für meine liebstem zu kaufen. Nicht, weil ich es ihnen nicht könne, eher im Gegenteil, vielmehr ist recht schwierig für jeden das Richtige zu finden, schließlich soll meine Mutter nicht das zehnte Paar gelb-grün geringelter Zehensocken bekommen, während die kleine Schwester sich über einen dunkelbraunen Kochlöffel ärgert.

Was also schenkt man einer elfjährigen, die schon alles hat, von ihren Eltern ein Handy bekommt, gelegentlich noch mit ihrer Baby Born spielt und sowieso in einem schrecklichen Alter ist? Sie wissen es nicht? Ich auch nicht, meine Wahl fiel letztendlich auf „ein Königreich für ein Lama“ wohlgemerkt auf DVD, immer in der Hoffnung das sie sich darüber freuen würde.


# Inhalt
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Kuzco ist erst 17 Jahre alt und bereits König. Nichts und niemand ist ihm wichtiger als er selbst und dementsprechend ist es ihm auch egal, das er mit seinem Geschenk zum 18. Geburtstag ein ganzes Dorf von deren Wohnhügel zu vertreiben droht.

Aber so richtig beliebt ist Kuzco dennoch nicht, so plant seine Beraterin Yzma mitsamt ihrem „Dummchen-für-alles“ Kronk den König zu vergiften um im Anschluss selbst die Krone zutragen. Und während der ahnungslose König noch arme Dorfbewohner in sein Büro ruft, um ihnen seinen Plan unmissverständlich darzulegen mischt Yzma bereits an ihrem Gift.

Der Plan scheint aufzugehen, bis Kronk beim abendlichen Bankett die Giftflaschen vertauscht und sich Kuzco in ein Lama verwandelt, welches schnell niedergeschlagen und in einem Sack verstaut, vom dummen Kronk ausgesetzt wird.

Hier kommt der herzensgute Patcha ins Spiel. Dieser, dem aufmerksamen Zuschauer bereits als Dorfbewohner aus Kuzco’s Büro bekannt, findet das Lama an Hügel seines Dorfes und bietet ihm an ihn nach Hause zubringen, sollte er auf den Abriss des Dorfes verzichten, nach einigem hin und her machen sich das rechtunterschiedliche Gespann auf, Yzma gehörig in den (...) zutreten.


# Die Charaktere
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Neben einigen unwichtigen „Personen“, wie etwa dem überaus liebeswerten Eichhörnchen oder Patcha’s Familie ist es natürlich vor allem Kuzco der einem im Lauf des Filmes ans Herz wächst. Aber keine der Vier Hauptfiguren enttäuscht, alle sind liebevoll gezeichnet und sauber animiert.

- Kuzco, der arrogant, eitle König der sich bereits am Anfang in das spöttische Lama verwandelt wird in der deutschen Version von Michael „Bully“ Herbig gesprochen, der dem Lama erst die benötigte Schärfe und Unverschämtheit einflösst und seinem amerikanischem Vorbild in nichts nach steht.

- Dann ist da noch Patcha, der herzensgute Dorfbewohner und Familienvater, der sich zusammen mit Kuzco auf den Weg macht um ihn heim ins Königreich zu geleiten. Auch der etwas klobig wirkende Patcha weiß zu gefallen, von der ersten bis zur letzten Minute ist er es, der das Gute und vor allem aber, den verständnisvollen Teil des Filmes darstellt.

- Und natürlich ist da auch noch das teuflisch böse Gespann um Izma und Kronk. Na gut, so richtig böse ist eigentlich nur Izma, denn ihr dummer Schönling Kronk stellt sich eher als harmloses, mit Tieren sprechendes Sensibelchen heraus, gerade er ist es, der mit selten dämlichen Aktionen eine gewisse Komik entstehen lässt. Beide sind Klischeegerecht gezeichnet, wobei mich Izma erinnert irgendwie ein wenig an Cruella del Ville erinnert.


# Der Film
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Mit gerade einmal 75 Minuten ist „ein Königreich für ein Lama“ recht kurz geraten, was aber auf keinen zu kurz kommt ist der erstklassige Humor. Egal ob während der irrsinnigen Dialogen oder durch die ab und an entstehende Situationskomik, hier punktet der Disney Film auf ganzer Linie ohne sich dem typischen Disney Charme zu entziehen, all die Lamas und Könige, die Dorf-bewohner und natürlich Hintergründe sind liebevoll gezeichnet; überall sind winzige Details versteckt. Wer allerdings „Disneytypische“ Musikeinlagen fürchtet, dem sei gesagt, das die „Dudelei“, auf das nötigste beschränkt wurde und durch viel Witz zu gefallen weiß. Sicherlich handelt es sich hier nicht um „den“ Blockbuster des Jahres, sehenswert ist der „ein Königreich für ein Lama“ aber auf alle Fälle.


# Warum DVD und nicht das Video?
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Na ja, diese Frage ist nicht wirklich einfach zu beantworten. Bei mir war es eine Preis-Leistungsfrage. Da das Video mit immerhin 34,95 zu Buche schlug entschied ich mich nach einigem hin und her für die etwa 10 Mark teurere DVD, die bietet mit neben verschiedenen Tonspuren und einigem an Extras auch eine bessere Bild und Tonqualität was für mich letztendlich ausschlaggebend war.


# Die DVD
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Gleich nach einlegen der DVD startet, nach Abfrage der gewünschtem Sprache (Deutsch oder Englisch), eine Trailershow mit einigen Disneytiteln etwa, „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ oder „Dinsey’s Dinosaurier“. Was man sich das erste Mal gern anschaut, wird spätestens nach dem zweiten Mal langweilig, denn mit immerhin 5 Minuten ist die Trailershow doch recht umfangreich. Ärgerlich ist das diese Demo jedes mal erneut beginnt, wenn man die DVD startet. Erst ein kräftiger Druck auf die „Menütaste“ ihrer Fernbedienung beendet das „Drama“, wehe dem, dem diese Taste fehlt.


# Die Menüs
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Ist der erste Ärger erst mal verflogen, freut man sich schnell über eine recht gelungene, dem Film entnommene, Begrüßungssequenz und den, darauffolgenden Titelbildschirm, der komplett animiert ist. Leider muss man auf diese Art der Animation sowohl bei Kapitelanwahl, als auch bei sämtlichen anderen Untermenüs verzichten, lediglich eine Überbrückungssequenz (ebenfalls aus dem Film) lässt Disney noch springen. Konkurrent Dreamworks zeigt mit Shrek wie man es bei weitem besser machen kann.


# Bild und Ton
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Hier gibt es nichts zu Meckern. Die Farben sind satt und kräftig, das Bild ist scharf und weiß mit gutem Kontrast zu überzeugen.

Auch der Ton ist überzeugend. Wenn sich jemand von links zuhören sein soll, dann ist er es auch. Ansonsten ertönen die Gespräche wie gewohnt aus dem Centerspeaker und auch die Surroundboxen werden für einen Zeichentrickfilm ordentlich genutzt.

Der Ton ist sowohl in Deutsch als auch im englischen O-Ton als Dolby Digitalspur auf dem Silberling zu finden. Für unsere türkischen Mitbewohner wurde sogar eine türkische Spur mitgeliefert. Durchaus ein feiner Zug, wenn auch lediglich in Stereo. Wer während des Filmes mitlesen möchte, kann dies sowohl in Deutsch, als auch in Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Auch bei den Untertiteln zeigt sich Disney also großzügig, fraglich allerdings warum gerade auf türkische Untertitel verzichtet wurde, aber das stört mich nicht weiter. Auch der beiliegende Audiokommentar von Regisseur Mark Dindal ist untertitelt. Wobei wir bei den Extras währen.


# Extras
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Richtig Freude kommt bei den Extras auf. Spätestens hier zeigt sich das sich die 10 DM mehr doch gelohnt haben.

Zum einen, ist da ein, recht kurzes, Interview mit der deutschen Synchron-stimme Kuzco’s, Michael Herbing. Was recht gut beginnt, endet schon recht bald als DVD Propagandaspot, na ja ganz so arg schlimm ist es nicht dennoch, hier wäre mehr , tatsächlich mehr gewesen.

Dann haben wir da noch eine zusätzliche Szene in der, die Zerstörung Patchas Dorfes geübt wird. Warum diese Szene es nicht in den fertigen Film geschafft hat ist mir allerdings ein Rätsel. Mir gefiel sie eigentlich recht gut.

Anstelle eines Making-of’s findet man drei kleine Filmchen, die sich mit der Schauplatzbesichtigung des Filmes, einem Einblick in die Technik und der Entstehung der Figuren beschäftigt. Insgesamt belaufen sich die drei, allesamt recht interessanten Beiträge, auf knapp neun Minuten, was für ein Making-of einwenig dürftig ist, aber immerhin besser als nichts.

Zu der bereits erwähnten Trailershow und einem zwei einhalb Minuten langen „Ein Königreich für ein Lama“ Trailer , gesellen sich drei Musikvideos. Zum einen Sting’s „My funny friend and me“ und „Walk the Llama Llama“ beide Stücke sind sicherlich Geschmackssache. Das dritte Video ist nocheinmal „Walk the Llama Llama“ jedoch wird im unteren Bilddrittel ein Tänzer eingefügt, der die lieben kleinen zum tanzen animieren soll. Ob das klappt lass ich mal dahingestellt, mich jedenfalls holte er nicht vom Sofa auf die Tanzfläche ;-)

Das eigentliche Highlight der DVD ist aber das Lamaspiel. Was in einem simplen Fragen und Antwortspiel ausufert wird von Kronk und Izma durchgängig unterhaltsam kommentiert und uns allen sollte es doch sehr am Herzen liegen den armen König Kuzco von seinem Dasein als Lama zu befreien. Belohnt wird man von Zusammenschnitten einzelner Filmszenen, wobei man allerdings keine Wunderwerke erwarten sollte. Sicherlich ist der Ansporn das Spiel nach erstmaligem Ausprobieren und erfolgreicher Beendigung (dauert etwa 8 Minuten) erneut zu spielen gleich Null, dennoch handelt es sich um eine gut gemachte Dreingabe.


# Mein Fazit
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Sowohl Film als auch die DVD überzeugen auf ganzer Linie. Wer also einen gutgemachten, lustigen Familienfilm mit einem Haufen an Extras sucht, den er auch mal seinem türkischen Nachbarn borgen kann (mal davon angesehen, das dieser wahrscheinlich genauso gut Deutsch spricht wie man selbst) der ist mit ein Königreich für ein Lama bestens bedient. Alle anderen können allerdings ebenfalls zugreifen, denn für mich ist der Film einer der besten Disney Filme überhaupt.


# noch eine Hand voll Informationen.

Erscheinungsdatum: 15.11.2001

Original Titel: The Emporer’s new Groove
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Regisseur: Mark Dindal
FSK: ohne Altersbeschränkung

Bildformat: 16:9
Regionalcode: 2

Preis: 25.95 €


Es hat sich übrigens gelohnt! Kurz nachdem meine kleine Schwester die DVD in den Händen hielt leuchteten ihre Augen und zumindest das neue Weihnachtskleid für ihre Puppe war vergessen. Gegen das Handy kam ich dann aber doch nicht an.

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