Elling (VHS) Testbericht

ab 10,29 €
Billiger bei eBay?
Bei Amazon bestellen
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004
Erfahrungsbericht von SkyMcK
Der ganz normale Wahnsinn
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Nach der fabelhaften Welt der Amelie läuft nun noch ein echter Geheimtip aus dem kühlen Norden, genauer gesagt aus Norwegen, in ein paar handverlesenen Kinos. Um diesen Film namens „Elling“ , für den Oskar des besten ausländischen Films nominiert, soll’s im Folgenden gehen. Ganz nebenbei erfahrt ihr dann noch, was Sauerkraut mit Poesie zu tun hat, weshalb Norwegens Telefonsex Industrie so floriert, wie man geistige Blockaden auf öffentlichen Toiletten bekämpft und vieles mehr...
Elling ist nicht nur der Titel des Films, sondern auch gleich der Name eines der beiden Hauptdarsteller. Dieser, ein echtes Vorzeige – Muttersöhnchen, kommt nach dem Tod seiner Mutter in die Psychiatrie, wo er auf den „Gorilla“ Kjell Bjarne trifft. Elling entpuppt sich als phantasievoller Geschichtenerzähler, Kjell Bjarne ist der begeisterte Heimwerkler, der sich ansonsten nur für Essen und Frauen („Das einzige, was ich weiß, ist, daß ich das halbe Leben hinter mir habe, im Irrenhaus wohne, und dass ich noch nie gebumst habe.“) interessiert und beide freunden sich miteinander an.
Nach zwei Jahren schließlich müssen beide die Obhut ihres Heims verlassen und bekommen eine gemeinsame Wohnung in Oslo gestellt und sollen nun ein ganz normales Leben führen, mit einkaufen, telefonieren, ausgehen usw. Aber schon die einfachsten Dinge stellen die Beiden vor schier unlösbare Probleme. Zum Glück steht ihnen der Sozialbeamte Frank zur Seite und zwingt sie z.B. zu telefonieren oder aus dem Haus zu gehen.
Bei dieser Story abzurutschen und das Ganze ins Lächerliche zu ziehen ist zum Glück nicht geschehen. Die beiden Charaktere wachsen einem regelrecht ans Herz, man leidet mit ihnen, sei es nun beim Telefontraining („Es ist unnatürlich, mit einem Plastikding in der Hand zu reden und zu einem Menschen zu sprechen, den man nicht einmal sehen kann!!“) oder beim ersten Einkaufsversuch („Warum soll ich denn die ganze Zeit draußen herumlaufen, wo ich so ein schönes Heim hab?“). Immer wenn die Welt der Beiden so ins Schwanken gerät, ist dies auch für den Zuschauer sichtbar, so schwankt die Kamera jedes mal deutlich sichtbar in solchen Szenen. Da sich dies immer wieder wiederholt, kann das einfach kein Zufall sein.
Was mir besonders gut gefiel war das Fehlen dieser scheinbar unvermeidlichen Hollywood Stilmittel, allen voran die Tränendrüsen – Drück und Taschentücher – Vollheul – Masche. ©-SkyMcK Nein, hier wird ungeschminkt das wahre Leben gezeigt, was den Film sehr glaubhaft macht, ich konnte mir jederzeit vorstellen, die handelnden Personen auf der Straße zu treffen.
Ein absolutes Highlight sind die Dialoge, wie vielleicht schon die eingestreuten Zitate bewiesen. Sprühender Wortwitz, der leider dazu führt, daß man einige Sätze verpaßt, da vor Lachen kein Wort zu verstehen ist.
So nehmen Elling und Kjell Bjarne wohl oder übel ihre Welt in Angriff und schlagen sich wacker. Ihre Versuche das Telefontraining und Frauenkennenlernen zu kombinieren bringt ihnen zwar Ärger, aber der skandinavischen Telefonsex Branche wahrscheinlich einen gewaltigen Auftrieb. Eine echte Frau fällt den Beiden dann am Heiligen Abend vor die Füße, genauer gesagt die Treppe herab. Kjell Bjarne ist sofort verliebt, weiß aber nicht, wie er sich ausdrücken soll. Elling wird kurzfristig zum eifersüchtigen kleinen Giftzwerg, der ihre heile Beziehung in Gefahr sieht. Deshalb stürzt er sich in ein eigenes Abenteuer, er wird Poet, und zwar nicht irgendeiner, sondern „E“ – der „Sauerkraut Poet“.
Was ist ein „Sauerkraut Poet“ wollt ihr wissen, wird Kjell Bjarne seiner Geliebten noch näher kommen? Nein, das will ich hier nicht verraten. Schaut es euch selbst an, es lohnt sich, der ganz normale Wahnsinn und ein bißchen darüber hinaus. Ich habe lange Zeit nicht mehr so ein unterhaltsames, kurzweiliges Kinoerlebnis wie bei diesem Film gehabt.
Abschließen möchte ich mit einem sehr bezeichnenden Zitat aus „Elling“: „Da gibt es die, für die ist eine Expedition zum Südpol etwas Alltägliches und dann gibt es die anderen, für die ist schon der Gang durchs Restaurant ein großes Abenteuer.“
Viel Spaß beim Schauen, ihr werdet es nicht bereuen. In diesem Sinne Euer Marcel, bei dem keine Gefahr besteht, daß er sich bei zahlreichen Kommentaren in der Psychiatrie einmietet.
Elling ist nicht nur der Titel des Films, sondern auch gleich der Name eines der beiden Hauptdarsteller. Dieser, ein echtes Vorzeige – Muttersöhnchen, kommt nach dem Tod seiner Mutter in die Psychiatrie, wo er auf den „Gorilla“ Kjell Bjarne trifft. Elling entpuppt sich als phantasievoller Geschichtenerzähler, Kjell Bjarne ist der begeisterte Heimwerkler, der sich ansonsten nur für Essen und Frauen („Das einzige, was ich weiß, ist, daß ich das halbe Leben hinter mir habe, im Irrenhaus wohne, und dass ich noch nie gebumst habe.“) interessiert und beide freunden sich miteinander an.
Nach zwei Jahren schließlich müssen beide die Obhut ihres Heims verlassen und bekommen eine gemeinsame Wohnung in Oslo gestellt und sollen nun ein ganz normales Leben führen, mit einkaufen, telefonieren, ausgehen usw. Aber schon die einfachsten Dinge stellen die Beiden vor schier unlösbare Probleme. Zum Glück steht ihnen der Sozialbeamte Frank zur Seite und zwingt sie z.B. zu telefonieren oder aus dem Haus zu gehen.
Bei dieser Story abzurutschen und das Ganze ins Lächerliche zu ziehen ist zum Glück nicht geschehen. Die beiden Charaktere wachsen einem regelrecht ans Herz, man leidet mit ihnen, sei es nun beim Telefontraining („Es ist unnatürlich, mit einem Plastikding in der Hand zu reden und zu einem Menschen zu sprechen, den man nicht einmal sehen kann!!“) oder beim ersten Einkaufsversuch („Warum soll ich denn die ganze Zeit draußen herumlaufen, wo ich so ein schönes Heim hab?“). Immer wenn die Welt der Beiden so ins Schwanken gerät, ist dies auch für den Zuschauer sichtbar, so schwankt die Kamera jedes mal deutlich sichtbar in solchen Szenen. Da sich dies immer wieder wiederholt, kann das einfach kein Zufall sein.
Was mir besonders gut gefiel war das Fehlen dieser scheinbar unvermeidlichen Hollywood Stilmittel, allen voran die Tränendrüsen – Drück und Taschentücher – Vollheul – Masche. ©-SkyMcK Nein, hier wird ungeschminkt das wahre Leben gezeigt, was den Film sehr glaubhaft macht, ich konnte mir jederzeit vorstellen, die handelnden Personen auf der Straße zu treffen.
Ein absolutes Highlight sind die Dialoge, wie vielleicht schon die eingestreuten Zitate bewiesen. Sprühender Wortwitz, der leider dazu führt, daß man einige Sätze verpaßt, da vor Lachen kein Wort zu verstehen ist.
So nehmen Elling und Kjell Bjarne wohl oder übel ihre Welt in Angriff und schlagen sich wacker. Ihre Versuche das Telefontraining und Frauenkennenlernen zu kombinieren bringt ihnen zwar Ärger, aber der skandinavischen Telefonsex Branche wahrscheinlich einen gewaltigen Auftrieb. Eine echte Frau fällt den Beiden dann am Heiligen Abend vor die Füße, genauer gesagt die Treppe herab. Kjell Bjarne ist sofort verliebt, weiß aber nicht, wie er sich ausdrücken soll. Elling wird kurzfristig zum eifersüchtigen kleinen Giftzwerg, der ihre heile Beziehung in Gefahr sieht. Deshalb stürzt er sich in ein eigenes Abenteuer, er wird Poet, und zwar nicht irgendeiner, sondern „E“ – der „Sauerkraut Poet“.
Was ist ein „Sauerkraut Poet“ wollt ihr wissen, wird Kjell Bjarne seiner Geliebten noch näher kommen? Nein, das will ich hier nicht verraten. Schaut es euch selbst an, es lohnt sich, der ganz normale Wahnsinn und ein bißchen darüber hinaus. Ich habe lange Zeit nicht mehr so ein unterhaltsames, kurzweiliges Kinoerlebnis wie bei diesem Film gehabt.
Abschließen möchte ich mit einem sehr bezeichnenden Zitat aus „Elling“: „Da gibt es die, für die ist eine Expedition zum Südpol etwas Alltägliches und dann gibt es die anderen, für die ist schon der Gang durchs Restaurant ein großes Abenteuer.“
Viel Spaß beim Schauen, ihr werdet es nicht bereuen. In diesem Sinne Euer Marcel, bei dem keine Gefahr besteht, daß er sich bei zahlreichen Kommentaren in der Psychiatrie einmietet.
Bewerten / Kommentar schreiben