Equilibrium (DVD) Testbericht

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ab 7,08
Auf yopi.de gelistet seit 11/2010

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Erfahrungsbericht von der14geist

Mir doch egal!

Pro:

gute Story, tolle Kampfszenen, Kostüme und Kulisse

Kontra:

teilweise brutale Szenen

Empfehlung:

Ja

Hallo liebe Leser,

vor einiger Zeit bin ich mal über einen Bericht über den Film „Equilibrium“ gestolpert. „Der Film könnte mir gefallen!“, habe ich damals gedacht. Doch dann geriet er mir doch langsam wieder in Vergessenheit. Bis ich ihn zufällig vor ein paar Tagen bei meinen Eltern entdeckt habe. Mir kam der Titel gleich bekannt vor und so habe ich mir den Film dann auch sofort angesehen.

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Die Story

Der dritte Weltkrieg hat die Erde gezeichnet. Die Menschen wollen verhindern, dass jemals ein vierter Weltkrieg die Menschheit heimsucht. Als Wurzel allen Übels werden die menschlichen Gefühle ausgemacht. Keine Wut, kein Hass, kein Krieg. Das ist die einfache Gleichung. Um die Gefühle abzuschalten, müssen sich die Menschen „Protium“ spritzen. Das ist das Gebot des „Vaters“!

Zur Kontrolle, ob dieses Gebot auch befolgt wird, gibt es die „Cleriker“. Eine Gruppe hart trainierter Kampfmaschinen, deren einziger Existenzsinn darin besteht, „Sinnestäter“ zu überführen und den Widerstand auszulöschen. „Sinnestäter“ sind einfach Menschen, die fühlen können, also ihre tägliche Dosis „Protium“ abgesetzt haben. „Cleriker“ beherrschen die Kunst des Kampfes und des Tötens perfekt. Eigens für sie wurde eine Kampftechnik entwickelt, die auf der Wahrscheinlichkeit der gegnerischen Angriffe beruht – auf Flugbahnen von Pistolenkugeln, Winkeln von Faustschlägen und anderen Angriffen. So sind die „Cleriker“ also kaum zu treffen und nur sehr schwer zu besiegen.

„Cleriker“ John Preston (Christian Bale) tötet im Alleingang eine Gruppe Widerständler. Emotionslos tötet er einen nach dem anderen durch seine perfekten Kampftechniken. Nach erledigter Arbeit stellt er an seinem Partner eine Veränderung fest. Er recherchiert und überführt ihn als „Sinnestäter“. Ohne jegliche Rührung erschießt er ihn. „Sinnestäter“ werden übrigens normalerweise lebendig verbrannt.

Er bekommt den jungen ehrgeizigen „Cleriker“ Brandt (Taye Diggs) als neuen Partner an die Seite gestellt. Dieser erhofft sich dadurch einen gewaltigen Karrieresprung, denn Preston ist der Beste. Doch dann fällt Preston seine tägliche Dosis „Protium“ im Bad herunter und wird unbrauchbar. Er kann sich keine neue besorgen und somit beginnt er zu fühlen. Er zweifelt an den Geboten des „Vaters“ und versucht seinen Gefühlen zu folgen.

Es beginnt für ihn ein Tanz im Feuer. Brandt ist ihm auf der Spur, er hat verdacht geschöpft. Preston beschließt Kontakt mit dem Widerstand herzustellen. Er muss sich entscheiden, die Zeit läuft gegen ihn!

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Darsteller

Christian Bale (John Preston)

Christian Bale verkörpert den „Cleriker“ John Preston. Den besten seiner Zunft. Er ist die perfekte Kampfmaschine und Bale muss sein ganzes Können aufbieten. Manche Kampfszenen können sehr gut mit dem Welterfolg „Matrix“ konkurrieren. Praktisch den ganzen Film über muss Bale seinen kalten nichtssagenden Blick aufsetzen, um nicht als „Sinnestäter“ überführt zu werden. Seine wenigen Gefühlsausbrüche spielt er gut und glaubhaft. Auch der futuristische Anzug steht ihm sehr gut. Gäbe es Keanu Reeves nicht, hätte ich mir Bale als „Neo“ gewünscht.

Taye Diggs (Brandt)

Taye Diggs spielt den karrieregeilen „Cleriker“ Brandt. Er kann es kaum erwarten, sein großes Idol als „Sinnestäter“ zu überführen. Diggs gibt seinem Charakter Brandt ein hohes Maß an Sadismus. Man sieht, welche Freude es ihm bereitet, „Sinnestäter“ zu töten und Menschen Schmerz zuzufügen. Und das, obwohl er ja auf „Protium“ ist und überhaupt keine Gefühle hat. Sein Aussehen (er ist schwarz und trägt Glatze) geben seinem Charakter den letzten kalten Schliff.

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Meine Meinung

Anfangs dachte ich schon, dass ist ja sehr unrealistisch, wie Preston da im Alleingang so ein Nest der Widerständler hochnimmt. Allerdings waren die Actionszenen schon ziemlich brillant gemacht. Doch wenig später kam ja auch schon die Erklärung, warum die „Cleriker“ solche Kampfmaschinen sind. Und in ihren futuristischen Outfits erinnern sie auch stark an Keanu Reeves in „Matrix“.

Der zweite Gedanke, den ich gleich zu Beginn des Films hatte, handelte von Orwell’s „1984“. Die totale Überwachung. Und bei Nichtbeachten der Regeln folgen harte Bestrafungen. Bei „Sinenstätern“ gab es bei Überführung nur die Verbrennung bei lebendigem Leibe. Das ist echt eine harte Strafe.

Trotz der Parallelen ist „Equilibrium“ doch ein eigenständiger Film mit guter Story. Man muss nur mal darüber nachdenken, wie es wäre, wenn man keine Gefühle mehr hätte. Schlimm, wirklich schlimm. Man würde doch nicht mehr wirklich leben. Man würde nur noch existieren. Das alles nur, um den vierten Weltkrieg zu verhindern. Ist es das wirklich wert? Dazu noch diese Unterdrückung des Volkes und diese drakonischen Strafen. Und wer gibt die Garantie, das es nicht doch wieder knallt?

Erschütternd ist auch dieses Denunziantentum. Preston kommt eines Abends nach Hause und sein Sohn fragt ihn, ob er einen Klassenkameraden melden soll, den er beim Weinen „erwischt“ hat. Preston bejaht diese Frage natürlich. Er hat sogar nichts getan um seine Frau zu retten, die vor vier Jahren als „Sinnestäterin" überführt wurde. Er war sogar bei ihrer Verbrennung anwesend und hat regungslos zugesehen.

Eine Warnung für Leute, die für Brutalität und sinnlose Gewalt nicht viel übrig haben, muss ich auch noch loswerden: Teilweise ist der Film wirklich schockierend. Es werden beispielsweise einfach junge Hunde „abgeknallt“, da die „Cleriker“ nichts mit ihnen anzufangen wissen. Auch einige Kämpfe sind nichts für schwache Nerven. Da kann schon mal ein Gesicht in zwei Hälften gesäbelt werden.

„Equilibrium“ zeigt mal wieder, was passieren kann, wenn ein radikaler Führer an die Macht kommt und Tausende ihm folgen. Haben wir in unserer Geschichte denn nicht schon genug schwarze Schafe gehabt. Gib einem Menschen Macht und er verändert sich. Niemand sollte zuviel Macht allein haben.

Wir sollten endlich aus unserer Vergangenheit lernen!

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Fazit

"Equilibrium" ist eine sehr düstere Zukunftsvision, die ich in keinem Fall erleben möchten. Schon allein deswegen nicht, weil ich doch so eine Angst vor Spritzen habe. Die Story ist sehr gut und die Actionszenen sind hervorragend. Allerdings fand ich Preston’s Überlegenheit gegenüber anderen „Clerikern“ etwas zu groß.

Für Fans von Endzeitfilmen oder futuristischen Actionstreifen ist „Equilibrium“ auf jeden Fall zu empfehlen!

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Noch ein paar Daten

Titel: Equilibrium (2002)
Länge: 107 min
Genre: SciFi-Thriller
Regie: Kurt Wimmer
Darsteller: Christian Bale, Emily Watson, Taye Diggs, Angus MacFadyen, Sean Bean, William Fichtner

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