Equilibrium (DVD) Testbericht
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Auf yopi.de gelistet seit 11/2010
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Erfahrungsbericht von der_dominator
deutlich unterschätztes Meisterwerk
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Wenn ein Film zwanzig Millionen Euro kostet, aber nur gut ein Zehntel davon wieder einspielt, darf man gemeinhin von einem Flop reden, zumindest rein wirtschaftlich. Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Ist ein Desaster an den Kinokassen aufgrund eines lediglich schlechten Filmes durchaus verständlich, so scheitern Filme, vorrangig in den letzten Monaten und ebenso vorrangig in den Vereinigten Staaten, immer öfter daran, dass niemand ordentlich die Werbetrommel für sie rührt. So gingen im letzten Jahr sowohl der französische Detektivstreifen „Vidocq“ als auch das spanische Gruselfilmchen „The Devils Backbone“ komplett unter weil sie niemand ordentlich „bewarb“. Ähnliches Schicksal ereilte auch das ambitionierte „The Salton Sea“, „51th Staate“ und eben den schon erwähnten 20 Millionen Flop Equilibrium.
Warum dies so ist, ist mir, um dies schon einmal vorweg zu nehmen, unverständlich, denn alles was man für einen Erfolg an den Kinokassen benötigt steckt in den gut hundertsieben Minuten. So bietet der Kurt Wimmer Film ein überzeugendes Szenario, wie es spannender kaum sein könnte und mit Christian Bale konnte man einen, spätestens nach seinem American Psycho Auftritt, durchaus zugkräftigen Namen ins Boot bzw. auf die Kinoleinwand holen.
Der dritte Weltkrieg ist vorbei und das Leben, falls man dieses noch so nennen darf, findet lediglich in der Stadt Libra statt, in der Gefühle und Emotionen nicht nur verpönt sondern gar verboten sind. Damit dies so bleibt bekommt jeder „Bürger“ seine tägliche Injektion der Droge Librium, die die Menschen gefühlskalt und damit Emotionslos werden lässt und geht seiner Arbeit nach. Ebenso geht es auch Elite Offizier John Preston [Christian Bale] der den lieben langen Tag nichts anderes macht als Rebellen aufzuspüren und Emotionen aus der kalten Welt zu verbannen. Eines Tages jedoch setzt er, wohl aus Neugier, seine Dosis ab, stellt sich gegen das System und wird somit vom Jäger zum gejagten.
So einfach sich das ganze darstellt, so einfach ist dies auch, denn auf großartige Nebenstränge verzichtet Kurt Wimmer in seinem kleinen Meisterwerk. Die Präsentation dieser jedoch ist gigantisch und so fesselt das Kinodebüt des Österreichers, der sich auch für das Script der düsteren Zukunftsvision verantwortlich zeigte, von den ersten Minuten an. Dabei sind es auch und vor allem Kleinigkeiten in der „durchgestylten“ Welt die eine Atmosphäre schaffen, wie sie dichter kaum sein könnte.
Aber nicht nur die chromfarbene Welt ist durchgestylt. Auf den ersten Blick sind es die perfekt choreographierten Kampfszenen die bei mir für den ein oder anderen offenen Mund sorgen. Das „Equilibrium“ sich beim Genreprimus „Matrix“ bedient ist ebenso offensichtlich wie unbedeutend, denn selten wird lediglich „übernommen“ oder gar kopiert, im Gegenteil, alles passt scheinbar perfekt zueinander.
Auf einen simplen Action Film, optisch auf Hochglanz getrimmt und mit „coolen“ Akteuren in ebenso coolen, im Wind flatternden Ledermänteln besetzt, lässt sich der Film dennoch nicht beschränken. Auch wenn die Handlung sicherlich keinen Innovationspreis gewinnen kann und schnell ins banale abzurutschen droht, liefert Wimmer einen Entwicklungsprozess, der beinahe schon dramenhafte Züge besitzt und erst hier sticht sein eigentlicher, zweibeiniger Trumpf: Christian Bale.
Mimt er, zunächst Regimetreu, den von seinem Leben als emotionskalter Grammaton Kleriker [so nennt man die Spezial Einheit die dafür sorgt das Rebellennester ausgelöscht werden und sämtliche „erhaltene“ Kunstgegenstände zerstört werden] überzeugten, eiskalten Killer, so entdeckt er nach und nach die waren Freuden des Lebens, ehe die erste Träne, immer mit Zweifeln behaftet, aus seinem Auge rinnt - unterstütz, wie zu jedem Zeitpunkt des Filmes, von einem gelungenen, meist orchestralen Score. Großartig ist einer der vielen Superlative, die seine Leistung beschreiben könnten - keiner aber wird ihm gerecht und so zähle ich Bale fortan zu einem Anwärter auf einen Oscar und wenn es „lediglich“ der fürs Lebenswerk ist - auch wenn bis dahin noch der ein oder andere Film gedreht werden wird.
[unterm Strich bleibt…]
… diesmal ein wenig mehr als eine Empfehlung, denn Equilibrium ist ein besonderer Film und steckt, so paradox dies klingt, voller Emotionen. Eiskalt läuft es mir immer wieder während des Filmes den Rücken herunter, oftmals kann ich obgleich der dargestellten, zukünftigen Ereignisse nur mit dem Kopfschütteln, denn vieles erinnert nicht nur an irgendwelche Filme, die bereits in Vielzahl abgedreht wurden, sondern auch geschichtliche Ereignisse und so lässt sich ein Vergleich unter anderem zum dritten Reich recht leicht herstellen. Durchgestyltes Actiondrama hin oder her kann Equilibrium auch eine Warnung, weil Erinnerung sein. Die Betonung liegt auf dem Wörtchen „kann“ denn zudem handelt es sich um einen durchaus unterhaltsamen Film.
Equilibrium [USA 2002]
Regie: Kurt Wimmer / 107 Minuten / FSK 16
Darsteller: Christian Bale, Emily Watson, Taye Diggs, Sean Bean, Angus MacFadyen u.a.
© der_dominator im Juli 2003 - empfehlenswert
Warum dies so ist, ist mir, um dies schon einmal vorweg zu nehmen, unverständlich, denn alles was man für einen Erfolg an den Kinokassen benötigt steckt in den gut hundertsieben Minuten. So bietet der Kurt Wimmer Film ein überzeugendes Szenario, wie es spannender kaum sein könnte und mit Christian Bale konnte man einen, spätestens nach seinem American Psycho Auftritt, durchaus zugkräftigen Namen ins Boot bzw. auf die Kinoleinwand holen.
Der dritte Weltkrieg ist vorbei und das Leben, falls man dieses noch so nennen darf, findet lediglich in der Stadt Libra statt, in der Gefühle und Emotionen nicht nur verpönt sondern gar verboten sind. Damit dies so bleibt bekommt jeder „Bürger“ seine tägliche Injektion der Droge Librium, die die Menschen gefühlskalt und damit Emotionslos werden lässt und geht seiner Arbeit nach. Ebenso geht es auch Elite Offizier John Preston [Christian Bale] der den lieben langen Tag nichts anderes macht als Rebellen aufzuspüren und Emotionen aus der kalten Welt zu verbannen. Eines Tages jedoch setzt er, wohl aus Neugier, seine Dosis ab, stellt sich gegen das System und wird somit vom Jäger zum gejagten.
So einfach sich das ganze darstellt, so einfach ist dies auch, denn auf großartige Nebenstränge verzichtet Kurt Wimmer in seinem kleinen Meisterwerk. Die Präsentation dieser jedoch ist gigantisch und so fesselt das Kinodebüt des Österreichers, der sich auch für das Script der düsteren Zukunftsvision verantwortlich zeigte, von den ersten Minuten an. Dabei sind es auch und vor allem Kleinigkeiten in der „durchgestylten“ Welt die eine Atmosphäre schaffen, wie sie dichter kaum sein könnte.
Aber nicht nur die chromfarbene Welt ist durchgestylt. Auf den ersten Blick sind es die perfekt choreographierten Kampfszenen die bei mir für den ein oder anderen offenen Mund sorgen. Das „Equilibrium“ sich beim Genreprimus „Matrix“ bedient ist ebenso offensichtlich wie unbedeutend, denn selten wird lediglich „übernommen“ oder gar kopiert, im Gegenteil, alles passt scheinbar perfekt zueinander.
Auf einen simplen Action Film, optisch auf Hochglanz getrimmt und mit „coolen“ Akteuren in ebenso coolen, im Wind flatternden Ledermänteln besetzt, lässt sich der Film dennoch nicht beschränken. Auch wenn die Handlung sicherlich keinen Innovationspreis gewinnen kann und schnell ins banale abzurutschen droht, liefert Wimmer einen Entwicklungsprozess, der beinahe schon dramenhafte Züge besitzt und erst hier sticht sein eigentlicher, zweibeiniger Trumpf: Christian Bale.
Mimt er, zunächst Regimetreu, den von seinem Leben als emotionskalter Grammaton Kleriker [so nennt man die Spezial Einheit die dafür sorgt das Rebellennester ausgelöscht werden und sämtliche „erhaltene“ Kunstgegenstände zerstört werden] überzeugten, eiskalten Killer, so entdeckt er nach und nach die waren Freuden des Lebens, ehe die erste Träne, immer mit Zweifeln behaftet, aus seinem Auge rinnt - unterstütz, wie zu jedem Zeitpunkt des Filmes, von einem gelungenen, meist orchestralen Score. Großartig ist einer der vielen Superlative, die seine Leistung beschreiben könnten - keiner aber wird ihm gerecht und so zähle ich Bale fortan zu einem Anwärter auf einen Oscar und wenn es „lediglich“ der fürs Lebenswerk ist - auch wenn bis dahin noch der ein oder andere Film gedreht werden wird.
[unterm Strich bleibt…]
… diesmal ein wenig mehr als eine Empfehlung, denn Equilibrium ist ein besonderer Film und steckt, so paradox dies klingt, voller Emotionen. Eiskalt läuft es mir immer wieder während des Filmes den Rücken herunter, oftmals kann ich obgleich der dargestellten, zukünftigen Ereignisse nur mit dem Kopfschütteln, denn vieles erinnert nicht nur an irgendwelche Filme, die bereits in Vielzahl abgedreht wurden, sondern auch geschichtliche Ereignisse und so lässt sich ein Vergleich unter anderem zum dritten Reich recht leicht herstellen. Durchgestyltes Actiondrama hin oder her kann Equilibrium auch eine Warnung, weil Erinnerung sein. Die Betonung liegt auf dem Wörtchen „kann“ denn zudem handelt es sich um einen durchaus unterhaltsamen Film.
Equilibrium [USA 2002]
Regie: Kurt Wimmer / 107 Minuten / FSK 16
Darsteller: Christian Bale, Emily Watson, Taye Diggs, Sean Bean, Angus MacFadyen u.a.
© der_dominator im Juli 2003 - empfehlenswert
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