Faculty - Trau keinem Lehrer (DVD) Testbericht

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Faculty-trau-keinem-lehrer-dvd-horrorfilm
ab 16,89
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Erfahrungsbericht von wildheart

Zahmer Teenie-Horror

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Robert Rodriguez („From Dusk Till Dawn“, 1996) und Drehbuchautor Kevin Williamson („Scream“, 1996) versprechen mehr als gute Unterhaltung. „The Faculty“ ist gutes Entertainment – geht darüber aber kaum hinaus und bedient sich zudem kräftig bei anderen Horrorfilmen.

Inhalt
An der Herrington High School irgendwo in Ohio scheint ein Tag wie der andere. Coach Willis (Robert Patrick) ist nie zufrieden mit dem Football-Team und Rektorin Drake (Bebe Neuwirth) muss ihren Kollegen wieder einmal erklären, dass die Schule zwar Geld für Football-Ausrüstung bekommt, nicht aber für Computer oder andere wichtige Dinge. Dann allerdings geschieht Merkwürdiges. Drake wird von einem wesensveränderten Willis belästigt. Es gelingt ihr zwar, ihn einzusperren, doch kurz darauf wird sie von der Lehrerin Mrs. Olson (Piper Laurie) niedergestochen.

Für sechs Schüler der High School bringen die nächsten Stunden und Tage einige Überraschungen: für Casey (Elijah Wood), den schüchternen Außenseiter, den alle anderen nicht sehr ernst nehmen, für Zeke (Josh Hartnett), der selbst hergestellte Drogen verkauft, für Delilah (Jordana Brewster), Cheerleader und Leiterin der Schülerzeitung, und ihren Freund Stan (Shawn Hatosy), der mit dem Football aufhören will, um sich ganz der Schule zu widmen, für Stokely (Clea DuVall), die sich, um vor ihren männlichen Mitschülern Ruhe zu haben, als Lesbe ausgibt, und für Marybeth (Laura Harris), eine neue Schülerin, die zwischen die Fronten von Delilah und Stokely gerät, die sich nicht mögen.

Alles beginnt für die sechs damit, dass Casey auf dem Footballfeld eine shrimpsähnliche Larve entdeckt, die Biologielehrer Furlong (Jon Stewart) in ein Aquarium wirft, in dem sich das Tier plötzlich wieder bewegt, sich vermehrt und Furlong heftig beißt. Nicht nur Mrs. Olson und Direktorin Drake haben sich plötzlich verändert. Auch andere Lehrer werden apathisch, ruhig, wirken abwesend.

Die sechs beschließen, den seltsamen Ereignissen auf den Grund zu gehen. Zeke untersucht das gefundene Tier und entdeckt, dass es eine Art Parasit ist, der nur innerhalb eines größeren Organismus in der Lage ist zu überleben. Zeke entdeckt auch, dass seine selbst hergestellten Drogen das einzige Mittel zu sein scheinen, um die Parasiten unschädlich zu machen. Casey scheint recht zu behalten: Außerirdische wollen sich der Menschheit als Hülle bedienen, um ihr eigenes Überleben zu garantieren ...

Inszenierung
Ich könnte mich kurz fassen: Teenie-Unterhaltung mit jugendgerechtem Horroreffekt. Viel mehr ist Rodriguez Film nun wirklich nicht. Allein der Inhalt erinnert stark an Strickmuster aus Filmen wie „Die Dämonischen“ (1956, Regie: Don Siegel), „Die Körperfresser kommen“ (1978, mit Donald Sutherland) oder „Body Snatchers“ (1993). Dass die Aliens sich als emotionslose Wesen anpreisen, ist ebenfalls nicht gerade eine furchtbar neue Idee. Dass die sechs Schüler um die Existenz ihrer Subjektivität, gegen den Verlust ihrer Emotionalität kämpfen, könnte man als Ausprägung eines „typisch“ amerikanischen Individualismus einstufen; aber das wäre dann doch zu viel Philosophie, mit der dieser Film wirklich nicht reich beschenkt wurde. Auch die Tatsache, dass alle sechs Schüler als mehr oder weniger ausgeprägte Außenseiter apostrophiert werden, ändert nicht viel daran. Denn ihr Außenseiterstatus bewegt sich voll und ganz im Rahmen eines „pluralistischen“ Individualismus, das heißt, sie werden immer wieder „aufgefangen“ oder wie man so schön sagt: integriert.

Nein, man sollte in diesen Film nicht allzu viel hineininterpretieren. Er bietet zumeist kurzweilige Unterhaltung, auch wenn die Spannungsmomente eher im durchschnittlichen Bereich liegen und von Suspense im Sinne Hitchcocks oder Schockeffekten wahrlich nicht die Rede sein kann. Die Jungschauspieler machen ihre Sache ganz ordentlich, obwohl man manchmal den Eindruck hat, dass Elijah Wood, Josh Hartnett und auch die anderen wie „gebremst“ spielen. Die Horroreffekte liegen in der Altersklasse 14 bis 18. Das Blut fließt in „geordneten Bahnen“; wirklich Blutrünstiges ist nicht zu vermerken.

So plätschert der Samstagabendspaß über gut 100 Minuten dahin und man fragt sich am Schluss, ob es denn das gewesen war. Ja, das war es gewesen. Nette Unterhaltung für regnerische Tage und Zeiten der Langeweile. Ein

Fazit
kann ich mir deshalb ersparen. Denn von Rodriguez und Williamson hätte man weitaus mehr erwarten können.

Den Film zeigte PRO7 am 10.8.2002.

Faculty – Trau keinem Lehrer
(The Faculty)
USA 1998, 104 Minuten
Regie: Robert Rodriguez

Drehbuch: Kevin Williamson, David Wechter, Bruce Kimmel
Musik: Marco Beltrami u.a.
Kamera: Enrique Chediak
Schnitt: Robert Rodriguez
Spezialeffekte: Travis Dean u.a.
Hauptdarsteller: Elijah Wood (Casey Connor), Josh Hartnett (Zeke), Clea DuVall (Stokely Mitchell), Jordana Brewster (Delilah Profitt), Shawn Hatosy (Stan Rosada), Laura Harris (Marybeth Louise Hutchinson), Bebe Neuwirth (Direktorin Valerie Drake), Famke Janssen (Elizabeth Burke), Robert Patrick (Coach Joe Willis), Jon Stewart (Prof. Edward Furlong), Piper Laurie (Karen Olson), Usher Raymond (Gabe Santora), Salma Hayek (Rosa Harper), Christopher McDonald (Frank Connor), Daniel von Bargen (John Tate)

Offizielle Homepage: –
Internet Movie Database: http://us.imdb.com/Title?0133751

Weitere Filmkritik(en):
„Movie Review“ (James Berardinelli):
http://www.movie-reviews.colossus.net/movies/f/faculty.html


© Ulrich Behrens 2002
(zuerst veröffentlicht in www.ciao.com unter dem Mitgliedsnamen Posdole)

12 Bewertungen, 2 Kommentare

  • XXLALF

    10.02.2010, 13:18 Uhr von XXLALF
    Bewertung: besonders wertvoll

    aber das ist ja wirklich ein sehr softiger streifen, wobei ich mir gedacht habe, dass ich mich damit ein wenig, auf die folgenden horrorfilme, von denen du ja auch noch berichte schreiben willst, steigern und einstellen kann. jedoch war dieser bericht wie immer sehr schön zu lesen und ohne horroreffekt und dafür ein bw und ganz liebe grüße

  • Sayenna

    15.12.2006, 12:35 Uhr von Sayenna
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh & Kuss :-)