Fahrenheit 9/11 (DVD) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 02/2011
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Erfahrungsbericht von Krawuzikabuzi
Gut aber nicht ganz objektiv...........
Pro:
Moore ist genial
Kontra:
Nicht ganz objektiv
Empfehlung:
Ja
FAHRENHEIT 9/11 ist ein Pamphlet, unausgewogen, politisch nicht wirklich korrekt. Und eben deshalb so angenehm anzusehen. Gewiss wird da nicht mit der feinen Klinge gefochten. Da werden auch Ausschnitte - denn Michael Moore verwendet vor allem TV-Material - aus dem Zusammenhang gerissen, Menschen werden lächerlich gemacht (etwa der berüchtigte Wolfowitz, der seine Haartolle vor einem Fernsehinterview mit der eigenen Spucke zu bändigen sucht), und da ist man gelegentlich nicht weit entfernt vom puren Spektakel (Moore lässt den Text eines den meisten Kongressabgeordneten unbekannten Gesetzes via Lautsprecher vor dem Kapitol verkünden).
Nein, alles kein klassischer Dokumentarfilm. Eben ein Pamphlet, das erstaunlich wenig Wut in sich trägt, sondern eher kalte Empörung über die Bush-Administration und ihre Machenschaften (und was man da zu sehen und hören bekommt, ist haarsträubend!).
Moore will Bush vernichten. Dass man dies nicht mit philosophischen Betrachtungen oder politikwissenschaftlichen Analysen schafft, ist ihm bewusst. Er will möglichst viele Menschen aufrütteln, will sie ins Kino bekommen, um ihnen eine andere Wahrheit zu zeigen als jene, die von den meisten Medien so gerne vernachlässigt wird. Und dies geht eben nur mit populären, um nicht zu sagen: populistischen, Mitteln. Beispiel: Man hat einfach den Gedanken, dass wohl kein Politiker seine eigenen Söhne oder Töchter zum Krieg in den Irak schicken würde. Also geht man einfach hin, stellt sich vor das Kapitol und fragt eben die Politiker, ob sie ihre Söhne oder Töchter... Gequältes Lächeln erntet Moore so, die meisten Abgeordneten fliehen seine Kamera.
Diese Idee Moores klingt ein wenig papieren. Und vor allem in der ersten Hälfte erinnert FAHRENHEIT 9/11 eher an eine Verfilmung - nämlich seiner eigenen Schriften - als an einen Film. Dann jedoch wird es immer filmischer, die Bilder erzählen ihre eigene Geschichte, etwa jene von der Soldatenmutter, die stolz ist auf die Flagge vor ihrem Haus, und die dann vom Tod ihres Sohnes im Irak erfährt. Kaum zu beschreiben ihre Wut, die heraus bricht, als eine Frau zu ihr abschätzig meint, daran sei El Kaida schuld, nicht etwa Bush.
Moore leistet einiges: Er berichtet von der dubiosen Wahl in Florida 2000 ebenso wie von der feigen Reaktion der Demokraten und besonders Gores auf diesen Betrug; er erzählt von einem anfangs bereits fast schon abgeschriebenen Präsident Bush; er zeigt dessen Herumgerede, als ein Reporter wissen will, warum er so viel Urlaub machen könne (mehr als 40 Prozent der Amtszeit!); er macht die Auswirkungen des 11. September auf die US-Psyche deutlich und er behandelt den Afghanistan- und den Irak-Krieg. Das ist für einen einzigen Film schon ziemlich viel. So wie dieser Film überhaupt randvoll mit Fakten ist.
Was Moore noch zeigt: Dass die Mächtigen eine breite Masse benötigen, um ihre Macht zu behalten. In jedem Krieg dienen die Armen und Dummen als Leichen, die Reichen machen Geschäfte. Niemals war es anders, und zu diesem Zweck belügt man die Öffentlichkeit, hypnotisiert sie mit lächerlichem \"Patriotismus\" und moralischem Geschwätz. Schickt trickreiche Rekrutierer, um die Normalos im Einkaufszentrum der Unterschicht als Kanonenfutter zu gewinnen.
Im Einkaufszentrum der Reichen hätte man keine Chance, das wissen die Rekrutierer. Die arroganten Mächtigen schanzen einander lieber einflussreiche Jobs zu, spielen Golf und helfen mit Geld aus, wenn der Sohn des Präsidenten-Papi wieder mal Schiffbruch erlitten hat.
Wenn es Moore nur gelingt, den US-Amerikanern dieses System deutlich zu machen, wäre schon viel gewonnen.
Wie gesagt: Kein fairer Film, der allen Seiten Gehör verschafft. Sondern zutiefst einseitig und laut. Aber es gibt keine andere Möglichkeit: Denn die Leisen hört man nicht.
Nein, alles kein klassischer Dokumentarfilm. Eben ein Pamphlet, das erstaunlich wenig Wut in sich trägt, sondern eher kalte Empörung über die Bush-Administration und ihre Machenschaften (und was man da zu sehen und hören bekommt, ist haarsträubend!).
Moore will Bush vernichten. Dass man dies nicht mit philosophischen Betrachtungen oder politikwissenschaftlichen Analysen schafft, ist ihm bewusst. Er will möglichst viele Menschen aufrütteln, will sie ins Kino bekommen, um ihnen eine andere Wahrheit zu zeigen als jene, die von den meisten Medien so gerne vernachlässigt wird. Und dies geht eben nur mit populären, um nicht zu sagen: populistischen, Mitteln. Beispiel: Man hat einfach den Gedanken, dass wohl kein Politiker seine eigenen Söhne oder Töchter zum Krieg in den Irak schicken würde. Also geht man einfach hin, stellt sich vor das Kapitol und fragt eben die Politiker, ob sie ihre Söhne oder Töchter... Gequältes Lächeln erntet Moore so, die meisten Abgeordneten fliehen seine Kamera.
Diese Idee Moores klingt ein wenig papieren. Und vor allem in der ersten Hälfte erinnert FAHRENHEIT 9/11 eher an eine Verfilmung - nämlich seiner eigenen Schriften - als an einen Film. Dann jedoch wird es immer filmischer, die Bilder erzählen ihre eigene Geschichte, etwa jene von der Soldatenmutter, die stolz ist auf die Flagge vor ihrem Haus, und die dann vom Tod ihres Sohnes im Irak erfährt. Kaum zu beschreiben ihre Wut, die heraus bricht, als eine Frau zu ihr abschätzig meint, daran sei El Kaida schuld, nicht etwa Bush.
Moore leistet einiges: Er berichtet von der dubiosen Wahl in Florida 2000 ebenso wie von der feigen Reaktion der Demokraten und besonders Gores auf diesen Betrug; er erzählt von einem anfangs bereits fast schon abgeschriebenen Präsident Bush; er zeigt dessen Herumgerede, als ein Reporter wissen will, warum er so viel Urlaub machen könne (mehr als 40 Prozent der Amtszeit!); er macht die Auswirkungen des 11. September auf die US-Psyche deutlich und er behandelt den Afghanistan- und den Irak-Krieg. Das ist für einen einzigen Film schon ziemlich viel. So wie dieser Film überhaupt randvoll mit Fakten ist.
Was Moore noch zeigt: Dass die Mächtigen eine breite Masse benötigen, um ihre Macht zu behalten. In jedem Krieg dienen die Armen und Dummen als Leichen, die Reichen machen Geschäfte. Niemals war es anders, und zu diesem Zweck belügt man die Öffentlichkeit, hypnotisiert sie mit lächerlichem \"Patriotismus\" und moralischem Geschwätz. Schickt trickreiche Rekrutierer, um die Normalos im Einkaufszentrum der Unterschicht als Kanonenfutter zu gewinnen.
Im Einkaufszentrum der Reichen hätte man keine Chance, das wissen die Rekrutierer. Die arroganten Mächtigen schanzen einander lieber einflussreiche Jobs zu, spielen Golf und helfen mit Geld aus, wenn der Sohn des Präsidenten-Papi wieder mal Schiffbruch erlitten hat.
Wenn es Moore nur gelingt, den US-Amerikanern dieses System deutlich zu machen, wäre schon viel gewonnen.
Wie gesagt: Kein fairer Film, der allen Seiten Gehör verschafft. Sondern zutiefst einseitig und laut. Aber es gibt keine andere Möglichkeit: Denn die Leisen hört man nicht.
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