Falling Down (DVD) Testbericht

ab 11,77
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Erfahrungsbericht von Wuschel_F

Psychopath oder Opfer der Gesellschaft?

Pro:

guter Film

Kontra:

sch... DVD, keine Extras, nichts...

Empfehlung:

Ja

Heute stelle ich euch \"Falling Down\" vor, ein Film, der schon lange zu meinen Lieblingsfilmen gehört. Gekostet hat die DVD 4,99€, also kriegt man wirklich schon sehr billig, später fand ich auch heraus warum…aber dazu komme ich noch.



STORY
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In der Eingangsszene sehen wir einen Stau vor einer Baustelle, schnell wechselnde Bilder aus dem Stau, alles aus der Sicht von William Foster, einem Durchschnittsamerikaner dessen Wagen als Kennzeichen „D-FENS“ trägt. Später stellt sich heraus, dass das etwas mit der Firma zu tun hat, für die er arbeitete (ein Rüstungsunternehmen). Als ihn auch noch eine lästige Fliege im Auto nervt wird es ihm zu viel, eine Sicherung knallt durch, er nimmt seinen Aktenkoffer, verlässt das Auto und läuft einfach die nächste Böschung rauf, während das Auto alleine im Stau zurückbleibt und ihm andere Verkehrsteilnehmer hinterher schimpfen. Auf die Frage was er vorhat antwortet er: „Ich gehe nach Hause“. Und das ist von nun an sein Ziel. Nur dass sein zu Hause mittlerweile nicht mehr sein Zuhause ist. Seine Frau hatte sich von ihm getrennt und er darf der Wohnung eigentlich nicht näher als 300m kommen…
Zu Fuß beginnt er seinen Weg durch die schäbigsten Viertel der Stadt. Immer wieder belästigt er zwischendurch seine Frau telefonisch. Dazu benötigt er erst einmal Kleingeld und hiermit beginnt das Desaster. Als er in einem kleinen Laden wechseln will, verkündet der Besitzer, dass er erst was kaufen muss. Da Bill die Preise zu teuer sind schlägt er alles kurz und klein, bis er schließlich die Ware verbilligt bekommt und zufrieden ist. Nun ist er mit dem Baseballschläger des Ladenbesitzers bewaffnet und der nächste Konflikt bahnt sich an, als er den „Pinkelberg“ zweier junger Latinos „entweiht“. Er überrascht sie mit dem Baseballschläger und sie fliehen, jedoch nur um Verstärkung zu holen. Dummerweise misslingt deren Anschlag mit harten Waffen und von da an läuft „D-FENS“ mit einer Sporttasche voller schwerer Waffen durch die Gegend und zeigt unterwegs die Misstände (zumindest seiner Meinung nach) der amerikanischen Gesellschaft auf. Seinen das zu dünne Hamburger, oder rassistische Ladenbesitzer. In der Zwischenzeit ist natürlich auch die Polizei schon hinter ihm her. Allen voran Prendergast, der kurz vor seiner Pensionierung steht und an seinem letzten Arbeitstag in das Geschehen involviert wird. Zu guter letzt erreicht er natürlich sein zuhause und wie das ausgeht verrate ich natürlich nicht.




MEINE MEINUNG ZUM FILM
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Was mir so gut an dem Film gefällt ist die tragische Komik, die das Ganze begleitet, dazu die aufgezählten Aspekte, die verkehrt laufen im Auge des kleinen Mannes. Es reicht von banalen Dingen wie Hamburger, die nicht aussehen wie auf den Plakaten, sondern dünn und matschig, über Wucherpreise in Shops, bis hin zu großen gesellschaftspolitischen Problemen, wie Rassismus und Diskriminierung von Minderheiten.
Obwohl einem von Anfang an bewusst ist, dass „D-FENS“ ein Rad ab hat, kann man sich irgendwie in seine Lage versetzen und hat zum Teil Mitleid mit ihm, obwohl er einen derartigen Feldzug der Verwüstung beschreitet.
Hat nicht jeder schon einmal dran gedacht, wenn er stundenlang im Stau steht, einfach auszusteigen und abzuhauen? Oder hat sich nicht jeder schon mal gefragt, warum bei den Burgerbuden die Hamburger auf den Plakaten saftig und lecker aussehen und in der Plastikschale die man bekommt einfach nur matschig und pfui? Es sind diese natürlichen Fragen, die „D-FENS“ so sympathisch machen, obwohl man eigentlich von Anfang an eine Abneigung gegen ihn haben sollte.
Fast parallel dazu läuft die Geschichte des Polizisten Prendergast, der seinen letzten Arbeitstag eigentlich ruhig ausklingen lassen wollte, aber irgendwie so von dem Fall angezogen wird, dass er sogar seinen Schreibtischjob verlässt, um diesen Fall aufzuklären. Das hat natürlich auch noch einen besonderen Grund, nämlich seine Frau, welche übermäßig ängstlich und frustriert ist. Wegen ihr hatte er den Schreibtischjob, wegen ihr geht er früher in Pension, wegen ihr zieht er in eine langweilige Gegend, die ihm nicht gefällt. Hier sieht er seine Chance auszubrechen und kann sich vielleicht sogar etwas in „D-FENS“ hineinversetzen…
Während zu Beginn des Filmes, die gesellschaftskritischen Aspekte überwiegen geht es am Schluss fast nur noch auf Aktion aus, das finde ich etwas schade, weil hierdurch die Gewaltverherrlichung nicht entkräftet wird, im Gegenteil, durch das Ende bleibt alles etwas in der Schwebe, aber ich denke jeder normal veranlagte Mensch wird verstehen, dass der Film einfach nur überzogen zeigen will, was in der Gesellschaft schief läuft, und nicht dazu aufrufen will, ebenfalls mit einer Maschinenpistole in den nächsten McDonald´s oder ähnlichen Läden zu rennen und nach 12 Uhr sein Frühstück zu verlangen ;-)
Ich finde es ist ein sehr gelungener Film, auch wenn man sich das Ende vielleicht etwas anders gewünscht hätte…



DARSTELLER
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Michael Douglas (William Foster/ D-Fens), Robert Duvall (Prendergast), Barbara Hershey (Beth), Rachel Ticotin (Sandra), Tuesday Weld (Amanda Prendergast). Frederic Forrest (Nick, Surplus Ladenbesitzer), Lois Smith (D-Fens´ Mutter), Joey Hope Singer (Adele - Beth´s Kind), Ebbe Roe Smith, Michael Paul Chan (Mr. Lee), Raymond J. Barry (Captain Yardley), D.W. Moffett (Detektiv Lydecker), Steve Park (Detektiv Brian), Kimberly Scott (Detektiv Jones), James Keane (Detektiv Keene),…

“D-FENS”: Michael Douglas (*25.09.1944, New Brunswick, New Jersey) sollte eigentlich jedem ein Begriff sein. Weitere bekannte Filme mit ihm waren z. B. „Der Rosenkrieg“ (1990) oder „The Game“ (1997). Michael Douglas ist einfach perfekt für die Rolle des durchgeknallten Amerikaners. Allein sein Blick und die scheinbare Gleichgültigkeit, bis es dann wieder zum nächsten Desaster kommt, ist einfach genial! Ich denke diese Rolle hätte man kaum besser besetzen können.

PRENDERGAST: Robert Duvall (*05.01.1931, San Diego, Kalifornien) kennt man aus Filmen, wie „Der Pate“ (1972) oder als Stalin im TV-Film „Die Pest“ (1992). Auch seine Rolle ist gut gespielt. Er verkörpert einen Mann, der sich aus Liebe zu seiner Frau immer hinten angestellt hat und durch die aufrührerische Art von Foster selbst berufen fühlt auszubrechen aus seinem „Käfig“.

Wirklich wichtig sind die anderen Rollen nicht, zumindest nicht so, dass man sie einzeln aufführen müsste, aber keiner fällt extrem negativ auf oder so.



FILMINFOS
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OT: Falling Down
Land: USA
Jahr: 1993
Regie: Joel Schumacher
DVD Label: Warner Home Video
FSK: 16
Laufzeit: ca. 108 Minuten
Ländercode: 2 PAL
Bildformat: 16:9 Widescreen amorph
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch
Untertitel: Englisch, Deutsch, Spanisch, Holländisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch, Portugiesisch, Hebräisch, Polnisch, Griechisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch, Isländisch, Kroatisch, Französisch, Italienisch, Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch für Hörgeschädigte



ZUR DVD
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MENÜ
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unanimiert, ohne Musikhinterlegung, aber erfüllt seinen Zweck.
Kapitelwahl mit 33 Szenen, sehr übersichtlich!

BILD-/TONQUALITÄT
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EXTRAS
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Was ist das?


Diese DVD ist doch wohl voll für´n Arsch, entschuldigt meine Ausdrucksweise, aber wozu brauch ich ne DVD wenn außer dem Film eh nix drauf ist??? Da hätte ich auch mein altes Tape behalten können…



FAZIT
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Eigentlich wollte ich die DVD ja nicht empfehlen, obwohl der Film extrem gut ist, aber ich sag es jetzt mal so. Wenn ihr die DVD auch für unter 5€ bekommt macht ihr sicher bei einem Kauf nichts verkehrt, weil die Quali sicher besser ist als bei einer VHS. Anderenfalls würde ich aber eher abraten, weil es wirklich gar keine Extras gibt!


Liebe Grüße vom durchgeknallten Wuschel!!!

Danke fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren!!

26 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Frankenmetal

    12.12.2004, 00:40 Uhr von Frankenmetal
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hi, mir hat der Film so gut gefallen, weil man manchmal ebenso aus der Haut fahren könnte - aber man ist ja zivilisiert!? Grüße