Fear and Loathing in Las Vegas (VHS) Testbericht

Fear-and-loathing-in-las-vegas-vhs-komoedie
ab 17,06
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004

5 Sterne
(5)
4 Sterne
(1)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von Lachesis

\"Wir waren stoned, besoffen, abgedreht - gute Menschen!\"

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Wie verbringt man am besten einen öden, grauen, dösigen Nachmittag? Mein Kumpel - noch ziemlich bedröppelt von einer Party am letzten Abend - hatte die spontane Idee sich doch einfach ein möglichst krankes Video reinzuziehen, und was wäre da besser geeignet als in Fear and loathing in Las Vegas Johnny Depp auf einem total durchgeknallten Drogentrip zu begleiten?

Worum geht\'s?

Ein Cabrio heizt im Jahre 1971 halbwegs geradeaus irgendwo durch die Wüste Nevadas. Am Steuer sitzt Raoul Duke (Johnny Depp), seineszeichens Sportjournalist, auf dem Beifahrersitz sein durchgeknallter Anwalt Dr. Gonzo (Benicio del Toro). Beide sind auf dem Weg nach Las Vegas, um dort von einem Motorradrennen zu berichten. Doch damit ist es nicht getan, denn die beiden haben den Kofferraum voll mit allen erdenklichen Drogen - Kokain, Mescalin, Gras, Ether, diversem Alkohol... - und sind beide schon zu Beginn des Films vollkommen breit.
Es soll auch nicht ihr Schicksal sein, aus diesem Zustand irgendwann wieder herauszukommen. Im Gegenteil, die Reise nach Vegas wird für die beiden zu einem absoluten Horrortrip...

Was ein kranker Film...

Ich habe mich bei der Story kurz gefasst, denn in dem bizarren, makabren, verrückten Bilderrausch, in den man hier versetzt wird, ist es oft kaum noch möglich der eigentlichen Handlung zu folgen. Sie ist auch nicht das wesentliche, viel mehr geht es um die kranke, jeglicher Realität vollkommen fremde Welt, die die beiden Hauptcharaktere durchwandeln.
Schon zu Beginn versucht Duke Fledermäuse per Fliegenklatsche vom Himmel zu holen, die Hotelbar verwandelt sich zu einer Invasion gefährlicher Reptilien und jedes Hotelzimmer wird zu einem grausamen Bild der Verwüstung.
Es handelt sich bei dem Streifen um die Verfilmung des gleichnamigen Buches von Hunter S. Thompson. Ex-Monty-Phyton-Mitglied Terry Gilliam, der sich mit Filmen wie \"Twelve Monkeys\" einen Namen gemacht hat, hat sich 1998 daran gewagt, diese Lektüre auf die Leinwand zu bringen und ein umstrittenes Werk geschaffen. Während so mancher Kritiker meinte, dass der Film eigentlich nur Leuten gefallen kann, die selbst mindestens ebenso stoned sind, wie die Charaktere im Film, andere ihn für als Meisterwerk feierten, fanden wieder andere ihn natürlich drogenverherrlichend und unzumutbar. Ich denke, es kommt auf das Publikum an. Weder hätte ich \"Fear and loathing...\" schon ab 16 freigegeben, noch würde ich ihn mit Leuten ansehen, die selber gern zwischen Himmel und Erde schweben, schwache Nerven haben oder aber den Film nicht kritisch genug betrachten würden, um das Drama dahinter zu verstehen. Denn obwohl das Delirium von Duke und Gonzo an vielen Stellen wirklich komisch und amüsant rüberkommt, sieht man in Wirklichkeit zwei völlig ausgezehrte, zerstörte Menschen, die sich im realen Leben nicht mehr zurechtfinden. Gleichzeitig wird an eine Zeit erinnert, in der viele den Hippie-Traum bereits zurücklassen mussten, und Vietnamkrieg und Rassenkonflikte so manchen resignieren ließ.

Johnny Depp - kaum wiederzuerkennen mit Halbglatze, Sonnenbrille, Hawaiishorts und Halbstümpfen kaum wiederzuerkennen - hat ja zuletzt in Fluch der Karibik wieder einmal seine Vorliebe für schräge Charaktere bewiesen. Auch in \"Fear and loathing...\" stellt er seine Wandlungsfähigkeit und sein großes schauspielerisches Können unter Beweis. Benicio del Torro steht ihm dabei in nichts nach und bringt den kranken, schmierigen Anwalt perfekt rüber. In kleinen Nebenrollen sieht man Christina Ricci, Cameron Diaz und Tobey \"Spiderman\" Maguire.

Fazit:

Wer sich in der Lage fühlt, sich einem vollkommen kranken Rausch (aus Bildern), der lediglich durch Johnny Depp\'s Synchronstimme aus dem Off noch einigermaßen verständlich bleibt, hinzugeben, kann hier durchaus einen wahrhaft großartigen und unterhaltsamen Film finden.
Ich, die ich umstrittene Filme eigentlich meistens großartig finde, empfehle \"Fear and loathing in Las Vegas\" allen leicht Verrückten da draußen, die auch nach Konsum eines solchen Streifens - oder dann erst recht - von (vor allem härteren) Drogen die Finger lassen!

24 Bewertungen, 3 Kommentare

  • Gemeinwesen

    15.01.2009, 20:45 Uhr von Gemeinwesen
    Bewertung: besonders wertvoll

    Eine Bildungslücke, die ich schon seit Jahr und Tag schließen will. Bisher kenne ich nur Bücher des seligen Hunter S. Thompson. Beste Grüße vom Gemeinwesen.

  • Striker1981

    13.11.2008, 23:59 Uhr von Striker1981
    Bewertung: sehr hilfreich

    Der Film ist Kult ...SH und Liebe Grüße vom STRIKER

  • mu4you

    03.03.2008, 18:29 Uhr von mu4you
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg mu4you