Final Destination 2 (DVD) Testbericht

Ich gehöre zu den Menschen, die um alles in der Welt versuchen, bei einem anstehenden Kinobesuch von "Ring 2" versuchen, sich möglichst vorher noch den ersten Teil reinzuziehen. Damals hat es auch wunderbar geklappt ~ doch als ich "Final Destination 2" in meine Hände bekam, kannte ich den ersten Teil nicht. Demnach musste ich mich bei manchem Dialog, der in dem Forsetzungsfilm stattfand, vielleicht ein wenig mehr denken als die anderen, die den ersten Film gesehen haben.

Dennoch möchte ich erwähnen, dass man "Final Destination" nicht unbedingt gesehen haben MUSS um den zweiten zu verstehen. Auch wenn ab und an auf den ersten Teil bezug genommen wird, wurden die Gespräche; Nachrichten etc. so eingesetzt um auch ohne entsprechende "Vorkenntnisse" durchblicken zu können.

Während man bei "Ring 2" ohne den ersten Teil gesehen zu haben ab und an ins Rudern kommt kann man "Final Destination 2" durchaus als eigenständigen, fast schon unabhängigen Film betrachten.

Gestern endlich hatte ich die Gelegenheit, auch den ersten Film zu sehen ~ und muss sagen, der zweite hat mir eher zugesagt.


//WORUM GEHT'S EIGENTLICH?//

Denkt man anfänglich noch, es ginge um den Ausflug ein paar Jugendlicher, wird man doch recht schnell eines besseren belehrt. Schon nach wenigen Filmminuten befindet sich die junge Kimberley auf der Autobahn wo sich ein immenser Unfall mit vielen Toten ereignet.

Doch der Zuschauer trauert umsonst ~ denn wenige Sekunden später sieht man Kimberley wieder im Auto sitzen. Alles nicht passiert ~ sondern nur (vorher)gesehen. Eben das wird Kimberley auch klar, als sich die Dinge, die sie gesehen hat, wiederholten. Die gleichen Gespräche, die gleichen Songs im Radio, die gleichen Autofahrer.... somit wird ihr klar: es war keine Panik, die sie ergriff, sondern vielmehr eine Vision.

Als sie das Auto mitten auf der Straße anhält und von einem Polizisten zum weiterfahren aufgefordert wird, nimmt sie - natürlich - keiner ernst. Bis eben genau diese Unfallsituation stattfindet...

Ähm...sagte ich genau diese?
Sorry ~ FAST genau diese. Denn durch Kims Straßenblockade werden einige am Weiterfahren gehindert ~ und überleben somit.

Wer die Passage aus "Sofies Welt" kennt, die in etwa lautet "wer vor der Flut auf einen Berg flüchtet, der wird vom Blitz erschlagen" oder halt auch nur die gleiche Zillo-Tasse hat wie ich ("Suche den Tod nicht... er wird dich finden!"), der ahnt, was nun auf ihn bzw. die Überlebenden zukommt. Spätestens dann, wenn man den ersten Teil gesehen hat. Auch Kimberley, die als einzige von ihren Freunden überlebte, weil der Polizist sie vom Auto wegzog, erinnert sich an den ominösen Flugzeugabsturz. Und dieser ist genau ein Jahr her...

Wieder versucht der Tod himself seine "Liste" abzuhaken; und somit sterben nach und nach alle "versehentlich" überlebenden des Unfalls...
Tja, wer könnte hier dann besser helfen als die einzige, die den Tod schon mal ausgetrickst hat? Nur leider hat Claire keinerlei Lust, die sichere Nervenklinik zu verlassen ~ denn schließlich steht auch sie immer noch auf der Liste.....


//MEINE MEINUNG//

Selten hat mich ein Film derart gefesselt wie die, die ich mir in der letzten Zeit anguckte. Nach "Nicht auflegen" hatte ich eigentlich nicht gedacht, noch mal so gebannt vor dem Fernseher zu hocken. Erst recht nicht nach "The Ring". Doch scheinbar gibt es doch weniger "Film-Müll" wie gedacht.

Insbesondere die Unfallszene ging mir durch und durch. Der ein oder andere mag hier von "unnötiger Brutalität und Blut" reden; doch meiner Meinung nach wirkt das ganze absolut realitätsgetreu.
Auch die weiteren "Todesfälle" werden in einer Art umgesetzt, dass ich mehrfach wie gebannt vor dem Fernseher saß. Oder eben völlig baff ~ wer sich an den ersten Teil erinnert bzw. ihn gesehen hat sollte sich die Szene vor Augen führen, in dem die süße Blonde urplötzlich vom Bus überfahren wird. Genauso funktioniert eben auch Final Destination 2 stellenweise ~ man rechnet überhaupt nicht damit, dass etwas passieren wird. Und zack, wieder einer weniger.

Glücklicherweise verlässt sich nicht der gesamte Film auf eben diese Machart ~ und so kann man manchesmal schon eher als der "betroffene" erahnen, wie dieser nun sterben könnte.... bzw. wird.

Nachdem ich gestern nun auch den ersten Teil gesehen habe, kann ich den Vergleich ziehen: und muss wie gesagt sagen, dass mir der zweite eher zugesagt hat. Während ich es im ersten etwas albern fand, dass das austretende Wasser nach "vollbrachter Tat" wieder zurücklief und somit im Nichts verschwand wurde im zweiten Teil auf "richtige Unfälle" gesetzt.
Im ersten wickelt sich noch eine Wäscheschnur um einen Hals und wird wie von Geisterhand zusammengezogen ~ im zweiten Teil hingegen bleibt jemand mit der Hand im Abfluss stecken und kann deswegen nicht schnell genug die feuerfangende Wohnung löschen. Etwas, was wirklich passieren kann!

Natürlich ist es vielleicht (!) etwas übertrieben, dass dieser jemand es trotzdem noch schafft, aus der Wohnung zu flüchten und letztendlich von einer heruntersausenden Leitersprosse "erdolcht" wird ~ dennoch hat mich eben diese makabere Kuriosität noch mehr "begeistert".
Denn es wird klar: du kannst dein Schicksal nicht verarschen.
Und den Tod erst Recht nicht.



//DVD EXTRAS//

Da ich mir diese DVD lediglich ausgeliehen und nicht selbst gekauft habe hab ich die mir somit einzige Möglichkeit genutzt und mich endlich mal den Extras zugewandt, über die ich sonst immer allzu gerne bzw. oft hinweggehe.

Allerdings wäre ich nicht ich, wenn ich mir dann auch alles bis zum bitteren Ende angesehen hätte... großzügig übersprungen hab ich somit das immer wieder gern genommene Audiokommentar und wandte mich sofortig den sogenannten "specials" zu.

Neugierig wie ich bin stürze ich mich immer, sofern vorhanden, auf die "Nicht verwendeten Szenen". Hier hat mich insbesondere begeistert, dass man diese Szenen auch mit Kommentar abspielen kann. Oft sind diese geschnittenen Szenen nicht sonderlich spektakulär; insbesondere bei "Kopfgeld" war ich fast schon enttäuscht, während ich bei "The Cell" die geschnittenen Szenen dringelassen hätte. Aber mich fragt ja keiner!
Zurück zu "Final Destination 2": die hier "verschwundenen" Szenen sind ebenfalls nicht besonders "wichtig", so dass es mir persönlich kaum was ausmacht, dass sie im Film nicht verwendet wurde.

Weiter geht's: Wie schon bei anderen Filmen kann man sich hier sogar zwei Musikvideos angucken. Hab ich nicht gemacht; sorry. Der Orginaltrailer hingegen ist etwas, was ich immer gucken "muss"~ auch wenn ich mir den deutschen ebenfalls "gewünscht" hätte. Aber meist unterscheidet sich die Werbung ja ohnehin nur in der Sprache... .tja, ich werd's nie erfahren.

Für alle besonders interessierten wartet die DVD mit dem Extra "Bits and Pieces: Wie der Tod zum Leben erweckt wird" auf. Hier kann der Hobbyfilmer sehen oder gar lernen, wie man mit einfachen Mitteln diverse Todessequenzen ausstaffieren kann. Ist ganz interessant zu sehen, und wird nach 20 Minuten auch nur ein bisschen langweilig.

Was mich persönlich sehr interessiert hat war das sogenannten "Terrormeter" ~ schon der Name alleine hat es mir angetan. Hier geht es um eine Art Forschungs-Experiment, in dem der Stressfaktor des Zuschauers, der den Film gesehen hat, untersucht wurde. Mag für manch einen langweilig klingen, doch ich als ehemaliger "Creatures" Spieler finde so was nach wie vor interessant.

Absoluter DVD Extra-Höhepunkt war für mich allerdings dass sog. "Cheating Death". Hier wird man mit denjenigen "bekannt" gemacht, die tatsächlich schon mal den Tod "überlisten" konnten. Sehr gerne hätte ich mir das ausgedruckt und in mein Bücherregal gestellt ~ aber das geht ja (noch?) nicht.


//ERGO//

Wie schon gesagt, "Final Destination 2" hat mich total begeistert bzw. vielmehr in seinen Bann gezogen. Schon wenige Tage später hab ich mir das ganze noch mal angesehen; und muss sagen, dass von der Spannung nur wenig verloren geht. Klar, man weiß dann schon, was passiert; aber dennoch... dennoch saß ich bei der anfänglichen Unfallszene genauso paralysiert auf der Couch wie beim ersten Mal.

So ganz nebenbei streut sich ein wenig schwarzer Humor; was dem Film ebenfalls noch eine besondere Note gibt. Tja, alles wie im richtigen Leben!

Ich liebe solche Filme, die den Hang zur Realität nicht verloren haben und eben mehr auf der Psychoschiene stattfinden ~ soll heißen: Filme, die nicht nur Film sein könnten, sondern eben auch Realität. Grade solche mysteriösen Dinge die hier abgehandelt wurden faszinieren mich aufs enormste ~ somit betrachte ich "Final Destination" nicht nur als genialen (Horror?)Schocker; sondern eben auch als....tja, als was?

Als möglichen Dokumentarfilm?
Als "Beweis", dass man vor dem Tod nicht fliehen kann; dass es eben soweit ist, wenn es soweit ist?
Dem entgegen spricht ja schon die Tatsache, dass es ein "erfundener" Film mit "erfundenen" Charakteren ist und nicht auf dokumentarisch belegten Gegebenheiten (wie bspw. das "Blair witch Project") basiert.
Dennoch... dennoch glaube ich daran; dass irgendwo eben irgendwiesowas passiert.
Tag für Tag?
Tag für Tag!