Final Destination (VHS) Testbericht

Final-destination-vhs-horrorfilm
ab 15,37
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Erfahrungsbericht von Bjoern.Becher

Eine Szene kann einen Film zerstören!

Pro:

gut gemachte Action- und Splatterszenen, teilweise spannend

Kontra:

der Film zerstört sich durch eine Unlogik selbst und wird dadurch unspannend, sehr brutal

Empfehlung:

Nein

Man stelle sich folgende Tatsache vor: Der Tod eines jeden Menschen ist vorbestimmt! Man kann seinem Tod nicht entkommen. Wird einem durch einen Zufall das Leben gerettet, steht man trotzdem noch auf der Liste des Todes und der Tod wird wieder kommen, sehr schnell und sehr brutal.

Auf dieser Theorie beruht die Final Destination - „Serie“ und somit auch Teil 2!

I N H A L T
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Ein ganzes Jahr ist es her, dass ein junger Mann dank einer Vorahnung dem Tod kurze Zeit entkam und dann mitzuerleben, wie alle, die er gerettet hat, plötzlich doch starben, und er genauso! Die junge Kimberly (A.J. Cook) ist mit ihren Freunden auf dem Weg zu einem kleiner Urlaub voller Party, Drogen, Sex und Alkohol als sich plötzlich ein brutaler Unfall ausgelöst durch einen Holzlaster ereignet. Mehrere Menschen sterben auf äußerst brutale Weise, unter ihnen auch Kimberly und ihre Freunde.
Doch, zum Glück, das ganze ist nicht passiert. Kimberly hatte eine Vision. Doch nur Sekunden nach ihrer Vision wiederholen sich die ersten Geschehnisse aus ihrer Vision wieder und Kimberley ahnt, dass gleich der Unfall stattfinden wird. Also stoppt sie den Verkehr und rettet damit einer ganzen Menge Menschen das Leben, denn der Unfall findet wirklich statt, der Holzlaster verliert seine Ladung, doch diesmal sterben andere. Nur Kimberlys drei Freunde können, dem Tod nicht entkommen, denn ein weiterer Laster rast, kurze Zeit nach dem Unfall in das Auto mit den drei.
Schnell erinnern sich alle Beteiligten an die Geschehnisse vor einem Jahr, auch damals hat ein junger Mensch eine Vision, rettete Menschen das Leben, und sie mussten doch sterben. Und auch diesmal setzt das Sterben schnell ein. Noch am selben Abend kommt der erste Überlebende des Unfalls ums Leben.
Gemeinsam mit dem jungen Polizisten Thomas (Michael Landes) und Claire Rivers (Ali Larter), der einzigen Überlebenden der Geschehnisse vor einem Jahr, macht sich Kimberley auf in den Kampf gegen den Tod. Denn es muss doch irgendeinen Weg geben, den Tod zu besiegen!

M E I N U N G
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Ich kenne Final Destination 1 nicht, und kannte auch die Geschichte vorher nicht, so dass ich schon einmal einen Vorteil hatte. Für mich war diese Idee mit der Liste des Todes neu und ich fand sie auch recht interessant. Doch ist es natürlich schwer so eine Grundstory logisch umzusetzen und daran tut sich der Film dann auch sehr schwer. Der Film gaukelt dem Zuschauer vor, dass der Tod eine Liste hat, auf der die Menschen stehen die sterben werden und von dieser Liste kann man nicht mehr entkommen. Wer trotzdem überlebt, wird kurz danach erneut Opfer eines Unfalls, wenn er in der Zwischenzeit jemandem das Leben rettet, wird es diesen auch wieder erwischen! Doch warum sterben dann bei dem Unfall, bei dem eigentlich Kimberley und die anderen Protagonisten des Films hätten sterben sollen andere Menschen? Warum lässt der Tod den Unfall nun doch geschehen, der doch sein Ziel verfehlt? Damit sterben ja Menschen, die nicht auf der Liste stehen?
Aber auch an einer anderen Tatsache stößt sich der Film. Die ganzen Geschehnisse werden als außergewöhnlich behandelt, da sie bisher nur zweimal passiert sind, vor einem Jahr und jetzt wieder. Doch wenn man die Vision mal subtrahiert, müsste das ganze ja andauernd passieren. Andauernd werden irgendwo Menschenleben gerettet, andauernd müsste der Tod irgendwo erneut zuschlagen, da er beim ersten Mal sein Ziel verfehlt hat.

Aber sind, wir doch mal ehrlich, bei einem gut gemachten Grusel-Schocker kann man auch mal über solche Ungereimtheiten hinweg sehen, auch wenn mich eine weitere Unlogik doch sehr gestört hat:
Da hat Kimberley ihre Visionen, wie sie weiterfährt und dann der schreckliche Unfall passiert. So stoppt sie den Verkehr auf der Highway-Zufahrt. Wenige Meter weiter vorne kommt es zum vorhergesehenen Unfall! Hätte Kimberley den Verkehr aber nicht gestoppt, sondern wäre weiter gefahren, wäre sie ein ganzes Stück vor dem Holzlaster gefahren und alle anderen „Geretteten“ auch. Also hat Kimberley ihnen gar nicht das Leben gerettet. Sie wären sowieso nicht Opfer des Unfalls geworden! Und damit sind auch die ganzen restlichen Geschehnis des Films überflüssig! Mit dieser einen Unlogik zerstört sich der Film selbst!

Über all die restlich Unlogik hätte ich hinwegsehen können, aber mit dieser einen Tatsache stellt sich der Film ja selbst ins Abseits, und es möge mir jetzt keiner damit kommen, dass der Tod die Vision eingeplant hatte. Das widerspricht der Tatsache, dass Kimberley stoppt und auch dem Rest des Films.

Dieser wäre sonst eigentlich recht gut gemacht gewesen (im 7 Punkte-Bereich). Denn die Action-Szenen sind durchweg allerhöchste Qualität und sehen sehr realistisch aus. Wobei sie (zumindest in der FSK 18 - Version, es gibt angeblich auch eine FSK 16) auch äußerst brutal sind und damit die hohe FSK durchweg rechtfertigen. Wenn man hautnah sieht, wie einem Mensch eine Leiter durch das Auge rast, ist das sicher nix für zarte Gemüter.

Aber leider vermochte die Spannung durch den einen Fehler am Anfang nicht so richtig bei mir aufkommen. Immer wieder dachte ich, dass das ganze unsinnig ist, da die Menschen gar keine Geretteten sind, und nach der Logik des Films eigentlich gar nicht auf der Liste des Todes stehen dürften (mit Ausnahme von Claire und Kimberley). Aber auch hier gibt es einen weiteren Punkt der zu Abzügen führt. Teilweise finde ich das ganze recht gut gemacht, da der Tod sich seine Opfer durch weitere Unfälle holt. Es sind richtiggehend Unfälle, wie irgendwelche defekten technischen Geräte, die für die Toten verantwortlich sind. Das gibt dem Film einen sehr guten mysteriösen Touch. Dieser wird aber auch ein ganzes Stück weit, wieder dadurch zerstört, dass der Tod in einigen Szenen plötzlich aktiv eingreift, und Fenster von alleine zugehen und verriegelt werden. Das ganze wäre eine deutliche Ecke mysteriöse gewesen, wenn der Tod nicht in einigen Szenen aktiv eingegriffen hätte.

Auch die Auflösung des ganzen Films ist am Ende doch recht misslungen, da fehlt irgendwie der große Knall, das Ende wird dann doch recht emotionslos präsentiert.

Ein kurzes Wort noch zu den recht unauffälligen Darstellern und ihren Charakteren: An Charakteren werden fast den ganzen Film über nur Klischee-Charaktere präsentiert, dabei ist kein einziger „Normalo“, was mich mal wieder zu der Frage verleitet, ob Hollywood denkt, die Welt besteht nur aus solchen Typen (oder ist der recht einfach zu uninteressant). Immerhin machen die Darsteller ihre Sache eigentlich durchweg ganz ordentlich, wobei die große schauspielerische Leistung bei keiner Person zu erkennen ist.

F A Z I T
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Ich habe wirklich absolut nichts gegen kleine logische Ungereimtheiten in einem Horror-Film. Die wird es immer geben, wenn man einen Film auf einer solchen Theorie basieren lässt, und dies machte auch sicher nicht meine Wertung aus. Wenn aber einem eine so dicke Ungereimtheit präsentiert wird, die ihrerseits wieder die ganze Theorie zerstört, auf welche der Film basiert und damit dann natürlich auch den Film, dann scheitert der Film in meinen Augen. Dadurch wurde die Spannung bei mir sehr stark minimiert, und einzig und allein die gut gemachten Action- und Splatterszenen des Films retten den Film noch halbwegs und die Tatsache, dass ich mit zunehmender Dauer des Films meinen Ärger über den einen Fehler etwas verdrängen konnte, und somit wieder halbwegs Spannung aufkam. Für Fans des Genres, aber sicher empfehlenswert, für Nicht-Fans sowieso nicht!

6 Baumstämme auf meiner 10er Skala!

D A T E N
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Titel Deutschland: Final Destination 2
Originaltitel: Final Destination 2
Genre: Horror
USA 2003, FSK 18, Laufzeit: 90 Minuten

Darsteller: A. J. Cook (Kimberly Corman), Michael Landes (Officer Thomas Burke), Ali Larter (Clear Rivers), T. C. Carson (Eugene Dix), Jonathan Cherry (Rory), Keegan Connor Tracy (Kat), Sarah Carter (Shaina), Lynda Boyd (Nora Carpenter), David Paetkau (Evan Lewis), James N. Kirk (Tim Carpenter), Tony Todd (Leichenbestatter William Bludworth), Justina Machado (Isabella Hudson), Alex Rae (Dano), Shaun Sipos (Frankie), Andrew Airle (Mr. Corman, Kimberlys Vater) Enid-Raye Adams (Dr. Kalarjian), Sarah Hattingh (Krankenschwester), Aaron Douglas (Deputy Steve Adams)

Regie: David Richard Ellis
Produzenten: Craig Perry, Warren Zide
Drehbuch: Jeffrey Reddick, Eric Bress, J. Mackye Gruber
Musik: Shirley Walker
Kamera: Gary Capo
Schnitt: Eric Sears
Ausstattung: Michael Bolton, Jim Steuart
Kostüme: Jori Woodman


W E I T E R F Ü H R E N D E *I N F O R M A T I O N E N
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Offizielle deutsche Homepage: http://www.finaldestination2.de

Internet Movie Database: http://german.imdb.com/Title?0309593

Online Film Datenbank: http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=30536



© Björn Becher 2003

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