Final Fantasy VIII (PS1 Spiel) Testbericht

Der Name FINAL FANTASY dürfte doch den Videospielern, ganz gleich welchen Alters, ein ganz fester Begriff sein, gar keine Frage!
Diese Rollenspielserie, welche uns in Europa vor vielen Jahren vom fernöstlichen Japan aus über die USA erreichte, ist mittlerweile sicher weltberühmt!
Doch solch ein Erfolg vergangener Jahre birgt auch immer die Gefahr, daß der ein oder andere "mal so eben zwischendurch" veröffentlichte Teil nicht ganz so gelingt, sich auf den Lorbeeren ausgeruht wird.

War das nun bei Final Fantasy VIII auch tatsächlich der Fall?
Ich denke ganz klar NEIN!

Wieso ich so denke, sage ich Euch jetzt natürlich gleich...


VORGESCHICHTE:
Knapp zwei Jahre nach dem Mega-Hit Final Fantasy VII (über diesen berichtete ich in meinem letzten Yopi-Bericht!) brachte Square nun also Final Fantasy VIII im Jahre 1999 für die Playstation auf den japanischen Markt.
Was ich dabei sehr ungewöhnlich aber umso erfreulicher fand, war die Tatsache, daß die Umsetzung auf den europäischen Markt als PAL-Version und besonders als deutsche Vollversion sehr zügig voranging, ganz große Klasse!

Auf diesen Nachfolger hatte ich schon sehnsüchtig gewartet und ich wurde bei weitem nicht enttäuscht, wie gesagt, meine Erwartungen wurden sogar tatsächlich noch übertroffen!


PRÄSENTATION:
Wie schon beim Vorgänger bewegt sich die Heldengruppe über eine nett anzuschauende 3D-Landschaft.
Verlaßt Ihr eine Stadt, wandert Ihr auf einer Weltkarte umher.
Auf dieser verliert Ihr selten den Überblick.
Die Charaktere selber sind in Echtzeit berechnet und werden - wenn Ihr es so wollt - auf Wunsch auch analog gesteuert.
Zahlreiche fantastische Filmsequenzen, welche ich in einer solchen Qualität noch nicht einmal auf dem PC bewundern konnte, ergänzen die sehr interessante Geschichte.
Doch nicht nur die bombastische Präsentation ließ mir den Mund offen stehen, sondern die unglaublich ÜBERGANGSLOSEN Sequenzen.
Zuerst begriff ich gar nicht, daß ich den wichtigen Kampf gewonnen hatte und fuchtelte wild auf meinem Joypad umher, bis mich der Kameraschwenk erst erahnen ließ, daß dieser Zwischenfilm das Resultat meines Handelns war, entweder war ich einfach reaktionslahm oder Square hat in diesem Punkt wirklich etwas Unglaubliches hingezaubert, eventuell trifft ja beides zu.
Die Schauplätze der für mich doch mitreißenden Geschichte in Final Fantasy VIII erinnern vom Stil her stark an den siebten Teil.
iesige, hochtechnisierte Gebäudekomplexe wechseln sich ab mit mittelalterlichen Dorfkulissen.
Ich fühlte mich in dieser Atmosphäre sehr schnell heimisch!
Die Kämpfe in Final Fantasy VIII werden in Echtzeit berechnet, d.h. wer zögert, bekommt schnell von den Computergegnern einen auf die Mütze, so ist\'s richtig!
Diese Kämpfe werden dabei durch zahlreiche Kameraschwenks bei jeder Aktion beeindruckend in Szene gesetzt.
Monster und Charaktere knüppeln aufeinander mit zahlreichen Zaubersprüchen und Attacken ein, daß es eine wahre Freude ist.
Auch bei den teilweise minutenlangen (für den einen oder anderen beim wiederholten Male etwas nervig, ich hatte damit allerdings überhaupt kein Problem!) Guardian-Force-Angriffen, das sind Wesen, die Ihr mit entsprechendem Talent heraufbeschwören könnt, kommt die Grafik trotz etlicher popöser Licht- und Transparenzeffekte zu keiner Zeit ins Ruckeln.


GESCHICHTE:
Zu Beginn des Spiels wacht der Held Squall Leonheart im Lazarett des Balamb Garden, einer Militärakademie, auf.
Nur eine frische Narbe auf seiner Stirn zeugt noch von dem Übungskampf zwischen ihm und seinem Rivalen Cifer Almasy (der eigentlich gar nicht sooo unsympathisch ist, finde ich, ein bißchen Arroganz schadet ja nicht, und davon hat Cifer jede Menge!).
Squalls muß sich nunmehr seiner Abschlußprüfung stellen.
Ist er erfolgreich, wird er den begehrten Rang eines Seed, der Kämpfer-Elite des Planeten, erhalten.
Unter der Führung des vorhin erwähnten Cifer geht es dann los...
Beim Kampf um eine alte Sendestation in der schönen Stadt Dollet treten jedoch unerwartete Komplikationen auf, Euer Einsatz wird daher abgebrochen.
Als der Befehl zum Rückzug ertönt, offenbart Cifer sein wahres Gesicht und läßt Euch beim Kampf mit einer ekligen Riesenspinne allein.
Trotzdem gelangt Ihr wieder heil in den Balamb Garden. Dort werden auch bald schon die mit Spannung erwarteten Prüfungsergebnisse bekanntgegeben.

Während Squall, Xell und die etwas hyperaktive Selphie die Prüfung bestehen, fällt Cifer wieder einmal aus besagtem Grund durch.

Auf der folgenden Abschlußparty begegnet Ihr zum ersten Mal der anmutigen Rinoa, mit der ihr einen Tanz aufs Parkett legt, bei dem mir in grafischer Hinsicht die Kinnlade runterklappte, das ist absolut keine Übertreibung, das müßt Ihr einfach gesehen haben, ob Ihr Rollenspiele mögt oder nicht!

Von Quistis Trepe, Eurer Ausbilderin, werdet Ihr aber dann kurz darauf "entführt", sie scheint ein Auge auf Squall geworfen zu haben, nun ja, es gibt sicher Schlimmeres, LÄCHEL...

Mehr möchte ich Euch aber jetzt nicht verraten, da die Story von FF VIII noch einige sehr interessante Überraschungen für Euch parat hat, genießt es einfach...


ZAUBERSPRÜCHE, MAGIE:
Die Zaubersprüche, welche naturgemäß eine elementare Rolle spielen, werden nun nicht mehr von jedem Charakter einzeln mühsam erlernt, sondern mittels des Draw-Befehls von Euren Gegnern gestohlen.
Die so gewonnenen Zauber könnt Ihr auch unter den Charakteren tauschen und dank der schon erwähnten Guardian-Forces mit bestimmten Eigenschaften koppeln. Je nachdem, wie die einzelnen Zauber mit den Guardian Forces verbunden und benutzt werden, verändert sich deren Beziehung zu dem jeweiligen Charakter.
Je besser dieses Verhältnis, desto fruchtbarer ist die Zusammenarbeit, umso gewaltiger die Macht bzw. Kraft der Angriffs- bzw. Verteidigungs- oder Heilmagie!
Am Anfang hatte ich kurze Eingewöhnungsprobleme, nachher hatte ich aber dann doch glücklicherweise den Durchblick.

Das, was jeder Charakter aber für sich ganz individuell aufrüsten kann, ist seine Waffe.
Im Gegensatz zu den meisten Rollenspielen kauft Ihr hier nicht andauernd neue Waffen, sondern verbessert die bereits vorhandenen Killerinstrumente!
Nach jedem Kampf sammeln Eure Charaktere fleißig die dafür nötigen Bausteine und bringen diese dann zum Schmied.
Der Schmied verwandelt im Laufe der Zeit zu einem echten Hammerteil!
Werden Eure Helden im Kampf übrigens schwer verletzt, können sie zu einer alles vernichtenden Spezialattacke ausholen, daß es nur so kracht!


MUSIK, GRAFIK:
Die sehr stimmungsvolle Musik und die guten Soundeffekte tragen zu einer tollen Kampfatmosphäre - abgesehen von der fantastischen Grafik - wesentlich bei.
Nur im Falle, daß die Kamera etwas sehr nahe heranzoomt, kann man noch etwas Grobkörniges an den Heldenfiguren erkennen, dies kann sicher noch verbessert werden, das möchte ich fairerweise nicht unerwähnt lassen.
Ansonsten gibt es aber auch überhaupt nichts an der fehlerlosen Optik und Akustik bei FINAL FANTASY VIII auszusetzen!

Was soll ich jetzt eigentlich noch weiter sagen?

Das Spiel Final Fantasy VIII ist der meines Erachtens langersehnte absolute Mega-Rollenspielhammer!


PREIS:
Ich kaufte mir dieses Spiel damals im Laden für 109 DM, doch viele konnten ein paar Wochen später dieses Meisterwerk schon für viel weniger bei ebay ersteigern, heute ist es dort inzwischen natürlich noch erheblich billiger geworden!
Wer eine Playstation aber noch nicht dieses Spiel und etwas für Rollenspiele übrig hat, der muß die ca. 15€ einfach locker machen, Ihr würdet ansonsten meiner Meinung nach wirklich etwas verpassen!

Ob man nun die Qualität eines Spieles an den Filmsequenzen (welche hier wirklich berauschend sind!) messen soll, ist bestimmt umstritten, aber die Art und Weise der Präsentation dieses Rollenspiels ist für mich bis heute einzigartig, da kann auch der Nachfolger Final Fantasy IX meiner Ansicht nach überhaupt nicht mithalten!
Ich weiß, ich weiß, diese Aussage ist sicher umstritten(grins!), ich sehe es aber so...




PRO: Grafik, Musik, wunderschöne Filmsequenzen, Geschichte, Atmosphäre, riesiger Spielumfang und Spielspaß

KONTRA: Handlungsweise der Hauptfiguren nicht immer nachvollziehbar