Findet Nemo (VHS) Testbericht

Findet-nemo-vhs-trickfilm
ab 9,10
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Erfahrungsbericht von Anonym114

Ein Clownfisch im Kino

Pro:

toll gezeichnete Figuren, schöne Synchronisation (deutsche Stimmen, u.a. mit Anke Engelke)

Kontra:

Handlung ist nicht durchgehend interessant

Empfehlung:

Ja

Der Auftrag ist klar: Findet Nemo! Und zigtausende sind dem Ruf schon in die Kinos gefolgt, auf der Suche nach einem kleinen Clownfisch namens Nemo. Entstanden ist der niedliche Kerl im Namen von Walt Disney. Das ist doch ein Film für Kinder, meinte neulich ein älterer Kollege von mir etwas brummbärig. Recht hat er, denken die Kleinen und ziehen mit Mama und Papa in die Lichtspielhäuser, Recht hat er bedingt, denke aber auch so manche große Kinder und wollen Nemo unbedingt auch sehen.

WER IST NEMO?
Es handelt sich um einen kleinen Clownfisch, gerade eben reif für die Schule. Mit seinem orangefarbenen Äußeren und seinen weißen und schwarzen Streifen schaut Nemo lustig aus. Das Gesicht des kleinen Kerls ist liebevoll gezeichnet, so dass er nicht nur wie ein besonders schöner Fisch wirkt, sondern durch seinen lächelnden Ausdruck und die großen Augen richtig süß erscheint. Allerdings hat er zwei unterschiedlich große Seitenflossen, die kleinere davon ist seine Glücksflosse. Klar, wie die meisten Kinder ist auch Nemo sehr naseweiß, will alles ausprobieren, gerade dann, wenn es verboten ist und wenn es darum geht, Gleichaltrige zu beeindrucken.

WEITERE HAUPTFIGUREN:
MARLIN:
Er schaut aus wie Nemo in groß, mit dem kleinen Unterschied, dass beide Flossen gleichmäßig wirken. Marlin ist der ständig besorgte, überängstliche, alleinerziehende Vater von Nemo. Als sein Sohn verschwindet, macht sich Marlin auf die Suche nach dem Kleinen und wächst dabei über sich heraus. Marlin ist der Typ liebevoller Papa, wie jeder ihn gerne hatte. Natürlich nervt er seinen Jungen ab und an mit seinen übergroßen Sorgen, doch das sind rein die väterlichen Gefühle, die er aus tiefstem Herzen und gut gemeint weiter gibt.

DORI:
Tja, eine Fischexpertin bin ich nicht, daher kann ich leider nicht sagen, um was für eine Fischart es sich bei Dori handelt: Sie wirkt recht platt und ist vorwiegend dunkelblau. Dori ist völlig zerstreut, vergißt von einem Moment auf den nächsten, was sie gerade gesagt oder wen sie kennen gelernt hat. So ist Nemo für sie mal Klitschko, dann Tschibo, weil sie sich seinen Namen einfach nicht merken kann. Doch auch Dori hat ein Kämpferherz. Sie will Marlin bei seiner Suche nach Nemo unterstützen und das auf jeden Fall!
Gesprochen wird Dori in der deutschen Version von Anke Engelke. Die Komödiantin macht aus meiner Sicht einen tollen Job, bringt mit ihrer Stimme das verschuselte Wesen des blauen Fisches ganz toll zum Tragen und gibt Dori einen wirklich liebenswerten Charakter.

DIE HAIE:
Sie sind auf dem Kinoplakat von Findet Nemo zu sehen und auch im Kinotrailer: Drei Haie (ich denke mal, dass es alles Haie sind), die recht bedrohlich wirken. Doch das Trio ist auf dem Vegetariertrip, will mit Marlin und Dori Freundschaft schließen. Aber dann riecht einer von ihnen Blut und jagt die beiden Fische ...
Die Haie sorgen für manchen Lacher, und das liegt nicht zuletzt an ihren deutschen Stimmen: Zwei von ihnen werden nämlich von dem Comey-Duo Erkan und Stefan synchronisiert und klingen ganz wie die beiden.

NILS, DER PELIKAN:
Er wohnt in der Nähe der australischen Stadt Sydney und schaut immer wieder gern bei einem Zahnarzt vorbei. Doch während Pelikane normalerweise Fische fressen, ist Nils auf der Seite der schwimmenden Wasserbewohner und will ihnen helfen. In seiner Art wirkt der Vogel Nils fast menschlich, ist besorgt und mitfühlend.


DIE GESCHICHTE:
Marlin und seine Frau sind gerade in ein neues Heim eingezogen, haben jede Menge Fischeier. Doch dann kommt ein großer Fisch, frißt Marlins Frau und den größten Teil des werdenden Nachwuchses. Übrig bleibt ein Ei, Marlin gibt seinem Sohn den Namen, den sich seine Frau gewünscht hätte: Nemo.
Zeitsprung: Der kleine Clownfischjunge Nemo soll in die Schule gehen, Marlin, der überbesorgte Vater will den Kleinen am liebsten gar nicht ziehen lassen. Zusammen mit den anderen Fischkindern will Nemo an einer Mutprobe teilnehmen und sich einem Schiff nähern. Sein Vater funkt dazwischen, doch Nemo entwischt und wird von einem Taucher eingefangen und mitgenommen, weit, weit weg, nach Sydney, wo der kleine Fischjunge in einem Aquarium landet. Sein Fänger ist Zahnarzt, der den kleinen Clownfisch seiner brutalen Nichte schenken will.
Unter dessen zerplatzt Marlin fast vor Sorge. Nach dem Tod seiner Frau hatte er sich und Nemo versprochen, gut auf seinen Sohn aufzupassen. Er versucht verzweifelt, Nemo zu finden, trifft dabei auf Dori, die alles andere als eine Hilfe zu sein scheint: Schuselig gibt sie falsche Auskünfte, bringt alles durcheinander. Dennoch begleitet sie ihn, beide machen anhand einer Taucherbrille, die Nemos Fänger verloren hatte, ausfindig, dass das Boot wohl aus Sydney stammte. Für Marlin und Dori heißt es nun zahlreiche Gefahren zu überwinden. Da sind zunächst einmal drei Haie, die zunächst nur verschroben scheinen und ihren Vegetariertrip (nach dem Motto: Wir haben schon seit soundsoviel Tagen keinen Fisch gegessen) ausleben, dann aber doch Blut riechen, da ist ein anderer Fisch mit extrem bedrohlichen Zähnen, da sind Quallen, da ist ein Wal, da sind aber auch viele freundliche Wesen, wie ein Schwarm von Fischen, der sich zu einem einzigen Fisch formen oder viele sympathische Schildkröten.
Unter dessen wird Nemo im Aquarium immer klarer, welche Bedrohung ihn erwartet: Er soll das Geburtstagsgeschenk für die kleine, ungezogene Nichte des Zahnarztes werden. Und es scheint kein Weg zu Entkommen zu geben.
Das Ziel ist für Marlin und Dori klar: Findet Nemo! Ob und wie sie es schaffen, dass sollte man sich am besten selber anschauen.

ERZÄHLWEISE:
Die Handlungsstränge von Vater und Sohn sind parallel gestaltet. Da beide Clownfische schnell die Sympathien der Zuschauer gewinnen, wird es nicht langweilig, da man entweder mit Paps Marlin mitfiebert und dessen zerstreuter Begleiterin oder mit dem kleinen, drolligen, liebenswerten Nemo, der einerseits kindlich eigeschüchtert, dann aber wieder mutig wirkt, mitfiebert.

SYNCHRONISATION:
Die richtigen Stimmen zu haben ist ja immer sehr wichtig. Doch was bei den großen Leinwandstars wie Julia Roberts oder Tom Hanks ihre Standardsynchronsprecher sind, das geht bei Zeichentrickfiguren etwas leichter ... Oder nicht? Doch, denke ich. Denn prominente Leute wie Anke Engelke oder eben Erkan und Stefan sorgen dafür, dass die Fische witzig und sympathisch wirken und zugleich aber ein Wiedererkennungseffekt herrscht, weil man sie auch als Anke Engelke und Erkan und Stefan identifiziert.
Witzig außerdem: Einige der Fische im Meer sprechen mit Akzent, so z.B. Schweizerdeutsch oder im Falle der Schildkröten so, wie Amerikaner Deutsch reden, was sie irgendwie originell wirken läßt.

ZEICHNUNGEN:
Die sind natürlich (wie man es bei Disney-Filmen nicht anders erwartet) herausragend. Alle Fische sind als Fische zu erkennen (na klar), wirken aber gleichzeitig durch ihre liebevoll gezeichneten Gesichter (hier besonders Augen, aber auch die Mund- bzw. Maulpartie) und durch ihre Mimik niedlich. Die gesamte Animation ist bis ins letze Detail hinein großartig gelungen. So wirkt das Meer, in dem die Handlung ja spielt, sehr räumlich und plastisch.

ALTERSBEGRENZUNG:
Dieser gehört zu den wenigen Filmen, die ab 0 Jahren frei gegeben sind. Wenn ich mir mal meinen kleinen Neffen betrachte, der jetzt 15 Monate jung ist, da ist für mich klar: Ihm würde ich Findet Nemo noch nicht zeigen. Ich schätze mal, dass Kinder ab drei Freude dran haben, aber sich möglicherweise auch ab und an ein wenig erschrecken, wenn es spannend wird und Marlin oder Nemo in Gefahr gerät.
Nach oben hin ist das Alter offen, auch wenn es da sicher eine Frage des Humors ist. Wer noch ein Stück Kind in sich behalten hat, wird sicher selbst in hohem Alter über manches schmunzeln, mal lachen und vielleicht sogar eine Träne verdrücken.

WAS SIND EIGNENTLICH CLOWNFISCHE:
Nachdem durch Nemo der Boom der schwimmende Getiere so groß geworden ist, wollte ich natürlich wissen, was eigentlich ein Clownfisch ist und habe mal ein wenig gestöbert. Achtung: Ich bin kein Aquariumfan, also eine Bitte an die Fachleute: Ich gebe als interessierter Normalmensch nur mein Bestes: Ganz erstaunt war ich zunächst zu erfahren, dass es sich um Barsche, genauer gesagt Korallenbarsche handelt. Denn mich erinnern die kleinen runden Fischlein eher an Goldfische (obwohl die ja auch eher länglich sind). Sie zählen zur Gattung der Amphiprion und Premnas. Sie tragen auch den Beinamen Anemonenfische (Nemo stottert entsprechend mal vor sich hin Ane-meine-mone) und leben in Seerosen. Die haben zwar Fangarme, können sich aber mit einem Sekret gegen deren Nesseln erwehren und sich durch die Fangarme schlängeln. Nemo und Marlin scheinen mir Orangenringelfische zu sein, das sie ja, wie oben erwähnt, vor allen Dingen orangefarben sind, weiße Ringe und schwarze Streifen haben.

PREIS:
Wir haben uns den Film Findet Nemo an einem Sonntagnachmittag in einem Cinemax angeschaut und da den Erwachsenenpreis von 6,50 Euro (minus 50 Cent Rabatt mit der ReweHaushaltskarte) bezahlt. Am Kinotag (Dienstag) kommt man mit 4,50 Euro weg.

FAZIT:
Für einen Sonntagnachmittag war Findet Nemo auf alle Fälle ein netter Film. Wie eigentlich immer, wenn ein Streifen unter dem Namen Disney läuft, hat man es mit wunderschön gezeichneten, niedlichen, liebenswerten Figuren zu tun. Dazu kommt eine tolle deutsche Synchronisation mit einer Mischung aus bekannten Stimmen (zu denen man auch die Gesichter kennt) und sehr guten anderen Sprechern, so bei Nemo oder seinem Paps Marlin. Von der Handlung her ist Spannung angesagt, die mal auch grade für die Kinder recht aufregend werden kann, aber manchen Erwachsenen nicht immer hundertprozentig in den Bann zieht. Daher meine Empfehlung: Für alle Familien mit Kindern zwischen 4 und 12 wird Nemo wohl ein Muss sein. Für Erwachsene mit einem Faible für Disney ist es sicher auch ein sehr schöner Streifen. Allen anderen kann ich nur sagen: Man kann in den Film gehen, muss es aber nicht. Ich habe den Kinobesuch zwar nicht bereut, würde mir Findet Nemo aber im Moment nicht gleich nochmal anschauen müssen, weil doch auch Längen in der Geschichte sind. Von mir gibt es insgesamt vier Sterrne und eine Empfehlung.

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