Fletcher's Visionen (DVD) Testbericht

Hallo ihr Lieben! Heute präsentiere ich euch den Actionthriller ,,Fletchers Visionen“ mit Mel Gibson und Julia Roberts in den Hauptrollen.

Der Plott:

Der Taxifahrer Jerry Fletcher leidet unter paranoiden Wahnvorstellungen. Die Straßen von New York sind sein Revier. Sogar seine Fahrgäste bleiben nicht von seinen Verschwörungstheorien verschont. Mit seinem nächsten Fahrgast fährt er eine Straße entlang, wo sich plötzlich eine Baustelle befindet und sie warten müssen. Währenddessen fallen Jerrys Augenlider runter und er hat eine Vision. Er sieht eine Spritze auf ihn zukommen, einen Zeitungsartikel und einen Cartoon. Plötzlich wacht er auf, da sein Fahrgast ihm energisch ins Ohr brüllt. Jerry fährt auf der falschen Fahrbahn als Geisterfahrer durch New York!

Als er die Situation realisieren kann, schafft er es noch gerade so das Taxi zum stehen zu bringen und auf die andere Seite zu kriegen. Wütend und fast starr vor Angst steigt der Fahrgast aus. Jerry ist verliebt in die Regierungsberaterin Alice, doch sie weiß noch nichts von ihrem ,,Glück“, da er sie bis jetzt nur heimlich, still und leise mit dem Fernglas in ihrem Apartment beobachtet hat. Seine Wohnung gleicht einem hermetisch abgeriegelten Labor. An seiner Eisentür hat er fünf Schlösser angebracht und sogar sein Kühlschrank und seine Konserven sind mit Schlössern versehen.

Mit einem vollen Maß an Engagement verfolgt er täglich die News in den Zeitungen, schneidet wichtige Artikel aus, markiert sie und schreibt Briefe an verschiedene Regierungsbeamte. Er glaubt nämlich unter anderem, dass die NASA den Präsidenten Bill Clinton töten will und dass die Hippie-Gruppe Grateful Dead britische Spione gewesen sind.

Am nächsten Tag geht Jerry zu der Regierungsbeamtin Alice. Die Aufseher am Eingang des Gebäudes kennen ihn schon und wollen ihn erst nicht hereinlassen, doch Jerry weiß sich zu helfen und pocht auf sein gutes Recht. In Alices Büro angelangt, versucht er sie von seinen neuen Wahrheiten zu überzeugen, doch Alice hört ihm nicht richtig zu. Zudem bittet er um ein Date mit ihr, aber da hat er keine Chance. Danach verlässt er erfolglos das Gebäude und auf der Straße wird er von mehreren Männern angehalten und bewusstlos geschlagen. Sie fahren ihn in einem schwarzen Wagen zu einem geheimen Stützpunkt...

Meine Meinung:

Ich finde es schrecklich, was dann passiert, denn Fletcher wird aufs Derbste gefoltert. Ein komischer Dr. Jones taucht auf und verabreicht ihm Drogen. Dann werden seine Augenlider nach oben geklebt und er wird mit hellem Licht bestrahlt, eklig nicht? Der Mann will wissen, ob Fletcher noch mehr Leuten von dem, was er weiß, erzählt hat, was eigentlich logisch ist und wozu man ihn bestimmt nicht hätte foltern müssen. Ziemlich blutig finde ich die Szene, die dann kommt, wo Fletcher dem Doktor in die Nase beist, dass hat mich ja ein bisschen an Hannibal Lector erinnert...

Fletchers Visionen sind schon irgendwie abartig. Man muss dazu sagen, dass er ein hochintelligenter Mann ist, der von vielen Leuten missverstanden wird und als Außenseiter in seiner eigenen Welt lebt. Tja, so kann’s gehen’, wenn man nicht die Meinung der Mehrheit vertritt und auch noch böse Behauptungen aufstellt. Ich finde ihn bemitleidenswert, weil er so alleine ist und niemand ihn versteht.

Dann kommt Alices Part ins Spiel. Alice ist eine Frau, die Fletcher schon lange observiert und in die er sich unsterblich verliebt hat. Ich kann gut nachvollziehen, dass er enttäuscht ist, dass sie sein Date erst nicht erwidert, aber wie hat er sich das auch vorgestellt, wenn er die ganze Zeit redet wie ein Wasserfall und die ganze Welt ihn für verrückt hält. Actionreich wird es erst, sobald die beiden verfolgt und überwacht werden. Denn ab diesem Zeitpunkt sind sie vor niemandem mehr sicher und können keinem mehr trauen.

Während ich den Film geschaut habe, habe ich die ganze Zeit darüber nachgedacht, welches Leid manch intelligente Menschen doch auf sich aufnehmen müssen, bloß weil sie anders sind. Auch habe ich mich gefragt, wie gefährlich ist es, viel zu Wissen? Dient ein gewisses Nichtwissen unserem eigenen Schutz? Leben wir nur in einer Scheinwelt in der jeder jeden verarscht, oder bekommen wir das erst gar nicht mit? Man sieht, dass der Film auch viele gesellschaftspolitische Fragen aufwirft, über die man nachdenken kann. Ich gebe dem Film 5 Sterne.

Darsteller: Mel Gibson alias Jerry Fletcher,
Julia Roberts alias Alice,
Patrick Stewart alias Dr. Jones.

Regie: Richard Donner.

Drehort: USA, 1997.

FSK: Ab 16 Jahren.

Lauflänge: 125 Minuten.

By Kater ;-)

Für Ciao und Yopi