Erfahrungsbericht von T-Shirt
Höllisch gut - Johnny Depp wechselt die Fronten
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Innerhalb kürzester Zeit vom Verbrecher zum Gesetzeshüter - Johnny
Depp zeigt, wie´s geht. Wenige Monate, nachdem er in ”Blow” als Drogenkönig zu bewundern war, jagt er nun im London des 19. Jahrhundert den Serien-Mörder ”Jack the Ripper”. Und nur wenige Monate, nachdem sich seine Fans durch einen mäßigen Film wie ”Blow” quälen mussten, dürfen sie diesmal durchaus begeistert aus dem Kino kommen: ”From Hell” ist zwar kein cineastischer Meilenstein, aber zumindest einer der besten Filme des noch jungen Kinojahres.
Im viktorianischen London gilt es, eine Mordserie aufzuklären. Eine
Prostituierte nach der anderen wird bestialisch verstümmelt auf der
Straße gefunden; der mysteriöse Killer erhält bald den Namen ”Jack the Ripper”. Der ebenso eigenwillige wie hochtalentierte Jung-Inspektor Frederick Abberline (Johnny Depp) übernimmt die Ermittlungen, bei denen er aber immer wieder auf eine Mauer des Schweigens stößt - vor allem, als der Verdacht auf Teile der Königsfamilie sowie auf die Mitglieder einer obskuren Sekte fällt. Noch komplizierter wird die Angelegenheit für ihn dadurch, dass sich der frisch verwitwete Polizist in die ”Bordsteinschwalbe” Mary (Heather Graham) verliebt, die selber in höchster Gefahr schwebt ...
Die Gebrüder Albert und Allen Hughes haben sich hier an einen authentischen Stoff gewagt. Jack the Ripper trieb zu jener Zeit tatsächlich sein Unwesen an der Themse, und er wurde niemals gefasst. Darüber, wer hinter den Morden steckt, gibt es bis heute zahlreiche Theorien - eine davon wird in ”From Hell” aufgegriffen und durchaus plausibel erzählt.
Dabei verstehen sich die Hughes-Brüder darauf, zahlreiche falsche Fährten zu legen. Und so irrt das Publikum genauso verwirrt und ziellos durch Londons Straßen wie Inspektor Abberline. Nie weiß man wirklich, wer Freund und wer Feind ist - wer meint es ehrlich, und wer versucht, etwas zu vertuschen oder die Ermittler gar bewusst in die falsche Richtung zu leiten? Durch diese ständige Ungewissheit bleibt der Film von der ersten bis zur letzten Minute spannend.
Zudem beeindruckt der Streifen durch seine geheimnisvollen, düsteren Bilder. Wenn der Nebel durch Londons nächtliche Straßen wabert, wird der Zuschauer dadurch genau in jene mysteriöse Stimmung versetzt, von der "From Hell" ganz stark lebt. Kritikwürdig an den Bildern ist lediglich, dass sie mitunter etwas zu blutrünstig sind. Sensiblere Gemüter wenden sich dann angeekelt ab, Cineasten ärgern sich über die Effekthascherei, die dieser Streifen wahrlich nicht nötig hat.
Doch darüber kann man letztlich hinwegsehen, was auch dem sehr guten Schauspieler-Ensemble zu verdanken ist. Robbie Coltrane ("Für alle Fälle Fitz") als etwas tapsiger Assistent des Inspektors ist absolut köstlich und Johnny Depp zeigt sich in überragender Form.
Dass bei Johnny Depp der Sprung vom Dealer zum Polizisten nicht hundertprozentig gelingt, liegt lediglich an einer besonderen Wendung des Drehbuchs - auch in "From Hell" kommt er nicht von den Drogen los. War es in "Blow" noch Kokain, ist Johnny Depp diesmal opiumanhängig. Doch dass sein Inspektor Kriminalfälle auch dadurch löst, dass er seinen im Opiumrausch erlebten Visionen vertraut, gibt dem ohnehin überzeugenden Film einen zusätzlichen ungewöhlichen Touch. Dass die Drogenträumen des Inspektors filmisch großartig umgesetzt sind, trägt ebenfalls zur Qualität des Streifens bei. "From Hell" ist daher trotz des Titel kein Produkt der Hölle - eher höllisch gut.
Depp zeigt, wie´s geht. Wenige Monate, nachdem er in ”Blow” als Drogenkönig zu bewundern war, jagt er nun im London des 19. Jahrhundert den Serien-Mörder ”Jack the Ripper”. Und nur wenige Monate, nachdem sich seine Fans durch einen mäßigen Film wie ”Blow” quälen mussten, dürfen sie diesmal durchaus begeistert aus dem Kino kommen: ”From Hell” ist zwar kein cineastischer Meilenstein, aber zumindest einer der besten Filme des noch jungen Kinojahres.
Im viktorianischen London gilt es, eine Mordserie aufzuklären. Eine
Prostituierte nach der anderen wird bestialisch verstümmelt auf der
Straße gefunden; der mysteriöse Killer erhält bald den Namen ”Jack the Ripper”. Der ebenso eigenwillige wie hochtalentierte Jung-Inspektor Frederick Abberline (Johnny Depp) übernimmt die Ermittlungen, bei denen er aber immer wieder auf eine Mauer des Schweigens stößt - vor allem, als der Verdacht auf Teile der Königsfamilie sowie auf die Mitglieder einer obskuren Sekte fällt. Noch komplizierter wird die Angelegenheit für ihn dadurch, dass sich der frisch verwitwete Polizist in die ”Bordsteinschwalbe” Mary (Heather Graham) verliebt, die selber in höchster Gefahr schwebt ...
Die Gebrüder Albert und Allen Hughes haben sich hier an einen authentischen Stoff gewagt. Jack the Ripper trieb zu jener Zeit tatsächlich sein Unwesen an der Themse, und er wurde niemals gefasst. Darüber, wer hinter den Morden steckt, gibt es bis heute zahlreiche Theorien - eine davon wird in ”From Hell” aufgegriffen und durchaus plausibel erzählt.
Dabei verstehen sich die Hughes-Brüder darauf, zahlreiche falsche Fährten zu legen. Und so irrt das Publikum genauso verwirrt und ziellos durch Londons Straßen wie Inspektor Abberline. Nie weiß man wirklich, wer Freund und wer Feind ist - wer meint es ehrlich, und wer versucht, etwas zu vertuschen oder die Ermittler gar bewusst in die falsche Richtung zu leiten? Durch diese ständige Ungewissheit bleibt der Film von der ersten bis zur letzten Minute spannend.
Zudem beeindruckt der Streifen durch seine geheimnisvollen, düsteren Bilder. Wenn der Nebel durch Londons nächtliche Straßen wabert, wird der Zuschauer dadurch genau in jene mysteriöse Stimmung versetzt, von der "From Hell" ganz stark lebt. Kritikwürdig an den Bildern ist lediglich, dass sie mitunter etwas zu blutrünstig sind. Sensiblere Gemüter wenden sich dann angeekelt ab, Cineasten ärgern sich über die Effekthascherei, die dieser Streifen wahrlich nicht nötig hat.
Doch darüber kann man letztlich hinwegsehen, was auch dem sehr guten Schauspieler-Ensemble zu verdanken ist. Robbie Coltrane ("Für alle Fälle Fitz") als etwas tapsiger Assistent des Inspektors ist absolut köstlich und Johnny Depp zeigt sich in überragender Form.
Dass bei Johnny Depp der Sprung vom Dealer zum Polizisten nicht hundertprozentig gelingt, liegt lediglich an einer besonderen Wendung des Drehbuchs - auch in "From Hell" kommt er nicht von den Drogen los. War es in "Blow" noch Kokain, ist Johnny Depp diesmal opiumanhängig. Doch dass sein Inspektor Kriminalfälle auch dadurch löst, dass er seinen im Opiumrausch erlebten Visionen vertraut, gibt dem ohnehin überzeugenden Film einen zusätzlichen ungewöhlichen Touch. Dass die Drogenträumen des Inspektors filmisch großartig umgesetzt sind, trägt ebenfalls zur Qualität des Streifens bei. "From Hell" ist daher trotz des Titel kein Produkt der Hölle - eher höllisch gut.
14 Bewertungen, 1 Kommentar
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19.06.2002, 23:51 Uhr von Mallonn
Bewertung: sehr hilfreichIch hab den Film im Kino gesehen, und warte schon sehnsüchtig auf die DVD.
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