From Hell (DVD) Testbericht

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Erfahrungsbericht von schweitzman

Blutrausch

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Später wird man über mich sagen ich hätte das 20. Jahrhundert eingeleitet." – Jack the Ripper

London 1888, der Stadtteil Whitechapel, eine heruntergekommenen Gegend voll vom Abschaum der Gesellschaft. In den dunklen, nebligen Gassen treibt neben den rivalisierenden Verbrecherbanden ein Frauenmörder sein Unwesen. Nachts in dunklen Ecken lauert er Prostituierten auf, schneidet ihnen auf bestialische Weise die Kehle durch und weidet sie aus. Die Öffentlichkeit ist sich sicher. Hinter diesen Morden der Bestie "Jack the Ripper" steckt kein Engländer...

"Auf der Suche nach dem Drachen"

Der junge Inspektor Fred Abberline (Johnny Depp) wird auf den Fall angesetzt. Seine unkonventionellen Ermittlungen stützt er auf Visionen, die er im Opium- und Absinthrausch von den Taten der Rippers hat. Im Gegenteil zu seinem Vorgesetzten Sir Charles Warren (Ian Richardson) glaubt er an einen Täter aus der gebildeten britischen Oberschicht. Die Systematik und das ungewöhnliche chirurgische Geschick des Rippers, der seinen Opfern Organe und die Gebärmutter entnimmt, deuten auf einen Mediziner. So lernt er schließlich Sir William Gull (Ian Holm) kennen, der Leibarzt der königlichen Familie. Der Chirurg und Dozent unterstützt Abberline bei seinen Ermittlungen. Während munter weiter Prostituierte um die junge Mary Kelly (Eather Graham) ihr Leben lassen. Hier ist eindeutig keine ungebildete Bestie am Werk, nein, der Ripper stammt mit Sicherheit aus der britischen Oberschicht. Abberlines unkonventionellen Ermittlungen führen ihn schließlich bis ins englische Königshaus...

Dunkler Splatterkrimi

Basierend auf einen Comic von Alan Moore präsentieren die Zwillingsbrüder Allen und Albert Hughes ihre eigene Interpretation der Legende „Jack the Ripper“. Wer war dieser Frauenmörder? Eine Frage, die Kriminalisten seit über 100 Jahren beschäftigt – eine eindeutige Lösung wird man wohl niemals finden. Vermutungen gibt es viele. Doch gerade die Theorie, die hier offenbart wird wurde vor kurzer Zeit widerlegt...
Wunderbar düster und intensiv setzt das Regieduo dabei die englische Hauptstadt in Szene.
Diese Bilder erinnerten mich an "Sieben", auch hier ist es grundsätzlich dunkel, regnerisch und schmutzig. Der Stadtteil Whitechapel ist die Hölle auf Erden, das Zentrum des Abschaums. Die grauenvollen Morde zeigen sie in blutig schockierenden Bildern im Stakkatorhythmus. Selten sieht man die Splatterbilder länger als ein zwei Sekunden, ein Stil der wieder an „Sieben“ oder an "Event Horizon" erinnert. Doch gerade dieser Stil "brennt" die Bilder ins Gedächnis, ohne Effekthascherisch zu sein. Inmitten dieser Szene der "Sleepy Hollow"-erprobte Johnny Depp als junger, zweifelnder Held, der erneut durch seine beeindruckend fesselnde Spielweise überzeugt. Zwischen Rausch und Realität wankend, von der Trauer um seine verstorbene Frau gezeichnet, uneins mit sich selbst wandelt Abberline auf den Pfaden der Vision. Wahrlich ein optisch wie inhaltlich schaurig brillantes Filmerlebnis, das die Nerven seiner Zuschauer nachhaltig strapaziert. Wer jedoch eher auf das actionlastige Genre steht wird hier enttäuscht. Dieser Film versucht der Legende Jack the Ripper neues Leben einzuhauchen und das gelingt brilliant. Der Ripper als vielschichtige Figur mit psychologisch interessantem Motiv.

The bloody cast

Schauspielerisch wird dem Zuschauer viel geboten, vorneweg der wie für diese Rolle geschaffene Johnny Depp – der tragische Held schlechthin. Ian Holm, nach seinem Auftritt als Bilbo Beutlin in Jacksons Herr der Ringe nun einem großen Publikum bekannt spielt William Gull vielschichtig und brillant. Eather Graham überzeugt nicht so sehr, was aber wohl eher an der Rolle, statt an ihrer Leistungsfähigkeit liegt.

Fazit
Ein phantastischer Film, spannend, vielschichtig, düster und ohne Happy end, soviel sei gesagt. Er überzeugt optisch wie von der Akustik, die Schnitttechnik und die Regieleistungen sind durchweg sehr gut. Ich habe hier absichtlich nicht alles verraten, schließlich soll man sich dieses Werk selbst ansehen und herausfinden wer Jack the Ripper wirklich war...

Ich bin begeistert, doch mit der Altersfreigabe ab 16 kann ich mich nicht anfreunden. Die Authentizität der Darstellung der Gewalt würde mich eher zu einer FSK ab 18 leiten, doch ich war auch beim Herr der Ringe mit der Altersfreigabe nicht zufrieden...

From Hell
(From Hell, USA 2001)
Darsteller: Robbie Coltrane, Johnny Depp, Heather Graham
Regie: Allen Hughes, Albert Hughes
FSK: ab 16
Genre: Thriller

P.S.: Allen Verschwörungstheoretikern sei Sekundärliteratur empfohlen, wie z.B. Eco: Das foucaultsche Pendel, oder wer es bekommt Van Helsing: Geheimgesellschaften...dort gibt Infos über Freimaurer, Illuminati, Templer und dergleichen.

Als denn

schweitzman et al. 2002

Dieser Bericht wurde auch bei ciao.de unter dem Mitgliedsnamen subersivesElement veröffentlicht.
Copyrights bleiben bei MIR.

Kommentare gern gesehen

19 Bewertungen, 2 Kommentare

  • diewicca

    27.08.2002, 19:22 Uhr von diewicca
    Bewertung: sehr hilfreich

    gute Beschreibung, werde ich mir ansehen

  • Superbiene20000

    23.03.2002, 17:51 Uhr von Superbiene20000
    Bewertung: sehr hilfreich

    genialer Beitrag...aber "Gnade Dir Gott" wenn der Film nicht das verspricht was in Deinem Beitrag steht.Denn heut abend geh ich darein