From Hell (DVD) Testbericht

From-hell-dvd-thriller
ab 26,50
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 07/2008

Erfahrungsbericht von Lester71

Achtung Geschichtsunterricht!! :-)

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Sieh mal einer an. Ein Film über Jack the Ripper. Sowas gab’s ja schon lange nicht mehr. Das werden sicher einige denken und sie haben ja auch nicht ganz unrecht, denn der Stoff um den bekannten Serien-Killer wurde schon des öfteren verfilmt, mal mehr und mal weniger gut. Diese Verfilmung gehört sicher zu den besten, zumindest meiner Meinung nach :-)


Daten:

Originaltitel: From Hell
Land/Jahr: USA 2001
Regie: Allen und Albert Hughes
Produktion: Jane Hamsher, Don Murphy
Buch: Alan Moore, Eddie Campbell (Comic) / Terry Hayes, Rafael Yglesias (Screenplay)
Musik: Trevor Jones, Marilyn Manson (Song: The Nobodies)
Darsteller: Johnny Depp, Heather Graham, Ian Holm, Robbie Coltrane, Ian Richardson

Story:

Naja, wie oben schon erwähnt dürfte die Story hinlänglich bekannt sein. Aber eine kleine Zusammenfassung sollte ich wohl doch geben:
Im Jahre 1888 geschahen in dem Londoner Stadtteil Whitechapel eine Reihe grausamer Morde an Prostituierten, sie wurden von dem Mörder der unter dem Namen „Jack the Ripper“ bekannt wurde bestialisch verstümmelt.

Auf den Fall angesetzt wird der drogensüchtige aber durchaus fähige Inspektor Abberline (Johnny Depp), zusammen mit seinem Kollegen Sgt. Godley (Robbie Coltrane) folgt er den blutigen Spuren.

Abberlines Meinung nach kann der Mörder nur ein gebildeter Mann sein, eine Meinung die sein Vorgesetzter überhaupt nicht teilen kann und will sieht er den Mörder doch als unterpriviligierten Ausländer, es kann ja nicht sein das der Mörder ein Engländer ist. Aber William Gull (Ian Holm), Leibarzt der Königin, bestärkt Abberline in seiner Meinung. Da der Ripper Organe der Opfer präzise entfernt gehen sie davon aus der er profunde Kenntnisse von der menschlichen Anatomie hat.

Bei seinen Ermittlungen stößt der Inspektor auch auf die Hure Mary Kelly, mit der ihn bald mehr verbindet als nur eine typische Ermittler/Zeugin-Beziehung.

Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten, denn das würde ein wenig die Spannung herausnehmen.

Meine Meinung:

Wer jetzt einen ultraharten Slasher-Film oder einen superspannenden Nervenzerrer erwartet, den muß ich leider enttäuschen.
Denn der Film ist keins von beiden, wie ich finde, es gibt zwar schon einige wenige Stellen die ein bißchen drastischer sind aber so schlimm sind sie nicht.

Und eine Spannung das man an den Fingernägeln kauen müßte kommt nun wirklich nicht auf. Man sollte den Film eher als Studie der damaligen Ereignisse und Gesellschaft sehen. Die Regisseure haben sich auch alle Mühe gegeben die Atmosphäre von damals einzufangen bzw. nachzustellen. Sie versuchten alles so authentisch wie möglich zu machen, sei es die Gegend (die mehr als ärmlich war), die Figuren oder die Fakten an sich. Angeblich waren sie so akribisch das sie den Dreh sogar unterbrachen weil ein Stein falsch lag (Quelle: Cinema).

Nun gut, ob das stimmt kann ich nicht sagen, aber man merkt dem Film an das sie sich bemüht haben, denn die Atmosphäre kommt gut rüber.
Und sie haben die Story auch nicht geschönt um das ganze glatter zu machen, damit auch ja niemand verärgert wird...schließlich kommt niemand wirklich gut weg in dem Film, weder die Polizei noch das englische Königshaus.

Erwähnen sollte ich vielleicht noch das der Film auf einem Comic basiert, aber darüber weiß ich nicht viel, denn ich habe nur mal davon gehört es aber nicht gelesen.

Wie schon gesagt, übermäßige Spannung will zwar nicht aufkommen aber langweilig wird das ganze dennoch nicht, wozu nicht zuletzt die wirklich guten Schauspieler beitragen.

Wo wir schon dabei sind...

Darsteller:

Johnny Depp (geb. am 09.06.1963 in Owensbury, Kentucky, USA) dürfte vielen noch aus der Fernsehserie „21 Jump Street“ bekannt sein. Doch das ist lange her und von dem Jungstar-Image hat er sich schon lange befreit. Seine Rollenauswahl war und ist ziemlich eigenwillig und überhaupt nicht dem Mainstream-Hollywood zuzuordnen. Ihm waren Independentfilme immer wichtiger als das große Geld mit Kassenschlagern mit zu machen.
So hat er sich zu einem gefragten Darsteller vor allem für etwas ausgeflippte Rollen und Filme entwickelt. Siehe seine Rollen in „Ed Wood“, „Edward mit den Scherenhänden“ und „Fear & Loathing In Las Vegas“, zwei davon unter der Regie von Tim Burton mit dem er auch „Sleepy Hollow“ machte.
Ganz selten sah man ihn in „normalen“ Hollywoodfilmen wie dem Thriller „Gegen die Zeit“.
Seine nächsten Projekte sind „Lost In La Mancha“ und die Fortsetzung von „Desperado“ die den Titel „Once Upon A Time In Mexico“ trägt und Antonio Banderas wieder als Action-Mariachi zeigt.

Heather Grahams (geb. am 29.01.1970 in Milwaukee, Wisconsin, USA) großer Durchbruch kam mit ihrer Rolle als Rollgirl ind „Boogie Nights“. Aber sie hatte natürlich auch vorher schon Filme wie „Twin Peaks“, „Swinger“ und „Nowhere“ gedreht. Und ich kann nur hoffen das man sie in Zukunft noch öfter sieht, denn sie sieht nicht nur gut aus sondern hat auch noch Talent. Aber das scheint gesichert denn demnächst stehen noch drei Filme mit ihr auf dem Plan: „Killing Me Softly“, „The Guru“ und die Fortsetzung von „Austin Powers“, aber dort dürfte ihre Rolle auf ein kurzes Cameo beschränkt sein, denn das Powers-Girl in diesem Film ist die Destiny’s Child-Sängerin Beyonce Knowles.

Ian Holm (geb. am 12.09.1931 in Goodmayes, England) dürfte spätestens jetzt seit seiner Rolle als Bilbo Beutlin in Peter Jacksons „Herr der Ringe“ der breiten Masse bekannt sein, zumindest sein Gesicht  Aber das war natürlich nicht seine erste Rolle, vorher hatte er z.B. in „Die Prophezeiung“, „eXistenZ“ und „Mary Shelley’s Frankenstein“ mitgespielt. Natürlich wird er auch in den nächsten beiden Herr der Ringe-Teilen dabei sein.


Regisseur:

Das sind diesmal mit den Hughes-Brüdern gleich zwei :-)
Sie sorgten gleich mit ihrem Erstling „Menace II Society“ für Furore, einem knallharten Drama über das Leben und Sterben in einem amerikanischen Ghetto. Darin ging es nicht gerade zimperlich zur Sache was die Gewalt und die Sprache betraf, aber wie soll man sonst authentisch sein?? Alles andere wäre bloß wieder eine weichgespülte Pseudostudie gewesen.

Ähnlich gelagert war ihr Action-Drama „Dead Presidents“, wo es u.a. um einen Geldraub und Kriegsveteranen ging, auch dieser Film fand einige Beachtung. Wohingegen ihre Dokumentation „American Pimp“ nicht so gut ankam, dazu kann ich aber nichts sagen da ich diese nicht gesehen habe.

Fazit: interessante Variante des Ripper-Themas, nichts für allzu zartbesaitete, aber auch nix für Splatter-Fans. Dennoch gute Unterhaltung mit einem etwas anderen Blickwinkel auf die damaligen Geschehnisse

© Lester71

12 Bewertungen