Geschenkt ist noch zu teuer (DVD) Testbericht

Heutzutage erntet Hollywoodschauspieler Tom Hanks, als Charakterdarsteller und zweifacher Oscarpreisträger, von Kritikern aus aller Welt Lobeshymnen, für seine schauspielerischen Leistungen Doch vor seinem Wechsel ins ernstere Fach spielte er meist in Komödien, in denen er sein Talent, humorvolle Szenen immer wieder bei den Dreharbeiten zu improvisieren, zeigen konnte.
Eine seiner früheren Komödie, die auch heute immer wieder für Lacher sorgen ist "Geschenkt ist noch zu teuer". Eine Produktion von Starregisseur Steven Spielberg.


>>Inhalt<<

Der Steueranwalt Walter Fielding (Tom Hanks) und seine Freundin, die Konzertgeigerin Anna (Shelly Long) müssen aus dem Apartment von Annas Exmann, dem exzentrischen Dirigenten Maiestro Max Beissant (Alexander Godunov), ausziehen.
Walters Freund, der Immobilienmakler Jake Schnittman (Josh Mostel) vermittelt den beiden "Obdachlosen" ein echtes Traumhaus, zu einem unglaublich günstigen Preis, in das sie sich vom ersten Augenblick an verlieben.

Doch schon an ihrem ersten Tag im neuen Heim beginnt der Albtraum für sie.
Die Türklingel geht kaputt, die Haustür fällt aus den Angeln, das Wasser aus den Leitungen ist eine einzige Schlammbrühe, die Treppe in den ersten Stock fällt in sich zusammen und das Hausdach ist völlig undicht.

Doch das ist erst der Anfang. Denn sie müssen feststellen, dass das ganze Haus eine einzige Ruine ist, die jeden Augenblick zusammen fallen kann. Zudem würde es ein Vermögen kosten, die Bruchbude reparieren zu lassen.

Und zwischen Hausreparatur und Geldsorgen beginnt es in der Beziehung von Walter und Anna heftig zu kriseln. Eine Tatsache die Max, der Anna unbedingt wieder haben will, für sich nutzen will.

Wird es Max gelingen Anna wieder für sich zu gewinnen?
Oder werden sich Anna und Walter wieder zusammen zu raufen?
Wird ihr gemeinsamer Wunsch vom Eigenheim wahr werden?


>>Schauspieler<<

Tom Hanks (geb. 07.09.1956) spielt hier den netten Steueranwalt Walter Fielding, dessen Kundschaft aus der Musikszene kommt und mit denen er es nicht immer einfach hat. Walter glaubt, das Traumhaus zu kaufen, bis er merkt, dass alles ein einziger Schrotthaufen ist.
Tom Hanks (Scott & Huutsch [1989], Philadelphia [1993], Forrest Gump [1994], The Green Mile [1999], Cast away- Verschollen [2000]) zeigt hier, in einem seiner ersten Filme, sein komödiales Talent. Er kann in der Rolle des gutmütigen und ein wenig ungelenkten Walter vollkommen überzeugen. Immer wieder bringt er den Zuschauer mit seinem Spiel zum Lachen.

Shelly Long (geb. 23.08.1949) spielt Walters Freundin Anna. Die Konzertgeigerin war mit dem Dirigenten Max verheiratet ist nun aber mit Walter zusammen. Doch der Ärger mit dem Haus stellt ihre junge Liebe auf die Probe.
Shelly Long (Night Shift [1982], Dr. T and the women [2000] und Serienfans bekannt aus der Serie "Cheers") spielt ihre Rolle sehr gut. Sie spielt sie mit einer Mischung aus Liebenswürdigkeit, Humor und ein wenig Zickigkeit. All dies kann sie völlig glaubhaft darstellen.

Neben den Einzelleistungen der Hauptdarsteller lebt ein Film auch immer von dem Zusammenspiel dieser. Bei Tom Hanks und Shelly Long stimmt die Chemie. Beide ergänzen sich und sorgen bei ihrer gemeinsamen Arbeit für viele Lacher beim Zuschauer. Die beiden zusammen für diesen Film zu arrangieren war eine gute Wahl.


>>Meine Meinung und Fazit zum Film<<

"Geschenkt ist noch zu teuer" ist eine humorvolle Komödie, die den Zuschauer eineinhalb Stunden gut unterhalten kann, immer wieder für Lacher sorgt und keine Längen aufweist.

Humorvoll bekommt der Zuschauer gezeigt, dass im Leben nicht immer alles so ist, wie es auf den ersten Blick, nach außen hin, erscheint. Denn von genau diesem, dem Äußeren, lassen sich Walter und Anna hier blenden.
Da kaufen die beiden glücklich Verliebten dieses, zumindest nach außen hin, Traumhaus, für einen Bruchteil seines angeblichen Wertes.
Doch eigentlich hätten die beiden an dieser Stelle misstrauisch werden müssen. Denn wer verkauft, oder wohl besser gesagt verschenkt schon etwas an ihm völlig fremde? Und auch das Drängen der Verkäuferin, dass sie sich sofort entscheiden müssten, hätte sie eigentlich nachdenklich werden lassen sollen.
Und eigentlich wird ja hier auch ein klein wenig die Gier mancher Menschen angeprangert. Denn im Grunde genommen haben Walter und Anna versucht aus der, wenn auch vermeintlichen, Notsituation der altern Dame Kapital zu schlagen. Denn hätte deren Geschichte gestimmt und wäre das Haus in Ordnung gewesen, hätten sie die alte Dame übervorteilt. Doch hier wird ihnen ihre eigene Gier zum Verhängnis und sie werden dafür bestraft. Denn für die Reparatur des maroden Bauwerks müssen sie noch einmal soviel Geld hinein stecken, wie es sie gekostet hat.

Man könnte es aber auch als eine Kritik an der allgemeinen Oberflächlichkeit der Menschen sehen. Denn viele beurteilen auch ihre Mitmenschen mehr nach ihrem Äußeren denn nach ihren inneren Werten. Für sie zählt eine schöne Fassade mehr, als das was wirklich dahinter steckt.
Und genauso verhält es sich mit dem gekauften Haus. Nach außen hin wirkt es wunderschön, einfach traumhaft. Doch bei einem Blick hinter die Fassaden, erweist es sich als marode und unzuverlässig.
Und vielleicht wäre ein etwas unscheinbareres Haus, das dafür aber innere Werte, wie z. B. ein solides Fundament und Zuverlässigkeit, bietet, die bessere Wahl für Walter und Anna gewesen.

Zudem wirkt das Haus, dass mit jedem Tag mehr Schäden aufweist und das Tag für Tag weiter auseinander fällt, wie eine Metapher für die immer weiter auseinander brechende Beziehung zwischen Walter und Anna. Denn die nervenaufreibende und vor allem auch teure Komplettsanierung zerrt immer mehr an ihren Nerven und beide bekommen immer häufiger Streit, bis sie sich schließlich am Höhepunkt der Renovierungsarbeiten, wenn das Haus eine einzige Baustelle ist, schließlich trennen.

Aber so sehr der Verfall des Hauses die Beziehung zwischen Walter und Anna belastet, so entsteht doch gerade dadurch der Humor des Films. Denn immer wieder muss man lachen, wenn z. B. die Haustür, nach Walters Anklopfen, aus den Angeln fällt. Oder aber auch, wenn Walter die Treppe hinauf rennt und diese unter ihm zusammen bricht. Und auch der Baum, der umfällt, weil Walter ihn ein wenig fester berührt hat.

Der Humor wird auch von den beiden Hauptdarstellern getragen. Vor allem Tom Hanks zeigt hier sein perfektes Timing, was den Witz betrifft. Schon allein sein Gesichtsausdruck, wenn die komplette Stromleitung in der Küche nach und nach in Flamen aufgeht oder er auf der Treppe liegt und merkt, dass diese unter ihm zusammen bricht. Die wohl witzigste Stelle ist aber die, als die Badewanne durch den Boden bricht und Tom Hanks oben einfach nur, durch das Loch, nach unten schaut und hysterisch zu lachen beginnt. Dabei kann er fast gar nicht mehr aufhören und sein Lachen hört sich an, wie das Wiehern eines Esels.
Aber auch Shelly Long spielt ihre Rolle, in jedem Augenblick, humorvoll und überzeugend.


Musikalisch bietet der Film eine Mischung aus klassischer Orchestermusik (da Anna und Max öfter bei Musikproben zu sehen sind) und Musik aus den 80er Jahren. Diese passen immer zu den jeweiligen Szenen und können zu der Atmosphäre des Films beitragen. Zudem kann der Zuschauer anhand dieser sehr schnell erkennen, wann dieser Film entstanden ist.

Der Film spielt hauptsächlich in dem gekauften Haus und in dessen Außenanlagen. Diese wirken Anfangs regelrecht traumhaft, stellen sich für die Propagandisten und den Zuschauer, aber schnell als das genaue Gegenteil heraus. Der Verfall des Gebäudes wurde sehr gut in Szene gesetzt und wirkt ziemlich real.


"Geschenkt ist noch zu teuer" ist jedem zu empfehlen, der Komödien mag,


>>Infos zur DVD<<

Originaltitel: The Money Pit
USA: 1986
FSK: 12
Spieldauer: 87 Minuten
Studio: Universal
Preis: ca. 9,99 Euro


Darsteller:

Walter Fielding (Tom Hanks)
Anna Growley (Shelly Long)
Max Beissart (Alexander Godunov)
Estelle (Maureen Stapelton)
Art Shrik (Joe Mentegna)
Curly (Philip Bosco)
Jake Schnittman (Josh Mostel)
Shatov (Yakov Smirnoff)


Regie: Richard Benjamin (Meine Stiefmutter ist ein Alien, Made in America)
Drehbuch: David Giler (Alien 1-3)
Produzenten: Steven Spielberg (Terminal, Die Legende des Zorros)
Frank Marshall (Die Bourne Identität, Die Bourne Verschwörung)
Kathleen Kennedy (Krieg der Welten, Signs)
Art Levinson (Meine Stiefmutter ist ein Alien, Stopp! Oder meine Mami schießt)
Musik: Michel Colombier (Barb Wire)
Schnitt: Jacqueline Cambas (Black Rain, Meine Steifmutter ist ein Alien)
Kamera: Gordon Willis (Der Pate 3, Vertrauter Feind9



Bildformat:
16:9 Widescreen
1.85:1 anamorph


Tonformat:
Dolby Digital 5.1


Sprachen:
Deutsch, Englisch, Französisch

Untertitel (6)
Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch, Bulgarisch, Hebräisch


Extras:
Alle Extras in Englisch mit deutschem Untertitel


*Making- Of (ca. 7:30 Minuten)
Das Making- Of beinhaltet Interviews mit den beiden Hauptdarstellern Tom Hanks und Shelly Long, sowie Regisseur Richard Benjamin. Zudem beinhaltet es noch Aufnahmen von den Dreharbeiten, sowie Filmausschnitte. Doch leider ist es nicht sonderlich informativ und wirkt eher wie ein Werbefilm

Nichts Besonderes


*Original Kino- Trailer (ca. 1:20 Minuten)

Nichts Besonderes


>>Bild- und Tonqualität<<

Die Bildqualität der DVD ist, für das Alter des Filmes, ziemlich gut und scharf. Auch fallen keine Bildfehler auf. Der Kontrast ist ganz gut, könnte aber in etwas dunkleren Szenen, doch etwas besser sein. Die Farbintensität ist nicht zu beanstanden.

Die Tonqualität der DVD wurde digital bearbeitet und liegt nun in Dolby Digital 5.1 vor. Sie ist zwar gut, aber nicht gerade berauschend. Doch auch hier muss das Alter des Filmes berücksichtigt werden. Die Dialoge und die Musik sind ungefähr gleichlaut, so dass eine ständige Lautstärkenreglung während des Ansehens nicht nötig ist. Die vordern und hinteren Boxen sind gut aufeinander abgestimmt.


>>Meine Meinung und Fazit zur DVD<<

Dass der Film mittlerweile fast 20 Jahre alt ist, merkt man seinem Bild und Ton doch ein wenig an. Zwar wurde der Ton digital bearbeitet, trotzdem hört man schon einen Unterschied zu der Tonqualität neuerer Filme. Auch dem Bild sieht man das Alter des Filmes an.

An Bonusmaterial befindet sich auf der DVD nicht wirklich viel. Da ist zum einen der obligatorische Kino- Trailer, der mehr zur Werbung des Films zählt, denn ein wirkliches Extra ist. Und dann haben wir noch das Making- Of. Dieses ist gerade einmal 7:30 Minuten lang und nichts weiter als ein kleines Werbefilmchen in dem jeder jeden lobt.
Alles in allem ist das so genannte "Bonusmaterial" auf dieser DVD sehr enttäuschend und hätte auch einfach weggelassen werden können.

Dafür gibt es die DVD fast überall für unter 10 Euro und der Film beinhaltet viel Humor. Von daher kann man auch auf das Bonusmaterial verzichten.


>>Gesamtbewertung<<

Der Film selbst erhält von mir, wegen des Humors und vor allem Tom Hanks humorvoller Darstellung 4,5 von 5 Punkten.

Die DVD selbst erhält von mir, wegen der altersbedingten nicht so guten Bild- und Tonqualität, dem überflüssigen Bonusmaterial, dem aber günstigen Preis 2,0 von 5 Punkten.

Dies ergibt in der Gesamtwertung 3 von 5 Sternen.


Den Kauf der DVD kann ich für unter 10 Euro empfehlen.


Vielen Dank fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren.
Euch allen noch einen schönen Tag.