Good Bye, Lenin! (VHS) Testbericht

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Erfahrungsbericht von *fabian*

Deutsche Geschichte pur - oder doch nicht?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hallo liebe Leserinnen und Leser!

Heute möchte ich mal wieder über einen Film schreiben.
Es ist ja eigentlich ziemlich selten, dass mir Filme
sehr gut gefallen, und dass ich Berichte darüber schreibe. Soweit
ich mich erinnern kann, war der letzte „Forrest Gump“.
Dieses Mal geht es um „Good Bye Lenin“. Und schon gleich vorweg:
Es lohnt sich, diesen Film anzuschauen.

Die Story

Alex, dessen Jugendtraum es immer war, Astronaut zu werden, lebt zusammen mit seiner Schwester und seiner Mutter in der DDR, genauer gesagt in Ost-Berlin.
Nachdem der Vater angeblich Republikflucht begangen hat und sich im Westen ein schönes Leben macht, widmet sich Alex’ Mutter Christiane ganz den Idealen der DDR und engagiert sich stark für die Interessen des Landes. Sie wird sozusagen zur Vorzeige-Genossin. Ihr ganzer Stolz ist die DDR, sie hat sich, wie im Film
gesagt wird, mit der DDR „verheiratet“.
Aber: Das marode System der Deutschen Demokratischen Republik ist bereits am Zerbröckeln. In zahlreichen friedlichen Demonstrationen versuchen die Bürger
sich gegen das totalitäre System zu wehren, die Unzufriedenheit in der Bevölkerung gegen ihren Staat nimmt kontinuierlich zu, die Wende deutet sich an.
Doch bevor es soweit ist, wird noch einmal in allem Prunk mit einem gewaltigen Militäraufmarsch der 40. Geburtstag der DDR gefeiert. Noch einmal soll Macht demonstriert werden, die Leute sollen noch einmal von der Größe und Macht ihres Staates überzeugt werden. Doch das wird nicht erreicht. Am Abend dieses Tages kommt es erneut zu Demonstrationen, an denen auch Alex teilnimmt. Seine Mutter wird zufällig Augenzeugin, wie ihr Sohn festgenommen wird und erleidet einen Herzinfarkt, auf Grund dessen sie
8 Monate im Koma schläft und von der Wende nichts mitbekommt.

Überraschend wacht sie aber wieder auf, allerdings gibt es eine schlechte Nachricht: sie darf
sich über nichts und niemanden aufregen, das wäre zu gefährlich für ihren angeschlagenen Gesundheitszustand. Also, was tun? Es wäre doch ein Desaster, wenn
sie plötzlich erfahren würde, dass ihr „geliebter“ Staat leider nicht mehr existiert, und dass aus der sozialistischen Gesellschaft inzwischen eine kapitalistische geworden ist.
Also was tun? Alex kommt auf eine Idee: in ihrem Schlafzimmer lässt er die DDR erneut
auferstehen. Er tut einfach so, als ob es die Wende nicht gegeben hätte.
Was sich zunächst leicht anhört, soll sich später als ziemlich schwer erweisen.
Es geht schon damit an, dass es Christiane plötzlich nach „Spreewald-Gurken“ gelüstet, diese aber bereits nicht mehr im Sortiment der Supermärkte zu finden sind.
An deren Stelle
sind bereits holländische Gurken getreten, die ein Zeichen des sich ausbreitenden Kapitalismus sein sollen. An dieser Stelle beginnt der eigentlich komische Teil
des Films. In zahlreichen prekären Szenen muss Alex Geschick und Einfallsreichtum beweisen, damit sein kleiner Schwindel nicht auffliegt. Als Mama plötzlich TV schauen möchte, werden einfach alte Video-Bänder des DDR-Fernsehens eingelegt, ja sogar zusammen mit seinem Arbeitskollegen selber gedreht, wenn es gilt, seltsame Erscheinungen wie eine riesige Coca-Cola-Werbung am Haus gegenüber zu erklären, die die Mutter von ihrem Bett aus gesehen hat. Spreewald-Gurken sind in der Zwischenzeit übrigens immer noch nicht aufzutreiben.
Einer der wichtigsten Tage im Jahr ist natürlich Mutters Geburtstag: die alten Partei-Genossen
werden noch einmal mobilisiert (natürlich tun alle so, als ob es die DDR noch gäbe).
Wie gesagt: Viel Einfallsreichtum ist gefragt.

Mehr möchte ich jetzt nicht verraten, ich denke, ihr schaut euch den Film einfach selber mal an. Der Ausgang ist am Ende kennzeichnend für das Filmkonzept.

Zum Schluss noch einige Infos:

Regie: Wolfgang Becker
Produktion: Stefan Arndt
Schauspieler:
Alex: Daniel Brühl
Alex\' Mutter: Katrin Saß
Alex\' Freundin Lara: Chulpan Khamatova
Alex\' Schwester Ariane: Maria Simon
u.a.

Fazit

Also wie bereits oben gesagt, würde ich mir den Film nicht entgehen lassen, er ist das Geld wert: er ist lustig, tragisch und historisch zugleich. Die DDR wird auf eindrucksvolle Weise parodiert,
das ist wohl das, was mir am besten gefallen hat.

*fabian*

86 Bewertungen, 1 Kommentar

  • elfabo

    12.03.2007, 00:23 Uhr von elfabo
    Bewertung: sehr hilfreich

    =) lieber gruß