Halbe Treppe (DVD) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 04/2011
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Erfahrungsbericht von dani___
Und wie solls nun weitergehen mit uns?
Pro:
Authentizität der Schauspieler; alltägliche Probleme, die behandelt werden; naturbelassen; realitätsnahe Handlung; spannung; angregte Stimmung; Charaktere; viele Bereiche (Humor, Romantik, Dokumentation); Schauspieler; Extras;
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Halbe Treppe trifft es richtig gut, denn genau dort stehen nun die zwei Paare und wissen nicht mehr weiter – Chris & Katrin Düring und Uwe & Ellen Kukowski.
Schlimm genug, dass sie im Bett nicht mehr klar kommen, auch die Kommunikation der beiden Paare war auch schon mal besser, was auch ihre Kinder zu spüren bekommen.
Streit steht an der Tagesordnung und Jeder der vier ist eigentlich nur noch so richtig verärgert über den anderen, man findet keine Gemeinsamkeiten und schon rutscht man in den Alltagstrott, sieht Kleinigkeiten nicht mehr und macht den anderen bei kleinen Fehlern nieder.
Genau das zeichnet sich bei den Dürings und Kukowskis ab.
Sie haben zwar ab und zu nette Abende zusammen, aber das war es auch. Als dann Chris\' Frau Katrin bei einem Diaabend der Kukowskis ihr Handy vergisst und Ellen es am nächsten Tag zu Chris in die Redaktion bringt, ist es schon um Beide geschehen.
Plötzlich bemerken sie die netten Kleinigkeiten aneinander, sehen sich ganz anders und spüren schon die Funken zwischen ihnen.
Es kommt nicht nur zum Treffen, sondern auch zum Sex im Auto.
Die beiden verbringen nicht nur eine aufregende, sondern auch eine risikoreiche Zeit miteinander. Und wie es der Zufall so will, erwischt Katrin sie eines Abends in der Badewanne turteln, weil sie früher nach Hause kommen konnte als sonst. Nicht nur für sie bricht eine Welt zusammen, auch für Uwe, von dem sich Katrin am selben Abend noch trennt.
Was soll denn noch aus so eingefleischten Familiendickerchen wie den Vieren werden? Klar, zwei von ihnen haben ihre Lösung parat – wollen gemeinsam glücklich werden, für Katrin und Uwe scheint das Leben vorbei. Alles, was sie sich aufgebaut haben, ist nun vergänglich und liegt in Scherben vor ihren Füßen.
Da hilft auch kein neuer Dunstabzug oder gar eine neue Küche von Uwe mehr... und noch weniger Gespräche, den anderen umzustimmen, denn wie heißt es im Text auf der DVD so schön „plötzlich werden alle Karten neu gemischt, ...“
Der Umzug der Beiden ist geplant, sie suchen eine Wohnung aus und plötzlich kommt doch alles ganz anders, als man es denkt. Nicht dass jetzt jemand glaubt, es gäbe ein total grässlich konstruiertes Happy End – nein nein – gerade in der Wende kippt der Inhalt noch einmal, also seid gespannt.
Und immer dran denken: vielleicht sitzt dein Feind/deine Feindin gerade in deiner Badewanne?!
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~Meinung ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
„Och nee, was hast du dir da denn schon wieder gekauft?!“ - war mein erster Gedanke, als ich den Film ungefähr fünf Minuten voller Vorfreude beäugte, die sich dann aber immer mehr auflöste... denn was ich sah, war weniger das, was ich mir erhofft hatte.
Hmm, es sollte von Fremdgehen handeln, von Neuanfängen und Wendungen und was sehe ich? Vier ältere, aber dennoch mehr als authentische Schauspieler (zusätzlich natürlich noch Kinder usw.), die gerade dann den Film ausmachen. Zugegeben, man muss sich erst einmal an die wackelige Kameraführung gewöhnen, manch einem wird davon wohlmöglich noch schlecht, denn man kommt sich vor, als säße man im Karussell. Doch gerade das sind die Dinge, die den Film letztendlich ausmachen.
Zwei ganz normale Paare, wie man sie überall an jeder Ecke treffen könnte. Keine besonders toll hergerichteten, geschminkten und parfumierten Schauspieler, die man nicht wieder erkennt, wären sie nicht geschminkt, sondern Leute wie du und ich. Das ist es, was ihn zu etwas Besonderem macht, zu etwas Außerordentlichem. Sie sehen nicht gerade perfekt aus, was solls.
Und sie haben trotzdem noch eine Menge Fehler. Sie reden über nichts, finden nicht zu sich und zwei davon gehen dann auch noch fremd und lassen sich noch erwischen. Keine besonders guten Voraussetzungen.
Faszinierend sind auf jeden Fall auch die Bilder, es wird kein Wert auf Einzigartigkeit gelegt, es muss auch keine Schicki-Micki-Wohnung sein, sondern sie wohnen alle in Blockhäusern. Wie viele andere auch. Eben nichts besonderes – einfach einmal aus dem Leben anderer herausgegriffen und darüber erzählt. Die Wohnung sind nicht klassisch, nicht edel, nicht aufgeräumt aus – tut sie das bei jedem von uns? - Nein, warum ist sie es dann in vielen anderen Filmen. Ich glaube, es ist klar, worauf ich hinaus will – die Authentizität von „Halbe Treppe“ hat mich begeistert. Sie kam super rüber und vermittelte mir das Gefühl, als stünde ich nebenan und gucke in das Leben einer Familie, die neben mir wohnt.
Der Film bekommt daher eher einen „Dokumentations-Charakter“ und weniger den einer netten Unterhaltung für einen Abend.
Die Handlung ist eine der Komponenten, die zur Qualität der DVD beitragen, denn es ist nichts realitätsfernes, nichts, was man sich erst mühsam aus der Nase saugen muss, um es zu produzieren, sondern Dinge, die tagtäglich überall passieren und vor allem auch Dinge, die jedem passieren können, womit wir wieder beim Thema wären.
Alles wirkt so echt und nicht gestellt. Noch kein anderer Film hat das auf so banale Art und Weise hinbekommen wie dieser hier.
Was auch zu erwähnen ist bei diesem Film, ist die Sprache. Wer hätte es gedacht, es wird nicht darauf geachtet, dass es in sauberem Hochdeutsch gesprochen ist. Es wird drauf losgeplappert, wie man möchte. Erweckt zusätzlich das Gefühl, dass man nicht in den Fernseher guckt, sondern dass zufällig die Tür des Nachbarn offen steht.
Hmm – ist es nun spannend, oder doch nur langweilig?
Klar, man ist schon etwas gespannt, wie der andere Partner jeweils reagieren wird, als dargelegt wird, dass Ellen und Chris ein Paar sind und auch an anderen Szenen, zum Beispiel als sie sich aussprechen, ist es schon total interessant. Aber vor allem hat mich die alltägliche Situation gebannt. Ich war nicht nur neugierig auf den Streit, der kommen mag, sondern auch auf die Gefühle, die vermittelt werden und das, was sonst so nebenbei gesagt wird.
Keine Minute ist umsonst produziert worden, nichts wurde verschwendet, alles war nötig, um den Film seinen Charakter zu verpassen.
Geheimnisvoll ist auch die Stimmung, als herauskommt, dass die Paare untereinander fremgegangen sind. Eigentlich nimmt man an, dass Uwe Chris vermöbelt, dem ist nicht so. Er verhält sich genau andersrum, vergräbt sich teilweise in seinem Kummer, obwohl er sonst immer der Aufbrausende der vier war.
Dieser Wandel hat mir sehr gut gefallen, weil es im realen Leben auch oft so ist, dass ein Mensch komplett in seiner Richtung geändert wird, wenn so etwas passiert.
Lachende Menschen weinen und extreme Menschen werden ruhig. Uwe lässt sich zwar etwas gehen, versucht aber immer wieder, seine Frau zurückzubekommen, ganz anders Katrin, die den Schmerz kaum aushält und endlich Abstand möchte.
Dieser Gegensatz zeigt auch sehr deutlich, wie unterschiedlich Menschen mit so einer Situation umgehen. Falls jemand jetzt denkt, boah cool, jetzt sind ja Ellen und Chris zusammen, sollen halt die anderen zwei auch noch was miteinander anfangen! - Nein, dem ist nicht so. Wäre ja langweilig!
Die Charaktere in dem Film sind so unterschiedlich, dass es auf mich sehr interessant gewirkt hat. Ellen und Uwe passen eigentlich sowieso nicht zusammen, Uwe will nur immer und Ellen soll.
Chris und Katrin schon eher, wobei da noch ihre – ihrer Meinung nach – unerziehbare Tochter wäre, um die sie sich kümmern müssen.
Etwas romantisch und abwechslungsreich machen es die kleinen Anregungen von Chris in der Redaktion, die er im Radio verlauten lässt. Er ist nämlich derjenige, der das Horoskop unter die Masse bringen darf und bringt da so manche eigenen Gefühle mit ein, mit denen er ganz bestimmte Menschen ansprechen möchte.
Witzig erscheint mir dann noch das Auftreten der „17 Hippies“, über die ich nicht zu viel verraten möchte, nur dass sie anfangs auch anders gesehen werden, als zum Schluss.
Vielleicht als kleine Anregung für alle Beteiligten – nichts ist ewig und alles ändert sich irgendwie, irgendwann.
„Halbe Treppe“ ist für mich etwas zwischen Romantik, Humor, aber auch Dokumentation. Einfach unbeschreiblich und irgendwie auch total makaber, denn wer kann denn schon zwei Familien über so lange Zeit über die Schultern gucken?
Ein Film, der sich auf jeden Fall lohnt, wenn nicht auf DVD, dann spätestens im Fernsehen.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Schauspieler ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Ellen Kukowski - Steffi Kühnert
Uwe Kukowski – Axel Prahl
Katrin Düring – Gabriela Maria Schmeide
Chris Düring – Thorsten Merten
Für mich sind die wichtigsten vier Schauspieler gleich gut, deswegen die allgemeine Abhandlung.
Wie schon erwähnt, spielen sie wahnsinnig authentisch. Wenn sie Schmerz empfinden im Film, dann wird das auch super zum Ausdruck gebracht, besonders ist das bei Uwe und Katrin der Fall, als sie erfahren, dass sie betrogen wurden.
Aber auch in der Situation, als sich entscheidet, dass die Beziehungen so keinen Sinn mehr haben, sieht man allen die Enttäuschung an, schließlich hat man sich einmal aus Liebe geheiratet und gehofft, dass es so für ewig bleibt.
Gastauftritte von Hans Peter – dem Wellensittich der Kukowskis – oder der 17 Hippies haben perfekt in das Bild gepasst und die Sache etwas aufgeheitert.
Jeder der Schauspieler hat seinen Teil zu diesem super Film beigetragen, keiner war weniger gut oder noch besser. Die Kinder hat man zwar meist nur kurz gesehen, aber sogar die – obwohl sie teilweise noch nicht wirklich groß waren – haben perfekt mitgespielt.
Einfach eine super Leistung!! Keiner steht blass da, sondern verkörpert seine Rolle sehr gut.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ DVD – Extras ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
-Unveröffentlichtes Material
In diesem Menüpunkt bietet sich die Gelegenheit, alle Szenen auf einmal oder auch einzeln abzuspielen. Es gibt zwölf unveröffentlichte Szenen, wobei es ganz witzig und interessant ist, die „fehlenden“ Szenen im Nachhinein mal zu sehen.
-“Suche nach der Wirklichkeit“ (WDR-Beitrag)
Hier findet sich ein Interview von WDR über den Film. Es handelt die Story, die Schauspieler und deren Probleme ab und gibt auch einen netten Einblick in die Meinung anderer über den Film.
Zwischendurch werden zur Veranschaulichung Szenen aus dem Film gezeigt.
-Beitrag über die 17 Hippies
Die Intention der 17 Hippies war es, eine sehr individuelle Musik zum Film zu schaffen und keine zu nehmen, die eh schon jeder im Vornherein kennt. Es sollte auf den Film abgestimmt sein und zu ihm passen. Auch hierzu sieht man Szenen aus dem Film, in denen die Musik zum Tragen kommt.
-Das Halbe-Treppe Team
Hier werden nur kurz schriftlich die Schauspieler und Leute, die zur Produktion beigetragen haben, erwähnt.
-Beitrag aus der Zeitschrift „Schnitt“
Hierzu muss man die DVD in das Laufwerk des PCs legen und man kann einen netten Beitrag zum Film von dieser Filmzeitschrift angucken. Ganz interessant wie sie das beleuchten.
-Trailer zum Film
-Trailershow
Hier findet man Kinotrailer zu folgenden Filmen:
=>Bowling for Columbine
=>Die Liebe der Charlotte Gray
=>Das Leben des David Gale
=>Punch Drunk Love
=>Das Wunder von Bern
Die Menüführung ist übersichtlich und einfach und spiegelt den Charme des ganzen Filmes mit seiner Musik (alles von den 17 Hippies aus dem Film) und den Bildern wieder.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Sonstiges ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
entstanden in Deutschland (2001)
unter der Regie von Andres Dresen
Laufzeit: 106 Minuten
Preis: ca. 9,99€
Genre: Komödie
Sprache: Deutsch
Untertitel: Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte
Bildformat: 16:9
Dolby Digital 2.0
freigegeben ab 12 Jahren
Preise:
-“Großer Preis der Jury“ Silberner Bär
-Deutscher Filmpreis in Silber
-“Silberner Hugo“ für beste Regie und „Silberner Hugo“ für das Schauspielerensemble bei der Chicago International Filmfestival 2002
-Bayrischer Filmpreis 2002 für beste Regie und besten männlichen Hauptdarsteller Axel Prahl
-Bester Film des Jahres 2002
-Publikumspreis Festival des deutschen Films
Wer noch weitere Informationen zum Film usw. sucht, der kann sich mal auf diesen Seiten umsehen, wobei ich zweitere besser finde als die erste:
http://www.halbetreppe.de/
http://www.filmstarts.de/kritiken/Halbe%20Treppe.html
Die Bild – und Tonqualität bei dieser DVD lässt auch nicht zu wünschen übrig – man konnte alles gut erkennen, die Farben waren sehr angenehm, das Bild dennoch scharf. Auch der Ton war super, alles war problemlos zu verstehen.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Fazit ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
„Halbe Treppe“ ist eine DVD, die ich jedem uneingeschränkt ans Herz legen würde, weil es so ein faszinierendes Spagat zwischen Dokumentation, Romantikfilm und Komödie ist.
Es hat von allem etwas, beugt sich aber nirgends zu weit hinein.
Die Schauspieler waren grandios, die Auszeichnungen bekamen sie alle zu Recht und der Regisseur konnte das erst ermöglichen.
Die Extras auf den DVDs bieten einen kleinen Einblick, was mir persönlich gereicht hat. Entweder man versteht den Film oder nicht.
Sein Geld ist er auf alle Fälle wert, daher gibt es von mir auch fünf Sterne!!
Viel Spaß beim Anschauen wünscht dani!
+++
Schlimm genug, dass sie im Bett nicht mehr klar kommen, auch die Kommunikation der beiden Paare war auch schon mal besser, was auch ihre Kinder zu spüren bekommen.
Streit steht an der Tagesordnung und Jeder der vier ist eigentlich nur noch so richtig verärgert über den anderen, man findet keine Gemeinsamkeiten und schon rutscht man in den Alltagstrott, sieht Kleinigkeiten nicht mehr und macht den anderen bei kleinen Fehlern nieder.
Genau das zeichnet sich bei den Dürings und Kukowskis ab.
Sie haben zwar ab und zu nette Abende zusammen, aber das war es auch. Als dann Chris\' Frau Katrin bei einem Diaabend der Kukowskis ihr Handy vergisst und Ellen es am nächsten Tag zu Chris in die Redaktion bringt, ist es schon um Beide geschehen.
Plötzlich bemerken sie die netten Kleinigkeiten aneinander, sehen sich ganz anders und spüren schon die Funken zwischen ihnen.
Es kommt nicht nur zum Treffen, sondern auch zum Sex im Auto.
Die beiden verbringen nicht nur eine aufregende, sondern auch eine risikoreiche Zeit miteinander. Und wie es der Zufall so will, erwischt Katrin sie eines Abends in der Badewanne turteln, weil sie früher nach Hause kommen konnte als sonst. Nicht nur für sie bricht eine Welt zusammen, auch für Uwe, von dem sich Katrin am selben Abend noch trennt.
Was soll denn noch aus so eingefleischten Familiendickerchen wie den Vieren werden? Klar, zwei von ihnen haben ihre Lösung parat – wollen gemeinsam glücklich werden, für Katrin und Uwe scheint das Leben vorbei. Alles, was sie sich aufgebaut haben, ist nun vergänglich und liegt in Scherben vor ihren Füßen.
Da hilft auch kein neuer Dunstabzug oder gar eine neue Küche von Uwe mehr... und noch weniger Gespräche, den anderen umzustimmen, denn wie heißt es im Text auf der DVD so schön „plötzlich werden alle Karten neu gemischt, ...“
Der Umzug der Beiden ist geplant, sie suchen eine Wohnung aus und plötzlich kommt doch alles ganz anders, als man es denkt. Nicht dass jetzt jemand glaubt, es gäbe ein total grässlich konstruiertes Happy End – nein nein – gerade in der Wende kippt der Inhalt noch einmal, also seid gespannt.
Und immer dran denken: vielleicht sitzt dein Feind/deine Feindin gerade in deiner Badewanne?!
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~Meinung ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
„Och nee, was hast du dir da denn schon wieder gekauft?!“ - war mein erster Gedanke, als ich den Film ungefähr fünf Minuten voller Vorfreude beäugte, die sich dann aber immer mehr auflöste... denn was ich sah, war weniger das, was ich mir erhofft hatte.
Hmm, es sollte von Fremdgehen handeln, von Neuanfängen und Wendungen und was sehe ich? Vier ältere, aber dennoch mehr als authentische Schauspieler (zusätzlich natürlich noch Kinder usw.), die gerade dann den Film ausmachen. Zugegeben, man muss sich erst einmal an die wackelige Kameraführung gewöhnen, manch einem wird davon wohlmöglich noch schlecht, denn man kommt sich vor, als säße man im Karussell. Doch gerade das sind die Dinge, die den Film letztendlich ausmachen.
Zwei ganz normale Paare, wie man sie überall an jeder Ecke treffen könnte. Keine besonders toll hergerichteten, geschminkten und parfumierten Schauspieler, die man nicht wieder erkennt, wären sie nicht geschminkt, sondern Leute wie du und ich. Das ist es, was ihn zu etwas Besonderem macht, zu etwas Außerordentlichem. Sie sehen nicht gerade perfekt aus, was solls.
Und sie haben trotzdem noch eine Menge Fehler. Sie reden über nichts, finden nicht zu sich und zwei davon gehen dann auch noch fremd und lassen sich noch erwischen. Keine besonders guten Voraussetzungen.
Faszinierend sind auf jeden Fall auch die Bilder, es wird kein Wert auf Einzigartigkeit gelegt, es muss auch keine Schicki-Micki-Wohnung sein, sondern sie wohnen alle in Blockhäusern. Wie viele andere auch. Eben nichts besonderes – einfach einmal aus dem Leben anderer herausgegriffen und darüber erzählt. Die Wohnung sind nicht klassisch, nicht edel, nicht aufgeräumt aus – tut sie das bei jedem von uns? - Nein, warum ist sie es dann in vielen anderen Filmen. Ich glaube, es ist klar, worauf ich hinaus will – die Authentizität von „Halbe Treppe“ hat mich begeistert. Sie kam super rüber und vermittelte mir das Gefühl, als stünde ich nebenan und gucke in das Leben einer Familie, die neben mir wohnt.
Der Film bekommt daher eher einen „Dokumentations-Charakter“ und weniger den einer netten Unterhaltung für einen Abend.
Die Handlung ist eine der Komponenten, die zur Qualität der DVD beitragen, denn es ist nichts realitätsfernes, nichts, was man sich erst mühsam aus der Nase saugen muss, um es zu produzieren, sondern Dinge, die tagtäglich überall passieren und vor allem auch Dinge, die jedem passieren können, womit wir wieder beim Thema wären.
Alles wirkt so echt und nicht gestellt. Noch kein anderer Film hat das auf so banale Art und Weise hinbekommen wie dieser hier.
Was auch zu erwähnen ist bei diesem Film, ist die Sprache. Wer hätte es gedacht, es wird nicht darauf geachtet, dass es in sauberem Hochdeutsch gesprochen ist. Es wird drauf losgeplappert, wie man möchte. Erweckt zusätzlich das Gefühl, dass man nicht in den Fernseher guckt, sondern dass zufällig die Tür des Nachbarn offen steht.
Hmm – ist es nun spannend, oder doch nur langweilig?
Klar, man ist schon etwas gespannt, wie der andere Partner jeweils reagieren wird, als dargelegt wird, dass Ellen und Chris ein Paar sind und auch an anderen Szenen, zum Beispiel als sie sich aussprechen, ist es schon total interessant. Aber vor allem hat mich die alltägliche Situation gebannt. Ich war nicht nur neugierig auf den Streit, der kommen mag, sondern auch auf die Gefühle, die vermittelt werden und das, was sonst so nebenbei gesagt wird.
Keine Minute ist umsonst produziert worden, nichts wurde verschwendet, alles war nötig, um den Film seinen Charakter zu verpassen.
Geheimnisvoll ist auch die Stimmung, als herauskommt, dass die Paare untereinander fremgegangen sind. Eigentlich nimmt man an, dass Uwe Chris vermöbelt, dem ist nicht so. Er verhält sich genau andersrum, vergräbt sich teilweise in seinem Kummer, obwohl er sonst immer der Aufbrausende der vier war.
Dieser Wandel hat mir sehr gut gefallen, weil es im realen Leben auch oft so ist, dass ein Mensch komplett in seiner Richtung geändert wird, wenn so etwas passiert.
Lachende Menschen weinen und extreme Menschen werden ruhig. Uwe lässt sich zwar etwas gehen, versucht aber immer wieder, seine Frau zurückzubekommen, ganz anders Katrin, die den Schmerz kaum aushält und endlich Abstand möchte.
Dieser Gegensatz zeigt auch sehr deutlich, wie unterschiedlich Menschen mit so einer Situation umgehen. Falls jemand jetzt denkt, boah cool, jetzt sind ja Ellen und Chris zusammen, sollen halt die anderen zwei auch noch was miteinander anfangen! - Nein, dem ist nicht so. Wäre ja langweilig!
Die Charaktere in dem Film sind so unterschiedlich, dass es auf mich sehr interessant gewirkt hat. Ellen und Uwe passen eigentlich sowieso nicht zusammen, Uwe will nur immer und Ellen soll.
Chris und Katrin schon eher, wobei da noch ihre – ihrer Meinung nach – unerziehbare Tochter wäre, um die sie sich kümmern müssen.
Etwas romantisch und abwechslungsreich machen es die kleinen Anregungen von Chris in der Redaktion, die er im Radio verlauten lässt. Er ist nämlich derjenige, der das Horoskop unter die Masse bringen darf und bringt da so manche eigenen Gefühle mit ein, mit denen er ganz bestimmte Menschen ansprechen möchte.
Witzig erscheint mir dann noch das Auftreten der „17 Hippies“, über die ich nicht zu viel verraten möchte, nur dass sie anfangs auch anders gesehen werden, als zum Schluss.
Vielleicht als kleine Anregung für alle Beteiligten – nichts ist ewig und alles ändert sich irgendwie, irgendwann.
„Halbe Treppe“ ist für mich etwas zwischen Romantik, Humor, aber auch Dokumentation. Einfach unbeschreiblich und irgendwie auch total makaber, denn wer kann denn schon zwei Familien über so lange Zeit über die Schultern gucken?
Ein Film, der sich auf jeden Fall lohnt, wenn nicht auf DVD, dann spätestens im Fernsehen.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Schauspieler ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Ellen Kukowski - Steffi Kühnert
Uwe Kukowski – Axel Prahl
Katrin Düring – Gabriela Maria Schmeide
Chris Düring – Thorsten Merten
Für mich sind die wichtigsten vier Schauspieler gleich gut, deswegen die allgemeine Abhandlung.
Wie schon erwähnt, spielen sie wahnsinnig authentisch. Wenn sie Schmerz empfinden im Film, dann wird das auch super zum Ausdruck gebracht, besonders ist das bei Uwe und Katrin der Fall, als sie erfahren, dass sie betrogen wurden.
Aber auch in der Situation, als sich entscheidet, dass die Beziehungen so keinen Sinn mehr haben, sieht man allen die Enttäuschung an, schließlich hat man sich einmal aus Liebe geheiratet und gehofft, dass es so für ewig bleibt.
Gastauftritte von Hans Peter – dem Wellensittich der Kukowskis – oder der 17 Hippies haben perfekt in das Bild gepasst und die Sache etwas aufgeheitert.
Jeder der Schauspieler hat seinen Teil zu diesem super Film beigetragen, keiner war weniger gut oder noch besser. Die Kinder hat man zwar meist nur kurz gesehen, aber sogar die – obwohl sie teilweise noch nicht wirklich groß waren – haben perfekt mitgespielt.
Einfach eine super Leistung!! Keiner steht blass da, sondern verkörpert seine Rolle sehr gut.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ DVD – Extras ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
-Unveröffentlichtes Material
In diesem Menüpunkt bietet sich die Gelegenheit, alle Szenen auf einmal oder auch einzeln abzuspielen. Es gibt zwölf unveröffentlichte Szenen, wobei es ganz witzig und interessant ist, die „fehlenden“ Szenen im Nachhinein mal zu sehen.
-“Suche nach der Wirklichkeit“ (WDR-Beitrag)
Hier findet sich ein Interview von WDR über den Film. Es handelt die Story, die Schauspieler und deren Probleme ab und gibt auch einen netten Einblick in die Meinung anderer über den Film.
Zwischendurch werden zur Veranschaulichung Szenen aus dem Film gezeigt.
-Beitrag über die 17 Hippies
Die Intention der 17 Hippies war es, eine sehr individuelle Musik zum Film zu schaffen und keine zu nehmen, die eh schon jeder im Vornherein kennt. Es sollte auf den Film abgestimmt sein und zu ihm passen. Auch hierzu sieht man Szenen aus dem Film, in denen die Musik zum Tragen kommt.
-Das Halbe-Treppe Team
Hier werden nur kurz schriftlich die Schauspieler und Leute, die zur Produktion beigetragen haben, erwähnt.
-Beitrag aus der Zeitschrift „Schnitt“
Hierzu muss man die DVD in das Laufwerk des PCs legen und man kann einen netten Beitrag zum Film von dieser Filmzeitschrift angucken. Ganz interessant wie sie das beleuchten.
-Trailer zum Film
-Trailershow
Hier findet man Kinotrailer zu folgenden Filmen:
=>Bowling for Columbine
=>Die Liebe der Charlotte Gray
=>Das Leben des David Gale
=>Punch Drunk Love
=>Das Wunder von Bern
Die Menüführung ist übersichtlich und einfach und spiegelt den Charme des ganzen Filmes mit seiner Musik (alles von den 17 Hippies aus dem Film) und den Bildern wieder.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Sonstiges ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
entstanden in Deutschland (2001)
unter der Regie von Andres Dresen
Laufzeit: 106 Minuten
Preis: ca. 9,99€
Genre: Komödie
Sprache: Deutsch
Untertitel: Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte
Bildformat: 16:9
Dolby Digital 2.0
freigegeben ab 12 Jahren
Preise:
-“Großer Preis der Jury“ Silberner Bär
-Deutscher Filmpreis in Silber
-“Silberner Hugo“ für beste Regie und „Silberner Hugo“ für das Schauspielerensemble bei der Chicago International Filmfestival 2002
-Bayrischer Filmpreis 2002 für beste Regie und besten männlichen Hauptdarsteller Axel Prahl
-Bester Film des Jahres 2002
-Publikumspreis Festival des deutschen Films
Wer noch weitere Informationen zum Film usw. sucht, der kann sich mal auf diesen Seiten umsehen, wobei ich zweitere besser finde als die erste:
http://www.halbetreppe.de/
http://www.filmstarts.de/kritiken/Halbe%20Treppe.html
Die Bild – und Tonqualität bei dieser DVD lässt auch nicht zu wünschen übrig – man konnte alles gut erkennen, die Farben waren sehr angenehm, das Bild dennoch scharf. Auch der Ton war super, alles war problemlos zu verstehen.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Fazit ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
„Halbe Treppe“ ist eine DVD, die ich jedem uneingeschränkt ans Herz legen würde, weil es so ein faszinierendes Spagat zwischen Dokumentation, Romantikfilm und Komödie ist.
Es hat von allem etwas, beugt sich aber nirgends zu weit hinein.
Die Schauspieler waren grandios, die Auszeichnungen bekamen sie alle zu Recht und der Regisseur konnte das erst ermöglichen.
Die Extras auf den DVDs bieten einen kleinen Einblick, was mir persönlich gereicht hat. Entweder man versteht den Film oder nicht.
Sein Geld ist er auf alle Fälle wert, daher gibt es von mir auch fünf Sterne!!
Viel Spaß beim Anschauen wünscht dani!
+++
65 Bewertungen, 1 Kommentar
-
30.01.2005, 22:49 Uhr von maso101
Bewertung: sehr hilfreichden film kennsch gar nischt! =) aber dein bericht is klasse.. vLl schau ic mir den auch mal an?! (: LG
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