Honey (DVD) Testbericht

D
Honey-dvd-drama
ab 3,90
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004
5 Sterne
(11)
4 Sterne
(5)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(1)
Summe aller Bewertungen
  • Action:  wenig
  • Anspruch:  sehr anspruchsvoll
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von schellense

Honey - eine toughe Frau geht ihren Weg

Pro:

guter Soundtrack, gute Nebenrollen (Missy Elliott)

Kontra:

einfallslose Story

Empfehlung:

Ja

Um es gleich zu sagen: „Honey“ ist ein absoluter HipHop- und Tanzfilm. Fans werden bei der Starbesetzung und dem Soundtrack voll auf ihre Kosten kommen.

Ich habe den Film allerdings eher zufällig Anfang Dezember in der „Sneak Preview“ gesehen, hatte noch nie etwas davon gehört und war daher ganz unvoreingenommen.

Aber erst mal zum Inhalt:

Honey Daniels ist eine junge Frau, die sich ihr Geld beim Jobben in einer Bar und in einem Plattenladen verdient. Berufung sind für sie aber beide Jobs nicht. Ihr ganz große Leidenschaft ist das Tanzen – um genau zu sein: HipHop. In der Disco schwingt sie des Öfteren zu HipHop und RNB das Tanzbein, auch wenn ihre Mutter meint, Ballett würde sie sicherlich weiter bringen. Fast jede freie Minute verbringt sie im Jugendzentrum, das ihrer Mum gehört, um dort Tanzunterricht für unterprivilegierte Kids zu geben, deren Talente zu fördern und ein Auge darauf zu werfen, dass sie nicht auf die schiefe Bahn geraten. Denn das Viertel, in dem Honey ist eine schlimme Gegend, fast schon ein Ghetto. So reiche, erfolgreiche Typen wie Michael Ellis (David Moscow, solide gespielt), Musikmanager bei „Ellis Records“ verirren sich nur selten hierhin. Und doch ist gerade er es, der Honey bei einer ihrer Showeinlagen in der Disco entdeckt. Denn Honey zeigt alles was sie kann, um ihre Erzrivalen, die eingebildete Katrina mal wieder alt aussehen zu lassen.
Und Michael ist schnell klar: nach genau diesem Mädchen hat er gesucht, eine junges Gesicht mit umwerfendem Charme und Talent.
Klar, dass Honey ihre Chance nutzt und zum Casting geht – und erst mal ermutigt wird. Dort ist sie nur eine von vielen und hat es sehr schwer sich durchzusetzen.
Aber schließlich ist das Hollywood und so startet Honey nach nur wenigen Filmminuten gepuscht von Michael, der sich wohl auch etwas in sie verguckt hat, in eine beeindruckende Karriere. Innerhalb kürzester zeit schreibt sie eigene Choreographien und tritt in Musikvideos auf. Besonders Missy Elliot, die ganz hervorragend und witzig sich selbst spielt, ist begeistert von der spritzigen Newcomerin, für die eine Rapvideo-Choreographie mehr ist als 20 Mädels, die „in Stringtangas mit dem Arsch wackeln“.
Allerdings ist auch klar, dass es mit dem Erfolg auch schwieriger wird, allen Verpflichtungen gerecht zu werden. Ihre Mitbewohnerin Gina fühlt sich zunehmend von Honey vernachlässigt und ist oft genervt, wenn Verabredungen (z.B. zum Trip nach Atlantic City) kurzfristig abgesagt werden, weil Honey zu „wichtigen“ Promo-Partys muss. Doch vor allem die Kids leiden darunter, dass Honey sie nicht mehr unter ihre Fittiche nimmt. Der kleine Benny (Lil‘ Romeo) landet sogar im Gefängnis. Und auch Chaz, der gutmütige Friseur des Viertels bedauert, dass sein Schwarm Honey nur noch so selten da ist.
Als Michael schließlich versucht , Honey ins Bett zu kriegen, steht sie an einem entscheidenden Wendepunkt.....

Die Schauspieler:

Jessica Alba ist „Honey“. Mit ihren 22 Jahren hat sie bisher noch nicht gerade in vielen Filmen gespielt. Bekannt ist sie vor allem aus der TV-Serie „Dark Angel. Ursprünglich war Aalyah für die Rolle vorgesehen, die jedoch unglücklicherweise vor Beginn der Dreharbeiten verstorben ist. Laut eigener Aussage in einem Interview hat sie alle Szenen des Films selbst getanzt. Das ist eine ganz beachtliche Leistung. Gespielt hat sie meiner Ansicht nach nicht schlecht. Allerdings bleibt die Figur, was wohl am Drehbuch liegt, doch recht eindimensional. Honey ist immer nur nett, hilfsbereit, denkt an andere und hat ganz klare Moralvorstellungen. Mit der einen oder anderen weniger positiven Eigenschaft und mehr Ecken und Kanten hätte sie sicherlich noch realistischer gewirkt.

Mekhi Phifer (alias Chaz) ist weitaus bekannter. Er spielte unter anderem schon in „8 Mile“, „Shaft“, „High School High“ und seit 2002 in „Emergency Room“. Die Rolle des „Armen, aber Guten“ nimmt man ihm auf jeden Fall ab, auch wenn man im Film insgesamt wenig über die Figur erfährt.

David Moscow (er spielt Honeys Manager Michael) dürfte dem deutschen Publikum hauptsächlich aus der Klamotte „Voll verheiratet“ bekannt sein. Irgendwie kauft man ihm den plötzlichen Umschwung vom netten Typen, der auch neuen Talenten eine Chance gibt, zum nur karrieregeilen und sexbesessenen Widerling. nicht so ganz ab.

Besetzung (nach IMDB):

Jessica Alba .... Honey Daniels
Lil\' Romeo .... Benny
Mekhi Phifer .... Chaz
David Moscow .... Michael Ellis
Zachary Williams .... Raymond
Joy Bryant .... Gina
Missy \'Misdemeanor\' Elliott .... Herself (as Missy Elliott)
Anthony Sherwood .... Mr. Daniels
Lonette McKee .... Mrs. Daniels
Wes Williams .... B.B. (as Wes Maestro Williams)
Judi Embden .... Mrs. Strom
Laurie Ann Gibson .... Katrina
Scott Neil .... Lenny
Alison Sealy-Smith .... Marisol
Jull Weber .... Joey


Fazit:
Dafür, dass ich wirklich kein großer HipHop-Fan bin und mir die für die Szene sicherlich äußerst hochkarätigen Namen alle wenig bis nichts gesagt habt, hat mir der Film insgesamt ganz gut gefallen. Die Tanzchoreographien sind großartig, der Soundtrack wirklich gut, für Männer gibt es viele sexy Outfits zu gucken. Die Story ist allerdings insgesamt wenig tiefgründig, teils sehr klischeebeladen und auch vorhersehbar.
Außerdem wurde meiner Meinung nach einiges von älteren Vorbildern wie etwa „Dangerous Minds“ oder „Music of the heart“ abgekupfert.
Für gute Unterhaltung sorgen vor allem die Ghettokids allen voran Raymond, der immer alle mit seinem Charme um den Finger wickelt und möglichst cool wirken will, dabei aber ganz viel Liebe braucht. Sie bringen ein bisschen Leben in den Film. Das gleiche gilt in noch größerem Maße für die schon erwähnte Missy Elliott, die unter anderem die mehr oder wenig typische Katrina komplett ins Lächerliche zieht.
„Honey“ ist der erste Film des Regisseurs Bill Woodruff, der früher ausschließlich Musikvideos für so bekannte Acts wie Britney Spears, die Backstreet Boys oder Outkast produziert hat. So wundert es nicht, dass „Honey“ schon fast ein Musical ist, was auch kaum auffallen würde, wenn man es ungeschnitten ins normale Mtv-Programm schieben würde. Das hat natürlich Vor- und Nachteile. Meinen Geschmack hat ist so ein reiner Musikfilm an sich nicht.


Die offizielle Filmseite ist www.honey-movie.com. Hier kann man auch schon mal in den Soundtrack des Films reinhören. Lohnt sich.

Weitere Infos: International Movie Database: http://german.imdb.com/title/tt0322589/

14 Bewertungen