Hulk (VHS) Testbericht

Hulk-vhs-fantasyfilm
ab 10,82
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Erfahrungsbericht von VicJustice

Grün ist die Farbe der Qual

Pro:

Schauspieler

Kontra:

Alles andere

Empfehlung:

Nein

Diesen Bericht über den Film \"Hulk\" versuche ich jetzt zum zweiten mal zu schreiben. Meinen ersten hab ich irgendwie völlig verhaut, und niemals veröffentlicht. Doch manchmal soll es helfen wenn man 1 Monat oder 2 Monate verstreichen lässt. Und jetzt ist er da, mein Bericht zu \"Hulk\"

Damals, als ich die Vorschau von \"Hulk\" im Fernsehen dachte ich mir dass der Film wirklich das Letzte ist. Die Vorschau hat mir garnicht imponiert. Nur leider schafften es ein paar meiner Freunde die scharf auf Hulk waren, mich ins Kino zu schleppen. Naja, dass es um \"Hulk\" ging wusste ich leider erst als wir im Kino eingetroffen sind.

Die Serie oder den Marvel Comic vom unheimlichen Hulk dürfte dem Großteil bekannt sein. In einem Satz erklärt: Ein Wissenschaftler verändert sich zu einem grünen Monster wenn er wütend wird. In meiner Jugendzeit habe ich schon ab und zu mal reingesehen bei der Serie, aber ich empfand sie nur als Mittelmass. Doch der Film, na der gehört aber zum ärgste Müll den ich je gesehen habe.

Nun zur Inhaltsangabe:
In den 60er Jahren experimentiert der Wissenschaftler David Banner an der Möglichkeit Menschen genetisch so zu verändern dass sie sich selbst wieder heilen können. Doch eines Tages feuert ihn sein Boss, weil David sich selbst als Versuchskaninchen missbrauchte. Und das Jahrelang. David wird weggesperrt, und sein 4 jähriger Sohn Bruce wird zur Adaption freigegeben. Niemand ahnt dass der junge Bruce Banner eventuell ein Problem darstellen würde, obwohl sein Vater die Selbstversuche schon durchführte als Bruce gezeugt wurde.
Viele Jahre später:
Bruce Krensler ist ein junger Wissenschaftler, der sich mit dem selben Thema wie David Banner befasst und grosse Gefühle hegt für seine Kollegin und Ex-Freundin Betty. Und er kann keiner Fliege etwas zuleide tun. Doch das soll sich bald ändern. Bei seinen Forschungen kommt es zu einem Unfall und er wird radioaktiven Strahlungen ausgesetzt. Normalerweise überlebt das niemand. Doch Bruce wird dadurch nicht geschwächt sondern eher gestärkt. Während er im Krankenhaus liegt, bekommt er ungebetenen Besuch. Der Besuch klärt ihn darüber auf dass er sein Leben lang belogen wurde, sein Name ist nicht Bruce Krensler, sondern Bruce Banner. Und der Besucher gibt sich als David Banner aus, seinem Vater. Und der sollte eigentlich tot sein.
Als Bruce sich wieder seiner Arbeit hingibt, kommt es aber zum ersten Debakel. In Bruce steigt die Wut hoch, und er verwandelt sich in ein riesiges grünes Monstrum, den Hulk. Er verwüstet sein Labor. Doch das ist erst der Anfang. Er zerstört alles was sich ihm in den Weg stellt.
Das ruft den früheren Boss von David Banner, gleichzeitig der Vater von Betty, auf den Plan. Denn für ihn steht nun fest dass es ein Fehler war, David Banner auf die zivilisierte Welt loszulassen.
Die Jagd auf Hulk beginnt, doch wer wird diesen Kampf gewinnen?

Die Hauptrolle, also Bruce Banner alias Hulk, wird gespielt von Eric Bana. Er spielt seine Rolle solide. Nicht überragend und auch nicht schlicht. Er könnte höchstens aus \"Black Hawk Down\" bekannt sein.

Die Wissenschaftlerin Betty die auf der Seite von Hulk steht, wird von Jennifer Connelly verkörpert. Ihr schauspielerischen Fähigkeiten kann man ihr sicher nicht absprechen, und genau deshalb wundere ich mich dass eine solch gute Schauspielerin sich mit solchem Schrott abgibt. Zu sehen war sie in \"Requiem for a Dream\". Ausserdem erhielt sie den Oscar als Beste Hauptdarstellerin für \"A Beautiful Mind\".

Nick Nolte gehört ebenfalls zu den sehr guten Schauspielern, nur greift er doch auch manchmal voll in die Schokosoße. So wie mit seiner Rolle als David Banner in \"Hulk\". Man kennt ihn aus \"Freeze-Alptraum Nachtwache\", \"Nur 48 Stunden\" oder \"Kap der Angst\". Er wurde 2 Mal für den Oscar nominiert, bekommen hat er ihn aber nie.

Sam Elliott spielt Ross, den Hauptjäger von Hulk. Er passt irgendwie nichtmal so schlecht in seine Rolle. Vielleicht liegt das auch daran dass er nicht als absoluter Spitzenschauspieler gilt, und so nicht unterfordert wurde. Er spielte in namhaften Filmen wie \"Wir waren Helden\", \"The Big Lebowski\" oder \"Tombstone\".

Lou Ferrigno, der gute Mann der den unheimlichen Hulk in der Serie spielte hat einen ganz kurzen Gastauftritt. Fand ich aber ehrlich gesagt lächerlich. Wenn man ihn schon einbaut, sollte er zumindest einen Satz auch sprechen und nicht nur einmal kurz durchs Bild huschen. Ihn kennen sicher auch die eingefleischten Fans der Comedyserie \"King of Queens\" in der er sich selbst spielt.

Regie beim Schrott des Jahres führte Ang Lee. Er führt schon bei einigen Filmen Regie, aber die sagen mir allesamt rein garnichts.

Nun, fangen wir an mit dem Verriss.
Bis sich Bruce Banner in den unheimlichen Hulk verwandelt, vergehen gut 45 Minuten. Und diese ersten 45 Minuten bestehen aus purer Langeweile. Die Experimente vom Daddy, das Heranwachsen von Bruce und die Vorstellung der Hauptcharaktere hätte man sicher etwas kürzer gestalten können, damit hätte man die Langweile doch ein bisschen verkürzt. Oder man hätte auch den anderen Weg gehen können, und den Anfang interessant zu gestalten. Aber das war wohl nicht möglich.

In der Serie wurde Hulk lediglich grün, und er hat mehr Muskeln bekommen. Ziemlich einfach, aber effektiv. Aber für den Film war natürlich klar, dass Hulk vollständig am Computer entstehen musste. So wurde ein nicht besonders echt wirkender Hulk zum Leben erweckt, der ne stattliche Grösse von gut 3 Meter hat. Warum muss der 3 Meter groß sein? Nur um jeglichen Realismus über Bord zu werfen? Obwohl, Realismus brauchte man ja von vornherein nicht erwarten.

Wo wir bei Realismus sind, als ein Freund von mir sagte: \"Wow, Kugelsicher ist er auch noch\", merkte ich zum erstenmal dass das noch sehr schlimm werden würde. Doch ich konnte noch so pessimistisch sein, \"Hulk\" hat mir gezeigt dass ich sogar optimistisch war. Denn wenn Hulk von Berg zu Berg springt, auf Hubschrauber zuspringt oder einen Panzer (!!!) herumschleudert, dann hört sich der Spass aber wirklich auf. Da bleibt nur Kopfschütteln.

Die Special Effects waren durchschnittlich. Aber nicht normal durchschnittlich. Manchmal echt gut, und manchmal so extrem schlecht, dass man garnicht hinsehen mag.

Für Menschen mit reger Phantasie ist der Film sicher zu empfehlen. Denn bei es gab 2 Kämpfe von Hulk die mitten in der Nacht spielten. Man sieht fast nichts, hört ab und zu das Gebrülle von Hulk und das wars. Den Rest muss man sich zusammendenken. Nett, dass mal jemand auf die Idde kommt die Phantasie der Zuseher anzuregen, aber das ist nicht das was ich mir unter einem Film vorstelle.

Verdammt schlecht fand ich auch die Idee ein neues Filmkonzept zu versuchen. Dieses \"Man sieht ein Bild, aber man sieht 3 Bilder\" Konzept. Schwer zu erklären was ich da jetzt meine. Ihr kennt sicher aus Filmen in denen Telefongespräche abgehalten werden, den getrennten Bildschirm um beide Telefonierenden zu sehen. Das wurde in Hulk auch gemacht. Nur leider den ganzen Film hindurch. Am Anfang wars noch überraschend, aber nach 5 Minuten nervte es nur noch wenn man andauernd 2 oder 3 Szenen auf einmal sah.

Die Actionfans werden nur mittelmässig gut bedient. Denn die Actionszenen fallen doch etwas wenig aus, für die enorme Länge des Filmes. Aber dafür bekommt man viel mehr Langeweile geboten.

Liebesgeschichten, Sexszenen oder sonstiges gibt es nicht. Nur ganz leicht wird eine Romanze vorgetäuscht, weil Hulk weiss ja nicht wirklich was er tut, aber sobald es um seine Betty geht, dann wird auch Hulk ganz zart. Also, Nackte Frauenkörper Fetischisten: Das ist nichts für euch *g*.

Und als ob der Schamlose Übertreibung, die gähnende Langeweile und die doch primitive Story nicht genug wären, nächster Schock. Satte 2 Stunden dauert dieses Machwerk. Na das war wirklich eine Qual sondergleichen. Grün ist die Farbe der Qual...

\"Hulk\" ist sicher einer der schlechtesten Filme die ich je gesehen habe. Auf meiner persönlichen Bullshit Liste steht unangefochten das \"Texas Chainsaw Massacre\"auf Platz 1. Aber Hulk kämpfte wirklich sehr effektiv um den zweiten Platz in meiner Wertung.

Der Film \"Hulk\" wurde im Jahre 2003 in den USA gedreht und dauert 138 Minuten lang. Die Minutenangabe bezieht sich auf die Originalfassung, in Deutschland wurde der Film angeblich ziemlich gekürzt. Allerdings, 2 Stunden sind es locker. Natürlich ist auch \"Hulk\" der Originaltitel des Filmes, freigegeben ist der Film in der gekürzten Fassung ab 12 Jahre.

Wenn ihr dennoch Geschmack an diesem Film gewonnen habt, was ich mir fast nicht vorstellen kann, dann besucht doch die Seite http://www.thehulk.com. Tolle Internetseite mit etwas langen Ladezeiten zu einem furchtbar schlechtem Film. Aber: Sehr informativ, diese Seite.

Ich danke für die Lesung, die Bewertung, und das eventuelle Kommentar.
Cy@

Erstmals veröffentlicht: 13.9.03

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