Hulk (VHS) Testbericht

Hulk-vhs-fantasyfilm
ab 10,82
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Erfahrungsbericht von SVoigt3000

Gib dich bös!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Nach langem hin und her (erst zeigten die Cinemaxx-Kinos „Hulk“ nicht, dann viel der Projektor aus, als wir den Film sehen wollten) habe ich nun endlich „Hulk“ gesehen. Erwartet habe icherst nicht wirklich viel (eher wenig), dann aber mehr, als ich hörte, dass der Film mehr Tiefgang zu bieten hat, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Und, was wurde daraus...?

-----STORY:-----
Bruce Banner (Eric Bana) arbeitet als Wissenschaftler in einem Labor mit seiner Ex-Freundin Betty (Jennifer Connelly) zusammen an Experimenten, bei denen es um die Beschleunigung der Zellheilung geht. Durch einen Unfall wird Bruce einer Überdosis Gammastrahlen ausgesetzt, was eigentlich niemand überleben kann. Banner tut es trotzdem und ist nicht nur quicklebendig, sondern hat nun auch noch Superkräfte: Sobald sich Bruce aufregt verwandelt er sich in ein überdimensionales, grünes Monster (?), ist tausendfach stärker als Menschen, kann kilometerweit springen und seine Wunden verheilen in sekundenschnelle. Und so lebt der sonst verschlossene Bruce Banner seine Emotionen zum ersten Mal als Hulk aus, was für seine Umwelt leider sehr gefährlich ist...

Das Militär erfährt von Bruce Banners Unfall und sieht nun die Möglichkeit, aus der veränderten DNA von Bruce Supersoldaten zu schaffen, die unverwundbar wären. Dazu muss Bruce natürlich gefangen und untersucht werden, was ihn aber sicherlich nicht kalt lassen wird...

Für Bruce und Betty stellt sich aber eine andere Frage: Kann und soll man Bruce heilen? Schließlich ist der Hulk mit seinen Emotionen und der Kraft ein Teil von Bruce Banner. Wie konnte Bruce die Gammastrahlung überhaupt überleben? Warum ist Bruce immer so verschlossen und was hat das mit seiner Kindheit zu tun? Was ist von dem Mann (Nick Nolte) zu halten, der sich Bruce plötzlich als sein verstorben geglaubter leiblicher Vater vorstellt? Und was hat der mit Bruce veränderter DNA zu tun?


-----KOMMENTAR:-----
Fange ich mal damit an, was ich von dem Film dachte. Erst dachte ich mir, ich würde mir den Film sicher nicht ansehen, da er mir sehr schwachsinnig vor kam: Ein grünes Monster läuft durch die Welt und macht alles platt, was sich ihm in den Weg stellt. Außerdem ist alles, was ich von der Hulk-Fernsehserie (1978-1982) bisher sah, mehr als lächerlich. Dann las und hörte ich, dass der Film auch Tiefgang haben und besonders auf die Psyche und den Charakter von Bruce Banner eingehen soll. Da bekam ich schon mehr Lust auf den Film, da mir die Mischung von Inhalt und Action bei einer weiteren Marvel-Comic-Verfilmung sehr gut gefiel – „The X-Men“. Meine dann durchwachsene Meinung des Films wurde von durchwachsenen Rezensionen u.a. in der FAZ bestätigt und da ich sowieso jede Woche im Kino bin, kam es wie es kommen musste – gestern habe ich mir „Hulk“ angesehen.

Sehr gut gelungen sind die Special Effects. In der Cinemaxx-Zeitschrift ist ein Bild, das den Hulk wenig realistisch zeigt, aber im Film sehr er wirklich echt aus und man hat nicht das Gefühl, es hier mir einer Figur zu tun zu haben, die dem Computer entsprungen ist. Das, aber auch das sehr gute Zusammenspiel der Computerfigur Hulk mit den groß in Szene gesetzten Verwüstungen des grünen Ungetüms sind sicher sehr komplex und schwer zu erreichen. Großes Lob hier an die Filmemacher, die wirklich Beeindruckendes geleistet haben.

Ein weiteres Schmankerl ist dann aber auch die Idee von Regisseur Ang Lee, immer wieder mit der Bild-im-Bild-Technik zu arbeiten. Zu sieht man teilweise bis zu vier Bilder auf der Leinwand, die sich teilweise überschneiden. Damit wird sehr gut darauf verwiesen, dass es sich hierbei um eine Comicverfilmung handelt, denn diese vielen Bilder erinnern doch sehr stark an Comics.

Ein weiteres Lob geht an die Schauspieler. Der Australische Newcomer Eric Bana zeigt, dass er die Rolle nicht nur wegen der Namensähnlichkeit mit seiner Filmfigur bekommen hat. Er zeigt wirklich eine gute Leistung. Gleiches gilt auch für Jennifer Connelly, die für ihre Rolle in „A Beautiful Mind“ einen Oscar bekam. Sie zeigt, dass sie auch problemlos im Action-Genre eingesetzt werden kann. Und dieses Genre ist für Nick Nolte ja quasi wie sein Wohnzimmer, sodass auch er eine gute leistung abliefert. Ein kleines Highlight des Film ist aber der Cameo-Auftritt von Lou Ferrigno, der in der Hulk-Serie das grüne Monster spielte.

Allerdings gibt es auch Negativ-Punkte – und zwar nicht gerade wenige. Ich las bereits im Vorfeld, dass all diejenigen, die bei Hulk auf einen reinen Actionfilm hoffen, enttäuscht würden, weil es einige Zeit dauert, bis sich Bruce Banner in das grüne Monster verwandelt und zum ersten Mal seine Umgebung zu Kleinholz verarbeitet. Das war für mich kein Negativpunkt, denn dann bleibt ja Zeit für Handlung! Allerdings sieht man bis zur ersten Verwandlung nicht wirklich viel. Gut, man bekommt gezeigt, was in Bruce Banners Kindheit geschah (Selbstversuche des Vaters, die zu Bruce\' Schäden in der DNA führen, weil diese vererbt wurden...), wie Bruce im Labor mit seiner Ex-Freundin zusammenarbeitet u.s.w. Allerdings wird nicht gerade wenig Film dazu verwendet, um Chemikalien in irgendwelchen Gläschen, oder Computerbildschirme mit Formeln, Formeln und Formeln zu zeigen. Kurz: Der Film braucht seine Zeit um in Fahrt zu kommen.

Und wenn er dann vermeintlich in Fahrt ist, kommt die Handlung zu kurz. Das Problem von Bruce wird immer wieder in einigen Sätzen angerissen, die allerdings dann so stehen bleiben und bei mir den Eindruck aufkommen ließen, als müsste irgendwie Tiefgang her und so hätten die Autoren die Aufgabe bekommen, hier und da mal einige Alibisätze einzubauen, die einem nachdenkenswert vorkommen. Also ich habe von diesem Kinobesuch keine neuen Denkanstöße über uns Menschen, unsere Emotionen und das Ausleben der selbigen mitgenommen, was aber wohl der Anspruch des Films sein sollte.


-----FAZIT:-----
Gute Effekte und Action, aber ansonsten eher enttäuschender Film, der weit hinter den Marvel-Verfilmungen von den „X-Men“ zurückbleibt und mich in keinem Moment wirklich mitgerissen hat. Schade!

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