Hurricane (DVD) Testbericht

D
Hurricane-dvd-drama
ab 6,76
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Erfahrungsbericht von Sabine_im_Netz

Das Leben eines Boxers eindrucksvoll erzählt

Pro:

sehr gute Story, ich hatte Mitgefühl mit dem Boxer

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Im Film \"Hurricane\" geht es um eine Boxerlegende, die der Rassenhass in den Sechziger Jahren in das Gefängnis brachte. Die Hauptrolle von Rubin \"Hurricane\" Carter spielt dabei Denzel Washington, den man die Rolle auch durchaus abnehmen kann. Heutzutage kann man es sich fast nicht mehr vorstellen, wie weit der Rassenhass gehen kann und wie schwer es ist, der Justiz Beweise zu verschaffen, damit die Unschuld auch bewiesen werden kann.
Im Film wird auch auf das gesamte Leben des Boxers eingegangen, so dass der Zuschauer auch mit sehr vielen Hintergrundinformationen gefüttert wird. Denn ohne diese Zusatzinformationen würde ein falsches Bild gezeichnet.


Worum geht\'s?
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Rubin \"Hurricane\" Carter (Denzel Washington) ist im Ghetto aufgewachsen und schon früh erkennt er, dass er sich selbst durchbeißen muss. Ihm wird nichts geschenkt und schon als Junge wird er in ein Knabenerziehungsheim geschickt, weil er einen Mann mit einem Messer angegriffen hatte. Dass es hierbei aber um eine reine Notwehr handelt, berücksichtigen die Richter in keinster Weise.
Rubin reisst nach einigen Jahren schließlich aus dem heim aus und will sich fortan selbst durchschlagen. Er erkennt, dass er im Boxen seine wahren Stärken ausspielen kann. Im Boxring ist er so gut wie nicht zu schlagen und er gilt als heißer Kandidat auf den Weltmeistertitel. Aber eines Nachts sollte sich sein Leben schlagartig ändern.
Eine Kneipe wird von zwei Schwarzen überfallen und nach wenigen Minuten wird Rubin und ein Freund überführt. Nur weil sie schwarzer Herkunft und zufällig ein ähnliches Auto wie das Fluchtauto fahren, werden sie überführt. Der Polizist Della Pesca versucht Zeugen zu beeinflussen und sie sogar zu erpressen, damit er Rubin hinter Gittern bringen kann. Della Pesca hasst Schwarze und er würde am liebsten alle hinter Gitter bringen.
Bei der Gerichtsverhandlung glaubt das Gericht, das ausnahmslos aus weißen Geschworenen besteht, dem Staatsanwalt und Rubin wird zu dreimal lebenslänglich verurteilt.
Einer Revision wird einfach nicht stattgegeben, denn der gesamte Polizeiapparat ist korrupt und jeder will Rubin hinter Gittern sehen.
Es vergehen viele Jahre und Rubin hat inzwischen seine Autobiografie geschrieben. Auf einem Flohmarkt findet schließlich ein junger Mann dieses Buch vor und verschlingt es regelrecht. Er hat sich vorgenommen, Rubin einmal kennen zu lernen und ihn eventuell zu helfen.
Zusammen mit seinen Freunden versucht der junge Mann Indizien zu finden, die die Unschuld von Rubin beweisen. Aber die Cops haben ganze Arbeit geleistet und es ist einfach nichts zu finden. Erst eine Kleinigkeit deutet daraufhin, dass die Justiz sich hier vollkommen geirrt hat. Aber wie soll der Fall neu aufgerollt werden? Die Justiz ist immer noch korrupt und vor Gericht würden sie mit den neuen Beweisen kläglich scheitern. Die Lösung ist denkbar einfach: Sie müssen nur den Fall vor ein Gericht eines anderen Bundeslandes bringen, aber dies wird von den Richtern nicht allzu gern gesehen. Sie haben nur einen Versuch und diesen wollen sie nutzen …..



Sehr brisant
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Der Fall von Rubin \"The Hurricane\" Carter hat mich tief beeindruckt. Ich hätte nicht gedacht, dass mich das Leben des Boxers so fasziniert, aber die Geschichte wird sehr gut dargestellt und vor allem der Hauptdarsteller Denzel Washington sorgt dafür, dass ich vom Film schlichtweg begeistert bin.
Der Film ist zwar mit 135 Minuten relativ lang, aber in keinster Weise zu langatmig. Manchmal hatte ich sogar den Eindruck, dass man gegen eine korrupte Justiz keine Chance hat, aber man darf eben nie aufgeben. Überraschend fand ich zudem, dass es sich bei der Figur von Rubin \"The Hurricane\" Carter um eine tatsächlich existierende Person handelte und dass selbst Grössen wie Muhammed Ali und Bob Dylan sich vergeblich um die Freilassung des Boxers eingesetzt haben.



Die Spannung
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Der Film basiert auf einer wahren Geschichte und erstreckt sich insgesamt auf über 20 Jahre, in dem \"The Hurricane\" unschuldig in Haft saß. Denzel Washington schafft es in einer Paraderolle, dass der Film über 2 Stunden immer sehr spannend ist und dass kaum Langeweile aufkommt. Im Verlauf des Films gibt es immer wieder Höhen und Tiefen und manchmal sieht es fast so aus, als wenn es keine Möglichkeit mehr gibt, dass Rubin Carter überhaupt vor Gericht einmal angehört wird. Im Gefängnis hat er sich aber viel Ansehen verschafft und als es endlich so weit ist, dass er tatsächlich freigelassen wird, bekommt er von allen Gefangenen Standing Ovations und ich hab hier schon eine grosse Gänsehaut bekommen.



Meine Meinung
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Auch wenn ich Boxerfilme wie z.B. \"Rocky\" nicht so gerne mag, hat der Film \"The Hurricane\" das gewisse Etwas. Reine Boxszenen sind hier relativ wenig zu sehen, so dass die Tragödie hinter Gittern mehr zum Tragen kommt. Denzel Washington spielt die Rolle des Boxers mit sehr viel Enthusiasmus und man glaubt ihm, diese Rolle einfach.
Überraschend war für mich zum einen, dass erst eine kanadische Wohngemeinschaft sich für den Boxer einsetzte und alles versuchte, um die Freilassung zu ermöglichen. Leider ist der Rassismus ja immer noch ein Problem unserer Gesellschaft und manchmal frage ich mich wirklich, warum man andere Menschen einfach nicht akzeptieren kann. Wenn sich hier nichts grundlegend ändert, werden immer wieder Unruhen von Benachteiligten aufkommen.
Den Film \"The Hurricane\" gebe ich aufgrund des recht interessanten Handlungsstrangs und der hervorragenden Darsteller auf jeden Fall ein \"Sehr empfehlenswert\" und ich würde mich freuen, wenn es den Film mal wieder häufiger zu sehen gibt. Im Dezember lief \"The Hurricane\" übrigens zum ersten mal im Free-TV.

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