Hurricane (DVD) Testbericht

D
Hurricane-dvd-drama
ab 6,76
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Erfahrungsbericht von cash73

Durch Rassenhass verurteilt..- wahre Begebenheit.....aber

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Der Film The Hurricane basiert auf einer wahren Begebenheit, die die Leidensgeschichte des Boxers Rubin „Hurricane“ Carter erzählt.

Darsteller:
Denzel Washington - Rubin \'Hurricane\' Carter
John Hannah - Terry Swinton
Deborah Unger - Lisa Peters
Liev Schreiber - Sam Chaiton
Vicellous reon Shannon - Lesra Martin
David Paymer - Myron Bedlock
Dan Hedaya - Det. Vincent Della Pesca
Rod Steiger - Judge H. Lee Sarokin


Das Orginal aus den USA hat eine Länge von 155 min., hier wurde er auf eine Länge von 145 min. gekürzt.

Zum Film:
Anfangs wird in verschiedenen Zeitabschnitten ( die nicht immer glücklich gewählt sind) kurz erläutert, wie das Leben des Rubin Carter begann. Er lebt in Armut und in einer Zeit, in der der Rassenhass groß geschrieben wird. Der junge stotternde Rubin Carter wird mit 13 Jahren zu 8 Jahren Jugendgefängnis verurteilt da er einem angesehenen Bürger in den Arm sticht ums sich und seine Freunde vor dem Tod bzw. einer sexuellen Belästigung zu bewahren. Für die Verhaftung ist der rassistische Det. Vincent Della Pesca verantwortlich.
Während der Jugendhaft hört Carter mit dem stottern auf und lernt sich zu verteidigen. Er flieht nach 6 Jahren aus dem Jugendgefängnis und tritt freiwillig der Armee an. Carter wird in Europa eingesetzt und gewinnt den Boxtitel der in Europa eingesetzten US Streitkräfte.
Nach Beendigung seiner Wehrzeit, will er auch in den USA Boxen, doch daraus wird erstmal nichts, denn Det. Vincent Della Pesca nimmt ihn nach der Rückkehr fest damit Carter seine restlichen 2 Jahre hinter Gitter verbringen kann. In diesen 2 Jahren trainiert Carter wie ein besessener und schwört das er niemals wieder ins Gefängnis geht. Nach seiner Entlassung beginnt er mit dem Boxen und schlägt sich über die Runden. In diesen Jahren kommt es vermehrt zu Rassenunruhen in den USA, in der Carter gegenüber einem Reporter sagt sollen die Cops ruhig kommen, bevor sie mich kriegen erledige ich 4 oder 5 von ihnen. Das führt nicht gerade zur Beruhigung der Situation, sondern verschärft diese noch. Carter bekommt einen Titelkampf den er nach 15 Runden durch eine umstrittene Punktniederlage verliert. Daraufhin fährt er in einen Nightclub und trinkt gegen den Frust an. Ein Schwarzer (Myron Bedlock),
der ihn nie zuvor gesehen hat, fährt ihn nach Hause in einem typischen weißen Straßenkreuzer.
Zur selben Zeit wir von 2 Schwarzen eine Lokal überfallen, bei diesem Überfall sterben 3 Menschen und einer wird schwer verletzt. Die beiden Schwarzen flüchten in einem weißen Straßenkreuzer. Es wird von einem rassistischem Überfall ausgegangen, da dort keine Schwarzen bedient wurden. Carter wird von der Polizei in seinem Auto gestellt und man bezichtigt ihn des dreifachen Mordes. Der schwer verletzte Gast sagt bei einer Gegenüberstellung im Krankenhaus aus, dass Carter und sein Fahrer nicht die Täter seien. Detective Della Pesca setzt massiv Zeugen unter Druck und droht ihnen mit langen Gefängnisstrafen wenn sie nicht falsch aussagen. Beweise werden gefälscht, Zeugen mundtot gemacht. Es kommt wie es kommen muß Carter und sein Fahrer werden zu drei mal lebenslänglich verurteilt aufgrund falscher Beweise und einer rassistischen Justiz.
Der stolze Carter lehnt das Gefängnis ab und lebt nicht nach dessen Regeln, er schläft am Tage und lebt in der Nacht. Er beginnt zu lesen, seinen Fall neu aufzurollen und beginnt ein Buch über sich zu schreiben. Das Buch hat den Titel die 16. Runde.
2 Revisionsanträge scheitern obwohl sich Persönlichkeiten wie Bob Dylon ( mit dem Lied The Hurricane) oder Muhamed Ali (er widmete Carter einen Titelkampf) für ihn einsetzten.
Der eigentlich Film beginnt jetzt.
Es ist ruhig geworden um den Fall Carter, bis der Schüler Lesra Martin zufällig auf einer Bücher Börse das Buch die 16. Runde ergattert. Er ist fasziniert und zugleich gefesselt von dem Buch und es beginnt eine Brieffreundschaft zwischen den beiden. Durch einen Besuch Lesra’s im Gefängnis fasst Carter vertrauen zu dem Jungen und später auch zu dessen weißen Erziehern (Terry Swinton, Lisa Peters, Sam Chaiton). Sie sehen die große Ungerechtigkeit und rollen den Fall wieder auf. Es werden neue Beweise gesammelt, Zeugen als Lügner entlarvt und trotz Drohungen nicht aufgegeben. Tiefschläge, wie ein abgelehntes Revisionsverfahren, werden weggesteckt. Die vier Freunde ziehen extra in das Umfeld des Gefängnis und geben Carter neuen Mut. Das Große Finale findet im Gerichtssaal statt, denn es gelingt Carter und dessen Freunden den Fall wieder ins Rollen zu bringen. Carter vertraut dem Staatsgericht in Louisanna nicht, bei welchem er den Fall eigentlich hätte vortragen müssen, denn dort ist er verurteilt worden und dort wurde in zwei Revisionsverfahren gegen ihn entschieden. Die Staatsanwälte und Richter die seinen Fall damals verhandelten sind, durch ihn aufgestiegen und somit zieht er vor ein Bundesgericht. In den USA gibt es allerdings bestimmte Wege für ein Revisionsverfahren und somit sieht man kaum Chancen für ihn. Doch der Bundesrichter Judge H. Lee Sarokin, nimmt den Fall zur allgemeinen Verwunderung der Anklage wieder auf und Ruben Hurricane Carter wird nach über 20 Jahren unschuldig hinter Gittern aus der Haft entlassen.
Der Abspann des Films ist auch interessant, dort erfährt man was aus den Charakteren geworden ist und allgemeines zu dem Fall. Das Staatsgericht Loisanna versuchte Rubin Hurricane Carter nochmals hinter Gitter zu bringen, versagte aber vor dem obersten bundesgericht der USA und somit war nach 22 Jahren die Freilassung rechtskräftig. Die drei Erzieher kehrten nach Kanada zurück wo sie heute noch leben. Rubin Carter lebt auch in Kanada und setzt sich für zu unrecht Verurteilte ein. Sein damaliger Fahrer wurde auch aus er Haft entlassen und arbeitet mit jugendlichen Strafgefangenen. Der Junge Lesra bestand sein Diplom und ist Strafverteidiger in den USA.

Zur wahren Begebenheit.
Durch den Film inspiriert, wollte ich einige Daten zu dem Film sammeln und vor allem an das Buch die 16. Runde gelangen. Das Buch ist nicht auffindbar, in Deutschland gibt es nur das Buch zum Film und 2 englische Fassungen die auch den Film beschreiben. Wenn jemand anderes erfährt bitte melden.
So wie er dargestellt wird war Carter nicht, das steht fest. Es wurden auch wichtige Personen aus dem Film weggelassen.
Der im Film als Held dargestellte Carter ist im wirklich Leben nicht ganz so blühend in Erscheinung getreten.
Carter wurde von seinen Eltern mit 9 Jahren den Behörden übergeben, da sie ihren Sohn, der zu Gewaltausbrüchen neigte, nicht bändigen konnten. Als Jugendlicher wird er wegen Diebstahls und Körperverletzung verurteilt, davon hört man leider nichts im Film.
Als er aus Europa zurückkehrt und aus dem Gefängnis entlassen wird, wird er im Film als wahrer Champ dargestellt. Dem ist auch nicht so, denn in seinem 22. Fight schlägt Carter 1963 den Weltergewichts-Weltmeister Emile Griffith in einem Nicht-Titelkampf in der ersten Runde k. o. Ein Jahr später verliert er den Kampf um die Mittelgewichtskrone gegen den Champion Joey Giardello über 15 Runden nach Punkten. Der Giardello-Fight bleibt Carters einziger Titelkampf. Als er 1966 im zu Unrecht im Gefängnis verschwindet, hat er nur vier seiner letzten zehn Kämpfe gewonnen. Entgegen der im Film aufgewärmten Legende war Carters große Zeit als Boxer vorbei.
Erst 4 Monate nach dem Überfall wird Carter festgenommen und des dreifachen Mordes angeklagt, denn 2 stadtbekannte Kriminelle behaupten, sie hätten den Boxer am Tatort gesehen.
Eine Jury die nur aus weißen besteht verurteilt Carter zu lebenslanger Haft. Im Gefängnis zeigt er wie gesagt andere Fähigkeiten und veröffentlicht seine Autobiografie (die 16. Runde). Er schickt ein Exemplar zu Bob Dylan , der schreibt daraufhin einen seiner größten Hits „Hurricane“
Bewegung in seinen Fall bringt allerdings erst die Arbeit des \"New York Times\"-Reporters Selwyn Raab, dieser hatte die beiden Belastungszeugen gegen Carter aufgespürt und fand heraus, dass sie aus Angst vor langjährigen Gefängnisstrafen ihre Haut retten wollten und falsch ausgesagt hätten.
1976 wird der Prozess neu aufgerollt, doch er scheitert, weil beide Zeugen ihre alten Aussagen wieder bestätigten (warum nur?) Der Reporter tritt im Film nicht einmal auf
1980 ist es still geworden um Carter, der in tiefe Depressionen gefallen ist, nach dem Revisionsurteil und alle Kontakte zur Außenwelt abbrach. Bis der Fall wieder aufgenommen wurde. Es ist klar das der Film nicht alle Fakten behandeln kann, doch als Saubermann sollte man Rubin Carter nicht betrachten. Aufgrund von Rassenhass verurteilt saß er 19 Jahre unschuldig hinter Gittern.

Meine Bewertung:
Der Film ist, auch wenn ihr das Ende jetzt kennt, auf jeden Fall eine Besuch in der Videothek wert. Er ist an manchen Stellen zwar langatmig erzählt und die wechselnden Zeitabschnitte sind schwer zu verfolgen doch aufgrund der wahren Begebenheit ist er sehenswert. Denzel Washington ist hervorragend, er spielt den Hurricane mit 20 genauso gut wie mit 50. Man kann sich gut in die Lage dieses Mannes versetzen und fiebert mit ihm. Ein Film der die Gemüter bewegt, es ist unvorstellbar das Aufgrund der Hautfarbe ein Prozeß entschieden wird, und auch nach klaren Beweisen und vielen Ungereimtheiten die Starrsinnigkeit einiger Leute mehr wert ist als die Wahrheit. Auch wenn der Film Carter als einen zu Unrecht bescholtenen Bürger darstellt (was er ja nicht war), macht er Glaubhaft klar wie Ungerecht es in den USA zu ging und wie Ungerecht es heute noch ist. Ein Film der zu Denken anspornt.

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