Ice Age (VHS) Testbericht

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Erfahrungsbericht von _matthias_

Die krasseste Herde, die es jemals gab

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Die Eiszeit - unendliche Weiten. Vor 20000 Jahren beschlossen die Tiere der Eiszeit, ihre ursprünglichen Gefilde zu verlassen und in den Süden zu ziehen, wo es wärmer ist und man keine Angst haben muss, dass einem die Pfoten festfrieren. Alle Tiere folgen den Massen ... nur einige wenige nicht.

Da wären Manfred, das Mammut, Sid, das Faultier, Diego, der Säbelzahntiger und Schrat, das Urzeiteichhörnchen, die aus den verschiedensten Gründen nicht an der Wanderung teilnehmen. Die Säbelzahntigerherde plante, den Menschen der Eiszeit ein Baby zu rauben, was aber misslang und so wird Diego damit beauftragt, das Baby für den Anführer des Rudels zu besorgen. Dieses Baby ist aber in der Zwischenzeit durch gewisse Umstände zu Manfred und dem anhänglichen Sid gekommen und Diego beschließt, sich dem ungewöhnlichen Duo zunächst anzuschließen um in einem geeigneten Moment das Baby zu rauben.

So entsteht ein Trio der merkwürdigeren Art, das sich aufmacht, das Baby zurück zu ihrer Familie zu bringen, wenn auch aus unterschiedlichen Motiven. Teil der Geschichte, aber nicht Teil der Mission, ist noch das Eichhörnchen Scrat, dass naturgemäß seinen Instinkten folgt und die ganze zeit versucht, eine Eichel als Vorrat für den Winter zu vergraben, was aber ein ums andere Mal wegen der Konsistenz des eichhörnchenunfreundlichen Eises misslingt und echte katastrophen hervorruft.

Dies soll als Zusammenfassung des Films \"Ice Age\" genügen, denn mehr als auf den verlauf der Handlung kommt es meines Erachtens darauf an, was hinter dem Film steckt. Der computeranimierte Film mag einige Erinnerungen an den Film \"Das Dschungelbuch\" wecken, in dem die Disney-Schmiede schon einmal ein Menschenkind zu den Tieren brachte und zeigte, dass es wichtigeres gibt als das Prinzip vom \"Fressen und gefressen werden\", nämlich Freundschaft, Vertrauen und füreinander da zu sein.

Und auch wenn viele Motive und Prinzipien aus andere Trickfilmen schon bekannt sind (in welchem genre gibt es schon wirklich neue Ideen), so gibt es zwei Punkte, die dem Film etwas Eigenes verleihen und ihm einen indiduellen Stempel aufdrücken. Zum Einen ist es in meinen Augen gelungen, jedem Tier seinen eigenen Charakter zuzuschreiben. Da wäre Manfred, das mächtige, aber freundliche Mammut, der manchmal schwer an seinem Nervenkostüm zweifelt, wenn sich Sid, das Faultier, wieder mal in Schwierigkeiten gebracht hat. Und auch Diego, der gefährliche und von Grund auf bösartige Säbelzahntiger, beweist, dass sich nicht nur Menschen, sondern auch Tiere ändern können ...

Der zweite Punkt ist der Humor, der den Film zu dem macht, was er ist. Manchmal erinnert es an gut gemachten Slapstick, manchmal ist man einfach nur von den animierten Mimiken der Tiere hingerissen, an wieder anderen Stellen gibt es urkomische Verweise auf die Errungenschaften der Neuzeit ... von Bahnübergängen bis hin zum Raumschiff Enterprise. Eine gefährliche Gradwanderung, so etwas in diesen Film einzubauen, aber in meinen Augen wirklich gelungen.

Wer sich etwas entspannt, nicht allzu strenge Maßstäbe ansetzt, der wird in diesem knapp 85-minütigen Film eine gelungene Abendunterhaltung finden. Die digitalen Animationen und Effekte sind wirklich gut, wenn auch nicht sehr gut gemacht. Die zweidimensionalen zeiten von Disney und Co scheinen vorbei zu sein, Realismus ist angesagt. Und auch, wenn es hier und da noch etwas holkprig wirkt und es so aussieht, als hätte man bei der Strukturierung der Menschen ein klein bisschen zu wenig Speicherplatz einkalkuliert (die gesichter wirken doch unnatürlich kantig), so ist mit diesem Film und seinen Zwillingsbrüdern \"Monster AG\", \"Das große Krabbeln\" usw. einen neue Ära des Trickfilms angebrochen.

Als besonders familientauglich ist der Film ohne Frage einzustufen, ist es doch gelungen, jedes Ableben von Mensch und Tier nicht direkt zu zeigen, ohne das etwas fehlen würde ... Blut wird man jedenfalls keins sehen.

Die Synchronisierung dürfte den Sprechern etwas einfacher gefallen sein, als bei normalen Spielfilmen, den Trickfilme stellen wohl etwas geringere Ansprüche an die Lippensynchronität, insbesondere bei der Darstellung von Tieren. Diese ist denn auch besonder gelungen, zumal man mit der Synchronstimme von Tom Hanks für das Mammut Manni und mit Otto Waalkes als Sprecher des Faultiers Sid große Fische an Land ziehen konnte. Einzig Otto Waalkes übertreibt manchmal ein bisschen und man fühlt sich wie in einem seiner Filme, was der Figur Sid nicht immer gut tut, andererseits aber auch dem Spaß keinen Abbruch tut.

Eiszeitliche Grüße, euer _matthias_/mr.matze (c) 4.9.02
Wer klaut der soll in der kommenden Eiszeit ganz arg frieren!
Respect all Colours.

27 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Clarinetta2

    11.06.2009, 14:38 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: sehr hilfreich

    das ist einfach klasse