Erfahrungsbericht von Claerchen
...like ice in the sunshine...
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Es geschehen noch immer Zeichen und Wunder.
Die Bahn kommt pünktlich. Der Winter hat ein Ende. Das Clärchen bezahlt für eine Kinokarte.
Letzteres liegt allerdings weniger daran, dass das Clärchen vom Glück verlassen wäre oder sich diverse Radiosender inzwischen weigern, Karten an selbiges auszugeben, als vielmehr daran, dass es dem Clärchen schon seit Monaten in den Augen juckt, den Film mit der besten Vorschau aller Zeiten endlich zu Gesicht zu bekommen.
Seit Oktober war es egal, wie schlecht ein Film war. Wurde vorher der Trailer zu ICE AGE gezeigt, so hatte sich der Kinobesuch allemal gelohnt.
(Und jedem, der diesen bis heute nicht gesehen hat, sei www.iceage-derfilm.de ans Herz gelegt.)
Scrat (eine eiszeitliche Art „Säbelzahnrattenhörnchen“) will nur eines. Seine Nuss vergraben, so wie er es immer tut, wenn die Umwelt plötzlich kälter wird. Doch das ereignet sich nicht nur als schwieriges sonder gar selbstzerstörerisches Unterfangen, denn bei dem Versuch, die Nuss in einen erst kürzlich entstandenen Gletscher zu rammen, spaltet sich dieser und Scrat rennt um sein Leben und das seiner Nuss.
Diese eine Szene ist eigentlich schon ein Film für sich, was zwar immer noch außergewöhnlich aber nicht mehr ganz so verwunderlich ist, seitdem das Clärchen weiß, dass der Kinodebütant Chris Wedge Kurzfilm-Oscar-Preisträger ist.
Zum ersten Mal gesehen stellte sich beim Clärchen ein *sehenwill*-Gefühl ein, das sich über *unbedingtsehenwill* bis hin zu *soschnellwiemöglichundambestensofortsehenwill* proportional zur Häufigkeit des Erblickens jeglicher ICE AGE-Produkte (also Plakat bis Eiswürfel) steigerte, was letztendlich darin gipfelte, dass ein mögliches Radio-Kinoticket zu ungewiss und die Vorpremiere zu verlockend erschien.
Der einzige Nachteil an einem wirklich guten Trailer ist, dass er wirklich hohe Erwartungen schürt. Aber das Clärchen zweifelte keine Sekunde daran, dass diese nicht erfüllt werden könnten:
Man hat es nicht einfach als Tier (wir sprechen hier aus Erfahrung und grüßen Thomas... *g*) und schon gar nicht wenn die Eiszeit naht. Da streitet man sich schon mal um den letzten Löwenzahn, kämpft um drei Melonen, die das Leben einer ganzen Vogelart sichern sollen, und Kinder spielen „Aussterben“.
Manfred, „Manni“ das mürrische Mammut, ist anders und das vor allem auf himmelsrichtungstechnischer Ebene. Nur weil es alle anderen Tiere in den Süden zieht heißt das schließlich nicht, dass man nicht auch den Eismassen trotzen kann und ein wenig gegen den (vereisten) Strom schwimmt.
Irgendwie steht er sich selbst im Weg und der Zusammenstoß mit dem faulen Nervtier oder eben nervigen Faultier Sid überfordert das größte der Eiszeittiere ungemein. Zu allem Überfluss finden die beiden ein Menschenbaby, für das Sid sofort Mutter- und der zugestoßene Säbelzahntiger Diego Futtergefühle entwickelt.
So machen sich die drei auf den Weg, das kleine rosa Ding zu seiner Sippe zurückzubringen. Sid aus Nächstenliebe und Uneigennützigkeit. Manni, weil er irgendwie eben doch nichts besseres vorhat und Warten aufs Aussterben auf die Dauer auch langweilig wird. Diego, uneigentlich weil er der einzige ist, der Spuren lesen kann, und eigentlich weil er seinem Rudel versprochen hat, das Baby zum Frühstück zu servieren.
Natürlich mit vielen Hindernissen. Natürlich mit viel Komik. Und natürlich mit viel Happy End.
Die Geschichte ist auch im Ganzen so simpel wie sie hier erscheint und einfach so, wie Zeichentrickfilme eben sind (und sein müssen?).
Die Macher selbst sind mächtig stolz.
Auf ihre drei Einzelgänger, die im Laufe des Filmes lernen müssen als Team zu arbeiten, um zu überleben und ihr vordergründiges gemeinsames Ziel zu erreichen.
Und eben auch auf sich selbst, weil sie es geschafft haben, ein Thema von allgemeiner Wichtigkeit in kind- und erwachsenengerechtes Entertainment zu packen, ohne dass man es zwingend merken muss.
Im Grunde funktioniert dieser – wie eben die meisten anderen Trickfilme auch – über die sympathietragenden Hauptcharaktere. Das ist nicht verwerflich, aber eben auch nichts neues.
Diego ist erst richtig fies und entwickelt sich doch zum braven Kätzchen. Manfred ist muffelig aber kuschelig süß. Sid ist ein Tollpatsch par excellence und wohl eben gerade deshalb so liebenswert.
Sie sehen zwar nicht so aus, aber vom Mischungsverhältnis sind sie durchaus mit einer gut gecasteten Boygroup vergleichbar, denn es ist für jeden was dabei. Aber gleichzeitig fehlt ihnen der Glanz der Einzigartigkeit, denn irgendwie haben wir sie alle schon mal gesehen.
Allerdings schaffen es die Synnchronstimmen, und allen voran eben Otto als Sid, den dreien doch Leben einzuhauchen und Charakter zu verleihen.
Erwartet hatte das Clärchen neben dem Spaß eben auch animatorische Raffinessen. Zugegebenermaßen wachsen in dieser Hinsicht die Ansprüche mit den technischen Möglichkeiten.
Vorgeschwärmt wurde von perfekter 3D-Animation, malerischen Hintergründen und atemberaubenden Bewegungen. Und darauf hatte das Clärchen auch gehofft.
Auffallend auffällig ist allerdings, dass man allem, was sich im Hintergrund oder einer Nebenrolle befindet, dieses auch ansieht. Als hätten weder Zeit noch Geld gereicht, sich auch mit Nebencharakteren intensiv auseinanderzusetzen und als habe man darauf gehofft, dass das Zuschauerauge wegen der eindrucksvollen und liebevollen Gestaltung des Trios und der wirklich fotorealistischen Darstellung von Eis in jedweder Form sich nicht so sehr auf die Hintergründe konzentrieren würde.
Da sieht ein Stein aus wie der andere und die menschlichen Charaktere erwecken den Eindruck als seien sie dem Hause Playmobil entlaufen.
Allerdings gibt es wohl unter all den Animatoren einen, der besonders fähig ist. Und zwar jener, der sich mit dem Lichteinfall beschäftigt hat. Das Eis funkelt und glitzert und wenn sonst die Landschaften den ein oder anderen Wunsch offen lassen, so sind sie zumindest wunderschön beleuchtet.
Vor allem, wenn man Monster AG gesehen hat, wirken die Bewegungen und Charaktere sehr steif und in der Animation konservativ. Es drängt sich immer wieder der Gedanke auf, dass die Macher nicht verstanden haben, all ihre Möglichkeiten auszuschöpfen – und das auf jeder Ebene.
Im Endeffekt fehlt es diesem Film vor allem an einem: Scrat. Er taucht zwar immer wieder auf und rahmt die eigentliche Handlung ein, aber jeder, der sich auf einen Film mit, um und über das „Säbelzahnrattenhörnchen“ freut, wird bitter enttäuscht werden.
Und so hat das Clärchen die 6,50€ nach einem durchaus unterhaltsamen Kinonachmittag zwar nicht bereut, aber in einen wirklichen Meilenstein wurden sie nicht investiert. Kinder werden ihn lieben, Trickfilmfans mögen und alle anderen freuen sich über den Trailer, der zwar nicht so lang ist wie eine ganze Eiszeit, aber mindestens so erfrischend.
Die Bahn kommt pünktlich. Der Winter hat ein Ende. Das Clärchen bezahlt für eine Kinokarte.
Letzteres liegt allerdings weniger daran, dass das Clärchen vom Glück verlassen wäre oder sich diverse Radiosender inzwischen weigern, Karten an selbiges auszugeben, als vielmehr daran, dass es dem Clärchen schon seit Monaten in den Augen juckt, den Film mit der besten Vorschau aller Zeiten endlich zu Gesicht zu bekommen.
Seit Oktober war es egal, wie schlecht ein Film war. Wurde vorher der Trailer zu ICE AGE gezeigt, so hatte sich der Kinobesuch allemal gelohnt.
(Und jedem, der diesen bis heute nicht gesehen hat, sei www.iceage-derfilm.de ans Herz gelegt.)
Scrat (eine eiszeitliche Art „Säbelzahnrattenhörnchen“) will nur eines. Seine Nuss vergraben, so wie er es immer tut, wenn die Umwelt plötzlich kälter wird. Doch das ereignet sich nicht nur als schwieriges sonder gar selbstzerstörerisches Unterfangen, denn bei dem Versuch, die Nuss in einen erst kürzlich entstandenen Gletscher zu rammen, spaltet sich dieser und Scrat rennt um sein Leben und das seiner Nuss.
Diese eine Szene ist eigentlich schon ein Film für sich, was zwar immer noch außergewöhnlich aber nicht mehr ganz so verwunderlich ist, seitdem das Clärchen weiß, dass der Kinodebütant Chris Wedge Kurzfilm-Oscar-Preisträger ist.
Zum ersten Mal gesehen stellte sich beim Clärchen ein *sehenwill*-Gefühl ein, das sich über *unbedingtsehenwill* bis hin zu *soschnellwiemöglichundambestensofortsehenwill* proportional zur Häufigkeit des Erblickens jeglicher ICE AGE-Produkte (also Plakat bis Eiswürfel) steigerte, was letztendlich darin gipfelte, dass ein mögliches Radio-Kinoticket zu ungewiss und die Vorpremiere zu verlockend erschien.
Der einzige Nachteil an einem wirklich guten Trailer ist, dass er wirklich hohe Erwartungen schürt. Aber das Clärchen zweifelte keine Sekunde daran, dass diese nicht erfüllt werden könnten:
Man hat es nicht einfach als Tier (wir sprechen hier aus Erfahrung und grüßen Thomas... *g*) und schon gar nicht wenn die Eiszeit naht. Da streitet man sich schon mal um den letzten Löwenzahn, kämpft um drei Melonen, die das Leben einer ganzen Vogelart sichern sollen, und Kinder spielen „Aussterben“.
Manfred, „Manni“ das mürrische Mammut, ist anders und das vor allem auf himmelsrichtungstechnischer Ebene. Nur weil es alle anderen Tiere in den Süden zieht heißt das schließlich nicht, dass man nicht auch den Eismassen trotzen kann und ein wenig gegen den (vereisten) Strom schwimmt.
Irgendwie steht er sich selbst im Weg und der Zusammenstoß mit dem faulen Nervtier oder eben nervigen Faultier Sid überfordert das größte der Eiszeittiere ungemein. Zu allem Überfluss finden die beiden ein Menschenbaby, für das Sid sofort Mutter- und der zugestoßene Säbelzahntiger Diego Futtergefühle entwickelt.
So machen sich die drei auf den Weg, das kleine rosa Ding zu seiner Sippe zurückzubringen. Sid aus Nächstenliebe und Uneigennützigkeit. Manni, weil er irgendwie eben doch nichts besseres vorhat und Warten aufs Aussterben auf die Dauer auch langweilig wird. Diego, uneigentlich weil er der einzige ist, der Spuren lesen kann, und eigentlich weil er seinem Rudel versprochen hat, das Baby zum Frühstück zu servieren.
Natürlich mit vielen Hindernissen. Natürlich mit viel Komik. Und natürlich mit viel Happy End.
Die Geschichte ist auch im Ganzen so simpel wie sie hier erscheint und einfach so, wie Zeichentrickfilme eben sind (und sein müssen?).
Die Macher selbst sind mächtig stolz.
Auf ihre drei Einzelgänger, die im Laufe des Filmes lernen müssen als Team zu arbeiten, um zu überleben und ihr vordergründiges gemeinsames Ziel zu erreichen.
Und eben auch auf sich selbst, weil sie es geschafft haben, ein Thema von allgemeiner Wichtigkeit in kind- und erwachsenengerechtes Entertainment zu packen, ohne dass man es zwingend merken muss.
Im Grunde funktioniert dieser – wie eben die meisten anderen Trickfilme auch – über die sympathietragenden Hauptcharaktere. Das ist nicht verwerflich, aber eben auch nichts neues.
Diego ist erst richtig fies und entwickelt sich doch zum braven Kätzchen. Manfred ist muffelig aber kuschelig süß. Sid ist ein Tollpatsch par excellence und wohl eben gerade deshalb so liebenswert.
Sie sehen zwar nicht so aus, aber vom Mischungsverhältnis sind sie durchaus mit einer gut gecasteten Boygroup vergleichbar, denn es ist für jeden was dabei. Aber gleichzeitig fehlt ihnen der Glanz der Einzigartigkeit, denn irgendwie haben wir sie alle schon mal gesehen.
Allerdings schaffen es die Synnchronstimmen, und allen voran eben Otto als Sid, den dreien doch Leben einzuhauchen und Charakter zu verleihen.
Erwartet hatte das Clärchen neben dem Spaß eben auch animatorische Raffinessen. Zugegebenermaßen wachsen in dieser Hinsicht die Ansprüche mit den technischen Möglichkeiten.
Vorgeschwärmt wurde von perfekter 3D-Animation, malerischen Hintergründen und atemberaubenden Bewegungen. Und darauf hatte das Clärchen auch gehofft.
Auffallend auffällig ist allerdings, dass man allem, was sich im Hintergrund oder einer Nebenrolle befindet, dieses auch ansieht. Als hätten weder Zeit noch Geld gereicht, sich auch mit Nebencharakteren intensiv auseinanderzusetzen und als habe man darauf gehofft, dass das Zuschauerauge wegen der eindrucksvollen und liebevollen Gestaltung des Trios und der wirklich fotorealistischen Darstellung von Eis in jedweder Form sich nicht so sehr auf die Hintergründe konzentrieren würde.
Da sieht ein Stein aus wie der andere und die menschlichen Charaktere erwecken den Eindruck als seien sie dem Hause Playmobil entlaufen.
Allerdings gibt es wohl unter all den Animatoren einen, der besonders fähig ist. Und zwar jener, der sich mit dem Lichteinfall beschäftigt hat. Das Eis funkelt und glitzert und wenn sonst die Landschaften den ein oder anderen Wunsch offen lassen, so sind sie zumindest wunderschön beleuchtet.
Vor allem, wenn man Monster AG gesehen hat, wirken die Bewegungen und Charaktere sehr steif und in der Animation konservativ. Es drängt sich immer wieder der Gedanke auf, dass die Macher nicht verstanden haben, all ihre Möglichkeiten auszuschöpfen – und das auf jeder Ebene.
Im Endeffekt fehlt es diesem Film vor allem an einem: Scrat. Er taucht zwar immer wieder auf und rahmt die eigentliche Handlung ein, aber jeder, der sich auf einen Film mit, um und über das „Säbelzahnrattenhörnchen“ freut, wird bitter enttäuscht werden.
Und so hat das Clärchen die 6,50€ nach einem durchaus unterhaltsamen Kinonachmittag zwar nicht bereut, aber in einen wirklichen Meilenstein wurden sie nicht investiert. Kinder werden ihn lieben, Trickfilmfans mögen und alle anderen freuen sich über den Trailer, der zwar nicht so lang ist wie eine ganze Eiszeit, aber mindestens so erfrischend.
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