Erfahrungsbericht von MatthiasHuehr
Witziger eiszeitlicher Kinospaß
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Der putzige Trailer ist gleichzeitig der Einstieg in die Handlung, die damit beginnt, daß die Tiere gen Süden ziehen, da eine Eiszeit hereingebrochen ist, die sie zur Flucht in wärmere Gefilde zwingt. Das Mammut Manfred, was recht mürrisch ist, hat keinen Bock auf die Tour, sondern wandert in die entgegengesetzte Richtung, wo er auf das Murmeltier Sid trifft, welches sich mit zwei Rhinozerossen angelegt hat und in Bedrängnis geraten ist. Sid rempelt Manfred bei seiner Flucht an und wird von ihm in Schutz genommen. Das erweist sich für ihn als schweren Fehler, denn nun wird er Sid nicht mehr los, da die beiden Rhinozerosse auf Rache sinnen. Also muß der genervte Manfred den Beschützer für Sid spielen, der sich zu seinem Leidwesen als eine richtige Nervensäge entpuppt. In der Nähe der beiden befindet sich eine Siedlung der Menschen, die von einer Horde Säbelzahntiger überfallen wurde, deren Anführer es auf das Baby abgesehen hat, daß er aus Rache verspeisen will. Die Mutter des Babys schafft es zu fliehen und springt einen Wasserfall herunter, um sich und das Baby zu retten. Unten am Ufer schafft sie es, daß sie ihr Kind ans rettende Ufer zu legen, bevor sie aufgrund ihrer schwindenden Kräfte durch das Wasser mitgerissen wird. Und wie durch einen Zufall sind unsere beiden Freunde am Ort des Geschehens. Sid kommt auf die Idee, daß er das Baby zu den Menschen zurückbringen will. An den Ort der Handlung taucht plötzlich auch der Säbelzahntiger Diego auf, der von seiner Horde beauftragt wurde, das Baby zu finden. Manfred traut Diego nicht und darum sagt er Sid zu, daß er ihm hilft, das Baby zu den Menschen zu bringen. Da Diego nicht ohne das Baby zurückkehren darf, bietet er sich als Führer an und will so auf eine günstige Gelegenheit warten, in der er sich das Baby schnappen kann. Und so begeben sich die drei gemeinsam auf den Weg ... ob sie es schaffen das Baby zurückzubringen oder Diego vorher seinen hinterhältigen Plan durchführen kann ? ... wer mehr wissen möchte, der muß schon selber ins Kino gehen.
Die Charaktere von Manfred und Sid erinnerten mich doch ein wenig an Shrek. Manfred ist ein großer gutmütiger Kerl, der nur seine Ruhe haben möchte, aber von einem kleinen nervigen Zeitgenossen gestreßt wird. Daß für die Synchronisierung von Sid Otto ausgewählt worden ist, erweist sich als Glücksgriff, denn wenn man einer Nervensäge eine recht nervende Stimme verpaßt, dann verstärkt es die Glaubwürdigkeit der Figur extrem. Die übrigen Synchronstimmen paßten auch zu den Figuren, so daß man dieses nicht zu kritisieren bräuchte. Was ich mich frage, ist ob durch die Eindeutschung verschiedener Dinge, nicht einen Teil des ursprünglichen Humors zerstört haben.
Der Humor kommt in diesem Film nicht zu kurz. Er besteht zum einen aus der Dialogkomik, die entsteht weil Sid vorher spricht und dann denkt und so recht häufig im Fettnäpfchen herumspringt. Sid ist zwar recht nervig und direkt, dafür aber hat er ein großes Herz und mutiert zu einem der liebenswertesten Darstellern des Filmes. Situationskomik ist ein weiterer Ansatzpunkt, mit dem man die Zuschauer zum Lachen bringen kann. Manchmal hat man es aber übertrieben, so daß es recht albern wirkte. Unter anderen fand ich die Szene, in der sie durch ein Röhrensystem im Eis rutschten nicht wirklich lustig. Eine Szene, nämlich die mit dem Spiel um die Melonen, erinnere mich etwas an die unsportlichen Hennen aus „Chicken Run“, war humoristisch aber besser ausgefallen. Gewisse Details waren auch gut untergebracht, so kann man auf witzige Weise, die Evolution nachvollziehen, deren Zeugen im Eis verewigt worden sind.
Tricktechnisch wirkt „Ice Age“ etwas veraltet, da die Darstellung nicht die Perfektion von „Shrek“ herankommt. Das Hauptaugenmerk wurde auf die Hauptcharaktere gelegt, so daß der Rest der handelnden Personen recht mittelmäßig wirkten. So waren die Menschen für meinen Geschmack zu eckig und unrealistisch ausgefallen. Die Gestaltung der Umgebung war stellenweise auch recht schlicht, so daß man nicht unbedingt von einem neuen Meilenstein der Animationstechnik sprechen könnte. „Ice Age“ bietet auf dem ersten Blick keinen tieferen Sinn. Wer aber den Film gesehen hat, der weiß, daß er trotz der Blödeleien eine Botschaft vermittelt. Diese Botschaft heißt daß Freunde sich gegenseitig helfen. Es ist war nur eine kleine Botschaft, dafür eine gewichtige. Aufgrund der Erfahrung dieser helfenden Freunde, gibt es ein paar unerwartete Änderungen im Verlauf der Handlung.
Wer wie ich einen Reinfall mit dem Besuch der letzten Asterixverfilmung erlebt hat, der wird sich freuen, daß wieder ein niveauvoller Trickfilm ins Kino gekommen ist, der nicht nur für Kinder geeignet ist. Putzige Charaktere, eine witzige Handlung und eine ansprechende Animation, machen den Film zu einem Erlebnis, das nur durch wenige Streifen seines Genres getoppt werden können. Da der Film aber eher für das Familienkino gedreht worden ist, ist der Humor recht kindgerecht ausgefallen. Das heißt aber nicht, daß man als Erwachsener nicht über die Gags lachen könnte, sondern, daß es keine Gags gibt, die auf bestimmte Zustände anspielen und daher einen tiefgründigen Humor darstellen. Es ist ein typischer Familienfilm, der für alle Generationen geeignet ist. Und das ist der größte Kritikpunkt, den ich habe. Wenn ein Film für mehrere Generationen gedreht wird, dann muß er so ausfallen, daß Kinder ab 6 Jahren schon etwas damit anfangen können. Wenn ich im Gegenzug den Trickfilm des Jahres 2001 „Shrek“ betrachte, dessen Gestaltung für Kinder und Erwachsene ausgelegt worden ist, was auch wunderbar gelungen ist, vermisse ich diesen Anspruch bei „Ice Age“. Aufgrund dieser Tatsache konnte ich bei „Ice Age“ nicht so oft lachen wie bei „Shrek“, weshalb der Humorfaktor geringer ist und der Film somit nicht dieselbe Bewertung von mir bekommen kann. Eine Empfehlung kann ich getrost aussprechen.
Und was ist eigentlich mit dem armen Scrat und seiner Eichel? Wer etwa glaubt, daß sie nur im Trailer vorkommen, der irrt sich gewaltig. Im Film werden wir ihn noch oft zu sehen bekommen, da er zufälligerweise immer wieder den Weg der drei Babysitter kreuzt und jedesmal seine Eichel verstecken will. Und so bleibt die Frage aller Fragen unbeantwortet: Schafft es Scrat schließlich doch noch seine Eichel zu verstecken? Ich sage dazu nur: vielleicht ja, vielleicht nein ...
37 Bewertungen, 12 Kommentare
-
14.01.2009, 01:26 Uhr von AngelikaR
Bewertung: sehr hilfreichSuper Film. Kann ich mir immer wieder ansehen. LG
-
24.12.2006, 15:04 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreichSo, das war vorerst der letzte bei Dir, hab dich ja nun in der Liste, man liest sich also wieder * ~~ * Ich wünsche Dir frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr Lieben Gruss Anita * ~~ *
-
31.08.2006, 10:59 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichsh :o)
-
20.08.2006, 17:17 Uhr von Tweety30
Bewertung: sehr hilfreichDer letzte... ;o) Danke für deine Lesungen! Bis bald! Tweety30.
-
13.08.2006, 18:02 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichSodale.. Jetzt habe ich alle deine Berichte durch! :-) Und ich bedanke mich auch gleichzeitig für deine vielen Lesungen! Lieben Gruß, Marianne =O)
-
27.04.2002, 11:29 Uhr von political
Bewertung: sehr hilfreichIn den ersten 5 Minuten hab ich Tränen gelacht, dann fiel der Film etwas ab! lg chris
-
26.04.2002, 13:01 Uhr von Peter16jh
Bewertung: sehr hilfreichEine etwas übersichtliche Gestaltung wäre nett.
-
25.04.2002, 12:47 Uhr von silke71
Bewertung: sehr hilfreichmuss ich mir unbedingt zusammen mit meiner tochter angucken... danke!
-
25.04.2002, 12:39 Uhr von mloidl
Bewertung: sehr hilfreichDieser Film ist einfach spitze! Ich musste vom Anfang bis zum Ende immer lachen!
-
25.04.2002, 12:35 Uhr von henne007
Bewertung: sehr hilfreichDer scheint wirlich niedlich zu sein *ggg*... muss gesehen werden
-
25.04.2002, 12:34 Uhr von Claudi/Moers
Bewertung: sehr hilfreichDanke für dein "geht so"...
-
25.04.2002, 12:32 Uhr von Mathias.Belka
Bewertung: sehr hilfreichKlasse Einstiegsbericht, weiter so!!!!!!! Gruß Mathias
Bewerten / Kommentar schreiben