Ich beide & sie (DVD) Testbericht
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Auf yopi.de gelistet seit 11/2010
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Erfahrungsbericht von Realjackass
Dr. Jekyll & Mr. Arsch
Pro:
Ein gewohnt guter Jim Carrey, amüsantes Roadmovie mit einigen derben Späßen
Kontra:
Dünne Handlung und eine irgendwie fehlbesetzt wirkende Renée Zellweger
Empfehlung:
Ja
Als Jim Carrey Fan habe ich beinahe schon alle Filme des Komikers gesehen, kann mich aber problematischerweise nicht mehr an jeden einzelnen genau erinnern. So war es bis vor kurzem auch mit "Ich, Beide & Sie", den ich allerdings noch als sehr amüsant in Erinnerung hatte und so unbedingt mal wieder sehen wollte. Zu meinem Glück bekam eine sehr gute Freundin (die ihr hier als Regan anfinden könnt) Wind davon und überließ mir ihr Exemplar des Films. Ob mir "Ich, Beide & Sie" nun immer noch so gut gefallen hat wie damals, als ich ihn zum ersten Mal sah, steht im folgenden Bericht.
++++++++
+STORY+
++++++++
Charlie (Jim Carrey) ist ein Kerl, der bisher im Leben immer Glück hatte. Er war einer der besten Schüler seines Jahrgangs und hat eine bezaubernde Freundin. Blöd nur, dass diese ihn am Tage ihrer Hochzeit mit einem kleinwüchsigen, schwarzen Chauffeur (Tony Cox) betrügt und Charlie kurz darauf verlässt. Zuvor hinterlässt sie ihm jedoch noch das Resultat ihres Seitensprungs, die drei kleinen, schwarzen Jungen Jamaal, Lee Harvey und Shonte Jr. Charlie schluckt einmal kurz und nimmt das Geschehene einfach so hin. Er entschließt sich dazu, sich um so aufopferungsvoller um seine drei Jungs zu kümmern, obwohl er regelmäßig mit dummen Sprüchen der anderen Ortseinwohner konfrontiert wird.
Viele Jahre später arbeitet Charlie als Polizist, doch das damalige Ereignis hat bei ihm tiefe Spuren hinterlassen. Er genießt keinerlei Autorität, sondern lässt sich von jedermann nach Lust und Laune schikanieren, ohne sich zur Wehr zu setzen. Obwohl es den Anschein hat, dass dies Charlie nicht das Geringste stört, kocht er innerlich, bis er eines Tages nicht mehr an sich halten kann und explodiert. Charlie hat über die Jahre hinweg eine zweite Persönlichkeit entwickelt, die sich nun nach all den Demütigungen mit einem lauten Knall zu Wort meldet. Charlie`s zweites Ich, Hank Evans, ist das genaue Gegenteil von ihm: Laut, rüpelhaft, sexistisch und überaus aggressiv. Nachdem Hank eine Spur der Verwüstung durch das kleine Örtchen gezogen, und sich an all seinen Peinigern gerächt hat, wird Charlie bewusst, dass er ein ernsthaftes Problem hat, da er seine zweite Hälfte nicht kontrollieren kann. Gerade jetzt bekommt er einen wichtigen Auftrag: Er soll die junge Irene Waters (Renée Zellweger) nach New York bringen, hinter der, wie sich später herausstellt, gefährliche Verbrecher her sind...
++++++++++++++++
+DATEN ZUM FILM+
++++++++++++++++
Originaltitel: Me, Myself & Irene
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2000
Laufzeit: 111:49 min.
Freigabe: FSK 16
Indiziert: Nein
Regie: Bobby Farrelly, Peter Farrelly
Buch: Mike Cerrone, Bobby Farrelly, Peter Farrelly
Produzent: Bradley Thomas, Bobby Farrelly, Peter Farrelly
Kamera: Mark Irwin
Schnitt: Christopher Greenbury
Originalmusik: Lee Scott, Ellis Paul, Jeff Tweedy, Butch Walker
Casting: Rick Montgomery
Darsteller:
Jim Carrey.....Officer Charlie Baileygates/Hank Evans
Renée Zellweger.....Irene P. Waters
Anthony Anderson.....Jamaal Baileygates
Mongo Brownlee.....Lee Harvey Baileygates
Jerod Mixon.....Shonte Jr. Baileygates
Chris Cooper.....Lt. Gerke
Michael Bowman.....Whitey/Casper
Richard Jenkins.....Agent Boshane
uvm.
+++++++++++++++++++++++
+BEZUGSMÖGLICHKEITEN+
+++++++++++++++++++++++
Ich persönlich bin im Besitz der TV-Movie Fassung des Films, werde aber dennoch auf die reguläre Kauf-DVD von 20th Century FOX eingehen. Der Film befindet sich darauf natürlich in seiner ungeschnittenen FSK 16 Version und liefert eine akzeptable Menge an Extras. Ein Audio-Kommentar, ein Blick hinter die Kulissen, unveröffentlichte Szenen, ein Musikvideo und der Original Kinotrailer finden sich in der Bonussektion der DVD. Das Beste daran ist jedoch, dass man diese Scheibe meist schon für wenig Geld in den Kaufhäusern findet.
+++++++
+KRITIK+
+++++++
Die Gebrüder Farrelly, Peter und Bobby Farelly, gehören wohl zu den bekanntesten Komödien-Regisseuren überhaupt. Mit ihren oftmals derben und politisch unkorrekten Späßen etablierten sie ein neues Subgenre des Ekelhumors. Filme wie "Dumm & Dümmer" und insbesondere "Verrückt nach Mary" wurden zu Kassenschlagern und konnten enorme Gewinne einstreichen. "Ich, Beide & Sie" stellt bereits die zweite Zusammenarbeit Jim Carrey's mit den Farelly's dar, und ist ein wahres komödiantisches Highlight, obwohl er nicht ganz an den genialen "Dumm & Dümmer" heranreicht.
Zu Beginn des Films zeigen die beiden Regisseure eine schöne, heile Welt, in der der angehende Cop Charlie Baileygates schon in jungen Jahren all das erreicht hat, was man sich nur erträumen kann. Erzählt wird uns dies von einer passenden Erzählerstimme, in der Deutschen Fassung ist dies der Synchronsprecher von Tom Hanks und Billy Murray. Dieser Erzähler ist den ganzen Film hindurch mit dabei und darf immer wieder mal das Geschehen erklären. Mit der Hochzeit von Charlie und seiner Freundin kommt dann allerdings der erste Umschwung - sie betrügt ihn nach der Fahrt in ihr neues Heim kurioserweise mit dem kleinwüchsigen und äußerst aggressiven Chauffeur Jackson, woraufhin Charlie 9 Monate später im Kreissaal stehen und zusehen darf, wie seine Frau drei schwarze Kinder auf die Welt bringt. Obwohl man meinen könnte, dass er jetzt durchdreht, bleibt er seelenruhig, akzeptiert die Kinder als seine Eigenen und lässt sogar seine Frau ohne viele Widerworte von dannen ziehen.
Bereits zu diesem Zeitpunkt hat die heile Welt große Risse erhalten, doch das ist noch nichts im Vergleich zu dem, was noch folgen soll. Schlappgelacht habe ich mich kurz darauf, als ein Kumpel Charlie's beiläufig bemerkt, dass seine drei Jungs das ganze Jahr über eine gute Sommerbräune hätten und ihre Penisse im Grundschulalter schon so groß wie die Würste wären, die Charlie gerade auf dem Grill brutzelt. Herrlich verdorben und inkorrekt, genau so liebt man den Humor der beiden Farelly's. Dennoch erzieht Charlie die Jungs zu drei Prachtkerlen, die allerdings mit ihm nicht sonderlich viel gemeinsam haben. Der absolute Höhepunkt des bisherigen Geschehens ist dann die Mutation vom lieben Charlie zum Störenfried Hank, der sich nichts gefallen lässt und sich durchaus rabiat zu wehren weiß.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt sehen wir Jim Carrey dann so, wie wir ihn aus den meisten seiner Komödien kennen. War er als Charlie noch ruhig, freundlich und ausgeglichen, darf er nun Grimassen schneiden und vor der Kamera herumtoben, als ob es kein morgen geben würde. Wer Jim Carrey also aufgrund seiner überdrehten Ader nicht leiden kann, der wird mit "Ich, Beide & Sie" nicht viel anfangen können, da er sie hier als Hank ausgiebig auslebt. Ein großer Reiz des Films besteht aus der altbekannten "Jekyll & Hide" Thematik, mit dem kleinen Unterschied, dass sich Charlie den Taten seines alten Egos durchaus bewusst ist und sich in einer furiosen Endsequenz selbst an die Gurgel geht.
Bis es allerdings so weit ist, werden wir Zeuge eines überaus humorvollen Roadtrips von Charlie und Irene. Es dauert nicht lange und die Beiden haben allerlei gefährliche Killer auf dem Hals, was den Film natürlich sehr rasant gestaltet. Dennoch ist er nicht auf Action, sondern auf Comedy ausgelegt und macht dies in zahlreichen Szenen deutlich. Eine überaus geniale Szene ist die, in der Charlie auf der Straße eine halbtote Kuh liegen sieht und ihr den Gnadenschuss geben will. Das will jedoch nicht so recht klappen, was damit endet, dass er ihr zuerst ein ganzes Magazin in den Schädel jagt und sie anschließend eigenhändig erwürgt. Wer über derartiges nicht lachen kann, für den ist "Ich, Beide & Sie" ganz klar nicht geeignet, da der Film voll von derartigen Szenen ist, die die Grenzen des guten Geschmacks nicht selten überschreiten. Als Charlie Irene irritiert fragt, warum er denn gerade pisst, als ob er die ganze Nacht Sex gehabt hätte, und darauf entsetzt feststellen muss, dass er sich als Hank eigenhändig einen Dildo in den Arsch geschoben hat, ist dies ein weiteres Beispiel für Null Anspruch, aber um so mehr Spaßfaktor. Wer gerne über derbes und anstößiges lacht, kommt hier jedenfalls voll auf seine Kosten!
Bei all dem Humor habe ich aber dennoch etwas zu kritisieren. Der Plot um Irene, die von Killern verfolgt wird, ist äußerst oberflächlich umgesetzt und dient einzig und allein dazu, ein Feuerwerk an geschmacklosen Gags abbrennen zu können. Dies führt dazu, dass die Story ab und zu ihre Längen hat, was man jedoch mit Sicherheit auch auf die Länge von 111 Minuten zurückführen könnte. Von Überlänge kann hier sicherlich noch nicht gesprochen werden, doch für eine Komödie ist dies schon relativ lang. Glücklicherweise begehen die Farelly's trotz allem nicht den Fehler, sich mit den Gags zu wiederholen.
Wer sich diesen Film zulegt, der tut dies sicherlich nicht aufgrund der Regiearbeit der Farelly's, sondern vermutlich auch dank des genialen Komikers Jim Carrey, der hier die schizophrene Hauptperson verkörpert. Es ist eindeutig zu sehen, dass der Gute bei den Dreharbeiten voll in seinem Element war. Er darf hemmungslos herumblödeln, Fäkalworte herumschreien und sich dann und wann auch mal kurz als ernsthafter Schauspieler versuchen. Alles in allem ist es aber dennoch eine typische Carrey-Rolle, die keiner außer ihm derart amüsant und passend hätte spielen können.
Gegenüber Carrey verblassen alle anderen Akteure weitgehend, was insbesondere für Renée Zellweger gilt. Ob es nun an meiner persönlichen Antiphatie gegen Zellweger liegt, oder sie schlichtweg fehlbesetzt war, kann ich so nicht direkt sagen, aber ich hatte jedenfalls des öfteren den Eindruck, dass sie selbst nicht genau wusste, worauf ihre Rolle eigentlich hinausläuft.
++++++
+FAZIT+
++++++
Mit "Ich, Beide & Sie" haben Peter und Bobby Farelly eine herrlich anspruchs- und schamlose Komödie geschaffen, die zwar nicht ganz an "Dumm & Dümmer" heranreicht, sich vor diesem Streifen allerdings in keinster Weise verstecken muss. Eine enorme Anzahl an Gags und Blödeleien können einen ohne Probleme über den dünnen Plot und einige Längen hinwegsehen lassen. Jim Carrey brilliert in der Rolle des schizophrenen Cops, wie man es von ihm gewohnt ist, und garantiert für einen unterhaltsamen Abend.
Von mir gibt es deshalb sehr gute 7 von 10 Punkten und eine Empfehlung.
Mfg
Realjackass
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+STORY+
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Charlie (Jim Carrey) ist ein Kerl, der bisher im Leben immer Glück hatte. Er war einer der besten Schüler seines Jahrgangs und hat eine bezaubernde Freundin. Blöd nur, dass diese ihn am Tage ihrer Hochzeit mit einem kleinwüchsigen, schwarzen Chauffeur (Tony Cox) betrügt und Charlie kurz darauf verlässt. Zuvor hinterlässt sie ihm jedoch noch das Resultat ihres Seitensprungs, die drei kleinen, schwarzen Jungen Jamaal, Lee Harvey und Shonte Jr. Charlie schluckt einmal kurz und nimmt das Geschehene einfach so hin. Er entschließt sich dazu, sich um so aufopferungsvoller um seine drei Jungs zu kümmern, obwohl er regelmäßig mit dummen Sprüchen der anderen Ortseinwohner konfrontiert wird.
Viele Jahre später arbeitet Charlie als Polizist, doch das damalige Ereignis hat bei ihm tiefe Spuren hinterlassen. Er genießt keinerlei Autorität, sondern lässt sich von jedermann nach Lust und Laune schikanieren, ohne sich zur Wehr zu setzen. Obwohl es den Anschein hat, dass dies Charlie nicht das Geringste stört, kocht er innerlich, bis er eines Tages nicht mehr an sich halten kann und explodiert. Charlie hat über die Jahre hinweg eine zweite Persönlichkeit entwickelt, die sich nun nach all den Demütigungen mit einem lauten Knall zu Wort meldet. Charlie`s zweites Ich, Hank Evans, ist das genaue Gegenteil von ihm: Laut, rüpelhaft, sexistisch und überaus aggressiv. Nachdem Hank eine Spur der Verwüstung durch das kleine Örtchen gezogen, und sich an all seinen Peinigern gerächt hat, wird Charlie bewusst, dass er ein ernsthaftes Problem hat, da er seine zweite Hälfte nicht kontrollieren kann. Gerade jetzt bekommt er einen wichtigen Auftrag: Er soll die junge Irene Waters (Renée Zellweger) nach New York bringen, hinter der, wie sich später herausstellt, gefährliche Verbrecher her sind...
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+DATEN ZUM FILM+
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Originaltitel: Me, Myself & Irene
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2000
Laufzeit: 111:49 min.
Freigabe: FSK 16
Indiziert: Nein
Regie: Bobby Farrelly, Peter Farrelly
Buch: Mike Cerrone, Bobby Farrelly, Peter Farrelly
Produzent: Bradley Thomas, Bobby Farrelly, Peter Farrelly
Kamera: Mark Irwin
Schnitt: Christopher Greenbury
Originalmusik: Lee Scott, Ellis Paul, Jeff Tweedy, Butch Walker
Casting: Rick Montgomery
Darsteller:
Jim Carrey.....Officer Charlie Baileygates/Hank Evans
Renée Zellweger.....Irene P. Waters
Anthony Anderson.....Jamaal Baileygates
Mongo Brownlee.....Lee Harvey Baileygates
Jerod Mixon.....Shonte Jr. Baileygates
Chris Cooper.....Lt. Gerke
Michael Bowman.....Whitey/Casper
Richard Jenkins.....Agent Boshane
uvm.
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+BEZUGSMÖGLICHKEITEN+
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Ich persönlich bin im Besitz der TV-Movie Fassung des Films, werde aber dennoch auf die reguläre Kauf-DVD von 20th Century FOX eingehen. Der Film befindet sich darauf natürlich in seiner ungeschnittenen FSK 16 Version und liefert eine akzeptable Menge an Extras. Ein Audio-Kommentar, ein Blick hinter die Kulissen, unveröffentlichte Szenen, ein Musikvideo und der Original Kinotrailer finden sich in der Bonussektion der DVD. Das Beste daran ist jedoch, dass man diese Scheibe meist schon für wenig Geld in den Kaufhäusern findet.
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Die Gebrüder Farrelly, Peter und Bobby Farelly, gehören wohl zu den bekanntesten Komödien-Regisseuren überhaupt. Mit ihren oftmals derben und politisch unkorrekten Späßen etablierten sie ein neues Subgenre des Ekelhumors. Filme wie "Dumm & Dümmer" und insbesondere "Verrückt nach Mary" wurden zu Kassenschlagern und konnten enorme Gewinne einstreichen. "Ich, Beide & Sie" stellt bereits die zweite Zusammenarbeit Jim Carrey's mit den Farelly's dar, und ist ein wahres komödiantisches Highlight, obwohl er nicht ganz an den genialen "Dumm & Dümmer" heranreicht.
Zu Beginn des Films zeigen die beiden Regisseure eine schöne, heile Welt, in der der angehende Cop Charlie Baileygates schon in jungen Jahren all das erreicht hat, was man sich nur erträumen kann. Erzählt wird uns dies von einer passenden Erzählerstimme, in der Deutschen Fassung ist dies der Synchronsprecher von Tom Hanks und Billy Murray. Dieser Erzähler ist den ganzen Film hindurch mit dabei und darf immer wieder mal das Geschehen erklären. Mit der Hochzeit von Charlie und seiner Freundin kommt dann allerdings der erste Umschwung - sie betrügt ihn nach der Fahrt in ihr neues Heim kurioserweise mit dem kleinwüchsigen und äußerst aggressiven Chauffeur Jackson, woraufhin Charlie 9 Monate später im Kreissaal stehen und zusehen darf, wie seine Frau drei schwarze Kinder auf die Welt bringt. Obwohl man meinen könnte, dass er jetzt durchdreht, bleibt er seelenruhig, akzeptiert die Kinder als seine Eigenen und lässt sogar seine Frau ohne viele Widerworte von dannen ziehen.
Bereits zu diesem Zeitpunkt hat die heile Welt große Risse erhalten, doch das ist noch nichts im Vergleich zu dem, was noch folgen soll. Schlappgelacht habe ich mich kurz darauf, als ein Kumpel Charlie's beiläufig bemerkt, dass seine drei Jungs das ganze Jahr über eine gute Sommerbräune hätten und ihre Penisse im Grundschulalter schon so groß wie die Würste wären, die Charlie gerade auf dem Grill brutzelt. Herrlich verdorben und inkorrekt, genau so liebt man den Humor der beiden Farelly's. Dennoch erzieht Charlie die Jungs zu drei Prachtkerlen, die allerdings mit ihm nicht sonderlich viel gemeinsam haben. Der absolute Höhepunkt des bisherigen Geschehens ist dann die Mutation vom lieben Charlie zum Störenfried Hank, der sich nichts gefallen lässt und sich durchaus rabiat zu wehren weiß.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt sehen wir Jim Carrey dann so, wie wir ihn aus den meisten seiner Komödien kennen. War er als Charlie noch ruhig, freundlich und ausgeglichen, darf er nun Grimassen schneiden und vor der Kamera herumtoben, als ob es kein morgen geben würde. Wer Jim Carrey also aufgrund seiner überdrehten Ader nicht leiden kann, der wird mit "Ich, Beide & Sie" nicht viel anfangen können, da er sie hier als Hank ausgiebig auslebt. Ein großer Reiz des Films besteht aus der altbekannten "Jekyll & Hide" Thematik, mit dem kleinen Unterschied, dass sich Charlie den Taten seines alten Egos durchaus bewusst ist und sich in einer furiosen Endsequenz selbst an die Gurgel geht.
Bis es allerdings so weit ist, werden wir Zeuge eines überaus humorvollen Roadtrips von Charlie und Irene. Es dauert nicht lange und die Beiden haben allerlei gefährliche Killer auf dem Hals, was den Film natürlich sehr rasant gestaltet. Dennoch ist er nicht auf Action, sondern auf Comedy ausgelegt und macht dies in zahlreichen Szenen deutlich. Eine überaus geniale Szene ist die, in der Charlie auf der Straße eine halbtote Kuh liegen sieht und ihr den Gnadenschuss geben will. Das will jedoch nicht so recht klappen, was damit endet, dass er ihr zuerst ein ganzes Magazin in den Schädel jagt und sie anschließend eigenhändig erwürgt. Wer über derartiges nicht lachen kann, für den ist "Ich, Beide & Sie" ganz klar nicht geeignet, da der Film voll von derartigen Szenen ist, die die Grenzen des guten Geschmacks nicht selten überschreiten. Als Charlie Irene irritiert fragt, warum er denn gerade pisst, als ob er die ganze Nacht Sex gehabt hätte, und darauf entsetzt feststellen muss, dass er sich als Hank eigenhändig einen Dildo in den Arsch geschoben hat, ist dies ein weiteres Beispiel für Null Anspruch, aber um so mehr Spaßfaktor. Wer gerne über derbes und anstößiges lacht, kommt hier jedenfalls voll auf seine Kosten!
Bei all dem Humor habe ich aber dennoch etwas zu kritisieren. Der Plot um Irene, die von Killern verfolgt wird, ist äußerst oberflächlich umgesetzt und dient einzig und allein dazu, ein Feuerwerk an geschmacklosen Gags abbrennen zu können. Dies führt dazu, dass die Story ab und zu ihre Längen hat, was man jedoch mit Sicherheit auch auf die Länge von 111 Minuten zurückführen könnte. Von Überlänge kann hier sicherlich noch nicht gesprochen werden, doch für eine Komödie ist dies schon relativ lang. Glücklicherweise begehen die Farelly's trotz allem nicht den Fehler, sich mit den Gags zu wiederholen.
Wer sich diesen Film zulegt, der tut dies sicherlich nicht aufgrund der Regiearbeit der Farelly's, sondern vermutlich auch dank des genialen Komikers Jim Carrey, der hier die schizophrene Hauptperson verkörpert. Es ist eindeutig zu sehen, dass der Gute bei den Dreharbeiten voll in seinem Element war. Er darf hemmungslos herumblödeln, Fäkalworte herumschreien und sich dann und wann auch mal kurz als ernsthafter Schauspieler versuchen. Alles in allem ist es aber dennoch eine typische Carrey-Rolle, die keiner außer ihm derart amüsant und passend hätte spielen können.
Gegenüber Carrey verblassen alle anderen Akteure weitgehend, was insbesondere für Renée Zellweger gilt. Ob es nun an meiner persönlichen Antiphatie gegen Zellweger liegt, oder sie schlichtweg fehlbesetzt war, kann ich so nicht direkt sagen, aber ich hatte jedenfalls des öfteren den Eindruck, dass sie selbst nicht genau wusste, worauf ihre Rolle eigentlich hinausläuft.
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Mit "Ich, Beide & Sie" haben Peter und Bobby Farelly eine herrlich anspruchs- und schamlose Komödie geschaffen, die zwar nicht ganz an "Dumm & Dümmer" heranreicht, sich vor diesem Streifen allerdings in keinster Weise verstecken muss. Eine enorme Anzahl an Gags und Blödeleien können einen ohne Probleme über den dünnen Plot und einige Längen hinwegsehen lassen. Jim Carrey brilliert in der Rolle des schizophrenen Cops, wie man es von ihm gewohnt ist, und garantiert für einen unterhaltsamen Abend.
Von mir gibt es deshalb sehr gute 7 von 10 Punkten und eine Empfehlung.
Mfg
Realjackass
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