Im Zeichen der Libelle (DVD) Testbericht

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Erfahrungsbericht von screenboy

Schon wieder ein Geisterfilm !

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Die Welle der Geisterfilme, die in den letzten Jahren die Kinosäle überflutet hat, scheint nicht abzuebben. Jetzt versucht auch Kevin Costner mit einiger Verspätung auf diesen Zug aufzuspringen und an frühere Erfolge anzuknüpfen. Das Ergebnis ist "Dragonfly" (so der Originaltitel des Films), eine belanglose Geschichte, die nur mäßig spannend ist und in dem Bemühen, Gefühle beim Zuschauer zu wecken scheitert.

Kevin Costner ist Joe Darrow, der Chef der Notaufnahme des Chicago Memorial Hospitals. Seine von ihm über alles geliebte Ehefrau Emily (gespielt von Susanna Thompson) beschließt ihre medizinischen Fähigkeiten zum Wohle der Menschheit im Dschungel von Venezuela einzusetzen. Bei einem dortigen humanitären Einsatz verunglückt die schwangere Ärztin durch ein Busunglück tödlich und läßt ihren trauernden Ehemann allein zurück. Dieser stürzt fortan in ein seelisches Loch und beginnt über den Sinn den Lebens zu philosophieren. Da die Leiche seiner Frau nicht gefunden wird und er somit nicht wirklich Abschied nehmen kann, fällt es ihm schwer ihren Tod zu akzeptieren. Als sich in seinem Umfeld plötzlich Anzeichen häufen, die ihn hoffen lassen, dass seine Frau vielleicht noch lebt, verdrängt er seine Depressionen und beginnt Nachforschungen anzustellen um die Hintergründe des tödlichen Unfalls zu durchleuchten.

In der Kinderabteilung des Krankenhauses, in der seine Frau gearbeitet hat, trifft er dabei auf zwei Jungen, die bereits klinisch tot waren bzw. im Koma gelegen haben und die ihm eine Nachricht seiner toten Frau übermitteln. Zudem haben sie in ihrem Zustand ein Symbol (eine Art verschlungenes Kreuz) gesehen, das sie nun immer wieder zeichnen und das ein Teil der Botschaft der Verstorbenen sein soll. Nach anfänglichen Zweifeln kommt Joe Darrow zu der Ansicht, dass eine verstorbene Frau tatsächlich Kontakt aus dem Reich der Toten zu ihm aufnehmen will. In der Folge des Films kommt es (wie in Geisterfilmen dieser Art üblich) zu merkwürdigen Begegnungen und schauerlich gruseligen Vorfällen. Immer wieder wird dabei das Symbol der Libelle bemüht (daher der Titel des Films). Die verstorbene Emily hatte ein Muttermal in Form einer Libelle und das immer wieder auftauchende Symbol soll ihrem Mann und auch dem Zuschauer wohl in der Meinung bestärken, dass sie tatsächlich umhergeistert.

Der Regisseur (Rom Shadyac) zieht sämtliche Register des Geisterfilm-Genres, es gibt Dinge, die sich von allein bewegen und Lichter im Hause, die von allein erlöschen es gibt eine Nonne, die sich mit übersinnlichen Dingen beschäftigt, dann ist da noch das oben genannte Libellen-Symbol, das immer wieder wie von allein auftaucht, und so weiter und so fort. Kein Klischee wird ausgelassen.

Der Film bedient sich dabei ganz ungeniert bei vergleichbaren Filmen wie z.B. "Sixth Sense", "Echoes" und "Schatten der Vergangenheit" (um nur einige zu nennen). Und natürlich wird uns auch ein überraschendes und unvorhersehbares Ende à la "Unbreakable" und "The Others" geliefert. Diese überraschenden Finals eines Films sind ja gerade in Mode, weshalb wohl auch "Im Zeichen der Libelle" nicht darauf verzichten konnte.

Neben der Geistergeschichte wird dem Zuschauer auch noch eine Liebesgeschichte aufgedrängt, wobei zum Schluß des Films kräftig auf die Tränendrüse gedrückt und das Publikum dazu genötigt wird, seine Taschentücher hervorzukramen. In diesem Punkt haben die Drehbuchautoren ganz offensichtlich bei "Ghost" abgekupfert. Und da der Zuschauer das natürlich sofort durchschaut, kann der Film auch nicht die gleichen Emotionen erzeugen, die uns Patrick Swayze und Demi Moore seinerzeit entlockt haben. Ich war eher verärgert über den triefenden Herz-Schmerz und Schmalz, der hier aufgetischt wird.

Kevin Costner ist also mal wieder ins Fettnäpfchen getreten. Es ist geradzu erschreckend, wie schlecht sein Gespür bei der Rollenauswahl ist. In den letzten Jahren war er fast ausnahmslos in schlechten Filmen zu sehen, die auch allesamt an der Kinokasse gefloppt sind, wie z.B. "Waterworld", "Postman" und "Message in a Bottle". Seinen Status als Hollywood-Superstar hat er wohl mittlerweile endgültig verloren, seine letzten wirklich großen Erfolge liegen schon lange zurück.

Die übrigen Schauspieler-Leistungen sind solide, wobei man die Nebenrollen der Oscar-Preisträgerinnen Kathy Bates ("Misery") und Linda Hunt ("Ein Jahr in der Hölle") hervorheben muss, die beide überdurchschnittliche Leistungen abliefern.

Fazit:

"Im Zeichen der Libelle" ist eine unausgegorene Mischung aus Geisterfilm und Liebesdrama, die weder besonders spannend noch besonders anrührend ist. Die Geschichte des Films ist viel zu bemüht und vorhersehbar, als dass man wirklich mitgehen würde. Ich hoffe, dass wir in der nächsten Zeit nicht länger mit Geisterfilmen belästigt werden, denn so langsam ist in diesem Genre wirklich alles abgegrast. "The Sixth Sense" stellte den Höhepunkt der Welle dar, "Im Zeichen der Liebelle" ist hoffentlich das Ende der Fahnenstange.

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Diese Meinung habe ich auf bei dooyoo eingestellt !

25 Bewertungen, 3 Kommentare

  • sTaNy

    19.06.2002, 02:27 Uhr von sTaNy
    Bewertung: sehr hilfreich

    hast scho recht damit, is echt ALLES drin ;) aber war dennoch gut gemacht :)

  • political

    15.05.2002, 14:46 Uhr von political
    Bewertung: sehr hilfreich

    Also ehrlich gesagt fand ich den Film ja ganz ok! Aber sicher, es gibt momentan einfach zuviele Filme dieser Art! lg chris

  • hexe77

    28.04.2002, 20:38 Uhr von hexe77
    Bewertung: sehr hilfreich

    Nun gut - das ist Deine Meinung. Mir hat der Film sehr gut gefallen und Deinen Vergleich mit "Ghost" kann ich nicht nachvollziehen!