In & Out (DVD) Testbericht

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In-out-dvd-komoedie
ab 50,41
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Erfahrungsbericht von tom.112

Ich bin schwul!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ein Statement, dass nicht unbedingt auf mich zutrifft, aber vielleicht um so mehr auf einige Personen aus der Komödie \"In & Out\" aus dem Jahr 1997. Drehbuchautor Paul Rudnick (\"Addams Family in verrückter Tradition\") und Regisseur Frank Oz (\"Die Muppets erobern Manhattan\") ist mit dem Streifen eine netter Film gelungen, den man sich auf jeden Fall mal anschauen sollte.

Als es die DVD, die am 31. Mai 1999 bei BMG erschien, bei Karstadt für 9,99 Euro gab, habe ich natürlich gleich zugegriffen, denn bei Amazon kostet sie noch immer stolze 22,99 Euro.


Der Film:
Howard Brackett (Kevin Kline, \"Ein Fisch namens Wanda\") führt eigentlich ein ganz beschauliches Leben als High School-Lehrer für englische Literatur in Green Leaf, Indiana. Er ist beliebt im Ort und will in drei Tagen seine Freundin Emily Montgomery (Joan Cusack, \"Addams Family in verrückter Tradition\") heiraten. Diese hat für die Hochzeit stolze 65 Pfund abgenommen und liebt ihren zukünftigen Gatten abgöttisch.
Eigentlich könnte es nicht besser laufen, wäre da nicht die Oscar-Verleihung. Cameron Drake (Matt Dillon, \"Verrückt nach Mary\"), der aus Green Leaf stammt, wurde für das Schwulen-Drama \"Geboren am 16. Oktober\" als bester Darsteller nominiert. Tatsächlich gelingt es ihm, die Trophäe abzustauben. In seiner Rede dankt er auch Howard und outet ihn mit den Worten \"... und er ist schwul!\". Dummerweise wussten weder Howard noch Emily oder sonst irgendwer davon. Natürlich fällt die ganze Stadt über die beiden her, allen voran Howards Eltern Berniece (Debbie Reynolds, \"Nicht ohne meine Großmutter\") und Frank (Wilford Brimley, \"Cocoon\"), die sich nichts sehnlicher als eine Hochzeit ihres Sohnes wünschen.
Schon am nächsten Tag wird die ganze Stadt von einer Meute Reporter und Journalisten belagert, die alles über Howard erfahren wollen. Allerdings geben diese schnell auf und lediglich Peter Malloy (Tom Selleck, \"Magnum\"), der selbst schwul ist, bleibt zurück, um eine mehrtägige Reportage über Howard zu drehen. Er rückt ihm dabei immer mehr auf die Pelle und versucht ihn zu seinem \"Coming out\" zu überreden. Tatsächlich zweifelt dieser mit der Zeit immer mehr an sich selbst und versucht sich selbst zu beweisen, dass er heterosexuell ist.
Im ungünstigsten Augenblick gibt er dann seine Homosexualität doch zu: statt einem \"Ja\" bringt er bei seiner Hochzeit nur ein \"Ich bin schwul!\" über die Lippen. Nach dieser Katastrophe wird Brackett von seinem Direktor Tom Halliwell (Bob Newhart, \"The Bob Newhart Show\") mehr oder weniger gefeuert und von seinen Kollegen geschnitten. Als Cameron Drake von der Geschichte erfährt, macht er sich sofort mir seinem magersüchtigen Model Sonya (Shalom Harlow, \"Hals über Kopf\") auf den Weg, um Bracketts Ehe und Ruf zu retten - denn eigentlich war alles nur eine Erfindung...
Mehr will ich von der Handlung hier nicht verraten.


Die DVD:
Wie bei fast allen von BMG vertriebenen DVDs bekommt man die Scheibe in einem robusten Super Jewel Case, der ein Blatt mit einer Kapitelübersicht beiliegt.
Das deutschsprachige Menü ist mit einem Standbild aus dem Computer gestaltet und verfügt lediglich über ein kurze Anfangsanimation. Das Ganze ist mit einer Hintergrundmusik hinterlegt und sehr übersichtlich gemacht. Allerdings ist bei der Programmierung wohl ein Fehler unterlaufen: in den verschiedenen Untermenüs gibt es den Punkt \"Fortsetzung\", der allerdings nicht zu weiteren Menüs sondern zum Hauptfilm führt.

Ton und Bild:
Im Gegensatz zu den anderen DVDs von BMG hat mich die Bildqualität bei \"In & Out\" nicht so recht überzeugt. Das Bild (16:9) wirkt irgendwie unscharf und die Farben eher verwaschen. Allerdings wird die Qualität beim Einzoomen nicht schlechter. Ich vermute mal, dass einfach die Originalvorlage schon nicht so toll war.
Den Film kann man sich in der englischen Originalfassung oder auf Deutsch jeweils in Dolby Digital 5.1 anschauen. Von den Möglichkeiten wird allerdings, wie bei den meisten Komödien, kaum Gebrauch gemacht. Die Tonqualität ist aber einwandfrei.
Obwohl es weder auf dem Cover noch im Menü vermerkt ist, gibt es auch noch eine dritte Tonspur mit deutschsprachigem Stereo-Ton.

Features:
Insgesamt sind neben dem Hauptfilm insgesamt 75 Minuten Bonusmaterial auf der DVD abgelegt.
In der Rubrik \"Cast\" gibt es zu den wichtigsten Schauspielern und Team-Mitgliedern Texttafeln mit Hintergrundinformationen. Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen bekommt man aber diese aber sogar vorgelesen. Außerdem gibt es kurze englischsprachige Interviews zu den jeweiligen Rollen.
Die \"Produktionsnotizen\" bestehen aus einigen Texttafeln zur Entstehung des Filmes. Auch diese werden von einem Sprecher vorgetragen.
Unter \"Trailers\" bekommt man den deutschen sowie zwei amerikanische Trailer zu \"In & Out\", die sich teilweise unterscheiden. Daneben gibt es deutsche Trailer zu anderen Filmen, bei denen die Schauspieler aus \"In & Out\" mitgespielt haben. Man hat die Wahl zwischen \"French kiss\", \"Two much\", \"Nine months\", \"Verrückt nach Mary\" und \"Jeffrey\". Zusätzlich kann man sich unter \"TV-Spots\" sechs kurze englische Fernsehspots anschauen.
Das \"The making of\" ist deutschsprachig und dauert etwas über 23 Minuten. Es besteht in erster Linie aus Interviews mit den Hauptdarstellern und Frank Oz. Daneben gibt es noch die knapp sechsminütige \"B-Roll\", bei der man sich die Dreharbeiten zu verschiedenen Szenen aus einer anderen Perspektive anschauen kann.
Etwas versteckt gibt es im Menü \"Special Features\" noch eine Bildergalerie, die man leider sehr leicht übersieht. Allerdings verpasst man hier auch nicht viel, da es sich lediglich um Szenen aus dem Film handelt und die Qualität auch nicht besonders toll ist.
Die Auswahl der Kapitel kann man natürlich auch über das Menü der DVD treffen. Im Menüpunkt \"Kapitel\" werden jeweils immer vier kleine animierte Ausschnitte der jeweiligen Szenen gezeigt. Die Einteilung der gerade mal 87 Minuten in 19 Kapitel ist dabei vollkommen ausreichend.
Untertitel für den Film gibt es ausschließlich in Deutsch.


Mein Fazit:
Der Film \"In & Out\", der von Scott Rudin (\"In Sachen Henry\") produziert wurde, ist bestimmt alles andere als ein anspruchsvoller oder besonders intellektueller Streifen. Er ist einfach nur eine kleine, nette Komödie - aber eine die tierisch Spaß macht.
Man bekommt wirklich den Eindruck, dass die Schauspieler selbst unheimlich viel Spaß bei den Dreharbeiten hatten. Dementsprechend sind die Leistungen auch einfach klasse. Nicht ohne Grund wurde Joan Cusack für ihre Rolle der Emily einen Oscar nominiert. Besonders klasse fand ich aber Kevin Kline in der Rolle des Howard Brackett. Seine Mimik und seine Gestik ist grandios. Meine absolute Lieblingsszene in dem Film ist sein Versuch, einen Kurs für Männlichkeit auf einem Tonband zu bestehen. Allerdings verliert er bei \"I will survive\" von Diana Ross die Kontrolle über sich und hüpft wild durch das Haus. Man nimmt ihm die Rolle wirklich ab. Aber auch Tom Selleck in der Rolle des schwulen Reporters macht seine Sache wirklich gut.
In dem Film sind viele offensichtliche aber auch hintergründige Gags eingebaut. So fand ich es ganz witzig, dass sich Drake bei der Oscar-Verleihung nicht nur gegen die Konkurrenz von Paul Newman, Clint Eastwood, Michael Douglas durchsetzen konnte sondern auch einen hochrangigen Charakterdarsteller wie Steven Segal auf die Plätze verwies. Außerdem haben Stars wie Glenn Close (\"Air Force One\"), Whoopi Goldberg (\"Jumping Jack Flash\") und Talkstar Jay Leno Kurzauftritte.
Ob der Film nun auch geselschaftskritisch ist oder nicht, mag dahin gestellt sein. Ich würde dies jedoch nicht überbewerten.

Bei der Filmmusik hat Marc Shaiman (\"Harry und Sally\") eine nette Auswahl getroffen, die eigentlich immer zu den jeweiligen Szenen passt. Natürlich fehlen in diesem Film auch nicht die Songs der \"Village People\".

Die FSK-Freigabe von 6 ist allerdings nicht so ganz mein Ding. Sicher ist der Film absolut gewaltfrei und stubenrein, allerdings wird ein Kind in diesem Alter viele Gags schlicht und ergreifend nicht kapieren. Schaden wird es aber garantiert nicht nehmen.

\"In & Out\" ist ein Streifen, den man sich wirklich mal anschauen sollte. Zwar ist er etwas kurz und auch nicht gerade besonders anspruchsvoll, aber dafür um so witziger. Während des ganzen Filmes kommt keine Langeweile auf und man kann wirklich über die Gags lachen. Besonders gefällt mir auch, dass dabei niemals unter die Gürtellinie gegangen oder irgendjemand für seine Einstellungen diskriminiert wird.

Da \"In & Out\" wirklich nur zu empfehlen ist und auch das Bonusmaterial der DVD in Ordnung ist, gebe ich - trotz der etwas schwachen Bildqualität - die volle Punktzahl.

Danke fürs Lesen, Wegklicken oder Kopieren!

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