Interview mit einem Vampir (DVD) Testbericht

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ab 3,72
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Erfahrungsbericht von Prisca

Ich stehe auf Vampire!

Pro:

tolle Story - klasse Schauspieler - sehr günstig zu bekommen

Kontra:

mal wieder die mageren Extras

Empfehlung:

Ja

Ihr erinnert euch vielleicht noch, das ich euch vor kurzem von meinem Frustkauf berichtet habe, weil ich eigentlich ins Kino wollte und der von mir so ersehnte Film nicht lief?! Jedenfalls möchte ich euch heute von meiner zweiten Errungenschaft berichten die ich damals getätigt habe:

INTERVIEW MIT EINEM VAMPIR

Ja, ich weiß, der Film ist schon etwas älter (1994 gedreht) und er läuft auch immer wieder mal im Fernsehen. Nun ist es aber einfach so: Ich hasse es einen wirklich guten Film im Fernsehen mit zig Werbeunterbrechnungen zu sehen – da kann man sich ja garnicht richtig fallenlassen und genießen. So war es einfach garkeine Frage als ich die DVD für 7,99 Euro bei Karstadt entdeckte, das ich zuschlagen musste. Gestern Abend habe ich also endlich so richtig genossen ...

Erzählt wird hier die Geschichte von einem (na ja, eigentlich von mehreren) Vampir. Louis ist ein junger Plantagenbesitzer in Amerika – und er sieht keinen Sinn mehr in seinem Leben nachdem seine Frau und sein Kind gestorben sind. Eines Tages begegnet ihm Lestat – ein Vampir.

Lestat will zunächst nur eins – seine Gier nach Blut befriedigen – dann entschließt er sich aber, Louis die Wahl zu lassen: Sterben – oder weiterleben, unsterblich werden, Gefährte für Lestat. Und plötzlich weiß Louis: er will leben ...

So wird er zum Vampir und Lestat sein Lehrmeister. Gemeinsam ziehen sie durch das Land. Lestat ist zynisch, rücksichtslos, er tötet ohne Skrupel um an das zum Überleben wichtige Blut zu kommen. Louis vermag sich mit diesem Leben nicht anzufreunden – er früchtet sich vor dem, was er geworden ist, trinkt lieber das Blut von Tieren als Menschen zu töten.

Lestat spürt, das er Louis verlieren wird – doch dann geschieht etwas. Louis findet Claudia, ein kleines Mädchen das gerade durch die Pest ihre Eltern verloren hat. Und Lestat sieht seine Chance: wenn er Claudia zum Vampir macht, zu „ihrer beider Tochter“, dann wird Louis sie so sehr lieben, das er beide nie mehr verlassen wird ...

So, das war zwar noch nicht alles, was in diesem Film geschieht, aber wenn ihr mehr wissen wollt müsst ihr ihn euch schon ansehen! Ob es sich lohnt?! Ja – auf jeden Fall.

Die Story ist spannend und eigentlich auch recht schlüssig – obwohl ich zugeben muss das ich mit dem Ende (vielleicht das letzte Viertel des Films) zunächst meine Schwierigkeiten hatte. Aber nachdem ich ihn jetzt wiederholt gesehen habe, denke ich doch mir alles erklären zu können. Es ist also durchaus ein Film der zwar unterhält – aber auch ein wenig Aufmerksamkeit vom Zuschauer fordert. Eine Mischung, die ich hier für sehr gelungen halte.

Interessanterweise bin ich eigentlich kein Freund vom Vampirfilmen, aber nachdem ich einmal durch Zufall in diesen Film geraten bin hat er mich nicht mehr losgelassen. Es ist zwar eine echte Vampirstory die hier erzählt wird – aber trotzdem läuft sie einfach ganz anders ab als man es erwartet. Hier geht es sehr viel um Gefühle und Gedanken, der Film ist, obwohl unwahrscheinlich spannend, nicht so sehr auf typische Action aufgebaut ...

Die Schauspieler sind einfach nur „erste Sahne“ – wer jetzt Namen liest wie Tom Cruise (Mission Impossible, Top Gun) der hier die Rolle des Lestat übernimmt – oder auch Brad Pitt (Vertrauter Feind) der den Louis spielt, der dürfte hiervon nicht überrascht sein. Beide zeigen hier eine großartige Leistung – wobei interessanterweise Brad Pitt für mich der Sympatischere ist (mit all seinen menschlichen Zügen, seiner Angst und seinen Zweifeln) –aber sicher Tom Cruise der Interessantere (diese Gestik und Mimik mit der er das Böse in Lestat noch unterstreicht, das ist einfach nur gelungen! – hier darf er endlich mal eine andere Rolle spielen als den smarten Schönling den er sonst so oft verkörpert).

Es tauchen aber noch andere große Namen in diesem Film auf: Christian Slater und Antonio Banderas – die Rollen der beiden sind verhältnismäßig klein, aber nicht minder gut umgesetzt.

Erwähnen muss man unbedingt noch einen Namen: Kirstin Dunst – 1982 geboren – zwölf Jahre ist sie alt als sie in „Interview mit einem Vampir“ die Rolle der Claudia übernimmt ... und ich muss sagen: eine Glanzleistung von einer so jungen Schauspielerin. Das ist mehr als überzeugend, wie sie die Claudia auf der Leinwand rüberbringt - wie sie zunächst Kind und später Frau im Kinderkörper darstellt. Sie braucht sich von ihrer Leistung her wirklich nicht hinter den beiden Hauptdarstellern dieses Films verstecken – ihre Leistung ist mindestens ebenbürtig!

Neben den Schauspielern tragen sicher auch die gelungene Filmkulisse und die Kostüme zu der düsteren, aber trotzdem irgendwie ansprechenden Atmosphäre im Film bei.

Der Film wurde aufgrund eines Romans gleichen Titels von Ann Rice gedreht – leider kann euch nicht sagen wie eng sich der Film dabei an die Vorlage hält, da ich das Buch nicht gelesen habe. Vielleicht sollte ich das endlich mal nachholen?

Jetzt noch ein paar nüchterne Infos zur DVD.

FSK 16 Jahre (ja, das ist ok – der Film ist zwar nicht wirklich gewalttätig, enthält aber durchaus einige \"leicht unappetitliche Szenen\" - zudem könnte er jüngeren Kindern vielleicht doch vom Thema her Angst machen)

Bild (widescreen) und Ton (dolby digital) sind zumindest auf meiner DVD völlig OK – kein Flimmern, kein Rauschen, keine Aussetzer. Sprachen werden uns drei angeboten: englisch, deutsch und spanisch – dafür aber jede Menge Untertitel – 19 Stück an der Zahl, die ich jetzt hier nicht alle aufzählen möchte, neben den gängigen sind auch solche Exoten wie hebräisch und isländisch darunter.

Spieldauer: 118 Minuten

Extras bietet uns die DVD auch – nicht viel, ob man sich das antut, mag jeder selbst entscheiden. Man kann sich von Stab und Besetzung des Films Lebensläufe und Filmographien aufrufen – allerdings nur als Text. Ich gebe es zu, ich habe lediglich mal bei Kirsten Dunst reingeschaut, weil mir diese junge Schauspielerin wirklich unbekannt war und weil sie im Film so begeistert hat.

Mein Fazit:
Für 7,99 Euro eine Anschaffung die sich auf jeden Fall lohnt – sogar für Leute, die eigentlich keine Vampirfilme mögen. Der Film ist gut durchdacht – allerdings nicht immer so ganz einfach zu verstehen. Man kann ihn durchaus mehrere Male ansehen und immer wieder neue Aspekte entdeckten. Die Schauspieler sind einfach nur klasse – selbst wenn man Tom Cruise nicht mag, hier findet man ihn einer für ihn sehr ungewöhnlichen Rolle, die man einfach mal erlebt haben sollte.

Unbedingt mal ansehen – und möglichst nicht im Fernsehen mit zig Werbeunterbrechnungen! Das tut dem Film wirklich nicht gut! Deshalb gebe ich der DVD auch trotz der mageren Extras die volle Punktzahl!

@ Prisca – Februar 2004 – ich schreibe für Ciao und Yopi und manchmal auch für Dooyoo

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