Jackie Brown (VHS) Testbericht

Jackie-brown-vhs-thriller
ab 7,06
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Erfahrungsbericht von Tom_Araya

Jackie und die Waffen

Pro:

alleine durch die vielen Stars interessant, Samuel L. Jackson, das Finale, Tarantinos geniale Momente

Kontra:

die Längen und der so ein bisschen fehlende Pep in der Story

Empfehlung:

Ja

Quentin Tarantino dreht einen Film und die Stars stehen Schlange, das ist inzwischen schon zur Gewohnheit geworden.
In Jackie Brown sehen wir beispielsweise Robert de Niro oder Bridget Fonda in mittelgrossen Rollen.
Der Star ist für mich Samuel L. Jackson, unter anderem bekannt aus Pulp Fiction welcher für mich der beste Tarantino Film ist.
Hauptdarstellerin ist Pam Grier.


Originaltitel: Jackie Brown, USA 1997
Regie: Quentin Tarantino
FSK: 16
Laufzeit: 151 Minuten


Story
******
Ordell (Samuel L. Jackson) ist ein kleiner Krimineller der sein Geld mit Waffengeschäften verdient. Dabei hat er jedoch das Problem das sein Geld in Mexico liegt.
Um das Geld in die Staaten zu bekommen benutzt er die Stewardess Jackie Brown (Pam Grier), sie ist recht verzwifelt was den Verlauf ihrer Karriere angeht und deshalb dankbar das es Ordell gibt.
Wenn sie ihm auch nicht trauen kann.

Ordell wohnt zusammen mit seiner kleinen \"blonden Maus\" Melanie (Bridget Fonda) in einem Appartment.
Zu seinen Freunden zählt der Ex-Knackie Louis (de Niro), zwischen ihm und Melanie bahnt sich eine Affaire an.
Ordell weiss davon, es stört ihn aber nicht weiter denn Melanie ist für ihn nur ein Spielzeug.
Probleme gibt es jedoch als Ordell Louis für ein Geschäft braucht, und Melanie die beiden gegeneinander ausspielen will.

Das Geschäft beinhaltet das Ordell endlich sein ganzes Geld (ca. 500000$) von Mexico in die USA schaffen will, ihm aber bewusst ist das die Polizei über ihn bescheid weiss.
Mit Hilfe von Jackie, Louis und Melanie will er die Polizei bei der Landung des Flugzeugs austricksen, nicht ahnend das er sich auf keinen der 3 so richtig verlassen kann...

Jackie Brown findet in der Zwischenzeit etwas Halt für ihr chaotisches Leben bei Max Cherry (Robert Forster).
Dieser stellt Kautionen und versucht Leute die ins Gefängnis müssen heraus zu bekommen, auf diesem Weg lernt er Ordell kennen.
Für den final Showdown, an dem Tag an dem die halbe Million aus Mexico ankommt, ist Max Jackie´s grosse Hoffnung und eine grosse Gefahr für Ordell.


Kritik
*******
Bei einem Tarantino Film achte ich persönlich zuerst einmal auf den \"Coolness Faktor\", der gehört seit Filmen wie Pulp Fiction einfach zu dem Meister dazu.
Samuel L. Jackson ist in dieser Beziehung das Highlight, köstlich wie er den coolen aber gnadenlosen Gangster spielt.
Es ist nicht die exakt selbe Rolle wie in Pulp Fiction die er einnimmt, aber es gibt durchaus Vergleiche und darüber freut man sich natürlich als Fan des Films.

Neber Jackson gibt es aber leider keinen weiteren Darsteller mehr der vergleichbar mit den Rollen von Travolta oder Willis in Pulp Fiction wäre.
Jackie Brown präsentiert eine etwas biedere Geschichte, und dazu gehören eben auch sachlichere Darsteller.
Generell muss ich sagen das ich von Tarantino etwas mehr erwartet hätte als einen simplen \"eine halbe Million Dollar\" Plot, die Story ist zwar nicht schlecht aber hätte auch von einem x-beliebigen Regisseur stammen können.

Unterhaltsam ist der Film aber dennoch in hohem Masse, aufgelockert durch Tarantinos direkte Art die Dinge darzustellen.
So fragt Melanie Louis beispielsweise nach einiger Zeit gerade heraus: willst du f*****? mhhh...joa...und los gehts ;)
Zwischen solchen Highlights hat der Film aber leider auch (für mich) viele Längen, die Beziehung zwischen Jackie und Sam mag ja in einem normalen Film ansprechend und auch relativ interessant sein, aber hier handelt es sich halt um einen Tarantino und da liegen die Ansprüche etwas höher.

Ein Highlight ist aber sicherlich das Finale, das man aus den verschiedenen Blickwinkeln der Beteiligten erleben darf.
Hier trumpft Tarantino auf, zeigt das er eben nicht irgendein Regisseur ist. In höchstem Masse unterhaltsam und auch lustig.

Zu den Darstellern: Samuel L. Jackson ist für mich das Highlight des Films, wie oben erwähnt.
Pam Grier spielt sympatisch und ansprechend, ok für eine Hauptdarstellerin aber imo nicht überragend.
Robert de Niro wirkt mir ein wenig gelangweilt, sicher das gehört zu seiner Rolle dazu aber ich hatte das Gefühl er hätte durchaus mehr für den Film herausholen können.
Bridget Fonda ist gut, Melanie ist ein richtiges Flittchen geworden. Robert Forster ging mir persönlich auf die Nerven, einfach weil sein Charakter nicht in einen Tarantino passt...
Zwar nicht schlecht, aber zu ruhig, normal und langweilig.


Fazit
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Die vielen Stars und ein ziemlich geniales Finale zeichnen diesen Film aus.
Leider ist die Story für mich aber insgesamt nur Mittelmass und nicht besonders originell, dazu kommen einige Längen und Passagen die man von Tarantino einfach pfeffiger erwartet hätte.

Insgesamt aber empfehlenswert, bei jedem anderen Regisseur wäre ich hochgradig überrascht gewesen über diesen guten Film.
Tarantino hat seine eigene Messlatte aber so verdammt hoch gelegt das ich sagen muss: er kann es noch besser.

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