John Q. - Verzweifelte Wut (DVD) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 06/2010
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Erfahrungsbericht von TokeiIhto
Mit dem Rücken zur Wand
Pro:
Denzel Washington, spannend
Kontra:
Biss und Glaubwürdigkeit geht verloren
Empfehlung:
Ja
Die Krankenversicherung ist eines unserer wichtigsten sozialen Absicherungssysteme überhaupt. Jahrzehntelang hat die Arbeiterbewegung hier in Deutschland kämpfen müssen, um die jetzt erreichten Standards aufzubauen. Gerade in den letzten Wochen ist dieses Thema brisanter denn je und allerorts wird über Praxisgebühren, Zahnersatz, Arzneimittelzuschuss & Co. heiß debattiert. In einem fernen Land ("Across the pond") ist es um das Gesundheitssystem noch wesentlich schlechter bestellt. Diesen Staat bezeichnet der bekannte Filmemacher, Buchautor und Oscarpreisträger Michael Moore als Bananenrepublik: Die Vereinigten Staaten von Amerika, besser bekannt als USA. Im Jahr 2001 entstand zu diesem Thema der Hollywood- Film:
John Q. - Verzweifelte Wut
USA 2001
Schauspieler
Hauptdarsteller:
- Denzel Washington als John Quincy Archibald
- Kimberly Elise als Denise
- Robert Duvall als Lt. Frank Grimes
- James Woods als Dr. Raymond Turner
- Daniel E. Smith als Michael
Nebendarsteller:
- Anne Heche als Rebecca Payne
- Eddie Griffin
- Daniel E. Smith
- Ray Liotta
Handlung
John Archibald (Denzel Washington) und seine Frau Denise (Kimberly Elise) leben zusammen mit ihrem Sohn Michael in einem alten Haus zur Miete. Obwohl beide berufstätig sind, reicht das Geld hinten und vorne nicht. Zu allem Überfluss verdonnert Johns Firma jetzt auch noch die Werkstätigen zur Kurzarbeit. Die Folgen lassen nicht lange auf sich warten: Eines schönen Morgens muss er tatenlos zusehen, wie sein Wagen von einer Abschleppfirma abgeholt wird, da die letzte Rate überfällig ist. Die Situation bei den Archibalds ist angespannt. Als ob dies alles nicht genug wäre bricht der kleine Michael tags darauf ohne erkennbaren Grund beim Football Spielen zusammen. Im Krankenhaus wird bei dem Jungen ein schwerer Herzfehler diagnostiziert. Ohne ein Spenderherz hat Michael nicht mehr lange zu leben. "John Q" ist aber Gott sei Dank krankenversichert und der festen Ansicht, dass seine Kasse für die Kosten der Operation aufkommt. Bei einem persönlichen Gespräch mit der Managerin des Krankenhauses (Anne Heche) erfährt das Ehepaar, dass dies nicht der Fall ist. Nur die "Grundversorgung" würde ihnen zustehen, aber keinesfalls die teure Herztransplantation.
John versucht vergeblich mit der Krankenkasse zu verhandeln. Die Zeit vergeht und der Junge wird immer schwächer. Aus rein wirtschaftlichen Gründen will das Krankenhaus Michael schließlich entlassen. Vollkommen verzweifelt und mit dem Rücken zur Wand stehend greift John Q zur Waffe. Er will den Herzspezialisten Dr. Turner (James Woods) zur Operation zwingen.....
Meinung und Fazit
Dieser Film legt die offene Wunde im Herzen der USA frei: Das unmenschliche Krankenversicherungssystem. Für die Reichen und Schönen stehen zum Fett absaugen und zur Nasenkorrektur die besten Chirurgen bereit. Für den gemeinen US Bürger gibt es oft nur die allernotwendigste "Grundversorgung". Sollte man eine teure Operation benötigen, muss man diese aus der eigenen Tasche zahlen oder sterben.
Die Krankenhäuser werden wie Wirtschaftsunternehmen geleitet und wer nicht zahlen kann, muss gehen.
Nick Cassavetes gelingt es in seiner Regiearbeit, diesen Spannungsbogen gekonnt in Szene zu setzen. Dramaturgisch perfekt wächst die Spannung und man leidet mit John Q.
Dies liegt vor allem an der herausragenden Leistung von Denzel Washington. Mit dieser mitreißenden Darstellung erreicht er endgültig den Schauspielerolymp. Gigantisch gut spielt er die Hilflosigkeit und später die verzweifelte Wut des John Q.
Der Film ist durch die Bank gut besetzt und mit Kimberly Elise als Ehefrau hat man eine sehr gute Filmpartnerin für Denzel Washington verpflichten können.
Besondere Erwähnung verdient außerdem Ray Liotta, der dem selbstverliebten und selbstherrlichen Polizeichef mit lebendiger Mimik und Gestik sehr realistisches Leben einhaucht.
Trotz allem hat mich der Streifen aber doch enttäuscht. Ohne zu viel über das Ende zu verraten muss ich doch auf jenes eingehen. Mit dem für amerikanische Filme so typischen Happy-End- Zuckerguss hat man "John Q. - Verzweifelte Wut" jeglichen Biss genommen. Die in dem Film zunächst sehr deutliche Kritik verpufft vollständig. Hier hätte man konsequenter den Bogen der Kritik spannen müssen.
Mit Gewalt haben die Drehbuchautoren einen für die Zuschauer erträglichen Schluss geschrieben, was der geplanten Aussage des Filmes enorm schadet. Äußerst bedauerlich, dass den Filmemachern offensichtlich der Mut fehlte, das amerikanische Volk wachzurütteln. Eben dies wäre und ist in dem heutigen Amerika dringend notwendig, da die Schere zwischen Arm und Reich immer extremer auseinanderklafft. Dies hätte "John Q. - Verzweifelte Wut" zumindest ansatzweise leisten müssen. Mit dem oben bereits beschriebenen typisch amerikanischen Zuckerguss wird er aber seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht.
Aus den letztgenannten Gründen kann ich dem Film leider nur 3 Sterne geben. Für eine Empfehlung reicht es dennoch, schon alleine wegen Denzel Washington.
Für einen spannenden unterhaltsamen Abend taugt der Streifen allemal.
Gute Unterhaltung!
°°Vielen Dank fürs lesen, bewerten und eventuelle Kommentare°°
© TokeiIhto/TschetanSapa
John Q. - Verzweifelte Wut
USA 2001
Schauspieler
Hauptdarsteller:
- Denzel Washington als John Quincy Archibald
- Kimberly Elise als Denise
- Robert Duvall als Lt. Frank Grimes
- James Woods als Dr. Raymond Turner
- Daniel E. Smith als Michael
Nebendarsteller:
- Anne Heche als Rebecca Payne
- Eddie Griffin
- Daniel E. Smith
- Ray Liotta
Handlung
John Archibald (Denzel Washington) und seine Frau Denise (Kimberly Elise) leben zusammen mit ihrem Sohn Michael in einem alten Haus zur Miete. Obwohl beide berufstätig sind, reicht das Geld hinten und vorne nicht. Zu allem Überfluss verdonnert Johns Firma jetzt auch noch die Werkstätigen zur Kurzarbeit. Die Folgen lassen nicht lange auf sich warten: Eines schönen Morgens muss er tatenlos zusehen, wie sein Wagen von einer Abschleppfirma abgeholt wird, da die letzte Rate überfällig ist. Die Situation bei den Archibalds ist angespannt. Als ob dies alles nicht genug wäre bricht der kleine Michael tags darauf ohne erkennbaren Grund beim Football Spielen zusammen. Im Krankenhaus wird bei dem Jungen ein schwerer Herzfehler diagnostiziert. Ohne ein Spenderherz hat Michael nicht mehr lange zu leben. "John Q" ist aber Gott sei Dank krankenversichert und der festen Ansicht, dass seine Kasse für die Kosten der Operation aufkommt. Bei einem persönlichen Gespräch mit der Managerin des Krankenhauses (Anne Heche) erfährt das Ehepaar, dass dies nicht der Fall ist. Nur die "Grundversorgung" würde ihnen zustehen, aber keinesfalls die teure Herztransplantation.
John versucht vergeblich mit der Krankenkasse zu verhandeln. Die Zeit vergeht und der Junge wird immer schwächer. Aus rein wirtschaftlichen Gründen will das Krankenhaus Michael schließlich entlassen. Vollkommen verzweifelt und mit dem Rücken zur Wand stehend greift John Q zur Waffe. Er will den Herzspezialisten Dr. Turner (James Woods) zur Operation zwingen.....
Meinung und Fazit
Dieser Film legt die offene Wunde im Herzen der USA frei: Das unmenschliche Krankenversicherungssystem. Für die Reichen und Schönen stehen zum Fett absaugen und zur Nasenkorrektur die besten Chirurgen bereit. Für den gemeinen US Bürger gibt es oft nur die allernotwendigste "Grundversorgung". Sollte man eine teure Operation benötigen, muss man diese aus der eigenen Tasche zahlen oder sterben.
Die Krankenhäuser werden wie Wirtschaftsunternehmen geleitet und wer nicht zahlen kann, muss gehen.
Nick Cassavetes gelingt es in seiner Regiearbeit, diesen Spannungsbogen gekonnt in Szene zu setzen. Dramaturgisch perfekt wächst die Spannung und man leidet mit John Q.
Dies liegt vor allem an der herausragenden Leistung von Denzel Washington. Mit dieser mitreißenden Darstellung erreicht er endgültig den Schauspielerolymp. Gigantisch gut spielt er die Hilflosigkeit und später die verzweifelte Wut des John Q.
Der Film ist durch die Bank gut besetzt und mit Kimberly Elise als Ehefrau hat man eine sehr gute Filmpartnerin für Denzel Washington verpflichten können.
Besondere Erwähnung verdient außerdem Ray Liotta, der dem selbstverliebten und selbstherrlichen Polizeichef mit lebendiger Mimik und Gestik sehr realistisches Leben einhaucht.
Trotz allem hat mich der Streifen aber doch enttäuscht. Ohne zu viel über das Ende zu verraten muss ich doch auf jenes eingehen. Mit dem für amerikanische Filme so typischen Happy-End- Zuckerguss hat man "John Q. - Verzweifelte Wut" jeglichen Biss genommen. Die in dem Film zunächst sehr deutliche Kritik verpufft vollständig. Hier hätte man konsequenter den Bogen der Kritik spannen müssen.
Mit Gewalt haben die Drehbuchautoren einen für die Zuschauer erträglichen Schluss geschrieben, was der geplanten Aussage des Filmes enorm schadet. Äußerst bedauerlich, dass den Filmemachern offensichtlich der Mut fehlte, das amerikanische Volk wachzurütteln. Eben dies wäre und ist in dem heutigen Amerika dringend notwendig, da die Schere zwischen Arm und Reich immer extremer auseinanderklafft. Dies hätte "John Q. - Verzweifelte Wut" zumindest ansatzweise leisten müssen. Mit dem oben bereits beschriebenen typisch amerikanischen Zuckerguss wird er aber seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht.
Aus den letztgenannten Gründen kann ich dem Film leider nur 3 Sterne geben. Für eine Empfehlung reicht es dennoch, schon alleine wegen Denzel Washington.
Für einen spannenden unterhaltsamen Abend taugt der Streifen allemal.
Gute Unterhaltung!
°°Vielen Dank fürs lesen, bewerten und eventuelle Kommentare°°
© TokeiIhto/TschetanSapa
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