Johnny English (VHS) Testbericht

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ab 8,29
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Erfahrungsbericht von wildheart

„Wahnsinn schließt große Taten nicht aus“ ...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

... meinte Inspektor Clouseau einmal. Keine Ahnung, ob her gracious Queen bereits in den James-Bond-Comedy-Verschnitt von Peter Howitt hineingeschaut hat und dort mit dem Hinterteil „ihres“ Erzbischofs von Canterbury konfrontiert wurde. Diese Szene – in der sich der französische Psychopath Pascal Sauvage (John Malkovich) zum neuen King of Great Britain krönen lassen und Superagent English mit allen Mitteln genau dies verhindern will – gehört noch zu den besseren des (ähnlich wie „Austin Powers“) etwas gewollt komischen Schwanks über das immer gleiche Ambiente mit allseits bekanntem Zubehör aller Bond-Filme. Atkinson, der als Mr. Bean nicht nur komisch, sondern zumeist auch bitterböse agierte, hat es offensichtlich längst aufgegeben, das satirische, persiflierende oder komödiantisch-kritische Element des Mr. Bean-Kults weiterzuentwickeln. „Johnny English“ ist nicht viel mehr als eine harmlose, von mehr oder weniger gutem Klamauk getragene Brit-Com, sozusagen eine Mixtur aus Bad-Taste-Bond und Inspektor Clouseau. Trotzdem kann man lachen, wenn einem Atkinsons Humor gefällt.

Zur Geschichte selbst ist nicht viel zu sagen. Johnny English (Rowan Atkinson) steht in den Diensten ihrer Majestät als Geheimagent, dem nichts so recht gelingen will, der aber andererseits geschickt genug ist, seine Missgeschicke, Peinlichkeiten und Fehler mit einem gewissen (aufgesetzten) Charme und guten Einfällen zu kaschieren. English bekommt die Aufgabe, nach dem Tod des smart-arroganten Spitzenagenten des Secret Service den Raub der Kronjuwelen aufzuklären. Dahinter steckt ein Mann, der so tut, als ob er Freund Englands und der Queen wäre, tatsächlich aber den wahnwitzigen Plan verfolgt, Her Majesty zum Abdanken zu zwingen, um als deren Nachfolger – sein Stammbaum weist ihn als irgendeinen Um-fünfundzwanzig-Ecken-herum-Berechtigten auf den Thron aus – die Macht über die Insel zu erlangen und selbige in eine Art Gefängnis für alle Verbrecher der Welt zu verwandeln – ihn selbst natürlich ausgeschlossen.

Pascal Sauvage (John Malkovich) heißt der schmierige, skrupellose und egozentrische Franzose, der auf diese Weise England mehr als ein Schnippchen schlagen will, und English hat alle Hände voll zu tun – unterstützt von seinem englischen Flic Bough (Ben Miller) und der sich später als Spezialagentin entpuppenden Schönheit Lorna (Natalie Imbruglia) –, damit aus Being John Malkovich nicht Being King wird.

Atkinsons English muss dabei einiges über sich ergehen lassen. Beim Versuch, durch ein Rohr in das Hauptquartier des Bösewichts zu gelangen, bekommt er es mit einer geballten Ladung Kot zu tun. Beim Absprung aus einem Hubschrauber landet er – ohne es zu merken – nicht im Hochhaus Sauvages, sondern in einem Krankenhaus und nimmt gleich mal Patienten und Ärzte in Gewahrsam. Bei einer Beerdigung blamiert sich der Super-Agent gründlich, weil er im Sarg nicht eine Leiche, sondern die gestohlenen Juwelen vermutet; Bough muss ihn raus hauen, indem er English vor den anwesenden Trauernden zum ausgebrochenen Irren deklariert.

Howitts Inszenierung „sitzt“ zumeist; ein Gag folgt gekonnt dem anderen. Routiniert bewegen sich die Darsteller durch die sanfte Slapstick-Komödie. Malkovich erscheint – schon siegessicher – auf Briefmarken und Banknoten als neuer König und frönt damit indirekt seinem eigenen Ego. So richtig böse ist er denn auch nicht, eher ziemlich verrückt, und selbst bei der von English dann verhinderten Krönung in Westminster bleibt der Amerikaner, der den Franzosen spielt und die Engländer ins Bockshorn jagen will, eher gelassen angesichts des nicht locker lassenden Tölpels vom Secret Service, der den Erzbischof doch tatsächlich zwingt, die Hosen vor der versammelten hohen Gesellschaft fallen zu lassen, weil er in ihm einen Doppelgänger vermutet.

So hangelt sich der Klamauk von Szene zu Szene; und 87 Minuten waren gerade gut kalkuliert, um das alles nicht ausufern zu lassen. Man kann sich darüber streiten, ob solche Art Action Comedy denn sein muss oder sein soll. Man sollte es lassen. Ich habe mich – vielleicht auch deshalb, weil ich die englische Originalversion in einem Kino in der Schweiz sehen konnte – über weite Strecken amüsiert. So richtig langweilig ist „Johnny English“ auch nicht. Ein bisschen Klamauk kann man über Ostern ganz gut vertragen, und danach das Kapitel Rowan Atkinson – bis zum nächsten Mal, das sicher kommt – abschließen.

Wertung: 6,5 von 10 Punkten.

Johnny English
(Johnny English)
Großbritannien 2003, 87 Minuten
Regie: Peter Howitt

Drehbuch: William Davis, Ben Elton, Neal Purvis, Robert Wade
Musik: Harry Gregson-Williams
Director of Photography: Remi Adefarasin
Schnitt: Robin Sales
Produktionsdesign: Chris Seagers, John Frankish, Alan Gilmore
Hauptdarsteller: Rowan Atkinson (Johnny English), John Malkovich (Pascal Sauvage), Natalie Imbruglia (Lorna Campbell), Ben Miller (Bough), Tim Pigott-Smith (Pegasus), Kevin McNally (Premierminister), Douglas McFerran (Vendetta)

Offizielle Homepage: http://www.uip.de/lo/preview/index.html
Internet Movie Database: http://german.imdb.com/Title?0274166

Weiter(e) Kritik(en):
„Filmstarts.de“ (Carsten Baumgardt):
http://www.filmstarts.de/film/johnny_english.html


© Ulrich Behrens 2003 für
www.ciao.com
www.yopi.de
www.dooyoo.de

31 Bewertungen, 1 Kommentar

  • XXLALF

    27.02.2010, 12:04 Uhr von XXLALF
    Bewertung: besonders wertvoll

    ich weis nicht wer damals die dvd gekauft hat. auf jeden fall haben wir diese, wobei wir diesen film gerademal 2 oder 3 mal angeschaut haben, aber mit einer riesigen zeitspanne dazwischen. lachen, wirklich komisch gefunden habe ich ihn nur beim 1. mal. bw und ganz liebe grüßel