K-19 - Showdown in der Tiefe (VHS) Testbericht

K-19-showdown-in-der-tiefe-vhs-thriller
ab 10,25
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004

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Erfahrungsbericht von trampastheo

Exzellenter Thriller mit Harrison Ford und Liam Neesson

Pro:

Beeindruckend inszenierter U-Boot Thriller, der auf wahren Geschehnissen basiert - wundervolle Bilder von Meer und Eis - U-Boot Atmosphäre - eine exzellenter Liam Neeson und ein guter Harrison Ford - Spezialeffekte

Kontra:

---

Empfehlung:

Ja

Nachdem ich mir letzten Monat „Below“ angeschaut und ich so richtig Lust auf weitere U-Boot Filme bekommen habe, war es für mich an der Zeit einen wirklichen Klassiker bei unserer Videothek auszuleihen: K19 – Showdown in der Tiefe! K19 ist kein Horrorfilm, wie es Below ist, aber ein exzellenter Thriller, wieder unter Wasser! Die Unterschiede der beiden Genres sind natürlich gewaltig und bereits nach den ersten Minuten beider Filme erkennbar.

Handlung
Nachdem der russische Kapitän Plienin (gespielt von Liam Neeson) bei einer simulierten Notsituation seines U-Bootes versagt, wird er degradiert. Für das U-Boot K19 wird ein neuer Kapitän namens Vostrikov (gespielt von Harrison Ford) benannt. Das U-Boot K19, welches der ganze Stolz Moskaus für den Kampf unter Wasser ist, hat eine Mission zu erfüllen, um den Amerikanern zu beweisen, dass man durchaus auch nuklear gewaffnet ist und im Notfall antworten kann. Für Kapitän Vostrikov startet jedoch die Mission mit vielen Problemen. Erstens wird weiterhin von den Crewmitgliedern Plienin als wahrer Kapitän des U-Bootes angesehen und zweitens weist das U-Boot aus mechanischer Sicht viele Defekte auf. Was jedoch anfangs noch als lösbare Aufgabe aussieht, wird tödlicher Ernst, als der Kernreaktor von K19 einen Defekt aufweist und Radioaktivität in das innere des U-Boots gelangt. K19 ist eine tickende Zeitbombe, die sogar einen Krieg zwischen den damaligen beiden Weltmächten auslösen kann. Vostrikov muss wichtige Entscheidungen treffen!

Filmkritik
K19 ist ein fantastischer U-Boot Thriller, mit dem wenige Filme dieser Art wirklich mithalten können. Da die Story des Films wahren Geschehnissen entspricht, die sich 1961 zugetragen haben, versetzt K19 gleichzeitig den Zuschauer in eine Art „Geschichte live miterleben“. In der damaligen Zeit, wo sich Amerika und die Sowjetunion im „Kalten Krieg“ befanden und der kleinste Zwischenfall in den Beziehungen beider Länder zum nuklearen Desaster hätte führen können, ist natürlich die Inszenierung eines Films besonders interessant mitzuverfolgen. Der Film ist vollgepackt mit Spannung und Action, die sich natürlich in einem für uns mysteriösen Ort abspielt, wie es das Unterwasserleben in einem U-Boot nun mal ist! Die ganze U-Boot Atmosphäre ist für mich einfach fesselnd gewesen. Es sind schon einige beeindruckende Szenen mit dabei, bei denen sicherlich auch viele Spezialeffekte benutzt wurden. Da erinnere ich mich jetzt spontan an die Szene, wo Kapitän Vostrikov den Befehl erteilt das U-Boot mit voller Wucht auf die mit dickem Eis bedeckte Meeresoberfläche zu befördern. Der Moment als das Eis bricht, nachdem das U-Boot mit voller Kraft auf dieses stößt, ist einfach faszinierend. Regisseurin Kathryn Bigelow hat so einiges an atemberaubenden Szenen mit in den 137minütigen Thriller gepackt, so dass man voll auf seine Kosten kommt. Eindrucksvoll auch die Arbeit der Maskenbildnerin, was man am Ende des Films feststellt, als auf einmal ein fast 80järiger Harrison Ford und gleichaltriger Liam Neeson vor die Kamera treten!

Ich muss gestehen, dass ich eigentlich seit Jahren versuche Filme mit Harrison Ford zu umgehen. Der Grund: meine Wut auf seine Rolle in Air Force One, wo er der Protagonist in einem der propagandistischsten Filme aller Zeiten war. Ein Film, der absolut zu den imperialistischen Machenschaften der Amerikaner gepasst hat. Da ich auf so etwas negativ reagiere, war auch Harrison Ford seit diesem Film auf meiner Black List. Doch diesmal sollte er ja nicht den amerikanischen Helden spielen, sondern den russischen Kapitän eines U-Bootes. Natürlich ist dieser Szenarienwechsel schon interessant und so gab ich mir den Ruck und habe mir den Film angeschaut. Ich muss zugeben dass Ford seine Rolle impulsiv rüberbringt und den Zuschauer als eigenmächtiger Kapitän durchaus überzeugt. Liam Neeson halte ich für einen ausgezeichneten Schauspieler - einen viel besseren als Ford, wie er in meinen Augen auch in dieser Rolle als Kapitän Plienin beweist. Dutzende weitere Darsteller treten in K19 auf, was mit einer Crew von über hundert Mann an Bord von K19 auch mit sich bringt. Versteckte Werbung ist mir in diesem Film ausnahmsweise nicht aufgefallen, trotz Großproduktion made in Hollywood.

Fazit
Ohne Zweifel ist für mich K19 der beste U-Boot Film, den ich bis heute gesehen habe. Ein Film, der nach den Erzählungen der Crew des K19 U-Boots der Sowjetunion viele Jahre nach dem Zwischenfall von 1961 gedreht wurde und so besonders realitätsgetreue wirkt. Allein schon der Gedanke, dass die Radioaktivität des U-Boots durch eine Explosion hätte weiter ausbreiten können und es womöglich zu einem Krieg zwischen der damaligen Sowjetunion und Amerika hätte kommen können, lässt mich erstarren. Es wäre die Katastrophe gewesen! K19 schildert mit besonders beeindruckenden Bildern die Geschehnisse der damaligen Zeit und mit Hilfe von Spezialeffekten, einer einmaligen Regie von Kathryn Bigelow und der ausgezeichneten darstellerischen Leistung von Liam Neeson und Harrison Ford entsteht ein exzellenter U-Boot Thriller, den man sich angeschaut haben sollte.

Dieser Bericht ist den Menschen gewidmet, die in aussichtslosen Situationen ihr Leben geopfert haben, um andere zu retten. Genau so, wie die Crewmitglieder von K19, die so radioaktiv bestrahlt wurden, dass sie kurz danach qualvoll an Krebs gestorben sind. Sie sind die wahren Helden!

33 Bewertungen, 1 Kommentar

  • anonym

    27.06.2004, 18:04 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hallo Theo, mir ist so, als hätte ich diesen Bericht mal bei ciao kommentiert, aber egal ... Mittlerweile kenne ich den Film, er ist klasse, auch das Ende gefällt mir sehr, aber wären die sich opfernden Kameraden nicht gewesen ... Ähm,