K-Pax - Alles ist möglich (VHS) Testbericht

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Erfahrungsbericht von Kuschelwuschel

Warum heilst Du sie dann nicht?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Am Dienstag war ich wieder einmal zu einer Preview im Kinopolis Kino in Frankfurt. Zusehen gab es diesmal den Film \"K-Pax\", der neuste Film mit Jeff Bridges und Kevin Spacey. Dieser Film startet am Donnerstag, den 17.10.2002, in den deutschen Kinos.


Allgemeines:

K-Pax
Drama, USA 2001
ca. 120 Minuten
Start: 17.10.2002
FSK ab 12 Jahre


Regie: Iain Softley

Darsteller: Kevin Spacey, Jeff Bridges, Mary McCormack, Alfre Woodard, David Patrick Kelly, Saul Williams

Drehbuch: Charles Leavitt
Kamera: John Mathieson
Produzenten: Lawrence Gordon, Lloyd Levin, Robert F. Colesberry
Ausführende- / Koproduzenten: Susan G. Pollock, Michael Levy
Schnitt: Craig McKay
Musik: Edward Shearmur
Ton: Mark Weingarten


Inhalt:

Mitten in der Central Station in New York City taucht scheinbar aus dem Nichts ein Mann auf. Im gleichen Moment wird eine alte Frau von Taschenräubern überfallen und zu Boden geworfen. Keiner macht irgendwelche anstalten zu helfen, bis auf den mysteriösen Fremden. In dem Moment kommt auch schon die Polizei und nimmt den Fremden mit. Alle Beteiligten beteuern zwar seine Unschuld, aber er kann sich nicht ausweisen, macht einen leicht verwirrten Eindruck und bei der Frage nach seiner Adresse behauptet er, er kommt nicht von der Erde. So wird er in eine Psychatrische Klinik eingewiesen.

Da er auf keinerlei Medikamente anspricht / reagiert wird der Psychologe Dr. Mark Powell (Jeff Bridges) hinzugezogen. Der Fremde (Kevin Spaycey) nennt sich selbst Prot und behauptet von dem, mehr als 1000 Lichtjahren entfernten, Planeten K-Pax zu kommen.

Fasziniert von Prot widmet Dr. Powell ihm immer mehr Zeit, dadurch leidet auch seine Familie. Da er auch noch nachts mit dem Studium der Unterlagen verbringt.

Prot ist wirklich ungewöhnlich, er hat eine starke Vorliebe von Obst jeder Art und isst die Bananen sogar mit der Schale. Außerdem ist er so Licht empfindlich, dass er immer mit einer Sonnenbrille rumläuft, ausser wenn es dunkel genug ist.

Dr. Powell überprüft durch seinen Freund den Astrophysiker Dr. Steve Becker (Brian Howe), eine Reihe von Fragen, die nur ganz wenige Menschen auf der Erde beantworten können. Beeindruckt von dem Wissen Prots wird dieser unter Aufsicht des Klinik Personals zu einem Observatorium begleitet und soll dort Fragen einiger Astrophysiker beantworten. Innerhalb von wenigen Minuten besticht Prot durch umfangreiches Wissen in Astrophysik und korrigiert die etwas ungenau berechneten Kurvenbahnen von weit entfernten Planeten. Die Physiker sind völlig sprachlos und Dr.Powell ist nicht ganz sicher was er davon halten soll.

Mittlerweile sind auch die anderen Patienten in der Klinik vollauf begeistert von Prot, denn dieser gibt ihnen Hoffnung und erreicht schnell einiges, was die Psychatrie trotz Sitzungen und Medikamete bisher nicht erreichen konnte. Howie (David Patrick Kelly) war stark lethargisch und blüht nun voll auf, Ernie (Saul Williams) hat ständig irgendwelche Ängste und geht selbst mit Mundschutz und Handschuhen nicht ins Freie, da er Angst hat an Bakterien zu sterben und plötzlich hält er sich ohne Schutz im Freien auf. Bess (Melanee Murray) die mit niemandenm spricht, dem Patienten dem jeder und alles stinkt, oder auch die Patientin die ihr Zimmer nicht verlässt erhalten durch Prot neue Hoffnung und Mut. Und auch der Doktor selbst erwacht aus einer gewissen Lethargie und Routine.

Auch als Prot für kurze Zeit aus der geschlossenen Anstalt verschwindet um Nordische Länder zu besuchen, bleibt der Doktor weiterhin skeptisch, aber die eventuelle Möglichkeit, dass Prot doch von K-Pax kommt, ist auch nicht mehr ganz ausser Betracht zu lassen. Nach ein paar Tagen ist er wieder zurück und keiner hat gesehen wie er rein und rauskam und keiner kann es auch nur ansatzweise erklären. Dann scheint Prot auch noch der Hundesprache mächtig.

Als Prot mitteilt, dass er in 3 Wochen, am 26. Juli um 05:51 Uhr, mit einem Freiwilligen zurück nach K-Pax reisen wird befürchtet Dr. Powell schlimmes. Mit Hochdruck versucht er Prots Vergangenheit auf die Spur zu kommen. Alle anderen Patienten treffen in der Zwischenzeit Vorbereitungen für die Reise nach K-Pax, denn jeder von ihnen glaubt, dass er von Prot mitgenommen wird.


Wie geht es weiter? Gelingt es Dr. Powell das Geheimnis von Prot zu lüften? Ist er ein Ausserirdischer oder doch nur ein hochintelligenter Kranker? Reist Prot nach K-Pax? Wenn ja, wie macht er das und wen nimmt er mit?


Rollen:

Prot - Kevin Spacey
Dr. Mark Powell - Jeff Bridges
Rachel Powell - Mary McCormack
Dr. Claudia Villars - Alfre Woodard
Howie - David Patrick Kelly
Ernie - Saul Williams
Sal - Peter Gerety
Mrs. Archer - Celia Weston
Dr. Chakraborty - Ajay Naidu
Maria - Tracy Vilar
Bess - Melanee Murray
Russell - John Toles-Bey
Joyce Trexler - Kimberly Scott
Betty McAllister - Conchata Ferrell
Navarro - Vincent Laresca
Simms - Mark Cristopher Lawrence
Dr. Steve Becker - Brian Howe
Abby - Mary Mara
Natalie Powell - Tess McCarthy
Gabby Powell - Natasha Dorfhuber
Josh (10) - Brandon Michael Depaul
Michael Powell (21) - Aaron Paul
Sheriff - William Lucking
Walter Fleen - Kelly Connell
Duncan Flynn - Peter Maloney
David Patel - Lance Nichols
Stuart Hessler - Paul Linke
Danny Trexler - Christopher Jason Brown
Dominic McAllister - Greg Lewis
Jennifer - Moet



Zum Film:

In der vierten Regiearbeit von Iain Softley (von den ich nur den Film „Hackers“ bisher kannte) steht eindeutig Kevin Spacey im Hautblickpunkt. In der Rolle von Prot scheint er förmlich aufzugehen und den Charakter spielt er auch wirklich sehr überzeugend. Der Abreisetag nach K-Pax (26. Juli) ist sogar auf Kevins Geburtstag gelegt worden und auch die Banane ist er wirklich mit der Schale, es ist kein Marzipan Imitat. Die verschiedenen Facetten von Prot bringt er sehr gut rüber, diese reichen von kindlicher Fasziniertheit, über starke Gelassenheit und wissenschaftlicher Nüchternheit bis zu ängstlichen Erinnerungen und Verdrängungen.

Im Gegensatz dazu, der durch seine Arbeit abgestumpfte Dr. Powell, der seinen Patienten nicht mehr richtig zuhört und für seine Familie wenig Zeit hat. Dr. Powell findet durch das Rätsel um Prot wieder Spaß an seiner Arbeit und auch letztendlich wieder Interesse an seiner Familie und vor allem zu sich selbst. Diese Rolle wird sehr gut durch Jeff Bridges ausgefüllt.

Beide Charaktere habe schon Oscarerfahrung, während Jeff Bridges vier mal für den Osacr nominiert wurde, erhielt Kevin Spacey diesen schon zweimal.

Hier mal eine kleine Filmauswahl der Beiden:

Kevin Spacey: \"Die Waffen der Frauen\" (1988), \"Die üblichen Verdächtigen\" (1995), \"Outbreak\" (1995), \"Sieben\" (1995), \"Die Jury\" (1996), \"L.A. Confidential\" (1997), \"American Beauty\" (1999) und demnächst \"Austin Powers in Goldständer\" (2002)

Jeff Bridges: \"Die letzten beißen die Hunde\" (1973), \"King Kong\" (1976), \"Tron\" (1983), \"Starman\" (1985), \"Das Messer\" (1985), \"Die Fabelhaften Baker Boys\" (1989), \"König der Fischer\" (1991), \"„Fearless\" (1993), \"White Squall\" (1996), \"The big Lebowski\" (1997), \"Arlington Road\" (1998) und \"Rufmord\" (2000).

Aber auch die anderen Protagonisten, vor allem die Patienten mit ihren vielen Macken sind gut und spielen ihre Rollen gut und teilweise recht witzig. Zum Beispiel Ernie mit seinem Mundschutz und seiner ständigen Angst vor Bakterien (erinnert mich irgendwie an Michael Jackson) oder der andere Patient der jedem sagt, dass er stinkt - nur Prot stinkt nicht.

Besonders toll und angenehm empfand ich auch die Filmmusik, die auch immer passend zur jeder Szene des Films war.

Mehr über den Film, die Schauspieler usw. könnt ihr euch auf der Homepage: www.rtl.de/film/specials/k-pax/ ansehen.


Kuschelwuschel\'s Fazit:

\"K-Pax\" ist ein ungewöhnliches und sympathisches Psycho Drama. Hat man im Kino-Trailer den Eindruck es geht mehr um Ausserirdische, so täuscht das. In diesem Film gibt es keine aufwendigen Special Effects, keine kleinen grünen Männchen und auch keine Raumschiffe. \"K-Pax\" spielt ausschlieslich auf der Erde und einen Großteil davon in der Psychatrie und besticht durch die Geschichte, Charaktere und Dialoge. Im Mittelpunkt stehen Prot und Dr. Powell und die Suche nach dem Ursprung bzw. der Ursache des Ganzen. Flüchtete Prot durch ein schlimmes Ereignis in seiner Veragngenheit in die schizophrene Vorstellung eines Ausserirdischen? Einiges deutet drauf hin, zum Beispiel sein soziales Verhalten, obwohl es auf K-Pax so etwas, wie eine Familie nicht gibt, ist er den Umgang der Menschen gewohnt. Oder ist er doch ein Ausserirdischer? Auch dafür gibt es gewisse Anhaltspunkte, etwa ein enormes Wissen, was nicht angelesen sein kann, sein unerklärtes Verschwinden und Auftauchen in der Psychatrie, seine residente Art gegen alle möglichen Medikament.

Dieser Film ist der starke Gegensatz zu meiner letzten Preview \"Black Hawk Down\" und wirklich erfreulich (bis auf ein paar wenige Szenen am Ende) unblutig und auch fast ganz ohne Gewalt.

Tja, und auch das überaus gut gelungene Ende lässt weiterhin beide Möglichkeiten offen! So, dass sich genügend Stoff zur weiteren Diskussion nach dem Film ergibt.

\"K-Pax\" ist ein meist ruhiger Film mit gewissem Tiefgang, so regen ein paar Dinge doch zum Nachdenken an. Warum sind Menschen so? Leben nach dem Motto \"Auge um Auge, Zahn um Zahn\", legen religöse Lehren so aus, wie sie sie möchten, nicht wie sie sein sollten und vergeuden ihr kurzes Leben mit vielen unnützen Dingen. Trotz der Ruhe ist er insofern spannend, da man wissen möchte wie es weiter geht und ob Prot nun eine Ausserirdischer ist oder doch nur ein genialer Spinner.

Alles in allem ein ungewöhnlicher und interessanter Film, ohne Action und Blut, dafür mit einer guten Mischung aus Drama und Komik. Für mich ist er auf jeden Fall eine Empfehlung wert, allerdings muss man sich diesen Film nicht zwingend im Kino ansehen, denn Video, DVD oder TV stellen eine gute Alternative dar. Alle die nicht so auf Tiefgang stehen oder die mit Filme wie z.B. \"Zeit des Erwachens\", \"Einer Flog übers Kuckucksnest\" oder \"König der Fischer\" überhaupt nichts anfangen können, sollte ihn sich trotzdem mal im TV ansehen.

Ich bewerte \"K-Pax\" mit 4 Sternen und finde der Film ist 6 Euro wert, aufgrund ein paar Minuten Langweile des über zweistündigen Films, ziehe ich einen Stern ab.

Viel Spaß beim Ansehen dieses Films, wünscht euch Kuschelwuschel! ;)


Zum Abschluß noch einen wunderbaren Dialog aus \"K-Pax\" zum Nachdenken:

Dr. Powell sagt zu Prot, als dieser versucht den anderen Patienten zu helfen: \"Es ist nicht Deine Aufgabe, die Leute hier zu heilen, ich bin der Doktor. Ich bin hier, um diese Menschen zu heilen!\" Daraufhin entgegnet Prot: \"Warum heilst Du sie dann nicht?\"

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