Kalender Girls (DVD) Testbericht

Kalender Girls:

Dieser Film ist eine britische Komödie, die 2003 fertiggestellt wurde und im Original >Calendar Girls< heißt. Das Drehbuch stammte von ) Tim Firth und Juliette Towhidi, Regie führte Nigel Cole. Zu den Hauptdarstellerinnen gehören unter anderem Julie Walters, Helen Mirren, Linda Bassett, Celia Imrie u.a. Die Gesamtspielzeit beträgt 108 Minuten. Der Film ist ohne Altersbeschränkung frei gegeben.


Mein erster Eindruck:

Dass ich dieses Jahr schon zum zweiten Mal im Kino bin, daran ist die Vorschau zu >>Kalender Girls<< schuld, die ich neulich im Kino gesehen habe. Der erste Eindruck dieses Filmes war dank der Vorschau sehr gut: lustig, humorvoll und mit einer kräftigen Portion Selbstironie der Kalender Girls versehen. Die wenigen Szenen lockten mich so sehr, dass ich den Film unbedingt anschauen wollte.


Der Film selbst - die Story:

Wisst Ihr was ein WI-Treffen ist? Nein? Das ist mit das erste, was man in diesem Film erfährt. Die WI-Treffen sind die wöchentlichen Treffen des Woman Institutes, einem altehrwürdigen Frauenverein in Großbritannien. Diese Treffen sind SEHR spannend, werden doch so wichtige Themen wie „Der Brokkoli in all seiner Vielfalt“, Teppich knüpfen, Kuchen backen oder andere elementare Dinge aus der „Welt der Frauen“ besprochen. Einer der jährlichen Höhepunkte des WI ist die Herausgabe eines Kalenders für wohltätige Zwecke. Mal sind die Kirchen der Umgebung das Thema, dann Brücken oder die heimischen Gemüsesorten. Viel Gewinn bringt der Kalender zwar nicht, aber er hat Tradition. Chris (Helen Mirren) und Annie (Julie Walters) sind zwei der Frauen, die regelmäßig zu diesen Treffen gehen – allerdings nicht immer mit dem nötigen Ernst. Die beiden leben in einem kleinen englischen Dorf, auf dem es sehr brav und anständig zugeht – sehr konservativ!!

Chris und Annie „rebellieren“ gegen die konservative und biedere Langeweile des WI mit humorvollen Bemerkungen, aber eigentlich machen sie meist brav bei allem mit. Das Leben der beiden wird erst auf den Kopf gestellt, als Annies Mann an Leukämie erkrankt und später daran stirbt. Chris und Annie verbringen in dieser Zeit viele Stunden im Krankenhaus zusammen und sitzen oft im Angehörigenzimmer des Krankenhauses, das sehr herunter gekommen ist. Nach Johns Tod wollen die beiden etwas unternehmen, um diesen Raum für andere Angehörige wenigstens mit einem ordentlichen Sofa auszustatten. Sie überlegen, wie sie Geld dafür auftreiben können.

Eines Tages geht Chris mit ihrem Sohn in die örtliche Auto- und Fahrradwerkstatt, da sein Fahrrad kaputt ist. Als Chris sich in der Werkstatt umschaut, bleibt ihr Blick an einem PinUp-Kalender hängen. Kopfschüttelnd beobachtet ihr Sohn, wie sie sich diesen Kalender ausleiht und mit nach Hause nimmt. In den nächsten Tagen reift in Chris eine Idee: Ein Kalender mit den Frauen des WI als Nacktmodelle.

Schnell kann sie ihre Freundin Annie dafür begeistern. Zusammen versuchen die beiden, die Frauen des WI für ihr Projekt zu gewinnen. Nach vielen lustigen Szenen und Wortwechseln gelingt es den beiden, wenigstens eine gute Handvoll Frauen – alle jenseits der 50 - für das Projekt zu begeistern. Mit Feuereifer machen sie sich an die Umsetzung. Vom WI werden den Frauen große Steine in den Weg gelegt, aber am Ende kann der Kalender gedruckt werden. Bis es allerdings soweit ist, passiert viel. Aber seht den Film selbst, ich will Euch nicht zuviel verraten. Nur soviel: allein die Szenen, in denen die Kalenderfotos aufgenommen werden, sind es wert, den ganzen Film zu sehen - Humor pur!!

Am Ende kommt ein Kalender zustande, der die Frauen zwar nackt zeigt, aber eben nicht alles zeigt. Die entscheidenden Stellen werden in klassischen Frauensituationen von Gießkannen, Törtchen, Blumen, Küchengeräten und anderen „Frauenwerkzeugen“ verdeckt. Der Kalender sorgt für so viel Furore, dass die Kalender Girls nach der Veröffentlichung des Kalenders viel erleben – sogar Hollywood ruft.


Mein Gesamteindruck:

Ich mag plumpe Komödien überhaupt nicht und kann in solchen „lustigen“ Filmen gar nicht lachen. Dieser Film allerdings hat es wirklich geschafft. Selten hat mich ein Film so viel zum Lachen gebracht. Der Humor dieses Filmes ist mit viel Selbstironie, mit trockenen Sprüchen, gelungener Situationskomik und viel gefühlvoll, lustigen Stellen gemacht. Der Film ist an manchen Stellen sehr britisch humorvoll, meist ist er aber vor allem weiblich humorvoll: dezenter, mit mehr Gefühl und einer etwas versteckten, raffinierten Komik. Diese Komik und diesen Humor haben die Schauspielerinnen auf charmante Art und Weise gespielt.

Die Schauspielerinnen haben ihre Rollen sehr überzeugend gespielt, man hatte das Gefühl, sie fühlen sich in ihren Rollen sehr wohl. Die Frauen, Männer kommen in diesem Film nur in Nebenrollen vor, wirkten auf mich sehr natürlich, nicht aufgesetzt. Man konnte sich dank der durchweg guten schauspielerischen Leistung gut in die Situation der Frauen hineinversetzen. Der Film, der auf einer wahren Geschichte basiert, hat mich fasziniert, weil er für mich so authentisch wirkte. Ich bin selbst Hausfrau und Mutter von zwei Kindern - natürlich noch weit von den 50 entfernt. Meine Freundin und ich haben uns hinterher vorgestellt, wie wir selbst reagieren würden, wenn solche Photos von uns gemacht werden würden. Gut fand ich deswegen auch, dass die Schauspielerinnen alle nicht unbedingt Modellfiguren hatten, ihre Falten zeigten und einfach natürlich wirkten - eben wie die nette Hausfrau von nebenan.

Mir hat der gesamt Film sehr gut gefallen und ich habe mich nach dem Film angenehm entspannt und erholt gefühlt. Ich kann Euch diesen Film sehr empfehlen, ich würde ihn jederzeit wieder ansehen.